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Frage zu Glyphosat (Gelesen 794307 mal)

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555Nase
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Re: Frage zu Glyphosat

555Nase » Antwort #5100 am:

Vielleicht haben solche Alchemisten tatsächlich in der Kindheit Fitwasser geschluckt ???
Und nicht nur diese. 8)
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
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Staudo
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Re: Frage zu Glyphosat

Staudo » Antwort #5101 am:

Warum hinterfragen die Journalisten der taz diesen sehr fragwürdigen Tierversuch nicht?
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Rib-2BW
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Re: Frage zu Glyphosat

Rib-2BW » Antwort #5102 am:

Weil die Taz nichts mit Journalismus zu tun hat.
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hobab
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Re: Frage zu Glyphosat

hobab » Antwort #5103 am:

Das ist Blödsinn, die Taz hat tatsächlich noch eigene Journalisten, andes als andere Zeitungen, die Artikel fast nur zukaufen. Der Inhalt muss nicht jedem passen.
Und wie soll man die Schädlichkeit von Glyphosat sonst testen, wenn man mögliche andere Schadensursachen ausschließen will? Mal Ruhe bewahren und sehen was rauskommt, wenn andere die Untersuchung zu verifizieren versuchen.
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sempervirens
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Re: Frage zu Glyphosat

sempervirens » Antwort #5104 am:

Neben reinem Glyphosat hat man ja handelsübliche Formulierungen verwendet:
Während Glyphosat allein als krebserregend befunden wurde, deutet die Studie darauf hin, dass die Beistoffe in GBHs die karzinogenen Wirkungen von Glyphosat verstärken oder eine eigene Toxizität besitzen könnten, da bestimmte Tumoren (z. B. in Niere, Harnblase, Bauchspeicheldrüse) nur in den mit GBHs behandelten Gruppen vermehrt auftraten
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mavi
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Re: Frage zu Glyphosat

mavi » Antwort #5105 am:

thuja thujon hat geschrieben: 16. Jun 2025, 23:58 Da stellt sich mir die Frage, wie krank muss mans ein, um Tieren so etwas anzutun:
Die Studie der 27 Autoren war aufwendig: 1.020 Ratten wurden dem Artikel in der Fachzeitschrift zufolge in 10 Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe habe über das Trinkwasser Glyphosat pur oder eines der beiden Handelspräparate in jeweils 3 unterschiedlichen Dosen bekommen. Das Wasser der Kontrollgruppe dagegen war demnach frei von den Chemikalien. Im Alter von 104 Wochen seien die dann noch lebenden Tiere getötet und zum Beispiel ihre Gewebe untersucht worden. Zwei nicht an dem Projekt beteiligte Wissenschaftler begutachteten das Manuskript vor Veröffentlichung im Rahmen einer „Peer Review“.
Also da gibt man, wo alle relevanten Studien längst abgeschlossen sind, den Tieren pure Spritzbrühe zum trinken (als alleinige Flüssigkeitsquelle) über mehrere Monate und wundert sich dann, dass da evtl ein Effekt nachgewiesen werden kann?

Man übertrage das mal auf den Menschen: man gibt den eigenen Kindern nur noch Tensidbelastetes Geschirrspülwasser statt Muttermilch oder Leitungswasser und wundert sich dann, dass da die Kindesentwicklung im unteren einstelligen Prozentbereich nicht optimal ist?

Also nochmal, wie kann man so krank sein, solche Versuche an Lebewesen durchzuführen, um etwas beweisen zu wollen, das längst widerlegt ist?
Also ich verstehe das so, dass die Ratten im Trinkwasser (nicht als alleiniges Trinkwasser) Glyphosat einmal als puren Zusatz und zweimal in anderer Form (das dann in unterschiedlichen Dosierungen) bekommen haben. Von reinem G. als einziger Flüssigkeit steht da nichts.
Vermutlich hätten sie sonst auch nicht 104 Wochen überlebt.
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sempervirens
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Re: Frage zu Glyphosat

sempervirens » Antwort #5106 am:

