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News: Geist ist die Voraussetzung der Langeweile. (Max Frisch)
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15. Juni 2024, 22:51:54
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Autor Thema: Apfelbaum Schorf? Was tun?  (Gelesen 2247 mal)

thuja thujon

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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #30 am: 21. Mai 2024, 12:26:26 »

Naja, ich will am Ende ein gutes Produkt. Der Weg dorthin ist manchmal steinig. So viel Steine, das es auf den ein oder anderen gar nicht mehr drauf ankommt.

Wegen der Säure habe ich mal gehört, die säurearmen oder fast freien Sorten wären besser bekömmlich und der Verbraucher, wer auch immer das ist, wolle das so. Mag evtl auch stimmen, Boskoop wird ja nun nicht so oft gekauft wie Cripps Pink.

Was den Topaz angeht, der hat hier tatsächlich noch Freunde und es gibt gute Bäume davon, und die Früchte davon bis Februar wenn es passt mit dem Klima in der Gartenlaube.
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Aromasüß

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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #31 am: 22. Mai 2024, 05:12:55 »

Vieles Reden, kurzer Sinn. Es bleibt dabei:

1)  Besser ist es, eine bewährte robuste alte Sorte zu nehmen, die dafür bekannt ist, dass sie nicht für Schorf anfällig ist.

2)  Als einzige brauchbare Liste für den extensiven Anbau in den durchschnittlichen Lagen, in denen die allermeisten gärtnern, bleibt die Hennebrüder-Liste der alten Sorten, die ich oben verlinkt hatte (BUND Lemgo, von Willi Hennebrüder zusammengestellt). Eine andere Liste bewährter Sorten mit halbwegs zutreffenden Beschreibungen gibt es in Deutschland nicht.


Der von Thuja bei solchen Gelegenheit stets genannte Topaz (kennt Thuja noch eine andere Sorte?): Tatsächlich ist Topaz die einzige neue Sorte, die sich trotz ihres nur mittelstarken Wuchses im extensiven Streuobstbau zögerlich verbreitet hat. Schaut Euch das Urteil des Fachmanns H. J. Bannier über Topaz an: Resistenz durchbrochen, Schorf- und Krebs-anfällig, Kreuzung aus hoch krankheitsempfindlichen Apfelsorten - nichts für Allergiker! Auf Schorf-Standorten ein Fall für die Chemotherapie!

Das bedeutet: Viele Dutzend alte Sorten sind dieser besten der neuen Sorten weit überlegen: Guckt in die Hennebrüder-Liste!

Und zu den Kleingärtnern: Wenn irgendwo das gärtnerische Wissen und der Wille so völlig fehlen, dann bei den Verbänden der "Gartenfreunde": Wer sich an ihnen orientiert, hat schon verloren: kleines Gemüt, kleiner Geist (ich spreche aus 18 Jahren Erfahrung) führen zu der Empfehlung: ganz kleine Bäume, möglichst kleine Wurzeln, jedenfalls ohne Blätter, ohne "Gammelfrüchte", die den Kleingärtner nur stören... Doch eine Minderheit der Kleingärtner vermißt, genau wie die Hausgärtner und alle anderen, Empfehlungen bewährter praktikabler Sorten und Anbauanleitungen.

Um die geht es!
« Letzte Änderung: 22. Mai 2024, 05:28:13 von Aromasüß »
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thuja thujon

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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #32 am: 22. Mai 2024, 08:11:16 »

Was schreibst du hier eigentlich für einen Stuss?
Der angeblich stets von mir genannte Topaz interessiert mich nicht. Der einzige Baum den ich davon hatte ist an Rindenbrand krepiert, essen kann ich die Früchte Allergiebedingt eh nicht, ich brauche den nicht und erwähne ihn deshalb nicht `stets´. Gepflanzt wird er hier trotzdem. Wenn du im Obstforum aufmerksam und Ideologiefrei mitlesen würdest, würdest du meine Sortenliste kennen. Mit alten, mit neuen und sehr seltenen Sorten.
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Hackmann

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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #33 am: 22. Mai 2024, 09:35:36 »

Was könnte man dann eigentlich im Hausgarten gegen Schorf machen, außer auf das nächste Jahr hoffen, wenn auch weniger schorfempfindliche, sog. „resistente“ Sorten in nassen Jahren nicht ohne Spritzung auskommen. Was wäre eine Minimalpflege?

Meine erste Erfahrung mit Schorf war auch die Geschichte mit den „Walnüssen“ am 'Golden Delicious', den Bannier gerne als Schorfweltmeister bezeichnet.

