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Düngen .... (Gelesen 3564 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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emma2412

Düngen ....

emma2412 »

Hallo!Kurze Vorgeschichte:Ich habe seit drei Jahren einen relativ kleinen Garten, hatte zuvor noch nie einen und mit jedem Jahr wächst die Lust, auch wenn noch kein grüner Daume gewachsen ist ;) Der Vorbesitzer ist ein 95jähriger Mann, der die letzten Jahre hauptsächlich im Pflegeheim war. Es gab nicht mehr als eine Blechhütte und einige Blumenzwiebel ....Mittlerweile habe ich fast alles in Beete umgewandelt und im hinteren Bereich ein Pavillon aufgebaut, darunter Platten verlegt. Der Garten hat fast ganztägig Sonne.Ich habe allerlei Stauden und Blumen, viel Beerenobst und Erdbeeren, dazu noch viele Kräuter und Tomaten, Gurken, Zucchine ... nur für den Eigenbedarf. Ja und ein paar Weinstöcke, bin halt eine rechte Naschkatze und liebe es, wenn ich da und dort was schnabulieren kann ;) Ich habe auch viele Minze-Sorten in Töpfen, ich habe einen kleinen Bereich für Semperviven und im nächsten Frühjahr soll ist ein kleiner Teich geplant. Und zwei Rosen habe ich noch .... mehr fällt mir jetzt nicht ein.Aber jetzt zu meiner Frage:Ich versuche eigentlich Chemie zu meiden, wo es nur geht und habe deswegen überhaupt keine Ahnung, was man womit und wann düngt. Ehrlich gesagt, möchte ihc das eigentlich gar nicht machen oder so wenig wie möglich. Bisher ist alles prima gewachsen und hat gut geschmeckt. Letzten Herbst hat mir meine Mutter mel eine Packung Hornspäne gegeben und da mische ich gelegentlich mal ein paar Späne in die Erde. Mehr habe ich noch nie getan.Es gibt ja sooo viele Arten von Dünger und ich wüßte nicht, welchen für was und wie und wo und warum .... bei dem Sortiment braucht man ja für jede Pflanze einen eigenen Dünger.Ich habe nur noch wenig Grünschnitt auf den Wegen, den ich immer unter die Erdbeeren lege. Ein KOmpost ist nicht möglich. Mulchen und so weiter, wozu das alles ....Kann mir jemand ein bisschen die Angst vor der Chemie nehmen und mir helfen, dass allesnötigste zu verstehen, damit ich auch in einigen Jahren noch einen schönen Garten habe ,)Und prinzipiell würde mich interessieren, woraus Hornspäne überhaupt hergestellt werden und welche Wirkung diese haben bzw. wozu sie wirklich geeignet sind.Sooo viele Fragen .... ??? Liebe Grüße und danke im Voraus,Conny
Schnecke007
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Garten ist unsere kleine Oase

Re:Düngen ....

Schnecke007 » Antwort #1 am:

Hallo Emma,also Hornspäne kommen von Rindern wenn sie zur Fußpflege gehen ;DIch selbst benutze auch Hornspäne weil sie biologisch.Selber benutze ich Flüssigdünger aber nur für meine Blühenden Pflanzen, Für Rosen einen spezialdünger und auch für meine Rhododendron einen extra Dünger. Im Gemüse nur bisschen Allzweckdünger, aber halt sehr sparsam damit. Am sonsten haben wir einen super Komposthaufen wo ich meine etwas drunter zu mischen.LG Barbara
Wer in der Natur eine Spur hinterläßt, hinterläßt eine Wunde.
Henri Michaux (1899 - 1984),
Schnecke007
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Re:Düngen ....

Schnecke007 » Antwort #2 am:

meinte Conny ;)
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Henri Michaux (1899 - 1984),
thomas

Re:Düngen ....

thomas » Antwort #3 am:

also Hornspäne kommen von Rindern wenn sie zur Fußpflege gehen ;D
Der grösste Teil sind Schlachtabfälle (Hörner, Hufe). Nach heutigem Wissensstand scheint von Hornspänen (Stickstoffdünger) keine BSE-Gefahr auszugehen. Bei Knochen- und Blutmehl ist das nach wie vor ungeklärt. Ich bevorzuge daher pflanzliche Dünger wie Kompost, Mulch, Jauchen, Gründüngung (Puffbohnen als Stickstoffsammler) sowie mineralische Hilfsstoffe wie Steinmehl. Oft ist Dünger auch unnötig.
Montydon

Re:Düngen ....

