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Zwiebeln (Gelesen 937 mal)

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Hermann.
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Zwiebeln

Hermann. »

Ich möchte rote und weiße Steckzwiebeln stecken. Leider hatte ich im Vorjahr Probleme mit Schießen. Etwa ein viertel der Zwiebeln sind aufgeschossen. Kann mir jemand sagen, was ich eventuell falsch gemacht habe. Im Internet habe ich dazu nichts gefunden.
Grüße aus dem Unterallgäu
Hermann
Gartenklausi
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Re: Zwiebeln

Gartenklausi » Antwort #1 am:

Nichts, außer dass Du das Pech hattest, dass es nach dem Stecken wahrscheinlich nochmal ein paar Tage/Nächte kalt geworden ist und die Steckzwiebeln gemerkt haben, dass sie wintertechnisch verarscht wurden.

Ich hatte ähnliche Probleme wie Du und bin seit ein paar Jahren dazu übergegangen, Zwiebeln zu säen (als Horstsaat vorgezogen in einer QP77-Multitopfplatte mit 6-8 Samen, von denen meist 4-5 aufgehen). Seitdem habe ich so gut wie keine Probleme mehr mit Schossern. Die Horstsaat hat zudem den Vorteil, dass sie zeit- und platzsparender ist als die Einzelsaat, ohne dass die Zwiebeln am Ende viel kleiner werden. Zum Aussäen/vorziehen ist jetzt allerdings zu spät.

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thuja thujon
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Re: Zwiebeln

thuja thujon » Antwort #2 am:

Steckzwiebeln haben immer den Nachteil das sie eher zu Böcken neigen und auch nicht so gut lagerfähig sind.

Die Schosserneigung ist abhängig von der Größe und Vorjahreswitterung. Je größer sie sind und desto mehr Stress es über die Wachstumsperiode gab, desto physiologisch älter sind sie, desto eher wollen sie blühen.

Horstanbau und vorziehen ist mittlerweile relativ verbreitet. Mehr wie 5 Pflanzen pro Topf sollten es nicht sein, bei 7 geht es schon bergab mit dem Ertrag.
Die Töpfe aus den 54er QP-Platten sind mir persönlich zu groß. Zum Zeitpunkt, ja, zum säen zu spät, die sollten jetzt gepflanzt werden.
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Säzwiebeln 20230420.jpeg
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Hermann.
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Re: Zwiebeln

Hermann. » Antwort #3 am:

Vielen Dank Klausi und Tuja,
nächstes Jahr wird gesät.
Grüße aus dem Unterallgäu
Hermann
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Nox
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Re: Zwiebeln

Nox » Antwort #4 am:

Ich war mal wieder spät dran, hatte erst letzte Woche mein Beet fertig. Als ich dann zur Gärtnerei fuhr, gab es dort praktisch keine Steckzwiebeln mehr, dafür aber die Sorte Rose de Roscoff in diesen kleinen Presstöpfchen, 3-5 Pflänzchen in einem Tuff.

Nun habe ich die vereinzelt und so gepflanzt, ich dachte, die Zwiebeln hätten keinen Platz zum Wachsen, wenn ich sie so dicht an dicht setzt. War vielleicht unnötig, ist das so gedacht, dass man den ganzen Tuff zusammen setzt ?
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thuja thujon
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Re: Zwiebeln

thuja thujon » Antwort #5 am:

Ja, das ist mittlerweile Standard bei Pflanzware. Gesät wird immer noch mit Einzelkornablage, aber wenn gepflanzt wird sollten 3 Pflanzen im Erdpresstopf sein. Bei 4 geht der Ertrag nicht im gleichen Maße hoch wie die Mehrkosten sind, stagniert eher, bei 5 ist schon klar die Konkurrenz der einzelnen Pflanzen untereinander zu beobachten und der Ertrag und die Qualität geht in den Keller.
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Nox
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Re: Zwiebeln

Nox » Antwort #6 am:

Ah danke, und schon bin ich wieder schlauer.
Also sollte man die schwächsten Pflanzen herausnehmen, sodass nur die 3 stärksten im Tuff gepflanzt werden.
Wenn ich es schaffe, noch ein Beet herzurichten, probiere ich das auch mal.
Die Rose de Roscoff sind besonders mild und lecker. Wenn man sie im Laden kauft, ziemlich teuer und wenig lange haltbar, sie werden rasch matschig. Meine Gartenfreundin hatte letztes Jahr welche gepflanzt und sie berichtet, die ihren wären dagegen sehr gut lagerfähig, sie beginner erst jetzt zum Teil auszutreiben.
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thuja thujon
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Re: Zwiebeln

thuja thujon » Antwort #7 am:

Ich würde keine rausnehmen, es ist neben Aufwand auch ein gewisses Risiko, dass von den anderen Pflanzen Wurzeln verletzt werden. Selbst wenn man oben nur abknipst, der Rest der Wurzel der noch drin ist fängt an zu faulen und das kann die anderen daneben gefährden.

Die Übergänge der Ertragskurve zwischen 3 und 4 ist je nach Pflanzdichte und übriger Pflege auch fließend, man ist da in einem biologischem System unterwegs, dass innerhalb der Varianten mehr Schwankung haben kann als die Abweichung zwischen den Varianten. Einfach faul sein und den Aufwand sparen wird jetzt nicht in völliger Ertragslosigkeit resultieren. Kann auch Vorteilhaft sein, wenn man nicht nur große Zwiebeln hat, sondern auch mal kleine, wenn zB nur ein Tomaten-Butterbrot belegt werden soll.

Ich verlinke mal, was ich auf die Schnelle gefunden habe.
Horstpflanzung-bei-Zwiebeln-Alternative-zur-Direktsaat-2001
https://www.hortigate.de/publikation/33 ... saat-2001/


Wiederum-geringere-Zwiebelertraege-bei-grossem-Reihenabstand-oder-Horstsaat
https://www.hortigate.de/publikation/71 ... Horstsaat/
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Nox
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Re: Zwiebeln

Nox » Antwort #8 am:

Nun gut, dann kann ich ja machen wie's kommt. Die Reihenabstände hab' ich jedenfalls schonmal instinktiv richtig gemacht.
mdb82
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Re: Zwiebeln

mdb82 » Antwort #9 am:

Hab das erste mal Gemüsezwiebeln vorgezogen, bin aber total unschlüssig, wann die tatsächlich raus können. Von der Größe her sicherlich, aber dieses Blockadehoch macht mir - nicht nur dort - gerade ein wenig nen Strich durch die Rechnung. Frost sollten sie ja tunlichst nicht abbekommen und ich sitze dummerweise im Tal, wo gerne die Kaltluft zusammenfliesst.
Das ist auf der Dachterrasse weniger ein Problem, aber unten am Pflanzort halt leider doch.
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thuja thujon
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Re: Zwiebeln

thuja thujon » Antwort #10 am:

Wie pflanzt du sowas?
Stehst du da mit der Gießkanne und Düngerspritze nebendran und wartest 3 Wochen, bis diese Riesenwurzelballen im Boden endlich angekommen sind?

Zu Frost im Tal kann ich nicht viel sagen, außer dass hier Zwiebeln nicht Frostempfindlich sind.
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Re: Zwiebeln

Amur » Antwort #11 am:

Hm sind Gemüsezwiebeln soviel anders als übliche Küchenzwiebeln? Ich dachte das sind nur große milde Sorten.
Und Küchenzwiebeln kann man ja schon im Februar oder März aussäen und haben kein Problem mit Frost. Auch meine im April gestupften kleinen Zwiebeln haben alle seither vorkommenden Fröste ohne Probleme überstanden.
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