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Gärtnern nach Gegebenheiten oder nach Wünschen? (Gelesen 14625 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
- Nina
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Gärtnern nach Gegebenheiten oder nach Wünschen?
Da im "Kiesgarten - Gravel garden"-Thread wohl immer ein paar Mißverständnisse aufgekommen sind, nehme ich das zu Anlaß mal dieses mir auch sehr wichtige Thema hier loszutreten - Standortgerechte Pflanzung.Manch einer träumt von einem Rosengarten oder Präriebeet obwohl er einen eher schattigen Garten hat. Oder man hat magere Erde und träumt von starkzehrenden Prachtstauden. Oder einen trocknen vollsonnigen Garten und liebt Moorbeetpflanzen. In wieweit beeinflußt ihr eure Erde, eure Gartenflächen um sie für eure Pflanzen (oder eben eure Wünsche) genehm zu machen? Oder nehmt ihr die gegebene Situation hin und sucht nach den perfekten Pflanzen für genau den Standort?Wie seht ihr das?Threadtitel geändert. Der war wohl etwas mißverständlich.
Re:Standortgerechte Pflanzung
in meinen anfängen hab ich mir spontan jede pflanze gekauft, die mir gefiel, mich erst anschließend über ihre bedürfnisse informiert und versucht, es ihr in meinem garten rechtzumachen. meistens hat dann ein winter korrigiert oder ich hab es ein zweites mal versucht. inzwischen hat sich sowohl mein geschmack verändert, was gartenpflanzen angeht, als auch meine körperlichen gegebenheiten, die gartenarbeiten zu erledigen. lerne gerade sehr schmerzhaft, dass ich auch meinen beachtlichen kübelgarten, mein immer noch experimentierfeld, auf das nötigste zusammenschrumpfen muss in zukunft. als weitestgehend standortgerecht, wobei gelegentlich eine kiesdrainage in meinem schweren lehm nicht unbedingt ein widerspruch ist.
der mond schlug einen purzelbaum und trieb dann weiter
grüsse lubuli
grüsse lubuli
Re:Standortgerechte Pflanzung?
Bei mir waren es meist erst die Pflanzen, die mir zuliefen und für die ich dann (oft in Eile!) den ihnen zusagenden Platz schaffen musste! War manchmal ganz schön stressig, aber jetzt bin ich fast geheilt und sammle (fast) nicht mehr! Ist schon schwierig genug, wenn etwas geteilt und umquartiert werden muss und kein angemessenes freies Fleckchen mehr zu finden ist!
Re:Standortgerechte Pflanzung?
Meine Erfahrung ist, dass man beim Licht größere Freiräume hat, als bei der Bodenfeuchte.
Grüße
invivo
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Re:Standortgerechte Pflanzung?
Meine Bepflanzung hat sich sowohl durch die Veränderung des Standorts wie durch das Altern von Garten und Besitzer langsam, aber gründlich verwandelt.Zu meiner Kinderzeit, als noch mein Vater den Garten pflegte, gab es einen großen Steingarten, einen kleinen Seerosenweiher und viele Prachstauden wie Rittersporne, Iris und auch Dahlienbeete.Durch das Höherwerden der Nachbarbäume blühten die Seerosen nicht mehr (jetzt tun das die Wasser-Schwertlilien), das Alpinum ist zum Rhododendronhain mutiert, und den Sommer über dominieren jetzt verschiedenste Geraniumsorten: der Garten ist viel pflegeleichter geworden.Der Boden (anfangs kalkreicher Lehmboden) ist durch Kompost- und Mulchgaben über Jahrzehnte um bis zu 30 cm gewachsen und hat jetzt mittlere pH-Werte (auch die Rhodos zeigen keinerlei Chlorosen).
Re:Standortgerechte Pflanzung?
In meinem gesamten "Gärtnerleben" habe ich es so gehalten, dass ich die Pflanze wollte und sich der Garten (d.h. der Boden, das Kleinklima) anpassen musste. Das erforderte in manchen Fällen erheblich Erd- und Umgestaltungsarbeiten. Aber Hobbygärtner wollen halt oft mit dem Kopf durch die Wand. Und zwar an der dicksten Stelle.
- Nina
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Re:Standortgerechte Pflanzung?
Einen Teil deines steinigen Weges hast du ja hier sehr schön beschrieben: Anmerkungen zu einem Steingarten Ich selbst habe jetzt, nach jahrelangem Reihenhaushandtuchgarten, das Glück eigentlich für allemöglichen Bedürfnisse irgendwo im Garten einen geeigneten Platz zu finden. Jede Menge Sonne, aber auch schöne Schattenbereiche. Das einzige, was ich mir vorgenommen habe ist, dass Neugepflanztes nur in der ersten Zeit gegossen wird. Wenn das nicht klappt, so habe ich den falschen Standort gewählt.Aber manchmal hat man auch Plätze, da denkt man sich "Das wäre schön, wenn es da üppig wachsen würde!", auch wenn man eigentlich weiß, dass es ein eher ungeeigneter Platz ist. Das hat Katrin in ihrem Bericht Die Unterpflanzung einer Birke näher gebracht.Ich habe z. B. eine sonnige Stelle unter einem Balkon, die ich gerne "irgendwie grün" hätte. Da will einfach nichts wachsen - klar ich will ja auch nicht gießen...