Montydon » Antwort #4 am:

Ein KOmpost ist nicht möglich.
Warum nicht? Damit hättest Du nämlich die preiswerteste (und m.E. beste) Düngerquelle.Hornspäne stammen - wie fisalis schon meinte - hauptsächlich aus Abfällen der Schlachthäuser.
emma2412

Re:Düngen ....

emma2412 » Antwort #5 am:

Danke für die Antworten!Kompost ist nicht möglich, weil kein Platz da ist und auch nicht erwünscht ist .... Wenn ich aber jetzt so ganz ehrlich bin, viel schlauer bin ich nicht, wie und womit ich das Düngen nun angehen soll *soifz. Ich denke, ich werde mich mal durch diverse Literatur quälen ;)lG, Conny
thomas

Re:Düngen ....

thomas » Antwort #6 am:

Hmm, da gibt man sich jede Mühe, und du bist kein bisschen schlauer? Schlauer wahrscheinlich schon, aber noch unentschlossen. Dem kann abgeholfen werden:1. Bodenanalyse machen und Düngerbedarf eruieren (vielleicht braucht dein Boden gar kein Dünger)2. Stickstoff, Phosphor und Kali (Hauptnährstoffe) bei Bedarf aus pflanzlichen Quellen anwenden (siehe dazu Kreuter, der Biogarten)3. Ev. mit mineralischen Stoffen ergänzen.- ist doch aller ganz einfach, oder? ;)
Schnecke007
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Re:Düngen ....

Schnecke007 » Antwort #7 am:

Hallo Conny .... ;Dnaja, wenn man des so professionell ausführen möchte, müßte ich mich auch durch diverse Literatur quälen. Meine Entscheidung fälle ich sehr oft aus dem Bauch und fahre gut damit :P
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Henri Michaux (1899 - 1984),
Schnecke007
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Re:Düngen ....

Schnecke007 » Antwort #8 am:

Conny Kompost nicht erwünscht ::) habe ich richtig gelesen?? :o
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knorbs
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Re:Düngen ....

knorbs » Antwort #9 am:

@emma2412
Wenn ich aber jetzt so ganz ehrlich bin, viel schlauer bin ich nicht, wie und womit ich das Düngen nun angehen soll
versteh ich, wenn man mit seinen gartenerfahrungen noch recht am anfang steht. aber um ein bischen lesen kommst du nicht herum. eine gute übersichtliche zusammenfassung wäre da die website der bayer. landesanstalt f. wein. + gartenbauals pflanzenhauptnährstoffe wären die komponenten stickstoff (N), phosphat (P) und kalium (K) zu nennen...deshalb findet man bei handelsdüngern, egal ob das organische oder mineralische oder ein gemisch ist, immer auf der verpackung das sog "NPK"-verhältnis in prozent. es gibt noch weitere hauptnährstoffe und spurennährstoffe. eine übersicht findest du hier.aber bleiben wir mal bei den npk-nährstoffen. je nach düngerprodukt gibt es unterschiedliche schwerpunkte oder mehr ausgeglichene anteile in der zusammensetzung. daher ist fisalis hinweis, zu wissen, welche nährstoffversorgung der ausgangsboden aufweist, schon wichtig. hier bringt eine bodenuntersuchung sicherlich informationen, welchen dünger ich verwenden soll, aber ob der aufwand für dein gärtchen lohnt, vermag ich nicht zu beurteilen. außerdem hängt das düngen ja auch von der struktur deines ausgangsbodens ab...sand oder lehm..faustregel...je sandiger, umso schneller waschen sich die nährstoffe aus, je lehmiger, desto länger bleiben die nährstoffe im boden verfügbar.im grunde machst du das ja schon ganz richtig...organisches material verteilst du um pflanzen, du mulchst also. sowas nennt man flächenkompostierung. das organische material wird durch kleinlebewesen/bakterien/pilze in seine mineralischen bestandteile aufgespalten + so pflanzenverfügbar gemacht. das geht je nach witterung schnell bei wärme+feuchte, bei trockenheit oder kälte langsamer.ob nun infolge ernte mit der zeit eine verringerung bestimmter pflanzenhauptnährstoffe stattfindet, vermag ich nicht zu beantworten. so wie ich das sehe, betreibst du ja keine intensivlandwirtschaft. ich denke, wenn du stickstoffbetonte organischen dünger verwendest (z.b. hornspäne/~mehl), fährst du auch ohne bodenuntersuchung am besten. irgendwo hab ich mal gelesen, dass in gärten z.b. i.d.r. immer ausreichend phosphat vorhanden ist. sehr vereinfacht könnte man sagen....stickstoff ist ist für wachstum + chlorophyllbildung, phosphat für die blüte + kalium für die gewebestruktur notwendig. wenn du also mal feststellen solltest, dass dein gemüse/obst nicht mehr so aussieht wie es aussehen sollte, dann kannst du immer noch eine bodenuntersuchung veranlassen und feststellen lassen, ob irgendein nährstoffmangel vorliegt + gezielt diesen mit einem bestimmten düngerprodukt ausgleichen.
z6b
sapere aude, incipe
Unkraut