Ein paar Mäuse sind aber auch vorher gestorben bspw an Leukämie. Ein auffälliger Befund war das frühe Auftreten von Leukämie. 40 % der Ratten mit Leukämie starben vor Erreichen des ersten Lebensjahres.
Im Gegensatz zu den 1600 Ratten in der Placebo Gruppe, dort starb keine Ratte im ersten Jahr an Leukämie
zwerggarten hat geschrieben: 16. Jun 2025, 23:54 darauf stoßen wir dann doch mit einem glas bestem champagne oder notfalls auch irgendeinem köstlichen hochprozentigen an – wobei das bekanntlich zweifellos krebs erregt.

und langes leben ist irgendwie auch ungesund, irgendwie wuchern diese ollen zellen manchmal einfach so los, sehr wahrscheinlich ganz ohne "chemische" substanzen.

gut gibt es glyphosat, dann ist wenigstens was anderes schuld! 8) ;D
Ja man sollte es immer einordnen.
Aktuell ist Alkohol (Ethanol): Ist als Gruppe-1-Karzinogen eingestuft – "krebserregend für den Menschen". Während Glyphosat: als Gruppe-2A-Karzinogen eingestuft – "wahrscheinlich krebserregend für den Menschen".
Alkohol ist ein nachgewiesenermaßen starkes menschliches Karzinogen (Gruppe 1), das für eine erhebliche Anzahl von Krebserkrankungen und Todesfällen weltweit verantwortlich ist. Glyphosat ist als wahrscheinlich karzinogen (Gruppe 2A) eingestuft, wobei die Evidenz beim Menschen begrenzt und die Hauptbelege aus Tierstudien stammen. Das Risiko durch moderaten Alkoholkonsum ist für die menschliche Gesundheit nach aktuellem Wissensstand um ein Vielfaches höher als das Risiko durch die übliche ernährungsbedingte Aufnahme von Glyphosatrückständen.

Gut das ich keinen Alkohol mehr Trinke bzw es auf 1-2 Anlässe im Jahr reduziert habe :D
Hyla
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Re: Frage zu Glyphosat

Hyla » Antwort #5107 am:

Jehova, Jehova! ;D
Man darf doch hier nichts gegen Glyphosat sagen, sonst gibt's jedesmal einen Shitstorm. ::)
Liebe Grüße!


Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
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Staudo
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Re: Frage zu Glyphosat

Staudo » Antwort #5108 am:

Umfangreiche Tierversuche ergaben, dass es ein ungesundes, aber beliebtes Getränk ist.
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thuja thujon
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Re: Frage zu Glyphosat

thuja thujon » Antwort #5109 am:

Ethanol ist nicht nur Bestandteil zahlreicher Getränke und Lebensmittel, sondern auch Biozid.
Die Daten, die eine Krebserregende Wirkung zeigen, beziehen sich ausschließlich auf die orale Aufnahme.
Die Anwendung als Desinfektionsmittel zB im Seuchenschutz ist dagegen sicher.

Deshalb ist Ethanol nicht als Krebserregend eingestuft. Es ist es auch nicht, sondern eher das Abbauprodukt Acetaldehyd.
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sempervirens
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Re: Frage zu Glyphosat

sempervirens » Antwort #5110 am:

https://monographs.iarc.who.int/list-of-classifications

Ja ich meinte mit Alkohol in dem Fall jenen den man Oral zuführt also "Alcoholic beverages" , "Ethanol in alcoholic beverages" ,"Acetaldehyde associated with the consumption of alcoholic beverages" und da es ist das Abbauprodukt Acetaldehyd welches karzinogen wirkt nicht der Ethanol selbst.
Dennoch macht die Klassifikation ja Sinn für alkoholhaltige Getränke,denn Acetaldehyd wird unweigerlich entstehen


"Isopropyl alcohol" ist bspw Gruppe 3 dort gibt es keinen festellbaren Zusammenhang mit Karzinogenität.

"Isopropyl alcohol manufacture using strong acids" wiederum ist Gruppe 1 und ist nachweislich krebserregend.
Begründung: Es gibt ausreichende Beweise dafür, dass Arbeiter in Fabriken, die dieses spezifische (und heute weitgehend veraltete) Herstellungsverfahren anwendeten, ein signifikant erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen der Nasennebenhöhlen und des Kehlkopfes hatten. Man geht davon aus, dass nicht das Isopropylalkohol selbst, sondern krebserregende Nebenprodukte dieses Prozesses (wie Diisopropylsulfat) für das erhöhte Krebsrisiko verantwortlich waren.