- Christina
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Re:Standortgerechte Pflanzung?
Im Laufe der Jahre habe ich festgestellt, was hier am liebsten wächst und jetzt richte ich mich danach. Ich mag keine Hätschelkinder im Garten, dazu ist er einfach zu groß und meine Zeit zu knapp, die ich lieber im Gemüsebeet verbringe. (Dort gibt es sie schon, die Hätschelkandidaten).Allerdings haben sich gerade an einer Stelle die Lichtverhältnisse ziemlich massiv verändert (2 Monsterfichten wurden gefällt). Ersatz ist noch ziemlich klein, das muß ich beobachten. Wenn der Sommer weiterhin so kühl bleibt ist das aber kein Problem.
Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Antlitz dieser Welt verändern. (Sprichwort der Xhosa)
Re:Standortgerechte Pflanzung?
nina, der link "unterpflanzung einer birke" funktioniert bei mir leider nicht
vormals "vanessa"
Re:Standortgerechte Pflanzung?
Bei dieser Maxime wäre so mancher Garten sehr artenarm.Im Laufe der Jahre habe ich festgestellt, was hier am liebsten wächst und jetzt richte ich mich danach. Ich mag keine Hätschelkinder im Garten
Re:Standortgerechte Pflanzung?
dies ist ein sehr interessantes thema.von besonderem wert für mich sind die stellungnahmen der erfahrenen gartenfreunde (hobby und profi), die ihr wissen weitergeben. tolles forum !in meinen anfängen hatte ich überhaupt keine ahnung von den ansprüchen der verschiedenen pflanzen - ich wußte nur, daß beim setzen "grün nach oben" kommt - und kaufte, wie lubuli, nach meinem geschmack. gleichzeitig fing ich an, gartenzeitschriften und bücher zu lesen, lernte viel theoretisches ......und plötzlich packte mich die leidenschaft
....... eine glühende leidenschaft
inet-anschluß habe ich noch nicht so lange, aber seither kann ich bestellen
und bin nicht mehr "nur" auf das angebot der hiesigen gärtnereien beschränkt.ich hatte von anfang an eine kleine wasserstelle im garten und "freu" kaufte sumpfschwertlilien, igelkolben, typha, kalmus, seerose. die pflanzen waren ja so klein ... jaja, sie haben alle platz, dachte ich mir. ich muß jetzt noch über meine ahnungslosigkeit lachen
aber nun ist es mir gelungen, alle standortgerecht (wie ich meine) unterzubringen.durch die verschiedenen ansprüche der zum teil schon gekauften aber auch noch begehrten pflanzen war ich gezwungen, entsprechende bereiche zu schaffen. glücklicherweise gibt es hier altbaumbestand für meine heißgeliebten schattenpflanzen. gemessen an gärtnerjahren bin ich noch jung, aber auf grund meiner bisherigen erfahrungen meine ich, daß man sich durch die wahl des richtigen standortes bzw die wahl der an den standort angepaßten pflanzen viel zeit, geld und ärger erspart.wird man älter, schätzt man eher den pflegeleichten garten, wie auch raisch sagt. durch standortgerechte pflanzung ist der pflegeaufwand sicher geringer und man kann ganz entspannt durch den garten spazieren und sich an den schönen pflanzen erfreuen.invivos erfahrung möchte ich auch beipflichten. so manche staude, die laut beschreibung sonne verlangt, gibt sich auch mit ganz wenig sonne zufrieden ... sie wächst halt ein bißchen zierlicher.
so kann es vorkommen, daß in meinem garten anthericum liliago neben einem farn wächst und blüht








vormals "vanessa"
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Re:Standortgerechte Pflanzung?
Das sehe ich genauso. Ich versuche die richtigen Pflanzen für die jeweiligen Standorte /und umgekehrt zu finden.Ich mag keine Hätschelkinder im Garten,...
Wir haben zur Zeit ein Serverproblem und deshalb ist www.garten-pur.de wo die Artikel stehen nicht zu erreichen. Das dauert leider noch etwas.vanessa hat geschrieben:nina, der link "unterpflanzung einer birke" funktioniert bei mir leider nicht

Re:Standortgerechte Pflanzung?
Ich glaube, hier schleicht sich jetzt eine Verwirrung ein.Was ist mit "standortgerecht" gemeint?a) die Bedürfnisse der jeweiligen Pflanzenart/-sorte erfüllen, was ja wohl jeder vernünftige Gärtner tut (keine Sukkulenten ins Sumpfbeet, um ein Beispiel zu bilden)oderb) sich bei der Anpflanzung nur an den lokalen Boden- und Klimaverhältnissen orientieren?
- Nina
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Re:Standortgerechte Pflanzung?
Stimmt.Ich glaube, hier schleicht sich jetzt eine Verwirrung ein.

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Re:Standortgerechte Pflanzung?
Mein zweiter Garten hat kein fliessendes Wasser und liegt an einem Südhang. Also war ich von Anfang an gut geraten, wenn ich Trockenheit verträgliche Pflanzen aussuche. Wie Nina hier schon sagte einmal angiessen und das wars. Beim Beackern meines Garten stellte ich fest, das selbst auf dieser kleinen Fläche und ohne gross Schattenberreiche ich teilweise sehr frischen Boden habe, weil der Berg wasserführende Schichten aufweist. Und oft halten sich die Pflanzen nicht an das was Geschrieben steht. So habe ich wenige Astrantia-Stauden als Versuchsballon gesetzt und siehe da, sie entwickeln sich zu prächtigen Horste, obwohl es eigentlich viel zu sonnig ist im meinem Garten.Weiter ist der Boden hier kalkhaltig. Mit diesen Vorgaben versuche ich einen so abwechslungsreichen Garten wie möglich zu haben aber eben ohne Erdaustausch und mit so wenig zusätzlicher Wässerung wie möglich. Das schränkt natürlich ein. Ich persönlich sehe das (meistens) nicht als Behinderung, sondern als Herausfoderung.
GG: Im Garte schuffte isch guet gäg' de Speck uf de Hufte.