News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!
Re: Kultur von Bart-Iris (Gelesen 31889 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR
Re: Kultur von Bart-Iris
Bei meinem lehmig feuchten Boden muss ich beim Pflanzen von Iris auch immer besonders vorgehen.
Nachdem ich ganz in der Nähe ein Quarzwerk habe, mische ich Quarzsand, gröbere Körnung erst pur in die Grube, dann obenauf Muttererde mit Quarzsand gemischt.
Das mögen die Iris hierorts recht gern.
Nachdem ich ganz in der Nähe ein Quarzwerk habe, mische ich Quarzsand, gröbere Körnung erst pur in die Grube, dann obenauf Muttererde mit Quarzsand gemischt.
Das mögen die Iris hierorts recht gern.
Liebe Grüße aus Niederösterreich hinterm Schneeberg
susanne
susanne
Re: Kultur von Bart-Iris
Nova Liz hat immer gesagt "Lehm frißt alles" und hatte auch damit recht.
Von ihr stammte auch der Hinweis, wenn Sand, dann nur *gewaschenen* (läuft unter "Spielsand") zu verwenden, da ungewaschener wieder Lehmanteile hat und dadurch den gewünschten Zweck nicht erfüllen kann.
Jahrelang hat sie jedes Jahr eine LKW-Ladung gewaschenen Sand anfahren lassen und diesen dann schubkarrenweise "bergauf" gekarrt (der frühere Parkteil liegt höher als der Bereich, wo Abkippen möglich war) und auf dem lehmigen Boden mindestens 15 bis 20 cm hoch für ihre wunderbare Irissammlung aufgeschichtet. Anders hätten die Pflanzen auch dort nicht so gut gedeihen können, wie sie das taten.
Hier ist der Boden auch immer noch überwiegend lehmig, daher pflanze ich Iris ebenfalls höher: Die nicht zurückgeschnittenen Wurzeln in ganzer Länge möglichst senkrecht in eine relativ flache, vorher aufgelockerte Kuhle, die anschließend mit gröberem (in diesem Fall Basalt-)Splitt und weiter oben mit einer Mischung aus gewaschenem Sand und kleinkörnigem Basaltsplitt aufgefüllt wird. Die Rhizome bleiben bis mindestens zur Hälfte frei und werden seitlich quasi mit o. g. Splitt und Sand "angehäufelt". Nur die Wurzeln befinden sich komplett im Substrat.
Zusätzlich versuche ich, die jeweiligen Pflanzstellen möglichst frei von Beschattung, Konkurrenz und allem, was sich zwischen den Rhizomen versamen und/oder Schnecken Unterschlupf gewähren könnte, zu halten. Ihre direkte Umgebung wirkt daher oft etwas "nackt". Die wunderschönen Schwerter gleichen dieses optische Manko aber m. E. auch außerhalb der Blütezeit aus.
Iris barbata mit Zwiebelpflanzen und Stauden in direkter Nachbarschaft zu vergesellschaften habe ich nach schlechten Erfahrungen aufgegeben.
Verluste durch Fäulnis gibt es bei lang anhaltender Nässe in Verbindung mit eher schattigen Verhältnissen trotzdem immer wieder mal. Ohne die o. g. Maßnahmen hätten Iris barbata hier aber überhaupt keine Chance: Lehm bleibt wirklich immer dominant und "frißt alles".
Von ihr stammte auch der Hinweis, wenn Sand, dann nur *gewaschenen* (läuft unter "Spielsand") zu verwenden, da ungewaschener wieder Lehmanteile hat und dadurch den gewünschten Zweck nicht erfüllen kann.
Jahrelang hat sie jedes Jahr eine LKW-Ladung gewaschenen Sand anfahren lassen und diesen dann schubkarrenweise "bergauf" gekarrt (der frühere Parkteil liegt höher als der Bereich, wo Abkippen möglich war) und auf dem lehmigen Boden mindestens 15 bis 20 cm hoch für ihre wunderbare Irissammlung aufgeschichtet. Anders hätten die Pflanzen auch dort nicht so gut gedeihen können, wie sie das taten.
