Ich lockere mehr oder weniger großflächig, baue danach aber in der Regel entweder sofort oder zumindest ziemlich zügig an. Ich habe 3 verscheidene Gemüsebeete, zusammen etwa 60m², auf diesen baue ich etwa 100 bis 120m² Gemüse an. Das mehr ist der Statistikmethode geschuldet, weil nach Radieschen zB Bohnen kommen und danach Salat. So werden aus einem m² Bodenfläche drei m² Anbaufläche.
Also lockern tu ich zB mit dem Krail oder einem Minisauzahn. Danach Aussaat, mit rechenrücken andrücken usw, und die Saat sieht schon schlecht aus, da gibts immer wieder einige Samen, die nicht keimen, weil zuwenig Bodenkontakt. Die verhungern in der Luft, den großen Poren im Boden.
Bis die Reihen von den Pflanzen geschlossen sind, wird oft noch 1-3 mal mit dem Minisauzahn durchgezogen, das machts nichts besser.
Die ordentliche Portion Wasser hilft leider nicht, das führt zur Verschlämmung mit anschließender Verkrustung, und damit wenig Bodenatmung, Staunässe und noch schlechter auflaufender Saat.
Im prinzip ist genau das ein problem, es regnet hier ja doch ab und an mal, und dann ist der boden wieder verschlämmt, auch wenn er mit mulch abgedeckt wurde oder der Mulch in die ersten 2-3cm eingearbeitet wurde.
Es ist durch das häufige Unkrauthacken usw einfach alles überlockert und damit sehr verschlämmanfällig.
Ich habe gerade meinen Rasen umgegraben, da gabs oben Verdichtungen, die Klumpen unten fielen auseinander, wenn man sie etwas angestoßen hat. So wie man sich es wünscht. Damit kann ich ein vernünftiges, feinkrümeliges Saatbett machen, dessen Krümel nicht gleich beim ersten Regen zusammenbrechen. Im großen Gemüsebeet ist es dazu wie gesagt viel zu locker. In meienem Gemüsebeet, das vor 5 oder 6 Jahren noch Terasse war, ist der Boden etwas fester. Dort ist die Auflaufquote mit Samen mit der Rechen- bzw Krailrückseite andrücken etwas besser, aber immernoch nicht optimal.
Also ich achte da wirklich aufs Detail und verlange da auch einiges, mein Lehm will auch zu den richtigen Terminen bearbeitet werden, sonst gibts nur grobe Kluten für das ganze Jahr, die man nicht mehr kleinbekommt.
Ich habe mal ein pdf rausgesucht, mit vielen Bildern, damit man das mit dem Bodengefüge leichter versteht und nicht kompliziert in Worte fassen muss. Ich habe mal gelernt, der Garten fängt mit dem Boden an. Meine Erfahrungen bestätigen das. Wenn der Boden nicht optimal ist, braucht man nicht über Kompost, Mist oder andere Dünger usw reden. Da gehts mehr um Luft, Wasser, Porenvolumen, Atmung, Calciumbrücken, Lebendverbauung, Aggregatstabilität. Hier der Link:
http://cdn-de.greatplainsmfg.com/cdn/farfuture/TdZhKYYQc2JHDCgscv9HoKcX8AuU7-jgG-DGWfSlfkU/mtime:1383238954/sites/default/files/Soil_Structure_Brochure_DE.pdfWas mir einfach durch viele Vergleiche und spartanische Versuche bewusst geworden ist, dass Kompost, mulchen und häufiges hacken einfach nicht zusammenpasst und der Boden so an Fruchtbarkeit verliert. Davon will ich wegkommen. Auch wenn das `in der Hobbygärtnerszene nicht vorgesehen ist´.
Minimalbodenbearbeitung versuche ich umzusetzen, dafür habe ich genug Geräte, aber zum Rückverdichten, da gibts einach nix, das ist nirgendwo Thema. Rasenwalzen ist was völlig anderes.
Ich bin wirklich für jeden Hinweis dankbar, auch was die Theorie der Böden angeht.