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News: Wer im Glashaus sitzt sollte im Keller pinkeln gehen! ;)  (dmks)
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27. April 2024, 00:37:57
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|22|1|Seltsam, was einem so auffällt, wenn man mal so überlegt. (pearl)

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Autor Thema: Celaflor Ameisen Mittel (Fipronil) an Pfirsichbaum geschüttet - Was nun?  (Gelesen 2871 mal)

Tobias73

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Hallo,

Heute wollte ich endlich einmal "Herr" meines Gartens werden und habe in die vielen Ameisennester ein aufgelöstes Ameisen Mittel (Celaflor mit Finopril) geschüttet. Leider habe ich ohne weiter nachzudenken dieses Mittel auch direkt an meinen neu gepflanzten Pfirsichbaum geschüttet  >:( . Die Ameisen hatten innerhalb von 3 Tagen ihr Nest direkt am Stamm des neu gepflanzten Baumes (vor 3 Tagen gepflanzt, derzeit 1,4m hoch) errichtet.

Ich habe schon das ganze Forum durchsucht. Scheinbar bin ich aber der einzige der so einen Quatsch gemacht habt  ???.

Ich würde eigentlich ganz gerne die Früchte im kommenden Jahr essen, bin mir nun aber nicht mehr sicher ob ich (bzw. auch meine Kinder) dies mit gutem Gewissen machen kann.

Des weitern wäre meine Bitte ob ihr mir sagen könnt, was ich in Zukunft biologisch  ;) gegen die kleinen Plagegeister (Ameisen) machen kann.

Gruss,
Tobias
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netrag

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Finopril wird auch in der Tiermedizin eingesetzt z.B. gegen Zecken, Milben usw. Ich würde deshalb vermuten, daß das Mittel im nächsten Jahr seine Wirkung verloren hat.
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Man muß die Grenzen im Kopf überwinden,dann ist alles möglich.
Herzl.Gruß aus der Schorfheide
netrag

Daniel - reloaded

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Du hattest eindeutig schon bessere Ideen...
Allerdings würde ich mir um die Früchte nächstes Jahr wenig Sorgen machen.
Dazu können Bristlecone und thuja thujon aber mehr sagen.

Da Ameisen allenfalls lästig aber nicht schädlich sind, hilft am besten ignorieren. Bislang haben sich weder meine Säulenbäume noch meine Möhren oder sonstwas an den immer mal auftauchenden Nester wirklich gestört. Oft hilft schon regelmäßiges stören (gießen, hacken etc) um sie zu vertreiben.
Man kann jetzt anfangen sie mit ätherischen Ölen, Neem etc zu traktieren oder ein Mittel auf Pyrethrumbasis zu verwenden (worüber sich das Bodenleben ebensowenig freuen wird wie über Fipronil) oder es ganz einfach lassen.
Übrigens: Wenn man das Pflanzenschutzrecht genau nimmt, ist die Anwendung jeglicher Ameisenmittel an Pflanzen verboten. Das sind nämlich keine Pflanzenschutzmittel sondern Biozide und haben damit auf und in Pflanzen nichts zu suchen.
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Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)

Tobias73

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Hallo netrag und Daniel-reloaded,

Vielen Dank euch beiden schon einmal für eure schnellen Antworten.

Daniel: Das stimmt, ich hatte schon öfter bessere Ideen als diese.

Nachdem ich meinen Garten letztens neu angelegt habe und auch neues Gras gesät habe, habe ich mich wirklich erschrocken, wie viele Ameisennester bzw. Strassen es auf einmal gab. Ohne das Gras sind sie natürlich umso mehr sichtbar. Dann haben sie sich noch direkt an dem Stamm des neuen Baumes ein Nest gemacht.

Aufgrund der Aussage von Daniel bekomme ich das Gefühl, das selbst ein Nest direkt an der Wurzel des Baumes dem Baum selber keinen Schaden zugefügt hätte. Ist dies korrekt?

Gibt es weiterhin etwas was ich machen kann, damit die Tierchen nicht übermäßig viel in meinen Garten einfallen werden?

Gruss,

Tobias

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Rieke

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Schaden richten Ameisen nur indirekt an, sie richten Blattlausfarmen ein. Einem jungen Obstbaum kann das schon beeinträchtigen. In dem Fall kann man den Baum mit einem Ameisenring schützen. Sonst sind Ameisen gelegentlich lästig, weil ihre Bisse schmerzhaft sind.