Welche Sorten habt Ihr ausprobiert?
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Rib-2BW

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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #34 am: 22. Mai 2024, 13:16:51 »

Nun ja, in wie weit die Anfälligkeit von Schorf von Carnevall problematisch ist, bleibt abzuwarten. Der Befallsdruck ist auch regions und jahres-abhängig. In vielen Regionen haben wir dieses Jahr ein Überangebot an wasser, was auch stärker resistente Pflanzen anfällig macht.
Ich würde hier keine Flinte in's Korn schmeißen. Ein leichter Befall ist gut zu tolerieren, solange man kein CA-Lager damit befüllen will. Ich selber habe keine Probleme die Äpfel zu essen oder zu verwerten, wenn es sich im Rahmen hält.

@Hackmann: zur Prävention braucht man zum einen Gartenhygiene und zum anderen einen regelmäßigen luftigen Schnitt, damit dass Laub nach Regenschauer schneller abtrocknen kann.
Gartenhygiene bedeutet hier: Befalllenes Laub und Äpfel entsorgen. Ggf auch eine Rindensäuberung mit einem Rindenkratzer bei borkigeren Pflanzen.
« Letzte Änderung: 22. Mai 2024, 13:18:44 von Rib-2BW »
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thuja thujon

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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #35 am: 22. Mai 2024, 14:29:54 »

Und wenn man das Fallaub nicht zum Komposter wegräumen kann oder möchte, mit dem Rasenmäher zerkleinern und/oder kurz vor Laubfall mit Harnstoff spritzen, um die Rotte zu fördern. Das reduziert auch das Sporenpotential fürs Folgejahr.
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Hackmann

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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #36 am: 22. Mai 2024, 15:56:54 »

Danke, das sind doch praktikabele Tipps. Das Abräumen der Baumscheiben im Garten hilft wahrscheinlich auch etwas vorbeugend gegen Marssonina coronaria. Die Regenzeit ab Oktober läßt mir aber wenig zeitlichen Spielraum.

Ich hatte mir vor einigen Jahren die Sorte 'Alkmene' veredelt, dann sie doch verschenkt. Ist das nicht ein brauchbarer Kandidat?
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thuja thujon

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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #37 am: 22. Mai 2024, 16:02:54 »

Die Sorte wird bald 100 Jahre alt.
Kann man pflanzen, ist nicht die schlechteste.
Anfälligkeit

Stark für Feuerbrand, Schorf und Mehltau. Auch anfällig für Spinnmilben und Triebsucht.
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Hackmann

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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #38 am: 22. Mai 2024, 17:21:25 »

Nach dieser Beschreibung dann eher nicht. Es war als Herbstapfel -Ersatz für den Cox geplant.

Allerdings ist die Situation in Bayern auch wieder anders als hier weiter nördlich. Aber alles ist im Fluss.
« Letzte Änderung: 22. Mai 2024, 17:43:14 von Hackmann »
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Rib-2BW

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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #39 am: 22. Mai 2024, 19:40:59 »

Bei mir soll eine stehen. Nach Etikett von einer Baumschule. Kann mich nicht beschweren.
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cydorian

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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #40 am: 22. Mai 2024, 21:52:26 »

Alkmene wächst hier gut, braucht aber guten Boden.

Apfelschorf ist kaum zu bekämpfen. Man müsste alle 14 Tage ein Fungizid spritzen. Die Tipps mit dem Falllaub und der luftigen Erziehung sind gut, aber in der Wirkung schwach. Bei mir die beste Wirkung hatte nicht der Schnitt des Baum, sondern der Umgebung. Früh Sonne, keinerlei Teilschatten zu jedweder Tageszeit, als ich Hasel und Weissdorn drum rum gekürzt habe ging auch Schorf zurück.

Mein am meisten verschorfter Baum ist übrigens eine Re-Sorte, mehrfachresistent. Tatsächlich aber mehrfachmorbide.
« Letzte Änderung: 23. Mai 2024, 08:36:08 von cydorian »
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Rib-2BW

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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #41 am: 22. Mai 2024, 22:06:23 »

Ja, das Mikroklima spielt immer mit. Ich habe bei mir eher einen Wald stehen. Ich habe glücklicherweise nur einen Kandidaten mit Schorf. Garden Sun Red. Ansonsten habe ich eher Probleme mit Fruchtmonilia und Apfelwickler. Bin gespannt wie es sich heuer entwickelt. Auch wegen meinen Eigenzüchtungen und Selektionen.
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Aromasüß

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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #42 am: 23. Mai 2024, 06:22:55 »

Die Regenzeit ab Oktober läßt mir aber wenig zeitlichen Spielraum.

