J. Shaw hat die Notwendigkeit der Neufassungen 2014 im Plantsman begründet:
The Splitting of Aster. Parallel zur Umstellung der Namen im RHS-Verzeichnis. Dass ihn das auch nicht schmerzlos lässt, macht allein schon das Titelbild des Beitrags deutlich.
Mir gefällt, dass der Artikel dem Eindruck entgegentritt, "neue" Pflanzennamen seien überwiegend dem Geltungsdrang von Botanikern und Zoologen zuzuschreiben, die nur ihren eigenen Namen hinter dem einer einer neu beschriebenen Art sehen wollten. Die Zahl der als gültig betrachteten Sippen in den Korbblüter-Gattungen hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verringert. Es gibt also, im Gegenteil, einen Trend zur Konsolidierung des Systems.
Die Gattung
Symphyotrichum war zwingend wieder einzuführen, weil die darin zusammengefassten Arten stammesgeschichtlich weit entfernt von den eigentlichen Astern stehen. Den etwas mühselig auszusprechenden Namen verdanken wir übrigens dem Deutschen Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck, der ihn schon 1833 für eine Glattblatt-Aster eingeführt hatte. Die Suche nach dem richtigen Namen für eine als eigenständig (wieder)erkannte Gruppe kann verzwickt sein und führt manchmal weit in die Vergangenheit zurück. Es genügt meist nicht, einfach einen neuen Namen zu schaffen.
Aber keine Sorge, wir alle werden wissen, was gemeint ist, wenn wir weiterhin von
Aster novi-belgii usw. schreiben. "Glattblatt-Aster" bleibt übrigens ein richtiger, deutschsprachiger Name.