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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4105157 mal)

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Moderator: cydorian

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Elias
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Elias » Antwort #16875 am:

incir hat geschrieben: 7. Apr 2021, 16:51
Hallo

Lohnt sich die Napolitana und Col de Dame Blanche in Zone 7b? Im Boden? Ich lebe in den Niederlanden.

und brogiotto nero und brogiotto blanco?

danke!

Ich würde bei Dir konsequent auf Breba-Sorten setzen. Kein harter Winter, der Brebas vernichtet und Fruchtreife im richtigen Sommer, Juli/August. Bei den besten Temperaturen sind die Brebas wahrscheinlich besser, als die frühesten Herbstfeigen.
Dauphine, Desert King, Brown Turkey usw. wären geeignet.
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Bellafigura
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Bellafigura » Antwort #16876 am:

Elias hat geschrieben: 27. Mär 2021, 15:34
Bellafigura hat geschrieben: 27. Mär 2021, 13:09
Hat jemand Erfahrung mit der Stecklingsbewurzelung von Negronne? Soll eine etwas schwierigere Sorte sein. Hätte gerne eine für meinen Schwager.

Negronne Stecklinge bewurzeln bei mir wie andere Sorten auch. Abmoosen geht auch problemlos.


Hallo zusammen. Danke Euch für die Info. Schauen wir mal, ob die Negronne Stecklinge doch noch bewurzeln. Hatte sie schon Ende November geschnitten und in recht dichte Humuserde gesteckt. Im Februar dann in Anzuchterde bei Raumtemperatur umgesiedelt. Bleischiftdicke war ggf. auch etwas dünn, aber nur den Zweig konnte ich entbehren.
Mein Schwager bekommt jetzt eine ca. 1m hohe Pastilière. Für Südniedersachsen sicherlich die erntetechnisch zuverlässigere Sorte.
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Arni99
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Arni99 » Antwort #16877 am:

Elias hat geschrieben: 7. Apr 2021, 18:35
incir hat geschrieben: 7. Apr 2021, 16:51
Hallo

Lohnt sich die Napolitana und Col de Dame Blanche in Zone 7b? Im Boden? Ich lebe in den Niederlanden.

und brogiotto nero und brogiotto blanco?

danke!

Ich würde bei Dir konsequent auf Breba-Sorten setzen. Kein harter Winter, der Brebas vernichtet und Fruchtreife im richtigen Sommer, Juli/August. Bei den besten Temperaturen sind die Brebas wahrscheinlich besser, als die frühesten Herbstfeigen.
Dauphine, Desert King, Brown Turkey usw. wären geeignet.

“Grise de Saint Jean” soll auch ausgezeichnete Brebas hervorbringen.
https://www.jardin-ecologique.fr/collection-de-figuiers/955-figuier-grise-de-st-jean-ficus-carica-grise-de-st-jean.html
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philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #16878 am:

Elias hat geschrieben: 7. Apr 2021, 18:35
Ich würde bei Dir konsequent auf Breba-Sorten setzen. Kein harter Winter, der Brebas vernichtet und Fruchtreife im richtigen Sommer, Juli/August. Bei den besten Temperaturen sind die Brebas wahrscheinlich besser, als die frühesten Herbstfeigen.
Dauphine, Desert King, Brown Turkey usw. wären geeignet.

Ich denke dass er auch mit den ganz frühen Einmaltragenden à la RdB, Pastiliere, Becane, HC Erfolg haben könnte. Sicher wäre eine Sorte mit einer anständigen Brebaernte auch interessant, evtl. eine Kombination von beidem.
philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #16879 am:

Arni99 hat geschrieben: 7. Apr 2021, 18:52
“Grise de Saint Jean” soll auch ausgezeichnete Brebas hervorbringen.
https://www.jardin-ecologique.fr/collection-de-figuiers/955-figuier-grise-de-st-jean-ficus-carica-grise-de-st-jean.html

Laut vielen mit die besten die man haben kann.
incir
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

incir » Antwort #16880 am:

Danke für die Kommentare.

