Bisher habe ich nur aus wenigen Gemüsesorten eigenes Saatgut genommen. Diese sind klassischerweise Tomaten, Paprika und Melonen.
Aus anderem Gemüse habe ich bisher auf die Samengewinnung verzichtet.
Ich frag mich, wie es wohl andere machen, die vielleicht auch so wie ich nur über ein eher kleineres Gemüsebeet (ca20qm) verfügen.
Ist es sinnvoll eigenes Saatgut zu gewinnen oder ist es unnötig und kostet einem am Ende nur kostbaren Platz, weil die Pflanze, die die Samen produzieren soll, natürlich länger im Beet stehen muss und somit den Platz für eine Nachkultur blockiert.
Oder lohnt sich der Aufwand trotz allem schon, weil dann das Saatgut qualitativ besser ist als gekauftes Saatgut?
Wie macht ihr das?
Oder anders gefragt: bei welchen Gemüsesorten lohnt sich das auf jeden Fall und bei welchen Überhaupt nicht?
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Samengewinnung - sinnvoll oder unnötig? (Gelesen 229 mal)
- thuja thujon
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Re: Samengewinnung - sinnvoll oder unnötig?
Lohnen tut sich das immer, alleine wegen der neuen Erfahrung.
Besser als qualitativ hochwertiges Saatgut aus dem Handel ist das Saatgut nicht, aber manche Sorten gibt es als Pflanze, aber nicht als Saatgut zu kaufen.
Da rentiert sich der Aufwand dann doppelt.
Manchmal reicht es nicht aus, nur eine Pflanze stehen zu lassen. Aber 10 Petersilienpflanzen nehmen auch nicht viel Platz weg. Feldsalat auch nicht. Man muss sie nur über den Winter bringen.
Kopfbildende Kohlarten sind zB was anderes, die muss man evtl ausgraben, trocken überwintern, später einschneiden, damit der Blütentrieb wenn er hochwächst auch Platz hat.
So ganz generell kann man die Frage also nicht beantworten.
Hast du konkrete Vorstellungen, Wünsche?
Besser als qualitativ hochwertiges Saatgut aus dem Handel ist das Saatgut nicht, aber manche Sorten gibt es als Pflanze, aber nicht als Saatgut zu kaufen.
Da rentiert sich der Aufwand dann doppelt.
Manchmal reicht es nicht aus, nur eine Pflanze stehen zu lassen. Aber 10 Petersilienpflanzen nehmen auch nicht viel Platz weg. Feldsalat auch nicht. Man muss sie nur über den Winter bringen.
Kopfbildende Kohlarten sind zB was anderes, die muss man evtl ausgraben, trocken überwintern, später einschneiden, damit der Blütentrieb wenn er hochwächst auch Platz hat.
So ganz generell kann man die Frage also nicht beantworten.
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gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Re: Samengewinnung - sinnvoll oder unnötig?
Bei Pastinaken und Schwarzwurzeln lohnt es sich auf alle Fälle, wobei man den Platz haben muss, um zwei, drei Pflanzen über den Winter stehen zu lassen. Die Samen beider Gemüsearten haben nur eine sehr begrenzte Haltbarkeit, auch wenn auf den Samentüten anderes steht. Bei Radieschen und Möhren schleppt man die Schädlinge über den Winter, weshalb man besser gekauftes Saatgut nehmen sollte. Bei Kürbissen und Zucchini kann es leicht zu Einkreuzungen kommen, wenn verschiedene Sorten in der Nähe wachsen. Bohnen- und Tomatensamen kann man gut selber ernten. Es macht auch Spaß, so etwas auszuprobieren.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re: Samengewinnung - sinnvoll oder unnötig?
Von einer Gartenbesucherin bekam ich in diesem Jahr Jungpflanzen von Palmkohl geschenkt. Das sind prächtige Pflanzen geworden, die ich noch immer beernten kann. Für das nächste Jahr würde ich davon sehr gern Saat ernten, aber die Biester blühen nicht. Sie schieben einfach immer wieder neue (sehr leckere) Blätter hervor. Was kann man tun?