Hier ist der Boden auch immer noch überwiegend lehmig, daher pflanze ich Iris ebenfalls höher: Die nicht zurückgeschnittenen Wurzeln in ganzer Länge möglichst senkrecht in eine relativ flache, vorher aufgelockerte Kuhle, die anschließend mit gröberem (in diesem Fall Basalt-)Splitt und weiter oben mit einer Mischung aus gewaschenem Sand und kleinkörnigem Basaltsplitt aufgefüllt wird. Die Rhizome bleiben bis mindestens zur Hälfte frei und werden seitlich quasi mit o. g. Splitt und Sand "angehäufelt". Nur die Wurzeln befinden sich komplett im Substrat.
Zusätzlich versuche ich, die jeweiligen Pflanzstellen möglichst frei von Beschattung, Konkurrenz und allem, was sich zwischen den Rhizomen versamen und/oder Schnecken Unterschlupf gewähren könnte, zu halten. Ihre direkte Umgebung wirkt daher oft etwas "nackt". Die wunderschönen Schwerter gleichen dieses optische Manko aber m. E. auch außerhalb der Blütezeit aus.
Iris barbata mit Zwiebelpflanzen und Stauden in direkter Nachbarschaft zu vergesellschaften habe ich nach schlechten Erfahrungen aufgegeben.
Verluste durch Fäulnis gibt es bei lang anhaltender Nässe in Verbindung mit eher schattigen Verhältnissen trotzdem immer wieder mal. Ohne die o. g. Maßnahmen hätten Iris barbata hier aber überhaupt keine Chance: Lehm bleibt wirklich immer dominant und "frißt alles".
- Krokosmian
- Beiträge: 14195
- Registriert: 17. Mär 2015, 20:51
- Kontaktdaten:
-
Mittlerer Neckar
Re: Kultur von Bart-Iris
Allerdings folgt jetzt noch der Streber-Hinweis, dass Lehm nicht gleich Lehm ist;). Glücklicherweise, denn dann würde das mit den Iris an meiner Faulheit was einzuarbeiten scheitern . Der hiesige Lösslehm ist für die Iris pefekt, was den pH angeht und wohl auch die Konsistenz. Wobei natürlich möglichst Sonne und nicht gerade die feuchteste Bodensenke als Standort unabdingbar sind. Und dieser Tage habe ich ein paar Ausfälle unter den vor anderthalb Jahren gepflanzten Neuzugängen bemerkt. Der beiden vergangenen Sommer, vor allem der letzte, haben dabei mit dem reichlich Regen sicher heftig mitgewirkt, genauso wie das durch den Regen teils explodierende Unkraut die Eine oder Andere erdrückt hat. Und nicht alle noch jungen Fächer haben die Frostnacht im April gut und kraftvoll überstanden .
Und ja, Lehm kann auch was anderes sein als das Superzeug das während irgendeiner Eiszeit, oder wann auch immer, hier in der Umgebung abgelagert wurde.
Und ja, Lehm kann auch was anderes sein als das Superzeug das während irgendeiner Eiszeit, oder wann auch immer, hier in der Umgebung abgelagert wurde.
Re: Kultur von Bart-Iris
Um deinen Lößlehm bist du wirklich zu beneiden! Da kann es dann auch mit passender Beipflanzung gut klappen
Mir tut es immer leid, wenn ich Sämlinge von hübschen Sommerpflanzen wegreißen und zu breit werdende Stauden in direkter Iris-Nachbarschaft stark reduzieren muß. Anders funktioniert´s auf dieser Art Lehm hier aber leider nicht.
Für mich gehören Iris barbata daher zu den pflegeintensivsten und zeitaufwändigsten Gartenstauden auf dieser Art von Boden: Alleine schon für das Wegzupfen von allerlei Sämlingen zwischen den Rhizomen werde ich demnächst wohl extra eine Aquarienpinzette o. ä. besorgen. Mit einem Unkrautstecher oder ungeschickten Wurstfingern wie meinen richtet man dabei sonst zuviel Schaden an. - Für diese Art von (je nach Wuchs- und Blütenform) "barocker" - oder "Jugendstil"-Schönheit ist m. E. aber kein Aufwand zu hoch!
Für die nächste Saison hoffe ich auch auf weniger Regen und keinerlei Spätfröste. Dann könnte es mal wieder ein wirklich traumhaftes Iris-Jahr werden...
