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Der aktuelle TV-Tipp (Gelesen 429689 mal)

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elis
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Re: Der aktuelle TV-Tipp

elis » Antwort #1875 am:

Gartenplaner hat geschrieben: 5. Nov 2024, 17:12 Naja, das Propagandasprachrohr der Lobby ist dafür nicht geeignet.
Darf ich Euch mal was fragen ? Zweifelt ihr das an was Jännicke sagt, was den Boden betrifft ?

Lg Elis
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thuja thujon
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Re: Der aktuelle TV-Tipp

thuja thujon » Antwort #1876 am:

Ich halte etwa so viel davon wie es in dem von mir verlinkten Kommentar der Fachzeitschrift dargestellt wird.

Und was Jännicke und Boden betrifft: er ist Fachmann für Schauspielerei und in Flugzeuge steigen, aber von Boden versteht er wenn überhaupt sehr wenig.
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elis
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Re: Der aktuelle TV-Tipp

elis » Antwort #1877 am:

elis hat geschrieben: 5. Nov 2024, 17:18
Gartenplaner hat geschrieben: 5. Nov 2024, 17:12 Naja, das Propagandasprachrohr der Lobby ist dafür nicht geeignet.
Darf ich Euch mal was fragen ? Zweifelt ihr das an was Jännicke sagt, was den Boden betrifft ?

Lg Elis
Was zweifelst Du denn an dem Film an ? In Deutschland bzw weltweit geschieht doch Humusabbau. Wie soll man sich das erklären ? Für mich ist das doch ein Hinweis, das etwas falsch läuft bei der Bodenbearbeitung. Wie siehst Du das denn ?
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Re: Der aktuelle TV-Tipp

thuja thujon » Antwort #1878 am:

Hat er das gesagt oder hast du dir das gedacht?
Es gibt in Deutschland keinen Humusabbau. Seit hundert Jahren steigen die Humusgehalte. Das liegt unter anderem am Mineraldünger. Bodenbearbeitung hat nur einen geringen Einfluss auf den Humusgehalt.
Wenn irgendwo der Regenwald brennt oder ähnliches, ist das nicht Deutschland. Also manchmal muss man auch global von regional trennen.

Jännicke versucht dem Zuschauer etwas zu suggerieren, was Panik schürt, fachlich aber nicht zutrifft. Das ist das perfide an der Taktik, er spricht es nicht aus, sondern lässt es den Zuschauer denken. Deshalb kann er leider nicht verklagt werden.
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elis
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Re: Der aktuelle TV-Tipp

elis » Antwort #1879 am:

thuja thujon hat geschrieben: 5. Nov 2024, 18:30 Hat er das gesagt oder hast du dir das gedacht?
Es gibt in Deutschland keinen Humusabbau. Seit hundert Jahren steigen die Humusgehalte. Das liegt unter anderem am Mineraldünger. Bodenbearbeitung hat nur einen geringen Einfluss auf den Humusgehalt.
Wenn irgendwo der Regenwald brennt oder ähnliches, ist das nicht Deutschland. Also manchmal muss man auch global von regional trennen.

Jännicke versucht dem Zuschauer etwas zu suggerieren, was Panik schürt, fachlich aber nicht zutrifft. Das ist das perfide an der Taktik, er spricht es nicht aus, sondern lässt es den Zuschauer denken. Deshalb kann er leider nicht verklagt werden.
Wie erklärst Du Dir dann das Wasser nicht mehr schnell genug versickern kann im Boden. Wenn es regnet, steht es tagelang und kann nicht versickern, weil der Boden verdichtet ist. Das ist doch schon sehr bedenklich, oder ?
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Re: Der aktuelle TV-Tipp

Lou-Thea » Antwort #1880 am:

Ich nehme an, Du arbeitest für die Agrarchemielobby, thuja?
Zum Glück steht der von Dir verlinkte Beitrag hinter der Trackingschranke und ich muss mir damit nicht den Abend verderben.
Natürlich kennst Du Dich besser aus, und die im ZDF-Beitrag zu Wort kommenden Wissenschaftler, Universitäten und Praktiker sind alle ahnungslose Dumpfbacken.
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Re: Der aktuelle TV-Tipp

thuja thujon » Antwort #1881 am:

elis hat geschrieben: 5. Nov 2024, 19:16Wie erklärst Du Dir dann das Wasser nicht mehr schnell genug versickern kann im Boden. Wenn es regnet, steht es tagelang und kann nicht versickern, weil der Boden verdichtet ist. Das ist doch schon sehr bedenklich, oder ?
Daran würde auch ein höherer Humusgehalt nichts ändern. Wenn man heutzutage zB. Zuckerrüben anbaut, bekommt man in der Kampagne seine Ablieferzeiten mitgeteilt. Dann ist zu liefern, oder man erfüllt seine Vertragsverpflichtungen nicht. Also muss man leider auch kurz nach Weihnachten durch Matsch fahren. Und das macht kein Boden mit und das tut jedem Landwirt weh. Ähnlich beim Gemüse. Samstag Probe ziehen fürs Labor ob Erntefreigabe kommt und Dienstag Liefertermin heißt Dienstag Liefertermin, egal wie das Wetter ist und nicht Dienstag hats geregnet. Die Märkte sind da leider so. Im Garten legt man Steine um sein Beet, geht auf dem Acker nicht.

@Lou-Thea: ich arbeite nicht für die Agrarchemielobby. Ich bin Forscher, für eine nachhaltige Landwirtschaft von morgen. Das geht nur mit Lösungen, nicht mit andere anprangern, schon gar nicht zu unrecht anprangern. Der Kommentar steht hinter der Trackingschranke, wie fast jede Website in EU Cookies benutzt, die abgeklickt werden müssen. Wenn dich das stört, kannst du dich bei der EU über ihr Datenschutzgesetz beschweren. Der Kommentar ist aber immerhin kostenfrei zu lesen. Für die CO2-intensiven Recherchereisen von Jännicke, er sagt er musste 1,5 Jahre reisen, um genug Leute zu finden, die für seine Phantasien vor die Kamera treten wollen, muss ich leider GEZ-Gebühren bezahlen. Rein fachlich betrachtet ist es leider wirklich nicht ernst zu nehmen, was Jänicke dort recherchiert hat oder vermitteln möchte. An manchen Punkten könnte man ja beginnen, aber nicht auf diese Art.
Wir können das gerne ausführlich behandeln. Threads über Boden habe ich die letzten Jahre hier viele gestartet. Dort ist das besser aufgehoben als im TV-Tipp-Strang. Die neue Humustheorie ist hier auch noch nicht weitverbreitet habe ich den Eindruck, ich glaube viele denken noch den Boden mit Kompost verbessern ist das Beste, was man tun kann. Das war vor 30 und mehr Jahren der Wissensstand und ist längst veraltet bzw widerlegt.
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elis
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Re: Der aktuelle TV-Tipp

elis » Antwort #1882 am:

Das war nicht meine Frage, ich wollte wissen was die Forschung dazu sagt, warum das Wasser nicht mehr schnell genug versickert ? Wie geht dann Deiner Meinung nach die nachhaltige Landwirtschaft ? Das wäre interessant zu wissen.
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Re: Der aktuelle TV-Tipp

das Döderlein » Antwort #1883 am:

Ich hatte noch keine Zeit den TV-Beitrag zu sehen, habe aber mal aus Neugier Thujas Link angesehen.

Ich denke, diese Gegendarstellung ist es wert gelesen zu werden. Und ich bin gespannt auf die Doku. Leider fällt es mir gerade bei ZDF-Dokus oft auf, dass sie aufgebauscht wirken, wenig Fakten, dafür aber viel Inszenierung.

Und ja, ich denke, dass es eine (zu) starke Agrarlobby gibt und dass die konventionelle Landwirtschaft und insbesondere Fleischproduktion erhebliche strukturelle Probleme hat und umgebaut werden muss. Aber ich glaube, genau das ist auch vielen Landwirten nur allzu klar. Insbesondere die problematischen Großbetriebe sind nicht einfach so entstanden, sondern direkte Folge eines krassen Preisdrucks, unzureichendener Regulierung und Fehlanreizen in der EU-Förderung.

Am Ende sind wir alle von Klimawandel, Umweltzerstörung und Artensterben betroffen, nur bezahlen will es keiner. Die Regierung, die dafür sorgt, dass CO2, Lebensmittel und insbesondere Fleisch realistisch bepreist werden, wird abgewählt. Ist leider so.

