Du gehst davon aus, dass das in zwei Jahren genauso sein wird, wie es jetzt ist. Das stimmt nicht. In dem Maße, wie sich dein Kompost entwickelt, werden dort die Mikroorganismen mehr, die Laub zersetzen, d.h. die Verrottung wird immer schneller gehen. Wenn du einen Teil mit dem Rasenmäher schrederst, bevor du es auf den Kompost gibtst, geht es noch schneller. Und an den Stellen, die dir zu schnell austrocknen kannst du auch das noch nicht ganz verrottete Laub flächig ausbringen und mit etwas reifer Komposterde abdecken. Verbessert den Boden und schafft Platz im Komposter. Laub verschüren stinkt und raucht grässlich, außerdem fliegen brennende Teilchen davon und machen sicher viel Freude in der Nachbarschaft. Briketts zu pressen macht sicher deutlich mehr Arbeit, mein Vorschlag wäre also deinem Garten 2-3 Jahre Zeit zu geben, seine Kompost-Aktivität auf Touren zu bringen, vielleicht auf der Waldbodenfläche ein paar Stauden zu etablieren, die verhindern, dass das Laub vom Wind weggetrieben wird (Salomonsiegel, Waldgeißbart, Dickmännchen, Immergrün, Astilben, ...). Dann musst du nur noch den echten Rasen von Laub befreien, einen guten Teil des Laubs kannst du dann einfach auf den staudenhaltigen Waldboden schmeißen, wo er an Ort und Stelle kompostiert und dir nie wieder Arbeit macht.Na das versuche ich doch (ich meine, das hätte ich auch schon mehrfach erwähnt). Wenn ich nicht grade Laub zu Rasenschnitt im Verhältnis 3:1 mischen will, dann bleiben pro Jahr ca. 1,5 Kubikmeter Laub übrig (die Menge Laub, die jenseits des Rasens liegt und nicht verrottet sondern bloß austrocknet nicht eingerechnet). Rechne das mal auf 10 - 20 Jahre hoch, welche Menge da übrig bleibt! :-o
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Kann man Laub verkoken? (Gelesen 16907 mal)
Re:Kann man Laub verkoken?
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Re:Kann man Laub verkoken?
Moin,mein Garten liegt im Schatten, am Hang und mächtig im Wind. Mit Nutzgarten ist da nicht viel. Ein kleines Hochbeet für Küchenkräuter will ich mal anlegen. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Irgendwas abzudecken habe ich eigentlich nicht. Es wird also alles Laub in dem Drahtgeflecht gesammelt. Das Laub ist gut verrottet. Lediglich 10 cm an der Windseite sind knochentrocken. Gleiches gilt für eine ca. 1 cm dicke Schicht an der Oberseite.Das Verhältnis 2 Teile Rasenschnitt zu einem Teil Laub soll ja ganz brauchbar sein. Wenn ich das einhalte, dürfte ich noch ca. einen Kubikmeter Laub pro Jahr zu viel haben. @ EvaDa kannst du Recht haben. Vielleicht sollte ich das noch etwas beobachten. Pflanzen als effektiven Windschutz kann ich mir schlecht vorstellen. Viele Grüße,Thorsten
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Re:Kann man Laub verkoken?
Ich habe auch nicht gemeint Waldboden-Stauden als Windschutz einzusetzen sondern als Laubfänger, so dass der Wind nicht das Laub wegtreiben kann. Wenn es nicht auf deine Terrasse weht, kann es doch an Ort und Stelle liegenbleiben und dort den Boden verbessern, oder?
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Re:Kann man Laub verkoken?
Sorry, dann hatte ich dich falsch verstanden. Das Problem ist, das Laub liegt dann da, ohne dass etwas passiert. Das Laub trocknet sehr schnell aus und es setzt kein Rotteprozess ein. Der Vorteil ist natürlich, wenn ich zu feuchtes Material für den Komposthaufen habe, kann ich Trockenes dazu mengen. Aber mit zu feuchtem Material habe ich keine Probleme ... ;-)Wenn du dir dieses Bild genau ansiehst ...Ich habe auch nicht gemeint Waldboden-Stauden als Windschutz einzusetzen sondern als Laubfänger, so dass der Wind nicht das Laub wegtreiben kann. Wenn es nicht auf deine Terrasse weht, kann es doch an Ort und Stelle liegenbleiben und dort den Boden verbessern, oder?