Mir tut es immer leid, wenn ich Sämlinge von hübschen Sommerpflanzen wegreißen und zu breit werdende Stauden in direkter Iris-Nachbarschaft stark reduzieren muß. Anders funktioniert´s auf dieser Art Lehm hier aber leider nicht.
Für mich gehören Iris barbata daher zu den pflegeintensivsten und zeitaufwändigsten Gartenstauden auf dieser Art von Boden: Alleine schon für das Wegzupfen von allerlei Sämlingen zwischen den Rhizomen werde ich demnächst wohl extra eine Aquarienpinzette o. ä. besorgen. Mit einem Unkrautstecher oder ungeschickten Wurstfingern wie meinen richtet man dabei sonst zuviel Schaden an. - Für diese Art von (je nach Wuchs- und Blütenform) "barocker" - oder "Jugendstil"-Schönheit ist m. E. aber kein Aufwand zu hoch!
Für die nächste Saison hoffe ich auch auf weniger Regen und keinerlei Spätfröste. Dann könnte es mal wieder ein wirklich traumhaftes Iris-Jahr werden...
- Krokosmian
- Beiträge: 14195
- Registriert: 17. Mär 2015, 20:51
- Kontaktdaten:
-
Mittlerer Neckar
Re: Kultur von Bart-Iris
Auch wenn sich das schon erledigt hat und es wenig zukunftsträchtige wäre- sie hätten es, mit schönem großen Ballen ausgestochen und geschützt im Topf aufgestellt, wahrscheinlich schadlos überstanden.
Kastenbeet.:. ob man da nicht zur Not auch relativ leicht übern Winter was drüber bauen könnte...?
- Krokosmian
- Beiträge: 14195
- Registriert: 17. Mär 2015, 20:51
- Kontaktdaten:
-
Mittlerer Neckar
Re: Kultur von Bart-Iris
Da ich ja diesen Winter mal wieder einige Töpfe mit Iris überwintern muss (nicht jeder einzelne gehört mir), habe ich ein fliegendes Dach (eigentlich sogar zwei ) aufgestellt. Vor Regen sind sie darunter geschützt, der Wind kann durchpfeifen, Wetterseiten wollen freilich beachtet sein. Vor dem Unterstellen sind sie noch ausgeputzt worden, also Unkraut und hinfälliges Laub weg. So fault normalerweise nix. Wenns richtig kalt angesagt ist, kommt auf die Seite noch was hin. Ein begehbarer und auch anderweitig nutzbarer Folientunnel wäre natürlich toller, habe ich aber nicht, einfach kein (sinnvoller) Platz da. Und das Grundgerüst, Metallklapptische eines ehemaligen Verkaufsstandes, ist sowieso vorhanden.
Durchlässiges Substrat hilft zusätzlich, aber wenn man möglichst frühzeitig einräumt/überbaut, bekäme man sie auch im bösen TKS stehend so oder ähnlich gut über den Winter. Winternässe und Barfrost können im Verbund durchaus tödlich sein!
Mancher mag wieder "Was für ein Bohei" denken. Und ja, der Iris pallida vom Wegrand oder der flavescens aus Tante Hedwigs Garten (sowas habe ich durchaus auch) würde nix passieren. Aber es gibt halt unter den Sorten, egal ob modern oder historisch und sogar bei den Wildformen auch empfindlichere. Gepflanzt und halbwegs angewachsen würde ich mir bei den meisten keine Sorgen machen, Topf ist halt was anderes. Und wenn man doch mal richtig Geld gelöhnt und/oder eines der letzten vorhandenen Rhizome von der einzigen Bezugsquelle bekommen hat, dann ist man nochmal weniger risikofreudig.
Durchlässiges Substrat hilft zusätzlich, aber wenn man möglichst frühzeitig einräumt/überbaut, bekäme man sie auch im bösen TKS stehend so oder ähnlich gut über den Winter. Winternässe und Barfrost können im Verbund durchaus tödlich sein!
