Heißt dass, das die Diskussion hier wieder interessant wird? Nicht mehr auf dem Niveau:
A: Pestizide sind schuld am Insektensterben
B: Die wirklich bösen Pestizide sind schon seit Jahrzehnten verboten und es wird kaum noch gespritzt. Pestizide können nicht mehr die Ausschließliche Ursache sein, da muss es andere geben
A: Pestizide (Gift!) sind überall nachweisbar
B: In welchen Konzentrationen denn?
A: Egal, aber die gehören einfach verboten!
B: Das wird nur zu anderen, noch mechanisierten Methoden in der Landwirtschaft führen, noch größeren Betrieben und noch weniger kleinen Betrieben und abwechslungsreicher, strukturierter Landschaft. Das hilft Insekten dann auch nicht.
A: Kann man da nicht einfach Blühstreifen säen?
B: Und die Wildbiene werden dann auf den Blühstreifen dann einfach mit untergepflügt?
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Oder:
C: Wir könnten alle darauf achten, dass wir einheimische, insektenfreundliche Pflanzen in den Garten pflanzen
D: Ich will aber meinen Buchs und wenn der Zünsler nicht von alleine wieder ausstirbt, dann spritze ich halt mit allem, was ich in die Finger bekomme.
E: So viele einheimische Nutzpflanzen gibt es nicht und ich würde schon gerne weiterhin heimische Lebensmittel essen können.
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Oder:
F: Insektensterben!
G: Da ging es um die gesamte Insektenbiomasse, wie sieht es denn mit den Arten aus, was geht zurück und was nicht? Wenn es nur um die Insektenbiomasse geht, kackt halt in den Wald oder lasst die Rinder auf die Weide scheißen.
F: Bäh!
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Und in den oft mehr als nur zugespitzten Diskussionen mit viel vorgefertigten Feindbildern (und of weniger Argumenten) gehen dann sinnvolle Anregungen und Argumente unter. Und ich habe oft das Gefühl, dass es oft nur deswegen der Fall ist, weil sie "vom Falschen" kommen. Und plötzlich werden, nur weil man mit Meinungen statt Argumenetn und Fakten streitet, erstens das hoffentlich gemeinsame Ziel aus den Augen verloren und zweitens auch Positionen, die man vorher gar nicht hatte verteidigt, nur weil man sich in die selbe Ecke gedrängt fühlt und recht behalten will.
Ich pfusche mal ein bisschen in thuja thujons Beitrag herum, wie ich die Diskussion häufig erlebe:
...
Vorab einen Schuldigen (=Agrar/Chemielobby)ausmachen und diese ärgern (lass uns mal ein Pestizid, verbieten, dass die Leute auch kennen, sonst interessiert es keinen) hilft den Insekten nicht. Das die für schuldig erklärten (in der allgeminen Diskussion) nicht schuldiger sind als andere (Wer will nicht gern ein Einfamilienhaus, aus dem er dan vom Land in die Stadt pendelt und dafür dann riesige Verkersflöchen braucht; Mäht bei sich oder auf dem Golf- oder Sportplatz den Rasen kurz oder bespielt solche; ...) dürfte jedem der sich damit beschäftigt einleuchten.
Im Moment wird jedenfalls an teilweiße völlig falschen Baustellen (Totalverbote von Pestiziden,...) rumgedoktert. Ich bemängele das man an den Schrauben dreht, die am einfachsten zu drehen (Und sichtbar (Blühstreifen) oder Aufmerksamkeit erzeugend) sind und nicht an den Schrauben, die etwas bewirken könnten (z.B. grundsätzlich der fehlende oder fragmentierte Lebensraum vieler Insekten- bzw. Tierarten allgemein. Ich sage mal frech, wo keine Insekten mehr leben, sind Pestizide, siehe Baustelle oben, dann auch vollkommen egal und Verbote helfen da nichts).
Dem würde ich mich, zumindest mit meinen Anmerkungen, generell anschließen. Hier im Forum ist es ja nicht ganz so verbreitet, aber viele meiner Bekannten sind fest überzeugt, dass "mehr Bio" die einfachste und einzige Lösung sei, vielleicht noch ergänzt mit "den tollen bunten Blühstreifen für die Wildbienen". Ich kann da nicht dran glauben, dass es eine einzige Lösung gibt und dass dies diese wirklich ist. Aber ich sehe, warum sie beliebt ist: weil es alle "Nichtlandwirte" aus der Verantwortung nimmt und man einfach Ablasshandel im nächsten Biosupermarkt betreiben kann, statt selber etwas zu tun.
Mich würde interessieren, was das Buch denn "normalen Leuten" (hier im Forum also vielleicht jemandem mit kleinerem bis größerem Garten oder auch mal einem Grundstück im Außenbereich) für Anregungen gibt, was man selbst machen kann bzw. könnte.
Ich berichte . Alle meine Bücher mit tatsächlichem Inhalt liegen auf diesem Preisniveau und das ist auch recht so.
Ich würde raten, dass es vielleicht wegen dem "populären Thema" und der deswegen größeren erwarteten Auflage vielleicht etwas preiswerter als für reine Fachliteratur üblich sein könnte. Aber wenn du hier demnächst berichtest, würde ich noch auf deine Meinung zum Buch warten, bis ich es kaufe. Die interessanten Teile gibt es in der Vorschau natürlich nicht zu sehen...