Ich hab vor 20 Jahren nach einer für meine Zwecke idealen einheimischen, freiwachsenden Hecke gesucht.
Mein Haupt-Suchfilter war, dass sie nicht zu einem Baum auswächst, wenn sie nicht regelmäßig auf den Stock gesetzt wird, andererseits aber auch nicht zu klein bleibt.
Schlussendlich fiel meine Wahl auf Cornus sanguinea, die wird auf meinem nährstoffreichen Lehm in voller Sonne nicht höher als 4-5m, wächst zu der Höhe aber sehr zügig, eigentlich für frische Böden, verträgt, eingewachsen, auch sehr viel Trockenheit die letzten Jahre.
Auch seit die Sommer trockener geworden sind, weist sie ab so Ende August eine bordeauxrote Laubfärbung auf, was recht hübsch aussieht, die rötliche Färbung der jungen Äste ist hingegen nicht so sehr sichtbar und auffällig.
C. sanguinea hat allerdings den Nachteil von ordentlich Wurzelausläufern.
Und die Vögel “säen” überall die Samen aus den Früchten hin.
Die ältesten Stämme sterben nach 15+ Jahren ab, werden aber sehr schnell durch Wurzelausläufer ersetzt.
Cornus sanguinea ‘Midwinter Fire’ ist eine Sorte, bei der sowohl die Rinde sehr schön gelb-orange-rot gefärbt ist, als auch das Laub eine auffällig helle gelb-limonengrüne Färbung aufweist.
Allerdings ist die Sorte bisher meiner Erfahrung von ungefähr 6-7 Jahren nach leider wesentlich weniger wüchsig, empfindlicher beim Anwachsen…..ich hab nach mehrfachem Nachpflanzen an einer zu trockenen Stelle und schließlich Umpflanzen aller Überlebenden an eine bessere Stelle vor 3 Jahren jetzt dieses Jahr erst endlich eine komplett angewachsene und etablierte Hecke daraus.
Und die ist allerdings immer noch nur erst etwas über einen Meter hoch, dabei hatte ich Wachstum wie von der normalen Art erwartet….
Andere einheimische, nicht so hoch wachsende Heckengehölze, die ich damals in Betracht zog:
Cornus mas, 6-8m, in Massen auffällige Frühjahrsblüte, bei der Tierwelt beliebte rote Früchte im Spätsommer, trockenheitsverträglich, wächst allerdings eher langsam.
Euonymus europaeus, 6m, sehr dekorative, bei der Tierwelt beliebte Früchte im Herbst, dazu je nach Standort eine auffällige Herbst-Laubfärbung, kann stark im Frühjahr von Gespinstmotten befallen werden, bis hin dass der Strauch kahl gefressen ist, was ihm nicht viel ausmacht, aber unschön aussieht.
Eigentlich für frische Böden, kommt aber gut mit einem weiten Spektrum zurecht.
Ligustrum vulgare, nur 2-3m freiwachsend erreichend, weiße Blüte im Frühjahr, bei der Tierwelt beliebte schwarze Früchte im Herbst, teilweise das Laub über den Winter behaltend, trockenheitsverträglich.
Amelanchier ovalis, 2-3m, lichter Strauch, hübsche weiße Frühjahrsblüte, bei der Tierwelt beliebte Früchte im Spätsommer, Herbstfärbung, trockenheitsverträglich.
Viburnum opulus, 4-5m, sehr dekorative weiße Frühjahrsblüte, sehr dekorative, rote, bei der Tierwelt beliebte Früchte im Herbst, kann stark von Blattläusen befallen werden, was dem Strauch aber nix ausmacht, braucht einen gleichmäßig feuchten Boden!
Sambucus nigra, 6m, dekorative Frühjahrsblüte, dekorative, bei der Tierwelt beliebte Früchte, achtung, machen Farbflecken, nach meiner Erfahrung auf guten Böden und ohne Schnitt nach 20 Jahren an Überalterung sterbend, auf den Stock setzen kann das endlos nach hinten schieben, nicht zu trocken, verträgt aber eingewachsen sehr viel.
(Je nach Boden kann auch Sambucus racemosa gehen, eine dekorative Sorte davon hat sich auf meinem kalkreichen Boden aber mehrfach als zickig erwiesen und ging nach kurzer Zeit ein)
Höher bis baumartig wachsende einheimische Gehölze:
Crataegus laevigata/monogyna, 8-10m, dekorative Frühjahrsblüte, dekorative, bei der Tierwelt beliebte rote Früchte im Herbst, dornige Äste, kann problemlos auf den Stock gesetzt werden, trockenheitsverträglich.
Ilex aquifolium, 4-10m, verträgt als eines der wenigen Einheimischen Heckengehölze dauerhaft Schatten, geht aber auch sonnig, ohne Schnitt sparrig, “tannenbaumartig” wachsendes Gehölz, immergrüne, sehr stachelige Blätter, wenn weibliche und männliche Exemplare beieinander stehen, sehr dekorative rote Früchte im Herbst/Winter, nicht zu trocken, wenn sonnig stehend, mehr Trockenheit wird im Schatten toleriert, lieber auf sauren Böden mit niedrigerem pH, die Blätter können von der Ilex-Minierfliege befallen werden, sie werden dann gelblich, was unschön aussieht, fallen später ab, was viel piepsendes Laub auf einmal auf dem Boden bedeutet, zudem schlüpfen aus dem abgefallenen Laub die neuen Fliegen, zur Bekämpfung sollte man es entfernen.
Acer campestre, 10-15m, Baum, der aber auch als Hecke gehalten werden kann, sehr stockausschlagfähig, sehr wüchsig, produziert als Baum sehr viele sehr fruchtbare Samen und somit viele Sämlinge in der Umgebung, trockenheitsverträglich.
Und natürlich die schon besprochenen Haseln und Weiden