Mancher mag wieder "Was für ein Bohei" denken. Und ja, der Iris pallida vom Wegrand oder der flavescens aus Tante Hedwigs Garten (sowas habe ich durchaus auch) würde nix passieren. Aber es gibt halt unter den Sorten, egal ob modern oder historisch und sogar bei den Wildformen auch empfindlichere. Gepflanzt und halbwegs angewachsen würde ich mir bei den meisten keine Sorgen machen, Topf ist halt was anderes. Und wenn man doch mal richtig Geld gelöhnt und/oder eines der letzten vorhandenen Rhizome von der einzigen Bezugsquelle bekommen hat, dann ist man nochmal weniger risikofreudig.
Zuletzt geändert von Krokosmian am 12. Jan 2025, 18:14, insgesamt 2-mal geändert.
- Krokosmian
- Beiträge: 14195
- Registriert: 17. Mär 2015, 20:51
- Kontaktdaten:
-
Mittlerer Neckar
Re: Kultur von Bart-Iris
Ja, da habe ich wirklich Glück ! Was tun muss ich natürlich auch, ganz ohne Pflege gehts nicht. Aber wenn ich mal ein, zwei,... Jahre zu nix komme, dann sind sie wenigstens noch da und ich kann sie dann ggf. aus dem Vorhandenen wiederauferstehen lassen. Anders direkt am Haus, das bisschen Platz da hat aus unterschiedlichen Gründen einen anderen Boden. Der Löss hört knapp aber gekonnt davor auf und es liegt meist so furchtbare Mergelschmiere rum. Dort sind die Iris schnell auch einfach mal weg, wenn ich nicht aufpasse.
- AndreasR
- Garten-pur Team
- Beiträge: 15516
- Registriert: 8. Feb 2017, 00:36
- Wohnort: bei Bad Kreuznach
- Region: Naheland (RLP)
- Höhe über NHN: 180 m ü. M.
- Bodenart: lehmig
- Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C
- Kontaktdaten:
Re: Kultur von Bart-Iris
Ich bin ganz froh, dass ich hier nur solche urwüchsigen alten Sorten und Arten habe, denen mein Töpferlehm nichts ausmacht. Lösslehm gibt es hier in der Gegend auch, aber leider nicht bei mir im Garten. Es ist hier ebenso unmöglich, die Rhizome frei von anderem Bewuchs zu halten, und der Löwenzahn schafft es zuverlässig, sich dazwischen anzusiedeln und widersteht auch allen Rodungsversuchen. Naja, meine Iris juckt es zum Glück nicht großartig (im Gegensatz zu mir...). Eure ausführlichen Kulturanleitungen lese ich jedoch immer gerne durch, da kann man so einiges mitnehmen.Krokosmian hat geschrieben: ↑12. Jan 2025, 18:01 Mancher mag wieder "Was für ein Bohei" denken. Und ja, der Iris pallida vom Wegrand oder der flavescens aus Tante Hedwig Garten (sowas habe ich durchaus auch) würde nix passieren.
Re: Kultur von Bart-Iris
Manche historischen Sorten wie z. B. "Lent A. Williamson-Gruppe" würden vermutlich auch hier inmitten einer Löwenzahnwiese gedeihen, Andreas Aber ich möchte es schon aus Rücksicht auf andere Pflanzen nicht riskieren, die hier (wieder) entstehen zu lassen.
Seit ich diesen Garten rekultiviert habe, gibt es daher ein sehr strenges Unkraut- und Kompostregiment: Es darf nichts stehenbleiben, was sich versamt, Unkraut aller Art wie auch Stauden, die zu starker Versamung neigen, werden rigoros zurückgeschnitten (was in vielen Fällen zu einer oder sogar mehreren Nachblüten führt), die Samenstände kommen teils in die braune Tonne und werden teils verschenkt (wenn jemand Bedarf hat) oder an anderen, geeigneten Stellen ausgesät.
Wildhaftere Stauden, die zu besonders invasiver Verbreitung neigen wie z. B. Solidago, bleiben grundsätzlich verbannt.
Der offene Komposthaufen wird ausschließlich mit saatfreien und wurzellosen Pflanzenresten bestückt, schichtweise mit Gehölzhäcksel, Holzasche und Kaffeesatz ergänzt. Das ergibt jährlich nur eine kleine Kompostmenge, die dafür aber grantiert versamungsfrei ist.
Die Rekultivierung war langwierig und mühsam, dazu kommen Ansaaten aus der Umgebung (z. B. von Gehölzen), die sich kaum verhindern lassen und deren Entfernung aufwändig genug ist. Die Sisyphosarbeit eines "internen Unkrautkreislaufs" tue ich mir da nicht noch zusätzlich an.
