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Sendung Planet-Wissen vom 29.12.16 (Gelesen 2460 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
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Dietmar
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Sendung Planet-Wissen vom 29.12.16

Dietmar »

Die heutige Sendung gab einige Denkanstöße. Hier einige Zusammenfassungen:
http://www.planet-wissen.de/natur/umwelt/lebendiger_boden/lebendiger-boden-interview-jens-petermann-100.html

http://www.planet-wissen.de/natur/umwelt/lebendiger_boden/lebendiger-boden-interview-volker-kranz-100.html

http://www.planet-wissen.de/natur/umwelt/lebendiger_boden/pwiebodenleben100.html

http://www.planet-wissen.de/natur/umwelt/lebendiger_boden/pwiewissensfragesymbiose100.html

http://www.planet-wissen.de/natur/umwelt/lebendiger_boden/pwiederkompostundseinepflege100.html

http://www.landlust.de/dl/3/4/1/2/3/2/Wurmkiste.pdf

Wen das interessiert, sollte sich das z.B. in eine Worddatei kopieren und speichern, da diese Internetseiten eventuell nach etwa 1 Woche wieder verschwinden.
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Natternkopf
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Re: Sendung Planet-Wissen vom 29.12.16

Natternkopf » Antwort #1 am:

Guten Tag

Es kann gut sein, dass dieses Internetseiten wieder verschwinden. Doch ich bin ganz zuversichtlich in Bezug auf weitere Veröffentlichungen. Explizit Neues ist da nicht drin. Jedoch immer wieder in den aktuellen Kontext gestellt und mit neuen Forschungs- / Praxisergebnissen ergänzt. Was praktisch und hilfreich ist.

Auch im Laufe von 2017 wird es Wissen/Berichte dazu geben.
War doch erst kürzlich die "Konferenz" (oder wie das genannt wird) am 5. Dez. Weltbodentag,
der seit 2002 durchgeführt wird.

Gibt schon erste, kleinere Publikationen dazu. --> zum Infoflyer

Ausführlicher, gut lesbar und verständlich ist die neuere Publikation vom:
"Ministerium für Umwelt, Energie und Natiurschutz aus Thüringen"
Der Gartenboden - Ein von Menschen geschaffenes Kleinod für die Natur

.
Inhalte der Links schon mal alle durch gelesen.
Der Film von einer Stunde führe ich mir später zu Gemüte. Scheint interessant zu sein.

Auf alle Fälle vielen Dank Dietmar.

Grüsse Natternkopf
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Frühling
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Re: Sendung Planet-Wissen vom 29.12.16

Frühling » Antwort #2 am:

Danke, Dietmar und Natternkopf fuer die verschiedenen schoenen Links. Selbst wenn nicht alles neu ist, ist es immer wieder interessant an die unterirdische Welt der Erde erinnert zu werden. Man geht dann gleich in den Garten um alles "in situ" zu inspizieren und so viel wie moeglich zu tun um unsere Erdbewohner wenigstens in unseren Gaerten zu foerdern.
Ein Garten ohne Baum ist wie ein Haus ohne Dach.
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thuja thujon
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Re: Sendung Planet-Wissen vom 29.12.16

thuja thujon » Antwort #3 am:

Natternkopf hat geschrieben: 30. Dez 2016, 11:53Ausführlicher, gut lesbar und verständlich ist die neuere Publikation vom:
"Ministerium für Umwelt, Energie und Natiurschutz aus Thüringen"
Der Gartenboden - Ein von Menschen geschaffenes Kleinod für die Natur

Mit manchen Aussagen aus der Bröschüre kann ich mich leider garnicht anfreunden. Es sind zuviele, als das ich sie hier heute Abend einzeln aufführen möchte.

Das Foto vom Bodenhorizont eines Bauerngartens auf Folie 2 finde ich nicht repräsentativ für Gartenböden. Die Humusschicht konzentriert sich hier auf die ersten ~10cm. Darunter eine auffällig gleichmäßige Humuseinschwemmung. Oben recht viele Nährstoffe, unten langsam vergleichsweise verarmend. Dafür dicht gepackt und mechanisch belastbar wenn ausreichend trocken.

In den meisten Gärten die ich kenne wurde jahrelang Torf oder Blumenerde zur Lockerung eingearbeitet. Oder Kompost zugekauft, der auf den Herkunftsflächen jetzt fehlt. Spatentiefe Bearbeitung, wenigstens die ersten 30cm gleichmäßig humos. Oft auch tiefer, weil Fallobst oder andere organische Materialien vergraben wurden.

