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kleiner Obstgarten (Gelesen 13654 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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goex
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kleiner Obstgarten

goex »

Hallo zusammen auch ich würde gerne noch ein paar Inputs/Tipps von Euch haben. Ich werde in einem kleinen freien Grundstück (ca. 600m2) ein paar Obstbäume pflanzen. Was sollte nach Eurer Meinung nach sicher dabei sein? Sicher sind: - Äpfel (was sind hier eure Vorschläge? vom Geschmack mach ich Gravensteiner sehr? was kommt ihm nahe ist aber etwas pflegeleichter? Evtl. Glockenapfel (Vater mag die) und der Sparkling von Lubera, Berner Rose ist auch lecker. Mit der Befruchtung würde das ja schon klappen oder? hat in der Gegend schon noch paar Äpfelbäume.- Birne, machen wohl auch viele Probleme, Bekannter hat Gitterrost usw. an seinen Pflanzen. - Pflaume (Reneklode oder Mirabelle?) Zwetschgen mag ich zwar, aber damit schlägt man sich zu viel rum. was sind hier eure Besten Pflaumensorten? :) - kirschen, habt ihr freude an euren kirschen? und nun wegen der Essigfliege? was habt ihr sonst noch im Garten was Euch unheimlich Freude macht und ich auch haben sollte. :) bin offen für Experimente. :) Paw Paw & Feigen habe ich auf meinem Grundstück schon verpflanzt, kommen aber evtl. trotzdem noch dazu. Denke ich Pflanze so 6-8 Bäume/Sträucher auf dem Grundstück. Also bin gespannt auf Eure Top 6 Obstbäume! ;D ah noch wichtig: ich mag nicht (regelmässig) Giftspritzen, aber das Schneiden der Bäume und andere Pflege kein Problem. Lieben Dank allen die sich die Mühe nemmen, möchte am liebsten noch in diesem Jahr einpflanzen. Beste Grüsse Goex
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obst
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Re:kleiner Obstgarten

obst » Antwort #1 am:

vom Geschmack mach ich Gravensteiner sehr? was kommt ihm nahe ist aber etwas pflegeleichter
Wir haben einen Gravensteiner im Garten. Wir haben ihn noch nie gespritzt. Er müßte mal ausgeschnitten werden, aber ansonsten trägt er trotzdem jedes Jahr schöne dicke Äpfel ohne jegliche Pflege. Da es ein reltaiv früher Apfel ist, hält er sich allerdings nicht lange.Ich würde bei den Sorten auf alle Fälle darauf achten, dass sie eine unterschiedliche Reifezeit aufweisen, so dass man möglichst lange eigene Äpfel hat. Die alten Sorten wachsen meistens besser ohne Spritzmittel. In die neuen Sorten sind relativ empfindliche Sorten eingekreuzt worden. Es wurde nur darauf geachtet, dass sie wenig Säure haben, damit sie nicht nachreifen müssen. Wenn Du Äpfel mit etwas raueren Schalen magst (m.E. haben diese Sorten mehr Aroma als die glattschaligen), kann ich nur den Ribstons Pepping empfehlen. Es ist die Mutter vom Cox Orange und die Großmutter vom Holsteiner Cox. Wenn er gut ausreift, hat er ein tolles Aroma. Das er an seine Kinder vererbt hat.Sehr schöne dicke Äpfel (aber auch mit etwas rauer Schale) trägt die Zabergäurenette. Sie muss allerdings nach dem Pflücken vor dem Verbrauch einige Zeit nachreifen, damit sie ihr Aroma entwickelt. Gut schmeckt auch die Ananasrenette. Dann empfiehlt sich noch der Freiherr schon Berlepsch, das ist eine Kreuzung von Ananasrenette x Ribstons Pepping. Ein sehr gutes Aroma hat auch die Goldparmäne. Da würde ich mich aber in der Baumschule erkundigen, ob er für die Lage und den Boden passend ist, sonst neigt er zu Obstbaumkrebs. Bei den Birnen kämpfe ich auch immer mit dem Birnengitterrost. Wenn er bei Dir in der Gegend stark vorkommt, würde ich auf Birnen verzichten. Da bei uns der Boden auch nicht gerade sehr gut für Birnen ist, spritze ich jedes Frühjahr mehrmals gegen den Gitterrost. Viele Birnen neigen dann auch noch zu Schorf, der bei Birnen auch die Äste befällt. Mir fällt da auch keine resistente Sorte ein. Bei Zwetschen würde ich versuchen, von einer wurzelechten Zwetsche, die gut schmeckt, in der Nachbarschaft einen Ausschuss zu bekommen, die kann man dann relativ leicht über Ausschüsse erneuern. Zwetschen werden meistens nicht so alt wie Äpfel. Ich würde immer Zwetschen den Pflaumen vorziehen, wenn ich nur einen Baum pflanzen wollte. Sie halten sich wesentlich besser und eignen sich auch zum Kochen und Backen. Pflaumen sind aufgrund des hohen Saftgehaltes und des "streng" schmeckenden Kerns weniger zum Kochen und Backen.Mit Kirschen kenne ich mich wenig aus, die holen bei uns immer die Vögel.Wie wäre es mit einem Pfirsich oder einer Aprikose. Aus der Höhenlage habe ich entnommen, dass das Grundstück etwas südlicher liegt. Beim Pfirsich würde ich darauf achten, dass er nicht zu empfindlich gegen die Kräuselkrankheit ist. Ein Weinstock bietet sich auch an. Es gibt gegen Mehltau resistente Reben, so dass sie eigentlich nur geschnitten werden müssen.
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goex
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Re:kleiner Obstgarten

goex » Antwort #2 am:

Danke Obst für Deine Obst Tipps. Vorallem bei den Äpfel scheinst Du dich ja gut auszukennen. Werde mich über Deine Vorschläge mal schlau machen. :) Je mehr Charakter desto besser, ich mag aber die Säuerlichen fast lieber als die Süssen. wäre halt schon toll wenn man in den Lebenmittelgeschäften etwas mehr Äpfel kaufen/degustieren könnte also nur immer die gleiche 3-4 langweiligen Sorten. ::) Ja werde mich wohl doch nochmals mit der Zwetschge befassen müssen. :) Ja das habe ich nicht gesagt, Reben haben wir mehr als genug. :) Pfirsich habe ich eine am Spalier und eine Mini Nektariene (eher dem Optischem wegen). Hier raten ja alle zur Spritzung gegen die Kräuselkrankheit, mal schauen was ich Februar dann mache. also danke nochmals für Deine Zeit & Tipps. ;D
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obst
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Re:kleiner Obstgarten

obst » Antwort #3 am:

Mir ist gerade noch eine sehr schöne Sorten eingefallen, und zwar die Korbacher Edelrenette. Dabei handelt es sich auch um einen relativ frühen Apfel (etwa zusammen mit dem Gravensteiner) aus Hessen. Es hat ihn aber auch gelegentlich in den hohen Norden verschlagen. Deshalb kenne ich ihn. Er hält sich etwa so lange wie der Gravensteiner.Es ist ein nicht sehr großer gelber Apfel von einem hervorragenden Geschmack. Er bekommt relativ leicht Schorfflecken. Mich haben diese Flecken aber nie gestört, dafür war das Aroma zu gut. Wir haben ihn nie gespritzt und der Baum zeigte einen gesunden Wuchs. Man findet nur wenig Informationen über diese Sorte, man kann sie aber über einige Baumschulen für alte Sorten beziehen.
Sternrenette

Re:kleiner Obstgarten

Sternrenette » Antwort #4 am:

Als frühe Sorten hab ich den Klarapfel + Jakob Fischer (mein Lieblingsapfel), zwei Sorten auf einem Baum. Der Klarapfel ist ein sehr guter Befruchter. Als neue Sorte, um Klassen besser als der Klarapfel und ca. 4 Wochen haltbar, ist der Piros dazugekommen. Der Schöne von Bath ist auch ein sehr gut schmeckender Frühapfel. Davon würde ich Buschbäume setzen, weil alle Frühäpfel nur kurz haltbar sind (mit Ausnahme vom Jakob Fischer, der wächst zu stark für einen Busch, ist aber mein absoluter Lieblingsapfel).Dann hab ich einen Berner Rosen - wunderschön dunkelrot, der typische Weihnachtsapfel, etwa bis März im Keller haltbar, und einen Winterglockenapfel, der ein sehr gutes zitroniges Aroma hat, gut lagerbar ist und einen hervorragenden Saft gibt.Mein Lieblings-Wirtschaftsapfel ist der Brettacher: Ich mag ihn frisch, haltbar ist er bis Mai und schmeckt im Kuchen wie frisch vom Baum, er hat große Früchte, die gut zu schälen und zu schneiden sind. Man braucht nur ca. 4 Äpfel für einen Kuchen.An Birnen hab ich die Bunte Juli, die Uta-Birne (oder Novemberbirne) und den großen Katzenkopf als Lager- und Einmachfrucht. Mal schauen, wie sich die Sorten entwickeln. Tüpfchen vom Birnengitterrost hat bisher nur der große Katzenkopf.Anstatt auf Kirschen (ich hab eine Morina als Busch) setze ich jetzt mehr auf Quitten. Ich hab eine Cydora Robusta und eine Rohköstler vom fränkischen Quittenprojekt, die beide noch nicht tragen. Die Konstantinopler Apfelquitte trägt bei meinen Eltern zuverlässig. Die Früchte sind als Marmelade und Kompott verwendbar, nicht nur zum Saft und Gelee.
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landfogt
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Re:kleiner Obstgarten

landfogt » Antwort #5 am:

so einfach ist das nicht mit der Auswahl der sorten!wichtig sind die vorlieben des jeweiligen menschen,das heißt welche obstart mag ich(apfel Birne...).der jeweilige Geschmack der früchte(sauer süss..)kommt dann noch hinzu.genauso die lagerbarkeit ;)ich kann dir auch hier den"farbatlas alte Obstsorten"von Walter Hartmann und Eckhart Fritz nur wärmstens empfehlen.genaue sorten Beschreibungen und baumeigenschaften sind da bestens beschrieben.erhältlich übrigens im Ulmer verlag ;)habe fast alle meine sorten aus diesem buch herausgesucht!!gruss heiko
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obst
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Re:kleiner Obstgarten

obst » Antwort #6 am:

