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Granatapfelbaum im Freiland (Gelesen 212618 mal)
Moderator: cydorian
Re: Granatapfelbaum im Freiland
Ich habe die ersten Früchte meines Provence geerntet, so früh wie noch nie. Er ist regelrecht überladen mit Früchten und die ersten waren wegen der großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht aufgeplatzt.
Schön fruchtig-säuerlich dieses Jahr, herbe Noten ganz dezent im Hintergrund. Ob das am Erntezeitpunkt oder am außergewöhnlich warmen Sommer liegt, kann ich nicht beurteilen.
Ich werde bald auch Agat und Sumbar ernten (Sumbar steht im Topf).
Die Fotos sind von Provence gestern.
Schön fruchtig-säuerlich dieses Jahr, herbe Noten ganz dezent im Hintergrund. Ob das am Erntezeitpunkt oder am außergewöhnlich warmen Sommer liegt, kann ich nicht beurteilen.
Ich werde bald auch Agat und Sumbar ernten (Sumbar steht im Topf).
Die Fotos sind von Provence gestern.
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Zuletzt geändert von philippus am 8. Okt 2024, 11:48, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Granatapfelbaum im Freiland
Auf die Agat und Sumbar bin ich gespannt. Die Agat steht bei mir schon 5 Jahre, hat aber dieses Jahr erstmals geblüht. Leider noch keine Früchte.
LG Flo / Solothurn (CH) 441 M.ü.M. und 511 M.ü.M. ~ Z8a
"Todo vale la pena si te hace reír."
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Re: Granatapfelbaum im Freiland
Mit Sumbar bin ich in Anbetracht dessen, dass ich ihn erst seit 2 Jahren habe und er im Topf steht zufrieden: 5 Granatäpfel, davon 2 ordentlicher Größe.
Ansehnliche schön gefärbte Früchte, während die von Agat recht blass sind.
Ansehnliche schön gefärbte Früchte, während die von Agat recht blass sind.
Re: Granatapfelbaum im Freiland
Meinen Agat habe ich 2018 gepflanzt und erst dieses Jahr gibt es eine nennenswerte Ernte. Im Vergangenen Jahr waren es 2 kleine Früchte, die ich zu lange hängen ließ, sodass sie innen zum Teil schon verdorben waren. Die erste spärliche Blüte hatte er 2022.
Re: Granatapfelbaum im Freiland
Habe einen Agat probiert.
Sehr hell auch innen (rosa), die weichen Samen kann ich bestätigen, das ist angenehm. Fleischige, sehr saftige Arilen, geschmacklich hingegen sehr säurebetont. Einem Saft daraus müsste ich mit ein wenig Zucker nachhelfen oder diesen mit dem Saft anderer Sorten verschneiden (Provence). Ich habe keine herben Noten wahrgenommen.
Ich gehe davon aus, dass da mehr rauszuholen ist, sodass sich die Sorte auch für den Verbrauch ohne Pressen eignet. Das war eine aufgeplatzte Frucht, möglicherweise war sie nicht vollreif.
Sehr hell auch innen (rosa), die weichen Samen kann ich bestätigen, das ist angenehm. Fleischige, sehr saftige Arilen, geschmacklich hingegen sehr säurebetont. Einem Saft daraus müsste ich mit ein wenig Zucker nachhelfen oder diesen mit dem Saft anderer Sorten verschneiden (Provence). Ich habe keine herben Noten wahrgenommen.
Ich gehe davon aus, dass da mehr rauszuholen ist, sodass sich die Sorte auch für den Verbrauch ohne Pressen eignet. Das war eine aufgeplatzte Frucht, möglicherweise war sie nicht vollreif.
Re: Granatapfelbaum im Freiland
Ich habe heute alle drei Sorten geerntet und verkostet. Ein Vergleich.
Am süßesten überraschend Provence. Interessant ist, dass die herbe Note schwächer als in den letzten Jahren ist. Die Arilen sind am kleinsten, die Samen am größten und härtesten. Daher nur für Saft zu gebrauchen, obwohl hier der Ertrag sicher am geringsten ist.
Agat: die größten Arilen mit dem höchsten Gehalt an Fruchtfleisch und Saft. Die Samen sind kaum wahrnehmbar, daher als Speiseobst wunderbar. Deutlich säuerlicher. Auch wenn ich mir ein wenig mehr Zucker wünsche, schmeckt mir Agat.