Und ja, ich weiß auch um die soziale Komponente des Problems. Trotzdem muss gehandelt werden, in den reichsten Ländern zuerst. Wir haben nur die Wahl, wann gehandelt wird. Je später desto schmerzhafter.
Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.
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thuja thujon
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Re: Der aktuelle TV-Tipp

thuja thujon » Antwort #1884 am:

elis hat geschrieben: 5. Nov 2024, 21:05 Das war nicht meine Frage, ich wollte wissen was die Forschung dazu sagt, warum das Wasser nicht mehr schnell genug versickert ?
Das versickert langsamer weil unter nassen Bedienungen Scherkräfte katastrophal auf die Struktur wirken. Die Kräfte, die den Boden porös halten, sind nicht unendlich. Such dir eine Pfütze im Park oder auf einem Waldweg aus, die werden nur größer, nicht kleiner. Allein mechanisch, zB mit dem Tiefenlockerer, ist dem nicht beizukommen, es müssen immer begleitende Maßnahmen wie zB Rückverdichtung und Gefügestabilisierung zB durch Pflanzenwurzeln zusätzlich passieren. So ists auch auf Teilen von Äckern. Bevorzugt die Senken, weil die eben länger nass bleiben und so anfälliger für Verdichtungen sind.
Oder kennst du Äcker, wo auf der ganzen Fläche das Wasser über Tage steht?
In der Mitteleuropäischen Landwirtschaft begegnet man dem Problem durch Reifendruckregelanlagen bzw vermindertem Luftdruck, oder Kettenantrieb. Im Hausgarten mit zB Trittbrettern unter den Schuhen beim Rasen mähen. Zu ersterem gibt es umfangreiche Literatur, Trittbretter zum Rasen mähen sind eher nicht akzeptiert.

@das Döderlein: danke. Ich habs mir auch angeschaut, wollte erst nicht, aber man sollte es tun, sonst kann man nicht mitreden. Und ja, typischer Beitrag, viel Inszenierung, wenig Fakten. Das ZDF fällt hier wirklich unangenehm auf. Andere öffentlich-rechtliche Sender laufen besser auf dem schmalen Grat.
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Re: Der aktuelle TV-Tipp

Gartenplaner » Antwort #1885 am:

thuja thujon hat geschrieben: 5. Nov 2024, 18:30 ...
Es gibt in Deutschland keinen Humusabbau. Seit hundert Jahren steigen die Humusgehalte. ...
Belege?
thuja thujon hat geschrieben: 5. Nov 2024, 20:47 .. ich glaube viele denken noch den Boden mit Kompost verbessern ist das Beste, was man tun kann. Das war vor 30 und mehr Jahren der Wissensstand und ist längst veraltet bzw widerlegt.
Quellen?
Lou-Thea hat geschrieben: 5. Nov 2024, 19:57Ich nehme an, Du arbeitest für die Agrarchemielobby, thuja? ...
Beruhigend, dass das die Leser hier doch zunehmend wahrnehmen.
Lou-Thea hat geschrieben: 5. Nov 2024, 19:57 Zum Glück steht der von Dir verlinkte Beitrag hinter der Trackingschranke und ich muss mir damit nicht den Abend verderben.
Natürlich kennst Du Dich besser aus, und die im ZDF-Beitrag zu Wort kommenden Wissenschaftler, Universitäten und Praktiker sind alle ahnungslose Dumpfbacken.
Ich habs doch getan und mir den Abend verdorben, um es mit thuja-Sprech auszudrücken:
Gartenplaner hat geschrieben: 5. Nov 2024, 17:12 ...das Propagandasprachrohr der Lobby ist dafür nicht geeignet.
das Döderlein hat geschrieben: 5. Nov 2024, 21:09 ...
Und ja, ich denke, dass es eine (zu) starke Agrarlobby gibt und dass die konventionelle Landwirtschaft und insbesondere Fleischproduktion erhebliche strukturelle Probleme hat und umgebaut werden muss. Aber ich glaube, genau das ist auch vielen Landwirten nur allzu klar. Insbesondere die problematischen Großbetriebe sind nicht einfach so entstanden, sondern direkte Folge eines krassen Preisdrucks, unzureichendener Regulierung und Fehlanreizen in der EU-Förderung.