Einige Baumschulen (vor allem Biobaumschulen) bieten manchmal sogenannte Probierpakete an, z.B. Eckart Brandt und Ute Hoffmann. Unter "Probierpaket Apfel" findet man unter Google mehrere Anbieter. Dadurch kann man sich selbst einen Eindruck verschaffen. Wenn die Äpfel noch sehr hart sind, wenn man sie bekommt, sollte man sie etwas nachreifen lassen. Man sollte sich im Übrigen darauf einstellen, dass im Durchschnitt ca. jeder dritte Apfel mit einem falschen Sortennamen ausgezeichnet ist. Es gibt Baumschulen, die sind besser, aber auch welche die noch schlechter sind. Die falschen Sorten werden nicht nur von Baumärkten geliefert. Man sollte sich die Sorten schriftlich bestätigen lassen, wenn man mehrere Bäume kauft. Was nützt die beste Sortenauswahl, wenn das Ergebnis nachher nicht stimmt.
Sternrenette

Re:kleiner Obstgarten

Sternrenette » Antwort #7 am:

Das ist überhaupt der beste Tipp: Es gibt so viele Obstsorten, daß man nur subjektive Empfehlungen geben kann. Auf Wochenmärkten, Apfeltagen etc. probieren was einem schmeckt ist sinnvoll, plus regional funktionierende Sorten.
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goex
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Re:kleiner Obstgarten

goex » Antwort #8 am:

Ok danke für den Tipp mit dem Test-Set. Gute Idee. Dann noch was zum Thema Zwetgschen, die Baumschule Kiefer soll grosse Fachkompetenz haben. Hier "ihre" Sorten: http://www.kiefer-obstwelt.de/zwetschge ... .htmlDenke werde eine Hanita bestellen. So, suche mal diese Testäpfel, hoffe auch jemand in der Schweiz bietet sowas...
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landfogt
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Re:kleiner Obstgarten

landfogt » Antwort #9 am:

alle meine tragende sorten stimmen bis jetzt.das Problem bei den obstverkäufern ist das es erstens keine alten sorten zu kaufenn gibt,vieleicht wenn man glück hat den boskop!und zweitens kaufen sehr viele Händler ihr Obst im Ausland.dazu kommt noch,daß die früchte oft vom Vorjahr stammen ::)leute wie brand sind immer noch selten und viele andere solcher leute kennt man einfach nicht,da sie sich einfach nicht so gut vermarkten wie der herr brand ;D
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Sternrenette

Re:kleiner Obstgarten

Sternrenette » Antwort #10 am:

Hier gibts das auch bei regionalen Festen oder in den örtlichen Baumschulen, bzw. man kann ja hingehen und einen Apfel probieren.Das Obstzentrum in Hallbergmoos ist auf Zwetschgen spezialisiert, der Versand in die Schweiz dürfte aber schwierig werden (Krankheiten, Zoll).In der Schweiz gibts den Verein "Pro Specie Rara", soweit ich weiß - da mal nachfragen?
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landfogt
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Re:kleiner Obstgarten

landfogt » Antwort #11 am:

das Ausland ist kein Problem,bekomme auch aus Österreich reiser(Arche noah)bei uns auf der alb sind die Baumschulen die einige alte sorten haben mehr als selten!fast alle meiner sorten kommen aus dem norden!über www. bund-Lemgo.de bin ich unter alte Obstsorten bzw.bezugsquellen alte Obstsorten auf die jeweiligen Baumschulen aufmerksam geworden!!
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Re:kleiner Obstgarten

Sternrenette » Antwort #12 am:

Ritthaler versendet Edelreiser, der hat glaub ich ein paar hundert Äpfel und vieles anderes...
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goex
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Re:kleiner Obstgarten

goex » Antwort #13 am:

In der Schweiz gibts den Verein "Pro Specie Rara", soweit ich weiß - da mal nachfragen?
Wieder gute InputHier ihre Liste der alten Sorten:https://www.prospecierara.ch/uploads/me ... garten.pdf
mime7
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Re:kleiner Obstgarten

mime7 » Antwort #14 am:

Denke werde eine Hanita bestellen.
Die Hanita wurde hier schon oft besprochen, einfach mal suchen. Zusammenfassend: Ehemals hoch gelobt, hervorragende Früchte. ABER: sehr schwieriger Wuchs, sehr steile Astabgänge, sollte daher formiert werden. Dazu hat die Sorte sehr brüchiges Holz, bei jedem Formierungsversuch brechen die ab. Nur was für Erziehungsprofis. Ein unkomplizierter Zwetschgenbaum ist er nicht.Gruss
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