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Zwisel an Gingko (Gelesen 1596 mal)
Moderator: AndreasR
Zwisel an Gingko
Bernhard hat im Goldregen-Thread erklärt, was ein Zwiesel ist.Bei der Lektüre habe ich einen ziemlichen Schreck bekommen, weil ich vor drei Jahren einen Gingko gepflanzt habe mit genauso einem Zwiesel.Ich fand ihn sogar besonders hübsch, weil er das Bäumchen schon etwas fülliger machte gegenüber den anderen Exemplaren in der Gärtnerei, die alle nur so einfache Stengelchen waren. Inzwischen kamen mir zeitweilig Bedenken, weil die beiden Stämmchen so nah und parallel beieinander standen, dass die Seitenästchen sich schon gegenseitig behinderten. Es war aber die ersten zwei Jahre nicht auszumachen, welcher von beiden Stämmen der Hauptstamm werden würde, so dass ich nicht wußte, welchen von beiden ich wegnehmen sollte.
Re:Zwisel an Gingko
Bis zu diesem Frühjahr hat sich die Sache geklärt. Einer von beiden ist jetzt viel kräftiger und höher, und der andere steht jetzt im spitzen Winkel (Pfeil) ab. Soll ich den schwächeren Stamm (oder doch Seitenast???) nun trotzdem noch wegnehmen? Da brauche ich Rat.
Re:Zwisel an Gingko
Nachtrag: Das Bäumchen ist jetzt ca. 2,50 m hoch. Der Zwiesel befindet sich etwa 70 cm über dem Boden. UND: Kann bitte mal jemand die Schreibweise von Zwiesel im Thema ändern? Ich weiß nicht wie das geht?
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Re:Zwiesel an Ginkgo
Hallo Callis,schade, daß Du so lange gewartet hast, alles, was Du wegschneidest, hat der Baum umsonst aufgebaut. Gut ist, daß "eine Entscheidung gefallen ist". Wenn Du jetzt allerdings den Ast direkt am Stamm wegnimmst, verbleibt eine relativ große Wunde am jungen Stamm. Daher mein Vorschlag: Schneide ca 2/3 der Länge des Konkurrenztriebes weg, oberhalb einer Verzweigung (in eine sinnvolle Richtung ). Den ganzen Ast würde ich erst in ein paar Jahren wegnehmen, wenn der Stamm stärker geworden ist. Bis dahin reduziere jedes Jahr den Konkurrenztrieb und seine Seitenäste. Dadurch bleibt der Seitentrieb schwach, wird nicht wesentlich dicker. Der Stamm wächst kräftig weiter, wodurch die Wunde dann - in 3 oder 4 Jahren - im Verhältnis zum Stamm viel kleiner ist. ( Ein Stamm von 12 cm kann eine Wunde von 20 mm Dm. besser überwallen als ein Stamm von 8 cm Umfang. )Grußhermann
Wer weiß, daß er nichts weiß, weiß mehr als der, der nicht weiß, daß er nichts weiß!
Re:Zwisel an Gingko
Hallo arumgrande,danke für die Antwort mit der sehr einleuchtenden Vorgehensweise.Ich werde mir das Bäumchen auf eine günstige Schnittstelle hin ansehen.Meinst du, ich soll das jetzt gleich machen oder erst nach dem Laubfall?
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Re:Zwisel an Gingko
Hallo Callis,schneide ruhig gleich, dann wächst nicht mehr weiter, was bald ohnehin abgeschnitten wird.grußhermann
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Re:Zwisel an Gingko
Ich finde zwar die Vorgehensweise von Arumgrande gut erklärt, aber so einfach sollte man es sich nicht immer machen. Es gibt eben Gehölze die häufig mehrstämmig wachsen und so auch sehr alt werden können. Fast immer sehen solche natürlich, meist malerisch gewachsenen Bäume besser aus , als einstämmig erzogene (beschnittene). Wer also nicht einen uniformen und langweiligen Straßenbaum, sondern ein schönes Individuum im Garten haben möchte, sollte der Natur ruhig mal freien Lauf lassen!Gerade bei Gingko oder Laburnum (alpinum) ist eine Mehrstämmigkeit ganz normal und ich kenne viele über hundertjährige Pflanzen, bei denen noch kein Ast abgebrochen ist. Wer sich die alten Ginkgo in Japan anschaut, wird ebenfalls kein einstämmiges Exemplar darunter finden.Also laßt die Säge mal durchaus in Ruhe und erfreut euch an eurem individuellen Gehölz!LG Taxus
Re:Zwisel an Gingko
Ich würd die Säge hier auch erst einmal Säge sein lassen.Im Auge behalten würde ich die Spitze. Die sieht auf dem Bild so aus, als wäre sie wirklich zweigipfelig. Dort k ö n n t e Handlungsbedarf entstehen. Ich habe mir erlaubt, das gepostete Bild zu kopieren und anzumalen, was ich meine.Mir gefällt ein frei gewachsener Baum mit malerischer Krone auch besser als ein etwas uniformer Straßenbaum. Eine Zwieselbildung sollte man aber trotzdem vermeiden, gerade wenn man sich an seinem Baum in Ruhe erfreuen will. Bei einem Freund von uns ist vorletztes Jahr im Sturm ein etwa 10 m hoher Ginkgo der Länge nach auseinander gebrochen, eben weil er fast vom Boden an zweistämmig wuchs. Hier bei uns sind diverse alte Spitz- und Bergahorn kommende und schon gewesene Kandidaten für den Baumpfleger. Die Bäume sind 25 und z.T. mehr Jahre wild hochgewachsen, früher hat sich keiner drum gekümmert. Jetzt ist das Wehklagen der anderen Eigentümer groß (die schönen Bäume! das viele Geld!!!), da bei vielen Bäumen die Standsicherheit nicht mehr gegeben ist und sie entweder gleich gefällt werden müssen oder Kronensicherungen erhalten, die regelmäßig kontrolliert und erneuert werden müssen.