Nachdem auch im Bio-Landbau sogar Mulch-Folien verwendet werden, würde ich hier den Begriff "Mulchen" nicht zu eng fassen. Es stimmt zwar, dass er ursprünglich so gemeint ist, wie Chica zitiert. Aber das Prinzip des Biogartens ist in erster Linie "Keine unbedeckte Erde!!" - die Humusgewinnung kommt erst in zweiter Linie hinzu. Ich denke (ohne ihn ganz gelesen zu haben), hier im Thread geht es um "Bodenbedeckung" zum Schutz der Erde.
Wir mulchen in unserem Reihen-Mischkulturgarten natürlich organisch. Aber im Hausgarten und auch auf neu angelegte Gemüsebeete bringen wir regelmäßig eine dicke Schicht Lavagrus aus. Das soll kein "Kiesgarten" sein und sieht auch nicht so aus - der Lavagrus ist dunkelrötlich und fein, optisch von weitem gar nicht erkennbar. Bei Kiesgärten steht der Zierwert und nicht der Schutz des Bodens im Vordergrund.
Der Effekt des Lavagruses ist phänomenal: Wir haben fettesten, tonigen Lehm, klebrig, im Winter staunass. Da hilft reine Humuszugabe nicht, da muss wärmespeicherndes, lockerndes mineralisches Material hinein, strukturstabil, nicht verrottend: Lavagrus.
Die Regenwürmer (die im geschützten Boden unter der Lava-Mulch-Schicht herrlich arbeiten und wühlen), ziehen durch ihre Tätigkeit nach und nach den Grus in den Boden. Du kannst an Frühjahrstagen den Unterschied wirklich fühlen: der "rohe" Lehmboden ist kalt und klebrig - der mit Lavagrus gemulchte ist locker und angenehm warm. Und erst dann funktioniert das Mulchen mit organischem Material - zur Bedeckung und Humusanreichung - hervorragend!!
Ich denke, man muss bei der Wahl des Mulchmaterials auch immer den vorhandenen Boden und seine Struktur bedenken. Auf eine staunasse Lehm-Ton-Schicht grundsätzlich nur organisches Material? Nach meiner Erfahrung: Nein.