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Früher oder später Wald - na und? (Gelesen 4817 mal)

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Oswald

Früher oder später Wald - na und?

Oswald »

Ziemlich am Anfang hier bei pur hatte ich mal meine Idee eines Wildgarten vorgeschlagen: einfach nichts tun. Die Antworten kamen prompt: dann hast du früher oder später Wald, und das ist dann kein Garten mehr! Das stimmt natürlich. Und so habe ich die ursprünglich radikale Idee zivilisiert, mit verschiedenen Schneidwerkzeugen. So stellt sich der Garten nun nach einigen Jahren in einigen Ecken tatsächlich sehr "waldig" dar, in andern, etwa, wo das Gemüse wachsen soll, ist er Garten geblieben. Im wilden Teil bin ich nun dran, Wege zu pflegen, als dass man die Wildnis auch begutachten kann. Das macht nun richtig Spass. Seit gestern habe ich einen durchgehenden Spaziergang durch die kleine Wildnis, der auch am Gemüsebeet vorbeiführt. Wird die Luft im Haus mal dick, wandere ich einfach eine Runde durch meinen Urwald. Sehr erholsam!
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altrosa
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Re:Früher oder später Wald - na und?

altrosa » Antwort #1 am:

Warum "pflegst" du die Wege? In einem jungen Urwald müssten doch Trampelpfade genügen.
Oswald

Re:Früher oder später Wald - na und?

Oswald » Antwort #2 am:

Stimmt. Ich mähe sie, damit man ohne besondere Ausrüstung einigermassen zeckenfrei durchkommt. Wie gesagt, von der Radikallösung bin ich etwas abgewichen. ;D
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Staudo
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Re:Früher oder später Wald - na und?

Staudo » Antwort #3 am:

Ein total verwildertes, kleines Grundstück inmitten dichter Bebauung ist außerordentlich erstrebenswert für Ortsbild und Nachbarn.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Oswald

Re:Früher oder später Wald - na und?

Oswald » Antwort #4 am:

Ja, eine kleine Oase. Wir haben denn auch die meisten Vögel weit und breit. Die Nachbarn waren anfangs natürlich skeptisch, aber da der Waldansatz grenzseits stets adrett gestutzt wird, gibt es keine Probleme.
MrGreen
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Re:Früher oder später Wald - na und?

MrGreen » Antwort #5 am:

Im wilden Teil bin ich nun dran, Wege zu pflegen, als dass man die Wildnis auch begutachten kann. Das macht nun richtig Spass. Seit gestern habe ich einen durchgehenden Spaziergang durch die kleine Wildnis, der auch am Gemüsebeet vorbeiführt. Wird die Luft im Haus mal dick, wandere ich einfach eine Runde durch meinen Urwald. Sehr erholsam!
Sehr sympathisch. Ganz ähnlich handhabe ich es auch. Schöner Nebeneffekt: Meine Kinder sind gerne im Garten, weil sie nichts "kaputtmachen" können und auf das ein oder andere Tier treffen, dass man im "klassischen" Garten nicht vorfindet.
Martina777
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Re:Früher oder später Wald - na und?

Martina777 » Antwort #6 am:

Ein total verwildertes, kleines Grundstück inmitten dichter Bebauung ist außerordentlich erstrebenswert für Ortsbild und Nachbarn.
Hier käme sehr rasch ein Brief vom Bürgermeister - von wegen "ortsüblicher Gartenpflege". (Schade eigentlich.)
Poison Ivy

Re:Früher oder später Wald - na und?

Poison Ivy » Antwort #7 am:

Mehr als moralischen Druck könnten die aber nicht veranstalten, oder gibt's bei euch juristische Handhabe bei Empfindungen, dass etwas nicht ins Ortsbild passt?
Martina777
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Re:Früher oder später Wald - na und?