Menschliche Größe zeigt sich besonders im toleranten Umgang mit anderen Meinungen. In diesem Zusammenhang bekommt der Begriff "Gartenzwerge" hier im Forum eine völlig neue Bedeutung.
Re:Kann man Laub verkoken?
wie auch, wenn es, sobald es trocken ist, gleich mit dem laubsauger weggeholt wird bzw. ohne laubschluckende bepflanzung vom wind verweht wird? ::)was glaubst du, macht die natur mit falllaub? schon mal einen im eigenen trockenen laub erstickten wald(saum) gesehen? eben... . Das Problem ist, das Laub liegt dann da, ohne dass etwas passiert. Das Laub trocknet sehr schnell aus und es setzt kein Rotteprozess ein. ...

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Re:Kann man Laub verkoken?
Bei nicht vorhandenem Nutzgarten und soviel Laub und wahrscheinlich auch Grasschnitt, zusätzlich etwas Astwerk und Fallholz würde ich einfach jedes oder jedes zweite Jahr ein Hochbeet bauen (ich hab einige, 1,50m breit, 3m lang, etwa 1m hoch, insgesamt bisher etwa 25 qm, alle sind eigentlich nur mit wenig Astwerk und dann Rasenschnitt und Eichenlaub gefüllt, darauf die vorher untenrum ausgestochenen Rasensoden, verkehrt herum, das war die größte Arbeit, weil wir sehr steinigen Boden haben, in nur 30 bis 40 cm Tiefe kommt anstehender Fels). Und dann kann doch alles hinein, was dir im Weg ist, mit Gummistiefeln rein, festtrampeln, die Soden obendrauf und noch eine Lage Komposterde, eigene, zugekaufte oder notfalls Blumenerde und du hast ein prima Beet. Ich erwirtschafte damit in einer rauhen und zugigen Mittelgebirgsregion auf 500 Metern, wir sind Wintersportort, wirklich schönes Gemüse für uns, man kann ja auch andere Pflanzen in den Hochbeeten ziehen.Im ersten Jahr hab ich den kompletten Grasschnitt in einer uneinsehbaren Ecke in zig Blumenerdesäcken gebunkert, im nächsten Jahr dann mit 15 Meter 1 Meter hohem Drahtgartenzaun, der mal Hundezaun war, mit einigen Moniereisenstäben unter den großen Fichten einen Kreis mit etwa 5m Durchmesser absteckt, da kommt alles an Grasschnitt und Laub hinein, ab und zu mal etwas Holzasche, eine Handvoll Hornspäne, Schnellkomposter, Kalkstickstoff oder anderer Stickstoffhaltiger Dünger, aber eher selten. Bewässert hab ich dort noch nie, ist am anderen Ende des Gartens, trocken ist es dort auch, durch die Beschattung der Fichten, außerdem haben wir hier immer heftige Talwinde bedingt durch durch die Geländetopographie. Trotzdem ist das Material nach zwei, drei Jahren wunderbar geeignet, um damit zum Besispiel einen Kürbishügel anzulegen. Oder aber alles wandert in das nächste Hochbeet. Wegfliegen tut da nichts, ein paar Fichtenreiser drübergelegt und ein paar Knüppel, das reicht. Auch muss man die Hochbeete nach 2-3 Jahren wieder soviel nachfüllen, dass z.B. bei mir wieder alles an Laub und Gras des Vorjahres darin Platz findet.Und dieses Jahr versuche ich die Version Kartoffeln auf Wiese unter Mulch, siehe hier:Mulchkartoffeln, die Kartoffeln sind schon kniehoch und sollen mir die Urbarmachung eines zusätzlichen Beetes vereinfachen, denn ich kann hier auch so gut, wie gar nicht graben, wenn es zusätzlich noch ein paar Kartöffelchen als Beigabe geben sollte, wär mir das auch recht. In diesem Jahr haben wir bisher alles an Rasenschnitt auf dem Kartoffelbeet als Mulch oben auf das angerottete Material als Mulch verteilt, sieht optisch auch schöner aus.Wallu hier im Forum hat auch jedes Jahr Berge von Eichenlaub, misch es mit Grasschnitt und Holzasche und setzt so auch große Mengen an kostbarer Biomasse so um, dass man sie im Garten wieder äußerst nutzbringend und gezielt einbringen kann.Ich kann mit nicht vorstellen, dass gepresstes Laub aus einer Brikettpresse den Immissionsrichtlinien für den Holzvergaser entspricht.Ich hab gerade mal nachgerechnet, in meinen Drahtkäfig passen jedes Jahr 20 cbm Material rein, das sackt ja nach und nach zusammen, das sind sicher viel, viel mehr als das als zusammengerechter Laubhaufen ist, allein das Eichenlaub sind zig Schubkarren voll. Dein Garten sieht doch wirklich groß aus, ich würde notfalls (falls du das Laub ncht anderweitig nutzen willst) alles Laub irgendwo hinten zwischen den Bäumen zusammenrechen, den Haufen mit Reisig oder Herbstschnitt gegen das Wegfliegen abdecken und abwarten, die Igel wird es freuen, das machst du jedes Jahr an anderer Stelle und gut ist, irgendwann ist es zusammengefallen, du nutz die Erde oder die Bäume freuen sich.
Warum bin ich eigentlich gerade nicht im Garten?
Re:Kann man Laub verkoken?
Ich auch, aber Schwarzer Daumen mag doch keine GartenarbeitBei nicht vorhandenem Nutzgarten und soviel Laub und wahrscheinlich auch Grasschnitt, zusätzlich etwas Astwerk und Fallholz würde ich einfach jedes oder jedes zweite Jahr ein Hochbeet bauen


