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Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie (Gelesen 19632 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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Turjan
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Turjan » Antwort #270 am:

Hier gab's einen laengeren Strassenbaumtest im Rombergpark, und die Sieger waren Acer paxii (aus Vietnam) und koreanische Blaueiche, beide (fast) immergruen, ansonsten noch Holzapfelarten.

Die fruehere Vorliebe von Platane kommt wohl auch aus solch einem Baumtest von 1930. Damals war entscheidend, wie gut der Baum mit der Luftverschmutzung klar kommt.
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solosunny
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

solosunny » Antwort #271 am:

Hier wird Wildkirsche empfohlen, was spricht dagegen, außer dem runterfallenden Kirschen?
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Buddelkönigin
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Buddelkönigin » Antwort #272 am:

Meine Wildkirsche hat etwa Ende August schon keine Blätter mehr, das spräche für mich klar gegen sie. Ansonsten finde ich sie eigentlich sehr schön mit ihrer luftigen Krone.
Wenn sie nur die Blätter etwas länger halten würde... :P
Bilder sind vom 26. August letzten Jahres. Ein feucht/normales - also kein extra trockenes- Jahr hier. :-[
20240826_101242.jpg
.
20240826_101219.jpg
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thuja thujon
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

thuja thujon » Antwort #273 am:

Das kann man aber mit Fungiziden in den Griff bekommen.

Pilze gehören übrigens auch zur Artenvielfalt, also das macht Süßkirschen durchaus ökologisch wertvoll. Aktuell sorgen die faulenden Früchte auf dem Boden unter vielen Exemplaren hier für Fliegenschwärme und ungeahnt viele Schmetterlinge, Wespen usw.
Das kann eine Platane nicht bieten. Die macht eher Feinstaub als gäbe es kein morgen.
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Hyla
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Hyla » Antwort #274 am:

Die Blumenesche ist nicht so toll, wie der Name vermuten läßt. ::)
Blütezeit war hier vier, fünf Tage. Daneben steht eine Rosskastanie 'Briotii', die locker doppelt so lange geblüht hat.
Und die Blumenesche ist bei mir sehr wüchsig. Anfangs kam sie nicht in Wallung, inzwischen macht sie 30 cm und mehr im Jahr. Steht im Topf und ist durchgewurzelt - mindestens 3,50 m hoch. ::)

Von Prunus avium gibt's eine gefüllte Form. Dann gibt's wahrscheinlich keine Früchte. Ob Nektar drin ist, kann ich nicht sagen, habe sie bisher nicht in Natura gesehen, aber andere gefüllte Zierkirschen haben welchen.
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sempervirens
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

sempervirens » Antwort #275 am:

Statt Wildkirsche kann man auch die Felsenkirsche Prunus Mahaleb setzen, funktioniert hier im reinen Schotter und kam sogar im ersten Jahr der Pflanzung über die Runden ohne gießen.

Die Blumenesche ist in meinen Augen während der Vollblüte der Kastanie überlegen, aber die Kastanie blüht wohl länger. Kastanie hat aber aktuell auch noch das Problem mit der Minier Motte
Und ja es kann ein großer Baum werden, eine Kastanie wird aber noch größer
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hobab
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

hobab » Antwort #276 am:

Da würde ich dir recht geben sempervirens: Kastanien haben nicht nur Miniermotte, sondern auch noch Pseudomonas und alle möglichen Pilzerkrankungen. Auch die Wildkirsche hat alle mögliche Schädlinge und Pilze, zudem werden beide ganz schön groß. Dagen ist die Manna-Esche doch recht kompakt. Dazu braucht die Kirsche guten Boden und mehr Wasser als hier normalerweise runterkommt. Bei Kastanie bin ich mir nicht sicher, würde aber auch vermuten, das die anspruchsvoller ist als ornus.
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solosunny
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

solosunny » Antwort #277 am:

Prunus mahaleb hab ich im Garten, ein wunderbarer mehrstämmiger Baum. Sät sich aber aus wie hulle und neigt zum Niederlegen des Stammes.
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Hyla » Antwort #278 am:

A. x carnea 'Briotii' hat keine Miniermotten und trägt auch nicht soviele stachelige Früchte wie die normale Rosskastanie. Außerdem bleibt sie kleiner und ist langsam wachsender.
Vom Wasserbedarf nehmen die sich hier nichts. Fraxinus ornus schlappt bei Durst.
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Turjan
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Turjan » Antwort #279 am:

Ich fand es halt nur bemerkenswert, dass hier bei einem mehrjaehrigen Test von 240 Arten ausgerechnet zwei subtropische Baeume gewonnen haben. Wenn man nachliest, gelten die eigentlich als nicht wirklich winterhart, was wohl im Testzeitraum keine Rolle spielte.
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sempervirens
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

sempervirens » Antwort #280 am:

@solosunny ja das stimmt sie ist sicherlich nicht perfekt, aber finde an extremen Standorten und naturnahen Gestaltungsansätzen macht sie sich hervorragend, bspw auf Felsklippe, noch authentischer wäre dort die heimische Felsenbirne.

@Hyla gut die Sorte kannte ich nicht, aber soweit ich weiß gibt es auch Sorten von F. ornus. Die Sorte F. ornus "Mecsek" soll bspw auch kompakter wachsen. Kompakte Sorten und Hybriden mit der reinen Art zu vergleichen ist ja nicht ganz fair.

Wenn ich mich richtig erinnere, bin ich zur Zeit der Ornus Blüte im Ruhrgebiet durch eine Stadt gefahren und staunte nicht schlecht, weil eine Allee bestehend aus Blumen-Esche und Hopfenbuche die Straße säumte und die Ornus war in Vollblüte das war ein beeindruckendes Bild. Leider kein Foto gemacht. Aber diese Blütenwolken der Manna-Esche die mich an Aruncus erinnern erzeugen tolle Bilder, die Blüte der "normalen" Rosskastien fand ich im Vergleich dazu dezent und zurückhaltend.
Seit dem bin Fan von der Mannaesche. Wäre ihr Laub vom Gerbsäure Anteil und C/N Verhältnis so top wie bei der gemeinen Esche, wäre es ein herausragender Baum. So ist er nur eine nette Option.

@Turjan diese Sichtung war mal Thema hier, war es vllt in diesem Thread ? Ich kann mir vorstellen das der Rombergpark innerhalb einer städtischen Wärmeinsel liegt und daher im Winter die Fröste auch nicht so stark werden.
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Turjan » Antwort #281 am:

@sempervirens Kann sein, dass ich das ueberlesen habe. Aber die Gegend hier ist in den letzten Jahren wohl in eine neue WHZ gerutscht, und ich koennte das bei mir wohl auf 8a aendern.
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hobab
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

hobab » Antwort #282 am:

Pseudomonas ist bei den rot blühenden Kastanien eher das Problem, als die Minermotte. Und ich denke ein schwerwiegenderes.
Bei mir hat die Mannaesche noch nie geschlappt, obwohl die auf reinem Sand steht und nie einen Tropfen Wasser bekommt, außer in Form von Regen. Und der ist hier rar....jetzt steht die bei 38C und wochenlanger Trockenheit und zuckt nicht mit der Wimper, während Flieder und Acer negundo ringsherum absterben. Viel Zuwachs kann man da natürlich nicht erwarten. Im Bot steht einer, der dürfte etwa 7m haben, den schätze ich auf etwa 50 Jahre - ein wirklich schöner Baum, im Alter gewinnt die ornus dazu.
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