Martina777 » Antwort #8 am:

Mehr als moralischen Druck könnten die aber nicht veranstalten, oder gibt's bei euch juristische Handhabe bei Empfindungen, dass etwas nicht ins Ortsbild passt?
Das ist sicher Ermessensfrage - im Einzelfall hier aber einfach ein Kotau vor hundegassigehenden petzenden Pensionisten.
Oswald

Re:Früher oder später Wald - na und?

Oswald » Antwort #9 am:

Über so einen Brief würde ich mich aber freuen, und ihn umgehend an geeignetem Ort veröffentlichen. Garten(nicht)gestaltung wird von der Eigentumsgarantie geschützt und ist damit ein verfassungsmässiges Grundrecht. :P
MrGreen
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Re:Früher oder später Wald - na und?

MrGreen » Antwort #10 am:

Hier käme sehr rasch ein Brief vom Bürgermeister - von wegen "ortsüblicher Gartenpflege".
Aber nur in Bayern ;-)
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graugrün
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Re:Früher oder später Wald - na und?

graugrün » Antwort #11 am:

Ein total verwildertes, kleines Grundstück inmitten dichter Bebauung ist außerordentlich erstrebenswert für Ortsbild und Nachbarn.
Diese Meinung teile ich, aber viele andere nicht.Ein mittlerweile verstorbener Onkel von mir sagte mal, es müsse verboten werden, Grundstücke zwischen Häusern brach liegen zu lassen! :o Ich traute damals meinen Ohren nicht.Meine Hinweise auf diese erstrebenswerten kleinen Ökosysteme die da entstehen, quittierte er nur mit der Bemerkung, dass man dem Dreck durch herunterfallendes Laub und umherfliegenden Unkrautsamen nicht mehr Herr werden würde. Und hässlich wären solche ungemähten Wiesen auch. :-\
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altrosa
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Re:Früher oder später Wald - na und?

altrosa » Antwort #12 am:

Wir haben in jungen Jahren einen Steilhang oberhalb des Hauses zum Naturschutzgebiet erklärt (eigentlich deshalb, um meinem die "Sauberkeit" liebenden Schwiegervater eine ideologische Grundlage für unser Nichtstun zu liefern). Auch wir haben einige Abstriche machen müssen. Ein lokaler Urwald würde hier, wo Seesicht so hoch geschätzt und bezahlt wird, zu Streitigkeiten mit den Nachbarn führen. So wird halt einmal im Jahr das Meiste abgeräumt, Sträucher auf Höhe gehalten, dann kann die Natur wieder aufwachsen. Mit dieser Methode ist der Vogel- und weiteren Tierwelt gedient und den Nachbarn auch.
Martina777
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Re:Früher oder später Wald - na und?

Martina777 » Antwort #13 am:

Hier käme sehr rasch ein Brief vom Bürgermeister - von wegen "ortsüblicher Gartenpflege".
Aber nur in Bayern ;-)
Nicht nur die Bayern haben das gepachtet, hier verpackt man vermeintliche Missstände gerne in die Floskel "Ablagerungen, die eine Rattenplage nach sich ziehen". Damit können sie (die Gemeinde) bei Nichtbefolgung einschreiten (sagen sie). Was klarerweise langfristig die Folge ist, dass im Prinzip jeder den Zaun blickdicht macht, damit die Lästermäuler nix zum gucken und tratschen haben. Auch das ist schade!
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partisanengärtner
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Re:Früher oder später Wald - na und?

partisanengärtner » Antwort #14 am:

Die Fälle scheinen in Österreich und der Schweiz härter beurteilt zu werden als in Bayern. Hier wird nur eingeschritten wenn Gehsteige und Straßen beeinträchtigt werden. Hängt womöglich auch von der Gemeindeordnung ab. Wie Gerichtsfest die sind wäre noch auszuprobieren. Hier (Franken)kenn ich Fälle wo solche Biotope von den Bürgern verteidigt werden gegen Bebauung!!! Leider oft vergebens.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
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