@hemerocallis: Ich glaube nicht, dass hier so viele "Bewässerungs-Gegner" herumgeistern, sondern der Großteil der Leute hier hat ganz einfach nicht die Ressourcen (weder finanziell noch technisch), um eine ausgefeilte automatische Bewässerungsanlage im Garten zu installieren. Wo sollen z. B. Lilo oder Markus, die im Außenbereich an einem trockenen Hang ohne jeglichen Wasseranschluss das kostbare Nass für eine Beregnungsanlage herbekommen?
Bewässerungsanlagen für den Hausgarten sind keine Raktetenwissenschaft - kann sich jeder anlesen, die Unterlagen dazu gibt es im Netz - die Firma mit den blauen Griffen hat ein sehr ausgereiftes System und dazu viel Know-How frei verfügbar im Netz.
Wer keinen Wasseranschluß hat, kann entweder einen Brunnen graben/bohren lassen oder das ablaufende Regenwasser (in Hanglage technisch leichter lösbar) auffangen und in einer Zisterne speichern. Daß es in Deutschland Gartengrundstücke ohne Wasseranschluß gibt, ist eine skurrile Sache - hier ist so etwas nicht mal vorstellbar.
Mag ja sein, dass bei Dir in der Gegend viele gutsituierte Leute wohnen, die für einen schönen Garten mal eben ein paar zehntausend Euro springen lassen können, was sich dann langfristig wieder über eine niedrigere Wasserrechnung amortisiert, aber soweit ich das bisher mitbekommen habe, ist das Geld für das Wasser bei vielen hier noch nicht mal ausschlaggebend, weil es u. a. Brunnen oder günstige Gartenwasseranschlüsse gibt.
Hier ist das Wasser so teuer, daß sich ganz normale Gartenbesitzer das Gießen nur leisten können, wenn sie es wassersparend machen. Wir leben im Wasserschutzgebiet, Brunnenbau ist nur unter sehr teuren Auflagen möglich. Es ist eher so, daß es sich die Häuselbauer in der Nachbarschaft eben nicht leisten können, die gepflanzten Bäume/Hecken/Wiesen zu verlieren, weil der Sommer wieder einmal trocken ist.
Eine Bewässerungsanlage gibt's aber nicht geschenkt, und da überlegt man sich dreimal, ob man überhaupt mit einem Garten anfängt, wenn das Grundstück aufgrund der klimatischen Bedingungen gar keine Bewirtschaftung im Einklang mit der Natur zulässt.
Eine Bewässerungsanlage ist aber nicht halb so teuer, wie das anscheinend jeder hier glaubt - man muß ja nicht zum Nobelanbieter gehen, der für Golfplätze gedacht ist.
Wenn der Rest der Menschheit auch so denken würde ('nur dann einen Garten anlegen, wenn der Himmel genau zur richtigen Zeit genau die richtige Menge Nass liefert'), würden sehr rasch sehr viele Menschen verhungern und Gärten wären ein seltener Luxus - beschränkt auf einige wenige Gebiete dieses Planeten.
Ach ja, und apropos "meckern", wer beschwert sich denn immer, dass die Stauden alle viel zu früh verblüht sind und man lauter Löcher zu stopfen hat? Dagegen scheint ja auch ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem nichts ausrichten zu können...
Was sollte denn ein Bewässerungssystem am früheren Blühbeginn von Stauden und Sträuchern in südlicher gelegenen Gebieten ändern?
Das Blütenloch im August haben wir hier in feuchten und trockenen Jahren - füllen läßt es sich nicht mit dem Standardsortiment, daher bin ich laufend auf der Suche nach Stauden, die hier bei uns im August blühen. Ärgerlich ist daran höchstens, daß viele Empfehlungen aus dem Forum hier nicht weiterhelfen, weil die Pflanzen hier früher auf- und auch wieder verblühen.