Ich bin Anfänger und habe einen Veredlungskurs mit gemacht und wollte nächstes Frühjahr los legen. Ich habe bereits Stunden/Tage mit Google und in Foren verbracht und es sind noch ein paar Fragen offen, wo ich unsicher bin und hoffe hier Antworten zu bekommen. Vor allem die Unterlagen bereiten mir noch Kopfzerbrechen. Ich wollte zwei Apfelbäume von Grund auf mit jeweils verschiedenen Sorten auf den Leitästen, jeweils 3 oder 4 Sorten pro Baum, veredeln. Es geht um zwei ganz verschiedenen Standorte in Oberbayern auf 600hm. Ein vernünftiges Lager für den Winter geht aktuell kaum. Es sollen Mehrsortenbäume werden weil einfach der Platz nicht für so viele Bäume im Garten reicht und die verschiedenen Äpfel doch alle sehr lecker sind und zu verschiedenen Zeitpunkten reifen. Wir mögen eher festes Fruchtfleisch bei den Äpfeln und nicht zu sauer. Die Sorten haben wir fast alle schon probiert und sind gut.
1 Standort
Steht bereits ein sehr alter Hochstamm Apfelbaum den der Baumkrebs jetzt den garaus macht. Die Früchte sind schon lange nicht mehr genießbar falls sie es je waren. Es wurde auch Jahrzehnte nie nach dem Baum geschaut. Der Standort ist recht feucht (die Dachrinne plätschert 5m oberhalb in den Garten) und nach 30 cm guter Gartenerde kommt ein Kies Lehmgemisch. Ich möchte da einen Hochstamm wieder Pflanzen. Platz ist an dieser Stelle kein Problem. Ein Pinova auf M9 (Anfängerkauf, wir gehen mal einen Apfelbaum kaufen) seitdem sind auch dei Wühlmäuse aus Nachbars Garten rüber gekommen und eine Alkmene auf MM106 (trockener Standort) steht bereits im Garten.
Mit der Unterlage bin ich mir nicht sicher. Sämling, A2 oder M25? Sämling ist sehr robust, aber die Fruchtqualität soll weniger gut sein als bei den anderen beiden. A2 soll eventuell Probleme mit der Nässe haben, sonst wäre es die erste Wahl. Zu M25 finde ich wenig Informationen mit Erfahrungen. Auf jeden Fall sollte die Unterlage krebsfest sein, weil das an diesem Standort ein Problem zu sein scheint. Reicht es wenn ich den Baum 1-2 Meter neben den alten setze oder muss ich trotzdem die Erde großvolumig austauschen. Bei den Sorten will ich nur diploide wegen des gleichmässigen Wuchses drauf setzen und die sollten keine Probleme mit Krebs haben. Momentan denke ich an Prinz Albrecht, Parkers Pepping, Schöner aus Bath (tri. aber ehr schwächer), und noch eine Sorte, vielleicht hat jemand eine Idee was passen könnte.
2. Standort
Nur kleine Schicht Gartenerde danach Bauschutt und auch lehmig. Die Erde ist frisch aber ohne große Nässe. Daher mache ich mir wegen dem Krebs weniger Sorgen. Problem ist hier der Platz. Zwischen Hauswand und Grenze zum Nachbarn sind es ca. 6,5 m. Am Haus ist noch ein Gehweg mit 1,5 m. Wenn Äste hoch genug drüber wachsen kein Problem, aber die Krone sollte innerhalb dieser ca. 6 m bleiben. Hier wollte ich nur triploide Sorten drauf machen wegen ähnlich starken Wuchs. Als Unterlage tendiere ich Richtung MM111 als Halbstamm könnte das vom Platzbedarf noch gehen. Für einen Hochstamm sollte die Unterlage eventuell zu schwach sein, bei den triploiden Sorten. Ich habe jetzt hier irgendwo gelesen, dass ich da auch mit einer 6m Krone rechnen muss. Auf MM106 denke ich, macht es ohne Pfahl mit den triploiden nur bedingt Sinn. A2 oder M25 werden wahrscheinlich zu groß. Als Sorten wollte ich Holsteiner Cox, Zabergäu Renette, Gravensteiner und noch eine weitere Sorte drauf machen. Eventuell Jakob Fischer aber der hängende Wuchs macht mir im Gesamtbild sorgen.
Ich wollte nächstes Frühjahr anfangen den einen Hochstamm Baum mit Prinz Albrecht und beim zweiten bin ich mir nicht sicher mit welcher Sorte für den Stamm (gerne ein Tip) anfangen und ein Jahr später die Leittriebe veredeln. Meine Frau mag gerne den Berlepsch, aber wenn ich es richtig lese macht der ohne eine Lagerung nur wenig Sinn. Über ein paar Antworten und Tips auch zu anderen Sorten, wir mögen eher festes Fruchtfleisch und nicht zu sauer würde ich mich sehr freuen. Auch gerne über Sinn und Unsinn der Mehrsortenbäume, weil die doch sehr lange stehen bleiben sollen und ich Fehler vermeiden möchte. Wir haben auch einen Allergiker in der Familie, der eigentlich gerne Äpfel mag. Vielen Dank