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Re: Der aktuelle TV-Tipp

thuja thujon » Antwort #1886 am:

Gartenplaner hat geschrieben: 5. Nov 2024, 21:50
thuja thujon hat geschrieben: 5. Nov 2024, 18:30 ...
Es gibt in Deutschland keinen Humusabbau. Seit hundert Jahren steigen die Humusgehalte. ...
Belege?
Hier mal eine kurze Übersicht der Bodenkundlichen Gesellschaft auf Ackerböden in NRW der letzten 10 Jahre, dem Agrarbundesland Nummer eins in D.
https://eprints.dbges.de/1834/1/Tagungs ... _final.pdf
Evtl wird dir hier schon die Komplexität des Themas klar und deshalb ist das nicht in 2 Zeilen für Laien erklärbar. Deswegen kann man das Thema ja so gut mißbrauchen. Auch, weil eine Gesamtstatistik nicht existiert, sondern mühsam ein Bild zusammengetragen werden muss. Also tausende Seiten, die du lesen müsstest.

thuja thujon hat geschrieben: 5. Nov 2024, 20:47 .. ich glaube viele denken noch den Boden mit Kompost verbessern ist das Beste, was man tun kann. Das war vor 30 und mehr Jahren der Wissensstand und ist längst veraltet bzw widerlegt.
Quellen?
Siehe Beiträge in forum.garten-pur.de, wenn etwas neu gepflanzt wird, Beete hergerichtet oder Sandboden verbessert werden soll usw. Vergleiche den Anteil der einfachen Kompostgabe oder sogar Blumenerde als Bodenverbesserungsmittel und setze das in Relation zu Beiträgen mit Gründünger, Zwischenfrüchte usw.
Wenn du noch nichts von der neuen Humustheorie gehört hast, hier ganz knapp erklärt. Aus NRW, um bei einem Bundesland zu bleiben.
https://www.landwirtschaftskammer.de/la ... heorie.htm
https://www.kompost.de/fileadmin/user_u ... genolf.pdf

Wer lieber Videos möchte, hier angerissen auch aus Österreich als Serie anschaubar.
https://www.youtube.com/watch?v=rRM-9fI1K68


Wie gesagt, gehört in einen anderen Strang.
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Re: Der aktuelle TV-Tipp

ringelnatz » Antwort #1887 am:

Toller Beitrag von der Landwirtschaftskammer NRW!

Ich habe die ZDF-Doku nicht gesehen. Ich bin gegenüber Agrar-Heute und ähnlichen Publikationen eher kritisch eingestellt.

ABER: auch ohne die Doku gesehen zu haben, scheint die Kritik an dem Sendeformat recht fundiert.
Wie eben nicht alles auf ZDF Schrott ist, ist auch bei Agrar-Heute nicht alles Schrott.
Man muss halt differenzieren können.

Und zu dem eingangs erwähnten Beitrag: das ist wirklich hochinteressant und eine sehr gute Erklärung. Die landwirtschaftliche Praxis sieht leider oft (meist) noch ganz anders aus. Gerade die Tage in Franken gesehen: Grünland wird umgepflügt und grobschollig/speckig über den Winter liegen gelassen. Frostgare.. ok, vielleicht. Aber de facto werden hier teure Nährstoffe ins Grundwasser gespült und, ja, Humus vernichtet.
Der Fairness halber: gefühlt steigt die Zahl der Gründüngungsbedeckten Äcker.

Thuja, einen Hinweis kann ich mir nicht verkneifen: der erwähnte Priming-Effekt im Humusaufbau wird laut der verlinkten Seite durch mineralische Stickstoffdünger eher nicht erreicht. Die Seite befürwortet tatsächlich den Einsatz von Kompost/Mist...
Zu Nahrungsengpässen und damit verbundenem Humusabbau kann es aber auch nach einer Düngung kommen. Dieses Phänomen wird als Priming-Effekt bezeichnet(17). Insbesondere nach der Düngung leicht zersetzbarer organischer Substanz (aber auch mineralischer N-Dünger), kann es zu einer überschießenden mikrobiellen Aktivität kommen, die mehr Kohlenstoff veratmet als ursprünglich zugeführt wurde. Folglich kann es auch dann effektiv zu einem Humusabbau kommen. Bei sich langsam zersetzenden organischen Düngemitteln (z.B. Rottemist oder Kompost) ist dies weniger relevant, sie gelten daher gemeinhin als Humus-fördernd.
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Re: Der aktuelle TV-Tipp

thuja thujon » Antwort #1888 am:

Zu Franken, war das evtl gar kein Grünland sondern Acker und es wuchs nur Grünland drauf, das nach 5 Jahren umgebrochen werden muss, damit die Fläche nicht den Ackerstatus verliert und zu Grünland wird?