Grünspechte fressen Ameisen. Ich hoffe allerdings, daß in den nächsten Wochen keiner in Deinen Garten kommt. Ich vermute, daß Ameisen mit Celaflor für Vögel nicht so gesund sind, noch dazu im Frühling, wenn sie ihre Jungen füttern.
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Chlorophyllsüchtig

Lokalrunde

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Also ich habe in meinen getopften Feigen eigentlich immer in jedem Topf Ameisen. Die leben also in den Wurzeln.
Das macht den Bäumen nix aus. Ist eher sogar vorteilhaft da durch die Gänge Wasser immer schnell ablaufen kann.
Nur das die Blattläuse an die Pflanzen schleppen kann nerven. Ich habe bisher aber immer nur was gegen die Läuse gemacht und im Sommer erledigen das dann die Marienkäfer.
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Malvegil

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Gibt es weiterhin etwas was ich machen kann, damit die Tierchen nicht übermäßig viel in meinen Garten einfallen werden?
Einen Sumpfgarten anlegen, oder einen Betongarten.  ;)

Ameisen gehören einfach dazu, und sie sind ein wichtiger Teil des Ökosystems.
Was Ameisen im Augenblick tun, ist m. W. nicht so sehr Nestbauen, sondern warme Brutkammern (Erdhäufchen) an der Oberfläche einrichten, wo dann der gesamte Nachwuchs hingeschleppt wird, also sozusagen die Säuglingsstationen. Dabei sind sie dann wirklich nur lästig, aber fressen nichts an und züchten dort auch keine Läuse.

Und dann gibt es noch die faszinierende Technik, daß das halbe Volk rausrennt, sich an einem Baumstamm aufwärmt, und dann mit dieser getankten Wärme in den kalten Bau unter der Erde zurückwandert, um dort die Kälte zu vertreiben.

Ameisen sollte man einfach als eine extrem spannende Mitbewohnerschaft des Gartens begreifen. :D
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thuja thujon

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Kurz vorweg, es gibt wirklich bessere Ideen, es war so garnix richtig daran das so zu machen.
Soweit so naja, was kann man nun machen?

Garnix: bei Fipronil ist das größte Problem die Bienengefährlichkeit. Deswegen wird es hierzulande auch nicht verwendet, außer wenn man festes, Fipronilbehaftetes Zuckergranulat auf die Terasse streut, so das die Arbeiterameisen das feste Granulat in den Bau tragen und damit die Königin füttern/umbringen. Deswegen niemals irgendein Ameisenstreugranulat in Wasser auflösen.

Nun ist Fipronil maximal sehr schwer löslich in Wasser, also eigentlich fast komplett unlöslich, wurde an den Stamm gegossen, das Pfirsischbäumchen könnte es aufnehmen, kann es aber nicht nach oben transportieren zu den Blüten und damit auch keine Bienen vergiften. Glück gehabt.
Sogar doppelt, weil im Pflanzjahr vom Pfirsisch sowieso keine Früchte reifen sollten und wenn doch, kommt das Fipronil dort eh nicht wirklich hin weil sich fette, basische Verbindungen nicht wirklich im basischen Pflanzensaft lösen. Bis nächstes Jahr und damit erster Ernte, falls die ersten Früchte kommen und nicht am Spätfrost kaputtgehen, haben sich die Bodenbakterien längst drum gekümmert das Fipronil abzubauen.

Also wenn der Pfirsischbaum bereits verblüht ist, ist vorerst kein großes Bienensterben zu befürchten, ausgenommen die Wildbienen die im Boden am Stammfuß nisten wollen. Die sind hin und viele andere Insekten auch wenn da was rumwühlen will. Kellerassel auch usw alles tot. Für den Mensch ist Fipronil nicht annähernd so giftig wie für die Insekten. Die Früchte vom Pfirsisch können also bedenkenlos gegessen werden wenn es soweit ist und der Baum muss nicht entsorgt oder der Boden ausgetauscht werden.


