Ich glaube, die Euphorie eines Gärtners im Frühjahr ist eine der intensivsten Empfindungen überhaupt:

Chrysosplenium macrophyllum. Nach dem letztjährigen trocknisbedingten Scheitern der großblättrigen Form probiere ich es nochmal mit dem kleinblättrigen Klon. Es steht aber fest - die Art ist einfach nichts für die Trockenheit.

Im Vorgarten: die große Fatsia polycarpa hat den Monsterfrost überdacht aber ansonsten ungeschützt überstanden. Sehr beeindruckend, da diese Art als etwas empfindlicher gilt als F. japonica. Die riesige Urne habe ich mit meiner Lieblings-Hosta 'Jade Cascade' bepflanzt. Als Unterpflanzung Veronicastrum villosulum zum "lässig überhängen". Außerdem Cymbalaria muralis als Verdunstungsschutz.

Diese unbenannte große Gardenie ist mir in einem Restpostengeschäft nur deshalb in den Wagen gehüpft weil mich das schmale Laub hoffen lässt, es könnte sich um die Sorten 'Frostproof' oder 'Sweetheart' handeln, welche deutlich mehr Frost vertragen als die üblichen "Oma-Blümchen".

Eine der Schattenecken ist ausgeputzt. Habe einige Kilometer an Ranken von Gynostemma pentaphyllum entfernt. Ein wenig hoffe ich sogar, dass sie erfroren ist weil dieses Biest kaum zu bändigen ist (Anfängersünde 😅). Die Aspidistra steht prächtig. Die riesige Hirschzunge leidet immer kosmetisch unter dem Falllaub, diesmal war sie sogar unter einer Schicht Callisia-Ranken begraben (eine weitere Sünde weil "zu tropisch zum Wuchern" 😅).

Diesen Helleborus hatte ich mir vor ein paar Jahren als einen einblättrigen Ableger eingeschleppt. Bin so froh, dass ich den so gehegt habe...

Ich meine, diese Blüte ist einfach nur perfekt arrangiert...

Diesen H. foetidus hatte ich mal aus einem abgerutschten Waldhang gerettet und seitdem ist es einer meiner Lieblingspflanzen. Weil ich mal gelesen habe, dass die stinkende Nieswurz so kurzlebig ist, schneide ich regelmäßig ganze Alttriebe ab und das Ding verjüngt sich binnen einer Saison und ist bereits im Folgewinter blühfähig. Bei all meinem botanischen Schnick-Schnack a la "ich wurde 3 Stunden nicht gewässert, bitte töte mich damit ich nicht bis zum Ende der Saison scheußlich aussehe" steht die Nieswurz in der Spätsommerhitze wie eine Eins und flüstert nur: "So geht Klima-Gärtnern, b*tch!"

Diese ist bei mir immer ausgesprochen spät dran, dafür überrascht sie mich immer mit ihrer Blütenfülle.

Trillium kurabayashi könnte man im 4. Standjahr als etabliert bezeichnen. Neben der Blüte erscheint ein zweiter Trieb, was ich nur mit einem ironischen "Wow" quittieren kann.

Helleborus argutifolius wird inzwischen langsam aber sicher zu einem dieser Monstergewächse, die schon vom Weiten auffallen.

Woher diese und einige andere Zucht-Primeln kommen bleibt ein Mysterium. Aber sie überleben problemlos sämtliche Rasenpflege-Maßnahmen und blühen so wunderbar klar und rein inmitten vom Matsch.

Erste Tulpen...

Bergenia ciliata aus einer Wildsammlung im Himalaya. Das Interessante ist, dass sie wintergrün ist, wobei die Art eigentlich als laubabwerfend gilt.

Adonis vernalis ist mir die ganzen letzten Jahre entwischt doch nun habe ich ein Exemplar. Ein Flashback in meine Kindheit im Ural-Gebirge.

Coptis japonica var. dissecta. Eine dieser unauffindbaren Liebhaber-Arten, die augenscheinlich wenig Spektakuläres bieten aber doch einen gewissen Charme ausstrahlen.

Terrassen-Chaos wie jedes Jahr nach dem Auswintern. Und jedes Jahr verfluche ich dieses Hobby. Und jedes Jahr mehren sich die Pflanzen.