Gartenboden hebt sich von anderen Böden ab durch oft extreme Nährstoffgehalte.

Das wird sich vermutlich auch in den Neubaugebieten nicht ändern. Dort wird sich meiner Einschätzung nach allerdings der Humusgehalt wie im Bauerngartenfoto auf die ersten paar cm beschränken. Heutzutage macht von den Neugärtnern ja fast keiner mehr groß Gemüse usw, oder wenn doch wird häufig der eigentlcihe, schützenswerte Boden missachtet und mit einem Hochbeet mit künstlicher Füllung aus mehr oder weniger Raubbau bebaut. Die überschüssigen Nährstoffe werden trotzdem in den `echten´ Boden geleitet. Ansonsten bekommt die Hecke und der Rasen fleissig die `abgestimmten´ Dünger aus den bunten Packungen, weil man es immer wieder nachlesen kann/muss.

Mich würde mal interessieren, wieviel mehr oder weniger natürlichen Boden ein Gartenboden heutzutage verbraucht. Also für Torf, Kompost, Sand, Kies, Schotter usw, das kommt ja auch irgendwo her. Früher gabs die Plaggenwirtschaft, die hat viel Heide und vergleichsweise wenig Kulturland geformt. Heute bekommt man das organische Material eher durch Mineraldünger und einem gepflegten Umgang mit der daraus entstehenden Grünmasse.

Ich bin gespannt, welche Medien diese eher unbequemen Themen dieses Jahr thematisieren. Ich habe fast noch nie was davon gelesen. Wenn ich es versäume, mich gegen entsprechende Fernsehsendungen erfolgreich zur Wehr zu setzen, sauge ich dort meist leider auch nicht wirklich gut recherschiertes auf.
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Re: Sendung Planet-Wissen vom 29.12.16

dmks » Antwort #4 am:

thuja hat geschrieben: 8. Jan 2017, 19:48
Mich würde mal interessieren, wieviel mehr oder weniger natürlichen Boden ein Gartenboden heutzutage verbraucht. Also für Torf, Kompost, Sand, Kies, Schotter usw, das kommt ja auch irgendwo her.


Also was genau so pro Gartenquadratmeter eingebracht wird ist wahrscheinlich recht individuell - und über die Jahre gesehen kann das schon ein ziemlicher Berg sein ;) Zahlen (auch ganz persönliche) würden mich da auch interessieren!!!

Hab da mal eine Veröffentlichung des Bergbauamtes - was jeder Europäer in seinem Leben (70 Jahre) statistisch so an Rohstoffen 'verbraucht'. Das würde den Garten allerdings wahrscheinlich sprengen ;D
Dazu gehören beispielsweise 775t Baustoffe, Steine, Erden; 30t Tone, Kaolin; 15t Stein- Kali- und Magnesiumsalze...und 5t Kartoffeln! (gibt noch mehr Zahlen, aber das waren die zum Thema passenden)
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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Re: Sendung Planet-Wissen vom 29.12.16

thuja thujon » Antwort #5 am:

In Kleingartenanlagen gibts das Phänomen, das manche Gärten nach 30-40 Jahren zwischen 10-30cm höher liegen als andere Gärten.

Manch einer schält auch mal seinen Rasen ab und fährt ihn fort, vergisst aber aufzufüllen. Diese Gärten liegen dann 5cm tiefer.

Es wird wohl nirgendwo so sorglos mit Boden umgegangen, bzw es ist wohl nirgendwo selbstverständlicher, dass man Boden einfach austauschen kann, als auf Gartenböden.

Rosen neu pflanzen, Boden austauschen usw...
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Re: Sendung Planet-Wissen vom 29.12.16

dmks » Antwort #6 am:

Interessant ist, daß im gewerblichen Bereich - also Bau, GALA-Bau und ähnliches - der Mutterboden per Gesetz geschützt ist!

Baugesetzbuch (BauGB) § 202 Schutz des Mutterbodens
Mutterboden, der bei der Errichtung und Änderung baulicher Anlagen sowie bei wesentlichen anderen Veränderungen der Erdoberfläche ausgehoben wird, ist in nutzbarem Zustand zu erhalten und vor Vernichtung oder Vergeudung zu schützen.

Hier muß er fachgerecht abgetragen, gelagert (eventuell zwischenbegrünt) und nachweislich wiederverwendet werden. Einfach überfüllen oder verkippen is nich ;)
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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