Zum Hinweis: niemand hat etwas gegen Kompost, Mist, Gülle, Traubentrester, Erntereste usw. Der Stickstoffwirkungsgrad ist aber nicht vergleichbar mit dem der Mineraldünger und deshalb, gerade weil die Mengen an Kompost, Mist usw durch zB den Phosphatgehalt gedeckelt sind, kann mit der gleichen Stickstoffmenge nicht das an Pflanzenwachstum generiert werden, was mit mineralischem N möglich ist. Die organische Masse, die der N liefert, die kann auf der gleichen Fläche wieder eingesetzt werden, das ist der Sinn, das Stroh oder die Zwischenfrucht zu behalten usw, die organische Masse eben nicht von anderen Flächen zu `rauben´. Damit kann man Mist, Kompost usw geben ohne zu überdüngen und weil das recht wenig ist, die organische Masse weiter mit dem auffüllen, was auf bzw unter der Fläche gewachsen ist. Und das unter ist eben gar nicht so wenig wenn man dauerhaft Kohlenstoff speichern möchte.

Siehe auch den 10 Jahres Humusversuch aus Hessen:
https://llh.hessen.de/pflanze/boden-und ... ingen-was/
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Re: Der aktuelle TV-Tipp

Gartenplaner » Antwort #1889 am:

thuja thujon hat geschrieben: 5. Nov 2024, 18:30 ...
Es gibt in Deutschland keinen Humusabbau. Seit hundert Jahren steigen die Humusgehalte. Das liegt unter anderem am Mineraldünger. Bodenbearbeitung hat nur einen geringen Einfluss auf den Humusgehalt.
...
Die Tabelle unter dem Punkt Indikatoren zur Veränderung des Humusgehaltes zeigt seit 1987 ein mehr oder weniger Gleichbleiben des Humusgehaltes, definitiv keine kontinuierliche Zunahme.
thuja thujon hat geschrieben: 5. Nov 2024, 20:47 ... ich glaube viele denken noch den Boden mit Kompost verbessern ist das Beste, was man tun kann. Das war vor 30 und mehr Jahren der Wissensstand und ist längst veraltet bzw widerlegt.
Aus dem PDF "Die neue Humustheorie" zur Humuswirtschaft:

"...Auf ausreichende Calcium-Versorgung achten
• optimalen pH-Wert durch regelmäßige Erhaltungskalkung einstellen
• Hohe Kali-Gaben vermeiden (gilt auch für Rindergüllen & Gärreste)
Bodenstruktur schonen
Bodenbearbeitung auf das Notwendigste reduzieren
• Bodenverdichtungen vorbeugen
• Bodenleben fördern
Mulchwirtschaft
• Bodenleben kontinuierlich ernähren
• Brachezeiten, insbesondere im Sommer minimieren  Zwischenfrüchte / Untersaaten
Eher langsam-wirkende org. Dünger einsetzen  Rottemist / Kompost
• Durchwurzelung + Wurzelexsudation fördern
 Ton-Humus-Komplexen (insb. auf schweren Böden)
• Wurzelbiomasse
• Diverse ZF-Mischungen
Versorgung mit Streustoffen / org. Düngemitteln im Blick behalten
 POM-Fraktion (insb. auf leichten Böden)
• Wurzelbiomasse
Strohmanagement
Wirtschaftsdünger
Komposte ..."
(farbliche Hervorhebungen von mir)

Ich sehe da nicht, dass da etwas "veraltet bzw widerlegt" ist.

Aus "Humusaufbau – welche pflanzenbaulichen Maßnahmen bringen was?"

"...Im Oberboden (0 – 30 cm) und im oberen Unterboden (30 – 50 cm) führte mineralische N- und NPK-Düngung, Beregnung, Stroheinarbeitung und Stallmistgabe zu gesteigerten SOC-Vorräten, wobei letztere den nachweislich größten Einfluss hatte...."

Stroh und Stallmist bringen mehr als N oder NPK-Düngung.
Mineraldüngung bringt auch etwas, ist aber definitiv nicht das einzige oder effektivste, wie du es immer wieder versuchst, darzustellen.
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