- hobab
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Re: Samengewinnung - sinnvoll oder unnötig?
Aufs nächste Jahr warten, dann blühen sie und sterben dann.
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- thuja thujon
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Re: Samengewinnung - sinnvoll oder unnötig?
Ja, die großen Kohlarten sind so gut wie immer zweijährig.
Da Weihnachten vor der Tür steht udn hier die Erwähnung noch nicht kam, das Handbuch Samengärtnerei ist meiner Meinung nach tauglich als Geschenk.
https://shop.studibuch.de/9783800154555 ... gK5h_D_BwE
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gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Re: Samengewinnung - sinnvoll oder unnötig?
Schwarzwurzeln sind übrigens nicht zwei-, sondern mehrjährig. Ich hatte viele Jahre zwei Pflanzen im Garten, die jedes Jahr geblüht haben.
Ich hatte die aber nicht zur Saatgutproduktion gepflanzt, sondern weil ich die Blüten schön und ihren Duft so lecker finde.
Darum hatte ich nicht die schönsten, kräftigsten Wurzeln gepflanzt, sondern eher Ausschuß. Für Saatgut sollte man das natürlich nicht machen.
Re: Samengewinnung - sinnvoll oder unnötig?
Danke Euch für die Aufklärung. Dann gibt's hoffentlich Samen im kommenden Jahr. 
Re: Samengewinnung - sinnvoll oder unnötig?
Ich hatte 2 Salate, die im Gewächshaus geschossen sind - zum einen habe ich Samen geerntet (da es Romana- und Kopfsalat waren sortenrein), zum anderen habe ich jetzt kleine Salatköpfe für die Winterernte, weil ich nicht alle Samen erwischt habe.
Bei der Bohne „Türkische Erbse“ habe ich auch einige ausreifen lassen, damit ich nächstes Jahr wieder welche habe.
Und dann habe ich noch Samen vom Dill, Sommerastern und Schließmohn.
Ich finde es toll, 2x ernten zu können
Bei der Bohne „Türkische Erbse“ habe ich auch einige ausreifen lassen, damit ich nächstes Jahr wieder welche habe.
Und dann habe ich noch Samen vom Dill, Sommerastern und Schließmohn.
Ich finde es toll, 2x ernten zu können
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Hyla
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Re: Samengewinnung - sinnvoll oder unnötig?
Radieschen gehen auch ganz gut. Die überschüssigen jungen Schoten kann man essen und bei den Samen sieht man im nächsten Jahr sehr schnell, ob's was wird. Die Blüten sind zusätzlich sehr gute Nektarquellen und Samenüberschuß kann man zu Sprossen keimen lassen.
Auf die größten spätblühenden Exemplare sollte man allerdings schon selektieren.
Wir machen noch Kalebassen, Hanf und Melonen. Manches lohnt sich einfach nicht für uns.
Bei Brokkoli kann man die schlechten oder abgeernteten Pflanzen mit kleinen Knospen mal blühen lassen. Sieht toll aus.
PS: Also theoretisch finde ich den eigenen Samenanbau sinnvoll, aber wie hier ja schon öfter diskutiert wurde, sehe ich für eine sehr geringe Anzahl an Ausgangspflanzen einfach nicht genug Vielfalt, daß da was vernünftiges bei rauskommt. Eine breitere Basis, aus der man selber selektieren kann, fände ich wichtig.
Auf die größten spätblühenden Exemplare sollte man allerdings schon selektieren.
Wir machen noch Kalebassen, Hanf und Melonen. Manches lohnt sich einfach nicht für uns.
Bei Brokkoli kann man die schlechten oder abgeernteten Pflanzen mit kleinen Knospen mal blühen lassen. Sieht toll aus.
PS: Also theoretisch finde ich den eigenen Samenanbau sinnvoll, aber wie hier ja schon öfter diskutiert wurde, sehe ich für eine sehr geringe Anzahl an Ausgangspflanzen einfach nicht genug Vielfalt, daß da was vernünftiges bei rauskommt. Eine breitere Basis, aus der man selber selektieren kann, fände ich wichtig.
Liebe Grüße!
Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
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