Fruchtkalk für Kirschessigfliege (Gelesen 4674 mal)

[bristlecone]

In aller Kürze: Nein, ist er nicht. Eine kurze und knappe seriöse Zusammenfassung gibt es hier: http://www.alzheimer.ca/en/About-dementia/Alzheimer-s-disease/Risk-factors/Aluminum

Und die Wirkung von Kaolin gegen KEF ist keine chemisch-toxische, sie beruht auf einer "mechanischen" Veränderung der Beerenoberfläche.

[Dietmar]

Dietmar: bevor wir über den Chemismus von Fruchtkalk reden, hast du dir mal die Aluminiumgehalte von natürlichen Böden angeguckt?

Es gibt einen Grund, warum niemand sagen kann oder will, was Fruchtkalk ist. Ich habe gerade ein Sicherheitsdatenblatt von Fruchtkalk gelesen und damit ist klar, was drin ist und dass das zumindest teilweise Scharlatanerie ist.

Fruchtkalk ist nur ein Gemisch von Kalziumhydroxid (Löschkalk) und Kalziumsulfat (Gips), letzteres vermutlich nur als Verdünnung, damit der Löschkalk nicht so extrem ätzend ist.

Wie ich schon am 2.09.16 vermutet habe, ist die wirksame Substanz Löschkalk und der ist schon ewig und 3 Tage zusammen mit Kupfersulfat als Fungizit im Weinbau in Verwendung, bei uns verboten, aber in Osteuropa noch sehr verbreitet, da billig.

Bei uns als Spritzmittel verboten weil:
- stärk ätzend (Haut, Augen, Atmungstrakt) - sehr hohe Gesundheitsgefahr
- Kupfersulfat zu stark wasserlöslich, damit leichter Eintrag in die Böden.

Die Verwendung des Begriffes Fruchtkalk ist chemisch Nonsens und verharmlost die große Gesundheitsgefahr beim Spritzen.

Bei dem erwähnten Gemisch mit Kupfersulfat dient der Löschkalk nur zur Immobilisierung des Kupfersulfats, damit dieses nicht beim ersten Regen herunter gewaschen wird. Eine eigene Wirkung auf z.B. Pilzinfektionen ist mir nicht bekannt. Nach der Reaktion mit dem Kohlendioxid der Luft ist das nur noch Kalk und der wirkt bestimmt nicht gegen die KEF, es sei denn, die Früchte erhalten einen dicken Kalkmantel.

Fazit: alles Schwindel

[Dietmar]

In aller Kürze: Nein, ist er nicht. Eine kurze und knappe seriöse Zusammenfassung gibt es hier: http://www.alzheimer.ca/en/About-dementia/Alzheimer-s-disease/Risk-factors/Aluminum

Ich bin da kein Spezialist, aber man könnte sicher viele Literaturquellen finden, die den Zusammenhang feststellen. Die Industrie hat deswegen z.B. Deo-Spreays jetzt frei von Alumniumsalzen ausgeführt.

[bristlecone]

In aller Kürze: Nein, ist er nicht. Eine kurze und knappe seriöse Zusammenfassung gibt es hier: http://www.alzheimer.ca/en/About-dementia/Alzheimer-s-disease/Risk-factors/Aluminum

Ich bin da kein Spezialist

Dann sollte man in seinen Behauptungen vielleicht etwas vorsichtiger sein.

OT
Ja, die Industrie bietet Deos an, die frei von Aluminiumsalzen sind oder weniger als vorher davon enthalten.
Damit reagiert die Industrie auf die "Stimmung", die seit einiger Zeit herrscht, wonach Aluminium Brustkrebs verursachen soll.
Da würde ich als Firma auch reagieren, wenn ich meine Produkte weiter verkaufen möchte. Egal, ob an den Behauptungen was dran ist oder nicht.
Einer Firma, die Verbraucherprodukte und insbesondere Kosmetika und Körperpflegeprodukte anbietet, kann kaum was Schlimmeres passieren, als dass ihrem Produkt das Label "krebserregend" angeheftet wird. Da argumentiert man nicht lange, das ist völlig zwecklos. Darauf reagiert man selbst mit einer eigenen Kampagne, in der man sein Produkt entsprechend bewirbt. Ergo gibt es nun aluminiumfreie Deos und Haarspüler ohne Parabene und und und.
Aber als Beleg für einen behaupteten Effekt taugt das nicht. /OT

[Wühlmaus]

Und als erstes wäre dann der AlaunKristall als Deostift vom Markt genommen worden....

[bristlecone]

bitte setzt es ein, es hift.. oder mit dem zufrieden sein was diese BIEST noch übrig lässt.
hat bei mir die Himbeeren + Heidelbeeren erfolgreich geschützt, jammern nuzt nix.

Edit: Großschreibung gilt im Netz als Schreien. Lautstärke allein hilft nicht, etwas verständlich oder als dringlich zu vermitteln. Titel entsprechend angepasst.
[/quote]

Den hattest du doch vor genau einem Jahr schon mal angepriesen:

[quote author=rebe link=topic=52758.msg2469463#msg2469463 date=1439737724]
die Kirschessigfliege kann mit Fruchtkalk bekämpft werden, der ist nicht giftig, und hält die Biester von der Eiablage ab, er kann auch bei anderen Obstsorten eingesetzt werden.

Musste es diesmal ein eigens neuer Thread sein?

[Dietmar]

die Kirschessigfliege kann mit Fruchtkalk bekämpft werden, der ist nicht giftig,

Ich hatte schon einmal geschrieben, dass der sogenannte Fruchtkalk eine Mogelpackung ist, denn Fruchtkalk als solchen gibt es nicht. Der sogenannte Fruchtkalk ist nur ein Gemisch aus Löschkalk und Gips. Der Löschkalk ist Kalziumhydroxid, welches stark ätzend für Haut, Augen und Atmungsorgane (beim Spritzen) ist. Das fällt zwar nur am Rande unter giftig, aber das Spritzen ist extrem gefährlich. Das steht auch im Sicherheitsdatenblatt. Der Name Fruchtkalk täuscht über die Gefährlichkeit, weil so harmlos und Bio klingend. Im Weinbau ist Löschkalk als Spritzmittel deshalb verboten. Versuche haben ergeben, dass sich die KEF von Fruchtkalk = Löschkalk nicht sonderlich beeindrucken lässt. Fruchtkalk ist nur Esoterik. Wer an so etwas glaubt, macht sich selbst etwas vor. Wie wäre es damit, die KEF mit Globuli zu vergraulen? ;)

[rebe]

man muss das mal selbst probiert haben, und nicht immer auf Versuche hinweisen,
die von der Chemie nicht gewollt werden.

[fromme-helene]

Muss man durchaus nicht.

[Daniel - reloaded]

Mal abgesehen davon, dass den Versuchseinrichtungen ziemlich egal ist ob der chemischen Industrie irgendwas gefällt oder in China ein Sack Reis umfällt.
Das Versuchswesen wird vom Staat/den Ländern und den Berufsverbänden finanziert, nur selten von irgendeiner Industrie (von Auftragsversuchen abgesehen).
Entsprechend werden Versuche mit allen möglichen erfolgversprechenden Methoden gemacht.
Im Zweifel kann man solche Versuche über seinen Berater oder der Einrichtung anregen und oft genug kommt dabei heraus, dass es schon entsprechende Versuche gab die entweder untergingen oder (noch) nicht veröffentlicht wurden aus durchaus unterschiedlichen Gründen.