Aus Töpferlehm besteht der größere Teil des Bodens hier auch: Ab einer Tiefe von ca. 20, 30 cm kann man daraus standfeste Figuren kneten. Durch jahrelanges Mulchen mit strohigem Mist gibt es aber oben drüber in den meisten Bereichen eine humushaltige Schicht, die sich sehr gut bearbeiten läßt. Für etwas divenhaftere Bart-Iris muß allerdings etwas mehr Aufwand getrieben werden. Das sind sie mir aber wert
Deine "Schutzhütte" sieht gut aus Krokosmian. Hier im Norden würde sie nur nicht lange halten: Einer der letzten Stürme hat u. a. einen gefüllten, großen Maurerbottich durch die Gegend geworfen.
Vorletzten Winter hatte ich getopfte Rettungsiris daher in einer Art Gartenhütte überwintert. Getopft in eine Mischung aus Splitt, gewaschenem Sand und einer geringen Menge Blumenerde hatten sie dort, regensicher aber relativ dunkel, auch gut den nassen Winter überstanden. - Nässeschutz scheint tatsächlich das Elementarste zu sein.
Seit ich diesen Garten rekultiviert habe, gibt es daher ein sehr strenges Unkraut- und Kompostregiment: Es darf nichts stehenbleiben, was sich versamt, Unkraut aller Art wie auch Stauden, die zu starker Versamung neigen, werden rigoros zurückgeschnitten (was in vielen Fällen zu einer oder sogar mehreren Nachblüten führt), die Samenstände kommen teils in die braune Tonne und werden teils verschenkt (wenn jemand Bedarf hat) oder an anderen, geeigneten Stellen ausgesät.
Wildhaftere Stauden, die zu besonders invasiver Verbreitung neigen wie z. B. Solidago, bleiben grundsätzlich verbannt.
Der offene Komposthaufen wird ausschließlich mit saatfreien und wurzellosen Pflanzenresten bestückt, schichtweise mit Gehölzhäcksel, Holzasche und Kaffeesatz ergänzt. Das ergibt jährlich nur eine kleine Kompostmenge, die dafür aber grantiert versamungsfrei ist.
Die Rekultivierung war langwierig und mühsam, dazu kommen Ansaaten aus der Umgebung (z. B. von Gehölzen), die sich kaum verhindern lassen und deren Entfernung aufwändig genug ist. Die Sisyphosarbeit eines "internen Unkrautkreislaufs" tue ich mir da nicht noch zusätzlich an.
Aus Töpferlehm besteht der größere Teil des Bodens hier auch: Ab einer Tiefe von ca. 20, 30 cm kann man daraus standfeste Figuren kneten. Durch jahrelanges Mulchen mit strohigem Mist gibt es aber oben drüber in den meisten Bereichen eine humushaltige Schicht, die sich sehr gut bearbeiten läßt. Für etwas divenhaftere Bart-Iris muß allerdings etwas mehr Aufwand getrieben werden. Das sind sie mir aber wert
Deine "Schutzhütte" sieht gut aus Krokosmian. Hier im Norden würde sie nur nicht lange halten: Einer der letzten Stürme hat u. a. einen gefüllten, großen Maurerbottich durch die Gegend geworfen.
Vorletzten Winter hatte ich getopfte Rettungsiris daher in einer Art Gartenhütte überwintert. Getopft in eine Mischung aus Splitt, gewaschenem Sand und einer geringen Menge Blumenerde hatten sie dort, regensicher aber relativ dunkel, auch gut den nassen Winter überstanden. - Nässeschutz scheint tatsächlich das Elementarste zu sein.
- AndreasR
- Garten-pur Team
- Beiträge: 15516
- Registriert: 8. Feb 2017, 00:36
- Wohnort: bei Bad Kreuznach
- Region: Naheland (RLP)
- Höhe über NHN: 180 m ü. M.
