In diesem Jahr klagen alle Phloxbesitzer über das Welken der Stiele. Auch im Museum von Sarastro habe ich diverse Pflanzen gesehen, die genau so aussehen wie meine eigenen ärgerlichen Exemplare. Wie viele der Jungpflanzen, die erfreuliche 5 oder 6 Stiele hatte, dümpeln jetzt mit kümmerlichem Stielchen herum.
Es ärgert mich, weil die Saison bald beendet ist und das Warten auf die neue beginnt
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Die letzten zwei bis drei Jahre habe ich dieses Welken bereits beobachtet. Die alten (10, 15, 20 Jahre) sind natürlich gut verankert, haben in unregelmäßigen Abständen Dünger, Wasser und Mulch bekommen. Besonders das Mulchen mit Grobkompost im Frühjahr* erscheint mir sehr erfolgreich zu sein. Wenn die Beete vor der Saison sauber gemacht sind, erkennt man gut, welche Phloxe gut stehen oder wo geholfen werden muss, weil der Wurzelballen nicht mehr mit Erde bedeckt ist und die Verholzungen zum Vorschein kommen. Nicht alle Stauden haben die leidige Angewohnheit, aus dem Boden "hochzuwachsen", Bergenien, Heuchera und hohe Phloxe machen es immer und in kürzester Zeit - lästig
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! Unternimmt man nichts bekommen die Phloxe zu wenig Bodenfeuchtigkeit, die sie für ihr Wohlbefinden dringend brauchen und geraten unter starken Stress. Dünger ist angenehm und verbessert ihr Aussehen; Trockenheit geht aber an ihre Substanz und sie werden anfällig. Das erste Anzeichen noch im späten Frühjahr sind oftmals die Älchen. Es wäre nun verfrüht, eine befallene Pflanze sofort in die Tonne zu werfen. Ist der Austrieb noch recht niedrig oder es sind nur wenige Triebe von vielen, genügt das sehr tiefe Ausbrechen dieser Stiele. Anschließend wässern, tunlichst mit der Kanne, damit die gesunden Stängel nicht nass werden und die Nematoden über die nassen Wegbereiter nach oben turnen. Wurde bisher nicht gedüngt, das jetzt nachholen (nicht nach dem Motto: viel hilft viel, sondern behutsam nur die geschwächte Kranke unterstützend). Dann mulchen mit Kompost, wobei vorheriges vorsichtiges, Wurzeln schonendes Auflockern um die Pflanze immer sinnvoll ist!
Ich habe auf den Wegen immer gemischten Häcksel vom Vorjahr, der langsam zu verrotten beginnt und zum Abdecken der gemulchten Pflanzstelle optimal ist. Hat man genügend, liegt jetzt eine Schutzschicht von ca 7 cm. Bis zum Herbst haben die Vögel und das langsame verrotten daraus etwa 3 cm gemacht, Schutz ist es immer noch. Nicht immer verhindert man weiteres Mickern der Pflanze, meistens jedoch kommt es zu zufriedenstellendem Wachstum und Blüte.
Rechtzeitig so geschützt können Phloxe auf nahrhaftem Boden endlos stehen, ohne umgepflanzt zu werden. Auf dem Bild seht Ihr 'Violetta Gloriosa' die 22 Jahre an dieser Stelle steht und einen Streifen von ca 2 x 4m einnimmt. Die Normale Pflege besteht aus dem Jäten von Akelei, Herausstechen von Sämlingen.
So ich rechtzeitig daran denke, kommt überall Mulch auf und zwischen die Pflanzen, Ende. Konnte ich nicht mulchen, zupfe ich vereinzelte gelbe Stile zwischendrin heraus - fertig. Heuer bekam Violetta schon oft eine lebensverlängernde Wassergabe. In den meisten Jahren ist es nicht nötig.
Ich habe jetzt mit sehr viel mehr Phloxen als früher niemals genügend Mulchmaterial. Deshalb besorge ich mir von einem Erden- oder Kompostierwerk
Rindenkompost, der sehr viel feiner als Rindenmulch ist, bereits angerottet und oft / meistens? leicht vorgedüngt. Er ist im Gegensatz zum Rindenmulch auch für Stauden verträglich. Ich bemühe mich, in bestimmter Reihenfolge abwechselnd alle Beete zu mulchen. Das beginnt mit gründlichem Jäten, Streuen von Dünger, auflockern des Bodens; darüber der Grobkompost und möglichst noch eine Schicht angerottetem Mischhäcksel darüber.
So geschützt bekamen meine Phloxe vor der explosiven Erweiterung meines Bestandes niemals Nematoden - zumindest habe ich nie welche entdeckt. Welkende Stängel gab es immer mal, sie wurden herausgezupft und gut war's. Dass ein Horst von 20 Stielen 17 innerhalb weniger Tage verlieren könnte, habe ich vor diesem Sommer noch nie gesehen. Und immer wuchsen die Pflanzen die ersten Wochen ganz zufriedenstellend, so dass ich irrtümlich glaubte, es ginge ihnen gut. Erst wenn die Knospen größer wurden oder gerade zu blühen begannen, begann das Gelbwerden und Welken. Meine These ist, dass die Phloxe in diesem Stadium vor und zur Blüte besonders viel Energie brauchen. Steht sie nicht zur Verfügung, werden Stängel abgestoßen, die nicht mehr ernährt werden müssen. Werden sie entfernt, kann sich die Pflanze erholen.
Es sind meistens recht junge Pflanze, die mit Älchen oder Gelbwerden reagieren. Gerade Phloxe brauchen eine lange Zeit, um sich zu etablieren. Man sollte ihnen mindestens 5 Jahre zum Einwachsen zugestehen. Dann sind sie bestenfalls aus den Kinderschuhen heraus und brauchen nicht mehr permanente Beobachtung. Anderenfalls hat man sich vermutlich eine Sorte zugelegt, die sich im eigenen Garten nicht wohlfühlt.
Diese konstante Pflege in den ersten Jahren mag zwar teuer sein, zahlt sich aber insofern aus, dass man nicht in dem empfohlenen 5-Jahres- Rhythmus die Phloxe aufnehmen und umpflanzen muss. Gerade wo die Gärten kleiner geworden sind, ist das sehr hilfreich.