Sumbar wird als Sorte mit weichen Samen beschrieben, aber das kann ich so nicht bestätigen. Die Samen sind kleiner und ein wenig weicher als bei Provence, aber klar spürbar. Ich finde sie näher an Provence als an Agat. Süß-säuerlich, erinnert an Beeren, mit einer herben Note.
Ich habe auch noch Vkusnyi, aber der trägt noch nicht.
Am süßesten überraschend Provence. Interessant ist, dass die herbe Note schwächer als in den letzten Jahren ist. Die Arilen sind am kleinsten, die Samen am größten und härtesten. Daher nur für Saft zu gebrauchen, obwohl hier der Ertrag sicher am geringsten ist.
Agat: die größten Arilen mit dem höchsten Gehalt an Fruchtfleisch und Saft. Die Samen sind kaum wahrnehmbar, daher als Speiseobst wunderbar. Deutlich säuerlicher. Auch wenn ich mir ein wenig mehr Zucker wünsche, schmeckt mir Agat.
Sumbar wird als Sorte mit weichen Samen beschrieben, aber das kann ich so nicht bestätigen. Die Samen sind kleiner und ein wenig weicher als bei Provence, aber klar spürbar. Ich finde sie näher an Provence als an Agat. Süß-säuerlich, erinnert an Beeren, mit einer herben Note.
Ich habe auch noch Vkusnyi, aber der trägt noch nicht.
Re: Granatapfelbaum im Freiland
Merci für die Bilder. Meine Russian 26 ist die einzige, die ich noch länger als Agat habe und die regelmässig trägt. Die Früchte waren bisher eher klein, aber ich habe den Eindruck, dass sie jedes Jahr grösser werden. Vielleicht sind sie heuer auch grösser, weil sie von Agat und Medovyi Vasha, die beide zum ersten Mal geblüht haben, kreuzbestäubt wurden.. Russian 26 hat zwar harte Samen, aber noch so, dass ich sie problemlos essen kann. Den Geschmack finde ich sehr gut, bin aber schlecht im Beschreiben. Auf jeden Fall süss mit guter Säure. Ich lasse die Früchte noch ein bisschen dran. Neben Agat und Medovyi Vasha habe ich noch Sumbar, Kavkas, Svatopluk, August Goradon Shirin und Turkish seedless, die aber alle nochb relativ klein sind.
LG Flo / Solothurn (CH) 441 M.ü.M. und 511 M.ü.M. ~ Z8a
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Re: Granatapfelbaum im Freiland
An einem anderen Standort ist auch noch ein Kazake. Dieser schmeckt auch ausgewogenen süß-säuerlich mit harten, aber kleineren Samen als Provence. Sollte Russian 26 recht nahe kommen.
Sumbar werde ich weiter beobachten und testen, aber wie sich die erste Frucht präsentiert hat bin ich nicht sicher, ob diese Sorte für mich einen Mehrwert bietet. Hauptgrund für die Entscheidung für Sumbar waren weiche Samen.
Desertnyj, Sirenevyi, Parfianka, Gissarskii Rozovyi wären mögliche Alternativen, aber ich warte jetzt einmal ab wie mir Vkusnyi gefällt.
Sumbar werde ich weiter beobachten und testen, aber wie sich die erste Frucht präsentiert hat bin ich nicht sicher, ob diese Sorte für mich einen Mehrwert bietet. Hauptgrund für die Entscheidung für Sumbar waren weiche Samen.
Desertnyj, Sirenevyi, Parfianka, Gissarskii Rozovyi wären mögliche Alternativen, aber ich warte jetzt einmal ab wie mir Vkusnyi gefällt.
Re: Granatapfelbaum im Freiland
Zwei Tage später ist er dann auch geplatzt mit stolzen 360g. Mein größter bisher.
Medovy Vasha hatte letztes Jahr eine Frucht, kann mich leider nicht mehr so gut an den Geschmack erinneren aber er hatte eine tolle Größe. Dieses Jahr leider keine Früchte, ich vermute zu viel Regen während der Blüte oder vielleicht weniger Blüten durch Spätfrost.
- cydorian
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Re: Granatapfelbaum im Freiland
Super! Sieht nach gutem Granatapfeljahr aus. Hast du zufällig ein Refraktometer? Die gemessenen Zuckergehalte würden mich interessieren.