- Bodenart: lehmig
- Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C
- Kontaktdaten:
Re: Kultur von Bart-Iris
Ein samenloser Kompost hat schon was, allerdings wäre das hier Perlen vor die Säue, denn der Boden ist dermaßen voll mit allerlei Unkrautsamen, dass selbiges auch ohne Zufuhr von außen geradezu rasenartig keimt, wenn es nur feucht genug ist. Da arbeite ich in neu angelegte Beete lieber eine große Menge Kompost ein, um den Boden humoser und lockerer zu machen und nehme in Kauf, dass auch ein paar Samen drin sind (Unkraut kommt bei mir aber auch nicht auf den normalen Komposthaufen), wenn ich danach leichter jäten kann. Und selbst wenn ich die Unkrautsamen irgendwann alle weg bekäme, gibt's hier immer noch den Schachtelhalm, den man halt nicht entfernen kann, ohne alles drei Meter tief auszuschachten oder eine Atombombe draufzuwerfen...
Re: Kultur von Bart-Iris
Wohl dem, der einen geeigneten Dachvorsprung hat
Hier käme dafür nur der unter der Regenrinne auf der östlichen Hausseite infrage, alle anderen sind zu regenexponiert. Und da ist schon alles dicht an dicht mit frost- und/oder sonnenempfindlichen Pflanzen wie Fuchsien, Astilben, Hostas u. a. besetzt. Kein Platz für Iristöpfe frei, leider.
Beneiden könnte man hinsichtlich dieses Aspekts (bzgl. anderer m. E. weniger) Bewohner von Reetdachhäusern: Deren Dachüberstände betragen oft 1 m Tiefe oder mehr.
Den Samenfundus früherer Zeiten gibt´s hier im Boden natürlich teilweise auch noch, Andreas. Wenn man weitere Aussaaten der üblichen Verdächtigen aber konsequent verhindert (was man als regelmäßig Berufstätiger ab einer gewissen Gartengröße natürlich kaum schaffen kann ) hat sich das nach spätestens zwei, drei Jahren aber erledigt.
Drei Meter tief braucht man dem Schachtelhalm meiner Erfahrung nach nicht hinterher buddeln (ich hatte mal ein Pflegebeet mit diesem Problem). Es reicht, die Oberfläche konstant unter einer dicken (!) Mulchschicht zu halten (in dem Fall Holzhäcksel) und dann regelmäßig (beim o. g. Beet war das wöchentlich) so tief wie möglich alle neuen Triebe samt Seitensträngen auszugraben, wobei man den tonigen/lehmigen Unterboden mit der vorhandenen Mulchschicht mischt (Schachtelhalm haßt lockerere Böden). Nach einem Jahr war damals Ruhe - Ich hoffe, das Beispiel kann dich ein bißchen ermutigen.
Hier käme dafür nur der unter der Regenrinne auf der östlichen Hausseite infrage, alle anderen sind zu regenexponiert. Und da ist schon alles dicht an dicht mit frost- und/oder sonnenempfindlichen Pflanzen wie Fuchsien, Astilben, Hostas u. a. besetzt. Kein Platz für Iristöpfe frei, leider.
Beneiden könnte man hinsichtlich dieses Aspekts (bzgl. anderer m. E. weniger) Bewohner von Reetdachhäusern: Deren Dachüberstände betragen oft 1 m Tiefe oder mehr.
Den Samenfundus früherer Zeiten gibt´s hier im Boden natürlich teilweise auch noch, Andreas. Wenn man weitere Aussaaten der üblichen Verdächtigen aber konsequent verhindert (was man als regelmäßig Berufstätiger ab einer gewissen Gartengröße natürlich kaum schaffen kann ) hat sich das nach spätestens zwei, drei Jahren aber erledigt.
Drei Meter tief braucht man dem Schachtelhalm meiner Erfahrung nach nicht hinterher buddeln (ich hatte mal ein Pflegebeet mit diesem Problem). Es reicht, die Oberfläche konstant unter einer dicken (!) Mulchschicht zu halten (in dem Fall Holzhäcksel) und dann regelmäßig (beim o. g. Beet war das wöchentlich) so tief wie möglich alle neuen Triebe samt Seitensträngen auszugraben, wobei man den tonigen/lehmigen Unterboden mit der vorhandenen Mulchschicht mischt (Schachtelhalm haßt lockerere Böden). Nach einem Jahr war damals Ruhe - Ich hoffe, das Beispiel kann dich ein bißchen ermutigen.