Re:Kann man Laub verkoken?
Du hättest dann nur das Problem, dass das Laub nicht ausreicht.

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Re:Kann man Laub verkoken?
Ich finde 1 Kubikmeter nicht gerade viel.Wenn ich das einhalte, dürfte ich noch ca. einen Kubikmeter Laub pro Jahr zu viel haben.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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Re:Kann man Laub verkoken?
Mit dem Kubikmeter der in der Biotonne verschwindet, ist mir das schon zu viel. Da ich bei meinem Komposthaufen sowieso Holzkohle untermische wäre es praktisch, das Laub verkohlen zu können. Hier scheint eine Anleitung zu zu sein. Wenn man einen ausreichend großen Kessel auf einen ausreichend großen Pyrolysekocher stellt, stellt man quasi sowohl mit dem Brenner als auch mit dem Material auf dem Brenner Biokohle her. Problem scheint mir zu sein, dass ein Pyrolysekocher für mehrere Stunden Brennzeit ziemlich groß sein müsste ...

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Re:Kann man Laub verkoken?
Nicht vergessen, zur Probe hin und wieder mal den Daumen rein zu halten. Wenn er schön schwarz ist, ist die Laubkohle fertig.
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Re:Kann man Laub verkoken?
Ich weiß nicht, ob das bei dir anders ist, aber zumindest ich kann nicht durch Metall hindurchgreifen. Decke abheben ist ja nicht - bei Sauerstoffzufuhr fängt es an zu brennen.Über manche Leute hier kann ich mich echt nur wundern ... *kopfschüttel*
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Re:Kann man Laub verkoken?
Am besten irgendwo ein wenig Humor vorbuddeln.
Ganz naiv gefragt: Wird der Aufwand zum Verkoken nicht sehr viel grösser als die vorgeschlagenen Wege die Natur nachzuahmen und das Laub zum Verrotten zu bringen??


gehölzverliebt bis baumverrückt