Allerdings: Fipronil ist gut fettlöslich, löst sich also statt im Wasser lieber im Plastik der Gieskanne und wird dann bei weiterer Benutzung nach und nach in Minimengen freigesetzt wenn die Gießkanne weiter verwendet wird. Ich würde daher um die weitere Verschleppung auszuschalten die Gießkanne in den Restmüll geben, so dass sie sicher verbrannt wird. Nicht in den gelben Sack, damit Recycling ausgeschlossen ist.
Zudem bitte überlegen wo die Gießkanne nach dieser Gießaktion am Pfirsisch noch zum Einsatz kam und ob davon was geblüht hat. Gemüse usw ohne blüten würde ich persönlich weiter kultivieren und wie gewohnt ernten, blühende Zierpflanzen würde ich allerdings ihrer Blütenpracht berauben, zum Schutz der Bienen, Hummeln und anderen Blütenbestäubern. Fipronil ist kein modernes, selektives, umweltverträgliches Insektizid, sondern eins von den alten `ich schlage alles tot - Insektiziden´.


PS: es heißt nicht Finopril, sondern Fipronil. Da hat sich ein Buchstabendreher in den ersten zwei Posts eingeschlichen.
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Bruno3120

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Um den Stamm normales Backpulver, hilft bis zum nächsten Regen. Ist ein altes Hausmittel meiner Oma gewesen. Ameisen wollen nicht über das Backpulver. Habe es an jungen frischveredelten Bäumen schon probiert da die Ameisen im Frühjahr die jungen Knospen aushöhlen. Es hat funktioniert. Ob es sonstige Auswirkungen hat weis ich nicht.
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thuja thujon

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Es ist nicht gut für die Bodenstruktur. Natrium verdrängt 2-wertige Ionen wie Calcium und Magnesium von den Austauschern der Ton-Humus-Komplexe. Damit bricht die Verkittung zusammen, es folgt Verkrustung, Staunässe/Luftarmut, verringerte Regenverdaulichkeit und langsamere Versickerung.
Tritt das am Stammfuß öfters auf, wird eine Kragenfäuleinfektion immer wahrscheinlicher.

Wegen der ohnehin sehr beschränkten Wirksamkeit und der ökologisch nicht gegebenen Verträglichkeit nutze ich Backpulver deshalb eher zum Kuchen backen statt im Garten.
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Buddelkönigin

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Leider ziehen meine Trockenbeete in voller Sonne (Prärie, insbesondere aber das Steppenbeet) ganze Heerscharen von Ameisen an.
Unter jedem größeten Stein, in jeder Kiesritze wird gebuddelt, was das Zeug hält.
Auch wenn ich nicht darauf käme, hier Gift einzusetzen,  macht mich das sehr ärgerlich.  Die Pflanzen haben mit der derzeitigen immensen Trockenheit schon genug zu kämpfen !  :o
Es beruhigt mich etwas, daß das Treiben nicht schädlich sein soll. Aber hängen die Wurzeln der Stauden nicht buchstäblich "in der Luft"?
Was tut man denn in den bekannten und bewunderten öffentlichen Anlagen wie z.B. in Weinheim oder Weihenstephan?
« Letzte Änderung: 20. April 2020, 14:18:31 von Buddelkönigin »
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cornishsnow

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Gar nichts, die Ameisen leben lassen... sie sind wichtig für ein funktionierendes Ökosystem und müssen im Garten nicht bekämpft werden.
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Ein schattiger Garten ist mehr als ein Garten ohne Sonne.

Buddelkönigin

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Na das hört sich ja wirlich einfach an.
Kriege ich hin....  ::)
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ringelnatz

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Um den Stamm normales Backpulver, hilft bis zum nächsten Regen. Ist ein altes Hausmittel meiner Oma gewesen. Ameisen wollen nicht über das Backpulver. Habe es an jungen frischveredelten Bäumen schon probiert da die Ameisen im Frühjahr die jungen Knospen aushöhlen. Es hat funktioniert. Ob es sonstige Auswirkungen hat weis ich nicht.
ich habe gute Erfahrungen mit Raupenleim gegen Ameisen, die mir Obstbäume fressen oder verlausen wollen. Die versuchen nichtmal rüber zu kommen.
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555Nase

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Raubenleim ist das wirksamste und ungefährlichste Mittelchen gegen Ameisen im Baum und die ganzen wirkungslosen Blattlaustinkturen - Seifenwasserölemulsionen, kann man sich dann auch sparen. ;)
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Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
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