Ich zitiere mal aus Deinem eigenen Link in #17:
"In jüngster Zeit ist in Kombination mit der Streifenbodenbearbeitung, dem sog. Strip Till, die Unterfußdüngung von Gülle oder Flüssig-Gärresten bei Silomais getestet worden."
Es bezieht sich zwar hier auf Getreide, aber im gleichen Artikel und gleich hinter der Cultan-Düngung von Kartoffeln. Da drängt sich dieser Verdacht geradezu auf, d.h. dass die "ursprüngliche" Cultan-Düngung durch eine andere Zielrichtung ersetzt wird, der Entsorgung von Gülle. Es ist möglich, dass das bei Getreide nur der Einstieg ist, denn die betreffenden Maschinen sind die gleichen wie für andere Kulturen und sind solche Maschinen einmal da, suchen die Besitzer natürlich für eine bessere Auslastung. Es ist allgemein bekannt, dass die Entsorgung von Gülle ein riesen Problem ist, insbesondere in Gebieten mit industrieller Viehhaltung, wie z.B. in Niedersachsen und punktuell auch in Ostdeutschland. Es wird krampfhaft nach der Lösung dieses Problems gesucht, nur darf es kein Geld kosten.
Eine Teillösung wäre, die Gülle vor dem Ausbringen mit Eisensulfat zu versetzen. Danach stinkt diese viel weniger und die Umweltbelastung ist geringer, da weniger Schadstoffe in das Grundwasser versickern. Warum wird das so selten gemacht? Weil das die Kosten erhöht und die geringe Gewinnmarge der Viehzüchter auffressen würde.
Diesbezüglich möchte ich an einen großen Skandal vor einiger Zeit erinnern, wo in D vorbeugend Hunderte Tonnen Gurken vernichtet wurden. Wie sich aber heraus stellte, waren es nicht die Gurken, sondern Bio-Sprossen aus Ägypten, die, weil bio, nicht mit Mineraldünger, sondern Fäkalien gedüngt wurden und hier in D wurden eine ganze Reihe Menschen infiziert. Daraus kann man die Lehre ziehen, dass zwischen Ausbringen von Gülle und der Pflanzung von Gemüse ein ausreichender Zeitraum liegen soll. Das ist bei der Cultan-Düngung mit Gülle nicht der Fall, denn der Sinn der Cultan-Düngung ist ja die Langzeitdüngung bzw. Vorratsdüngung, so dass eine Infizierung der Kulturen mit Krankheitserregern wie bei den ägyptischen Sprossen nicht ausgeschlossen werden kann.