- AndreasR
- Garten-pur Team
- Beiträge: 15516
- Registriert: 8. Feb 2017, 00:36
- Wohnort: bei Bad Kreuznach
- Region: Naheland (RLP)
- Höhe über NHN: 180 m ü. M.
- Bodenart: lehmig
- Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C
- Kontaktdaten:
Re: Kultur von Bart-Iris
Ich habe vielleicht ein bisschen übertrieben, aber leider ist der Schachtelhalm hier im ganzen Garten hinterm Haus, und auch bei den Nachbarn links und rechts. Ich kann hier leider auch nicht 250 m² Garten abräumen und für ein Jahr oder länger unter einer Mulchdecke verschwinden lassen, wo soll ich denn die ganzen Pflanzen unterbringen?
Aber das wird hier nun langsam etwas zu off-topic, es geht ja um Bart-Iris.
Aber das wird hier nun langsam etwas zu off-topic, es geht ja um Bart-Iris.
Re: Kultur von Bart-Iris
Bei mir hat ein Teil der Iris-Beete niedrige Holzumrandungen, um das Rasenmähen und Trimmen daneben zu erleichtern. Das hat letzte Woche dazu geführt, dass das Wasser in den Beeten stehen geblieben ist, weil der Boden doch noch genug gefroren war, um das Wasser nicht nach unten abfließen zu lassen. Deshalb bin ich am Sonntag mit der Bohrmaschine ausgerückt und hab Abzugslöcher seitlich gebohrt, um zumindest einen Teil abfließen zu lassen, was zum Glück funktioniert hat. Das in den Beeten noch vorhandene Wasser ist dann zum Teil über Nacht gefroren und ich konnte es als Eisplatten großteils entfernen. Mittlerweile ist der Spuk vorbei und ich bin gespannt, ob die Iris Schaden genommen haben. Auf jeden Fall muss ich mir noch was wegen Wasserablauf oder -abzug überlegen. Hier ist der Boden auch ziemlich fest. Welcher Lehm oder was genau wüsste ich jetzt nicht.
Meinen kleinen Iris-Topfgarten habe ich in übriggebliebenen Kunststoff-Hochbeeten untergebracht, die ich im Winter nicht benötige. Ohne Deckel und oben offen, damit sie Luft haben. Sie stehen etwas geschützt an der Hausmauer aber nicht so professionell wie bei Krokosmian. In den Töpfen sind bei mir derzeit auch nur überzählige Sorten, die beim Versetzen übrig geblieben sind und vermutlich dieses Jahr eine neue Heimat suchen, sofern die Mutterpflanze gut angewachsen ist. Also nicht so kritisch wie schwer erhältliche alte Sorten und Einzelstücke.
Was mich beim Unkraut am meisten nervt und ich nie ganz loswerde ist die Quecke. Die taucht immer wieder irgendwo auf von der angrenzenden Wiese. Und dann hab ich noch einen Beetbereich mit Muscari zwischen den Iris. Würde ich nie freiwillig machen, aber sie waren schon vorher da und ich hab nicht alle Zwiebeln erwischt. Sie wachsen immer wieder zwischen den Rhizomen durch und wuchern ziemlich.
Meinen kleinen Iris-Topfgarten habe ich in übriggebliebenen Kunststoff-Hochbeeten untergebracht, die ich im Winter nicht benötige. Ohne Deckel und oben offen, damit sie Luft haben. Sie stehen etwas geschützt an der Hausmauer aber nicht so professionell wie bei Krokosmian. In den Töpfen sind bei mir derzeit auch nur überzählige Sorten, die beim Versetzen übrig geblieben sind und vermutlich dieses Jahr eine neue Heimat suchen, sofern die Mutterpflanze gut angewachsen ist. Also nicht so kritisch wie schwer erhältliche alte Sorten und Einzelstücke.
Was mich beim Unkraut am meisten nervt und ich nie ganz loswerde ist die Quecke. Die taucht immer wieder irgendwo auf von der angrenzenden Wiese. Und dann hab ich noch einen Beetbereich mit Muscari zwischen den Iris. Würde ich nie freiwillig machen, aber sie waren schon vorher da und ich hab nicht alle Zwiebeln erwischt. Sie wachsen immer wieder zwischen den Rhizomen durch und wuchern ziemlich.