Re:Düngen ....

Unkraut » Antwort #10 am:

Hallo Conny, ich habe mich als Gartenneuling vor einigen Jahren mit der gleichen Frage an einen alten Gärtner gewandt. Er riet mir, im Winter Thomaskali auf den ganzen Garten auszubringen.Am besten streut man das Zeug auf die schneebedeckten Flächen, weil es dann mit dem Wasser gleich in den Boden einsickern kann.Ich glaube, man nimmt pro Quadratmeter ein Händchen voll.Thomaskali enthält: Phosphor, Kali, Kalk, Magnesium, Schwefel, ud Spurenelemente uind Kieselsäure. Das kannst Du alles nachgoogeln.Sonst dünge ich organisch wie die meisten Gartenfreunde, nehme Hornspäne, pflanze Gründüngungspflanzen im Herbst und wühle sie im Frühjahr unter. Schöne Grüße von Unkraut
knorbs
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Re:Düngen ....

knorbs » Antwort #11 am:

@unkrautdas ist das problem mit so pauschalen aussagen... Viele Untersuchungen haben gezeigt, daß die meisten gemüsebaulich genutzten Böden jedoch im Hausgarten sehr gut oder sogar überhöht mit Phosphat, Kalium und Magnesium versorgt sind.quellewenn die untersuchungsergebnisse der bayer. landesanstalt f. gartenbau zutreffen, wäre dein vorschlag, jedes jahr im herbst thomaskali auszubringen ohne kenntnis der ausgangsituation eher kontraproduktiv.
z6b
sapere aude, incipe
thomas

Re:Düngen ....

thomas » Antwort #12 am:

Düngen ist ein ernstes Thema ;). In dem Sinn nämlich, als man mit zu viel Dünger den Boden und das Grundwasser vergiften kann. Bedarf und Menge sind daher vorgängig genau zu eruieren, sonst lieber bleiben lassen. Ausgangspunkt sollte die Kreislaufwirtschaft sein: Grüngut, pflanzliche Küchenabfälle und allenfalls wenig Holzasche wandern auf den Kompost, verrotten dort und werden bei Bedarf massvoll ausgebracht. Ergänzend können Pflanzenjauchen (z.B. Brennnessel) dienen. Ansonsten wird gemulcht und ab und zu ein Beetstück mit Gründüngungspflanzen bestellt.Kommen Zweifel an genügendem Nährstoffgehalt des Bodens auf, ist eine - auch einfache - Bodenanalyse mit Düngeempfehlung einer Fachstelle unerlässlich. Einfach mal nach Gefühl eine Handvoll Thomasmehl zu streuen ist nicht sinnvoll. Düngeempfehlungen enthalten auch die (Marken-)Namen der entsprechenden organischen oder synthetischen Dünger. Erstere bauen sich langsamer ab und beinhalten daher nicht wie letztere die Gefahr, dass die Nährstoffe bei Niederschlägen ins Grundwasser gelangen.
Unkraut

Re:Düngen ....

Unkraut » Antwort #13 am:

Dann kommen wir um eine Bodenanalyse wohl doch nicht herum. Danke für den Hinweis, es grüßt das Unkraut :)
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