Lass dir den Ort ja nicht nehmen. Ausserhalb der Gunst- und Bebauungslagen sind die nämlich weiterhin nix. Die Winterhärte ist dabei gar nicht das Problem und damit auch nicht die Sorten. Wir hatten die letzten Jahre nie mehr unter -10°C, aber die zuverlässig stattfindenden Spätfröste im April kombiniert mit dem verdammt frühen Austrieb wegen warmem Winter hauen sie jedes Jahr zusammen. Sie treiben dann wieder, aber so kommt nie ein Strauch mit Blüten und Ernte zustande. Bleibt also was für ein paar Prozent in Deutschland, ansonsten Kübel. Von heute, nordseitig eine Trockenmauer, einer steht schon mehrere Jahre da:
Re: Granatapfelbaum im Freiland
@cydorian
Ein Refraktometer habe ich nicht, aber das ist eine gute Idee, mich würde auch der Zuckergehalt interessieren. Ich werde mir eines kaufen. Kann man da irgend eines nehmen oder sind die Qualitätsunterschiede groß ?
Der Spätfrost hat meinen Provence im Jahr 2018 erwischt. Da wurde es nach einem eher milden Winter in den letzten Februartagen plötzlich extrem kalt. Mindestens eine Woche Dauerfrost mit zweistelligen Tiefstwerten, Höchstwerten weit unter -5°C, dazu eisiger Ostwind.
Er trieb noch verhalten aus, blieb aber schütter und starb im frühen Sommer oberirdisch fast komplett ab. Der Strauch auf dem Bild ist ab 2018 neu entstanden (Pflanzung 2010).
Der Kazake bei meinen Schwiegereltern, der vor einer Mauer und in einer urbanisierteren Umgebung steht, überstand die Kältewelle ohne Schäden.
Ein Refraktometer habe ich nicht, aber das ist eine gute Idee, mich würde auch der Zuckergehalt interessieren. Ich werde mir eines kaufen. Kann man da irgend eines nehmen oder sind die Qualitätsunterschiede groß ?
Der Spätfrost hat meinen Provence im Jahr 2018 erwischt. Da wurde es nach einem eher milden Winter in den letzten Februartagen plötzlich extrem kalt. Mindestens eine Woche Dauerfrost mit zweistelligen Tiefstwerten, Höchstwerten weit unter -5°C, dazu eisiger Ostwind.
Er trieb noch verhalten aus, blieb aber schütter und starb im frühen Sommer oberirdisch fast komplett ab. Der Strauch auf dem Bild ist ab 2018 neu entstanden (Pflanzung 2010).
Der Kazake bei meinen Schwiegereltern, der vor einer Mauer und in einer urbanisierteren Umgebung steht, überstand die Kältewelle ohne Schäden.
- cydorian
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Re: Granatapfelbaum im Freiland
Die urbanisierte Umgebung macht enorm viel aus, auch wenn das Umland eigentlich nichts für diese Art ist, in der Stadt klappts dann doch.
Beim Refraktometer auf den für Saft geeigneten Messbereich achten (0-32° Brix, die für Honig gehen nicht) und dass es mehrere Skalen hat, Brix, Öchsle. Temperaturkompensation ist nicht so wichtig.
Beim Refraktometer auf den für Saft geeigneten Messbereich achten (0-32° Brix, die für Honig gehen nicht) und dass es mehrere Skalen hat, Brix, Öchsle. Temperaturkompensation ist nicht so wichtig.
Re: Granatapfelbaum im Freiland
Hab jetzt mal den Zuckergehalt bei meiner Russian26 gemessen: 13,2°Brix.
Re: Granatapfelbaum im Freiland
Mir fehlt ein Bisschen der Vergleich, aber es ist jetzt nicht übermäßig süß. Allerdings schmeckt der Saft jetzt auch nicht sonderlich sauer. Natürlich ist eine Säure da, die empfinde ich aber als sehr angenehm. Der Saft ist jedenfalls sehr intensiv. Ich verdünne meist einen Teil Saft mit drei Teilen Wasser um einen gut Trinkbaren Saft zu erhalten. Letztes Jahr hab ich Mal einen gekauften Granatapfel im Vergleich ausgepresst und war schockiert wie wässrig der war.