Auf guten Gartenböden hat sich Alkemene bewährt; passen ihr die Bedingungen nicht, dann trägt sie kaum. In der Hennebrüder-Liste befindet sich der Dülmener Rosenapfel in derselben Reifezeit, ist breit anbaufähig auf nicht zu schlechten Böden. Etwas früher reift folgernd der James Grieve (im Gartenhaus einige Wochen lagerbar), seit alter Zeit für viele Böden und alle Verwendungen geeignet.

Wo in Bayern wohnen Sie? Als Sorte des regenreichen Voralpenlands (bis in Höhenlagen), ebenso wie an der regenreichen Küste, gilt der Graham (reift etwas später, im Übergang zwischen Spät- und Winterapfel). In derselben Gegend (Weilheim) entstand auch die neue Sorte Berleis (Winterapfel, mit Berlepsch-Geschmack! von 2 Feuchte-liebenden Elternsorten). Ansonsten könnte Ihnen der örtliche Obst- und Gartenbauverein sicherlich regional bewährte Sorten auf Ihre Frage nennen.

Zu Schorf allgemein:

Ich kenne Gärten unter optimalen Bedingungen (leichter und gut humoser Boden, regelmäßige Wasserversorgung durch hohen Grundwasserstand, keine Sommerdürre, aber trotzdem regenarm), in denen alte, etwas berostete Cox Orange-Typen seit Generationen völlig anstandslos gedeihen.
Ebenfalls auf leichten, gut lehmhaltigen Sandböden, aber durch die Lage vor krasser Austrocknung geschützt, haben wir gute Erfahrungen mit der Kasseler Renette (sodass wir sie im Streuobst jetzt auch für den Klimawandel nachpflanzen). Jedoch zum Beispiel in meinem Garten (mit viel Sommertrockenheit auf sehr leichtem Sandboden) zeigt sie Schorf-Anflüge; auf mittleren bis schweren Böden gilt sie als gar nicht mehr anbaubar. In meinem Garten trägt die Gute Luise (Birne) zuverlässig und optimal, während sie in regenreicheren Gegenden wegen des Schorfs als nicht mehr anbaufähig gilt (es sei denn regengeschützt unter einem Dach, z. B. Wandspalier).
« Letzte Änderung: 23. Mai 2024, 06:33:19 von Aromasüß »
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Aromasüß

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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #43 am: 23. Mai 2024, 07:17:17 »

Nachtrag:
... Oder der Tannenkrüger, wenn Sie etwas ausprobieren können und wollen?
Es handelt sich um einen von Ihnen gesuchten Herbstapfel (ab September frisch genießbar, optimaler Geschmack ab Oktober) und er gilt als "garantiert" schorffrei (sagt auch H. J. Bannier), ist aber bisher außerhalb seiner Region Lippe (Westfalen) kaum ausprobiert. Dort regnet es genug (atlantische Wetterzone), um es auch in Bayern auf einen Versuch ankommen lassen zu können?!
Die Regionalsorte Tannenkrüger gilt als "die schorffreie Goldparmäne" = kein Schorf, dafür auch weniger Geschmack, aber immerhin: Die berühmte "Goldparmäne" ist ja eine Ansage - und die Fachleute der Region, (Erhalternetz, Obstmuttergarten Rheinland), haben nix gegen diese Ansage einzuwenden: wäre einen Versuch wert, sie beim Wort zu nehmen!
« Letzte Änderung: 23. Mai 2024, 07:20:06 von Aromasüß »
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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #44 am: 23. Mai 2024, 09:06:48 »

Aromasüß, Vielen Dank für die ausführlichen Sortenempfehlungen.

Das konntest Du nicht wissen. Geographisch befinde ich mich im Dreiländereck D-LU-FR. Die Gegend ist sehr abwechslungsreich von Tallage zu Hügeln, die Böden ebenso von Sand, sandigem Lehm, lehmigen Sand, Lehm und gutem Gartenboden. Also muss ich seit vielen Jahren einiges ausprobieren. Zur Zeit habe ich mehr als 50 Apfelsorten und mehr als 50 Pflaumensorten veredelt. Was nicht passt, fliegt raus.

Schorf ist im Garten kein Thema. Auf der Obstwiese neben einer verwilderten „Streuobstwiese“ mit hohem Druck von Schadorganismen schon und Schorf ist nicht das einzige Problem.

Den 'Tannenkrüger' schaue ich mir gleich an, gehe kurz in den Garten.

Resistenzzüchtungen beim Apfel


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