Also geht es bei der Klassifikation nicht immer, um den Stoff selbst, sondern entsprechende Abbauprodukte oder in diesem Fall Nebenprodukte beim Herstellungsverfahren.

Aber auch der Konsum von verarbeitetem Fleisch "Processed meat (consumption of)" ist in Gruppe 1, da es wohl nachweislich mit Darmkrebs in Verbindung stehen soll. Rotes Fleisch wiederum ist 2A und somit nur vermutlich Krebserregend.
Zuletzt geändert von sempervirens am 17. Jun 2025, 09:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frage zu Glyphosat

thuja thujon » Antwort #5111 am:

Die Arbeit der IARC ist schlicht unrelevant für eine Einstufung eines Stoffes nach GHS und GHS ist das was zählt.

Und zu der Studie und Leukämie: schau dir mal Tabelle 1-3 genau an. Das sieht sehr nach zufälliger Verteilung aus, wenn Einzelexemplare bei einer geringeren Dosis einen Effekt zeigen, der mit höherer Dosis nicht vorkommt.

Da liegt wohl heftiger P-Wert Mißbrauch (Statistikmißbrauch) vor. Nicht das erste mal aus diesem Institut. Mich würden die Rohdaten zu den Tabellen interessieren.
Ich bleibe dabei, die Tiere sind nicht für die Wissenschaft gestorben, sondern für die Nachrichten. Ist bestimmt auch kein Zufall, dass die jetzt kommt, wenn in US die Glyphosatgeschichte für Bayer in die Endrunde geht. Da wollte man wohl mal wieder was haben um die Stimmung in der Gesellschaft aufzuheizen.

Ich finde das ein verwerfliches Vorgehen.
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sempervirens
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Re: Frage zu Glyphosat

sempervirens » Antwort #5112 am:

GHS ist eher relevant für den professionellen oder "normalen" Anwender der bspw. Herbizide etc. spritzt.
Der IARC ist dann bspw. für die Konsumenten von Lebensmitteln die entsprechend gespritzt worden sind relevanter.
Eine Flasche Wodka wäre nach GHS vermutlich als leicht entzündlich zu behandeln, während das karzinogene Potential durch den Konsum meines Kenntisstandes nicht abgebildet wird.
https://www.etikettenwissen.de/wiki/Sto ... ng:Alkohol
Es macht also schon Sinn den IARC hier auch zu verwenden, da dieser sich an eine interessierte Öffentlichkeit richtet und eine wissenschaftliche Gefahrenbewertung vornimmt.
Dieser sieht aktuell bezogen auf die karzinogenität von Glyphosat noch keinen eindeutigen Zusammenhang, sondern ist mit 2A "wahrscheinlich karzinogen". Nach der aktuellen Klassifiation ist der Konsum alkoholischer Getränke (Gruppe 1) und sogar der von verabeitetem Fleisch eindeutig karzinogener als Glyphosat, womit ich Bezug auf zwergarten Kommentar nehmen wollte.

Ich denke beide Klassifikationen ergeben Sinn und ergänzen sich: GHS (Regulierung) = Anwenderschutz & akute Gefahr; IARC (Wissenschaft) = Konsumentenschutz & chronisches Risiko
Zuletzt geändert von sempervirens am 17. Jun 2025, 10:23, insgesamt 8-mal geändert.
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Re: Frage zu Glyphosat

Microcitrus » Antwort #5113 am:

thuja thujon hat geschrieben: 12. Mär 2024, 09:54 Gut, sind wir mal nicht so vorschnell:
Glyphosat entsteht womöglich aus Waschmittel
https://www.spektrum.de/news/glyphosat- ... 2210708Die Arbeit dazu: https://www.researchsquare.com/article/rs-3917957/v1
Reicht da die Konzentration aus, damit ich Blätter mit einer Waschmittellösung besprühen kann und die Pflanzen dadurch eingehen?
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Staudo
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Re: Frage zu Glyphosat

Staudo » Antwort #5114 am:

Natürlich nicht. Eher verätzen die Tenside die Blätter. ;)
Es geht um Nachweis winziger Spuren in den Gewässern.
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