Es ist ziemlich herausfordernd, aber eine Schande, nur auf Breba und frühe Sorten zu setzen, aber natürlich besser als nichts. Ich habe 26 Bäume im Boden und dies wird mein erstes richtiges Jahr sein, also bin ich gespannt, welche gut abschneiden werden. Ich hatte bereits die größten Zweifel an Napolitana und CDDB. Ich denke, ich werde sie wieder in den Behälter legen und durch Noire Caromb und Sultane / Green Ichia ersetzen. Ich habe auch Zweifel an meinem Panaache und Brogiotto Nero / Blanco und Gota Blanca, aber wir werden sehen. Ich muss noch viel lernen.

Eine große Vielfalt für mein Klima mag der Campaniere sein, aber ich konnte ihn noch nicht finden. Ich möchte auch meine Auswahl reduzieren und nicht vergrößern.

Glücklicherweise ähnelt Niederländisch Deutsch, daher denke ich, dass die Übersetzung hoffentlich ausreicht. Ich entschuldige mich.
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Arni99
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Arni99 » Antwort #16881 am:

@incir
Hier siehst du einige Sorten und deren Reifezeit (in warmen Gebieten).
Gelbe Markierung = Brebas
Dateianhänge
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HerrMG
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

HerrMG » Antwort #16882 am:

philippus hat geschrieben: 7. Apr 2021, 19:17
Elias hat geschrieben: 7. Apr 2021, 18:35
Ich würde bei Dir konsequent auf Breba-Sorten setzen. Kein harter Winter, der Brebas vernichtet und Fruchtreife im richtigen Sommer, Juli/August. Bei den besten Temperaturen sind die Brebas wahrscheinlich besser, als die frühesten Herbstfeigen.
Dauphine, Desert King, Brown Turkey usw. wären geeignet.

Ich denke dass er auch mit den ganz frühen Einmaltragenden à la RdB, Pastiliere, Becane, HC Erfolg haben könnte. Sicher wäre eine Sorte mit einer anständigen Brebaernte auch interessant, evtl. eine Kombination von beidem.


Mein HC Steckling aus Wien hat eine einzige, schon recht große Breba. Bin gespannt ob da dann noch Herbstfeigen folgen :D
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ringelnatz
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

ringelnatz » Antwort #16883 am:

Ich möchte euch Bewurzelungsprofis mal kurz mit meinen Stecklingsproblemen belästigen:

ich habe Mitte Februar frisch geschnittene Stecklinge in Tüten mit Anzucht/Kokoserde-Gemisch auf die Heizmatte gepackt. Die Kopfstecklinge sind schnell vetrocknet, waren wohl abgefroren. Lediglich ein Steckling wurzelte schnell. Den habe ich, nachdem die Tüte durchwurzelt war umgetopft in ein Sand/Seramis/Gartenerde - Gemisch. Zunächst trieb er schön aus, aber plötzlich ließ er die Blätter hängen. :( Überwässerung :-X Ich habe ihn rausgenommen, die Wurzeln abgewaschen, sahen vital aus, waren aber nicht gewachsen. Hab ihn in trockeneres Substrat mit mehr Kokosanteil gesetzt und unter gespannte Atmosphäre auf die Heizmatte (22°C Erdtemperatur) gesetzt. Hat sich zwischenzeitlich gefangen, aber jetzt verliert (!) er Blätter, ein kleinerer Austrieb wirkt "wabbelig". Ich habe ein schlechtes Gefühl... - was kann ich noch tun, um das Ding zu retten ???

Die anderen Stecklinge trieben alle nicht aus, ich habe sie dann nochmal nachbearbeitet - faulige Stellen weggeschnitten, nochmal mit Clonex behandelt, mit auf die Heizmatte - einer hat jetzt ganz wenig Wurzeln getrieben, stagniert jetzt aber auch - was mache ich mit dem am Besten, dass er weiterläuft?

Bin auch am überlegen, die übrigen Stecklinge nochmal rauszuholen und in Sand-Perlite-Mischung zu geben, damit mache ich bei Maulbeeren gerade gute Erfahrungen. Ist halt die Frage, ob die überhaupt noch Power haben...nach so langer Zeit.
Aber auch im März frisch geschnittene Stecklinge von anderen Feigen machen... nix!

Danke für euren Support!
Lokalrunde
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Lokalrunde » Antwort #16884 am:

incir hat geschrieben: 7. Apr 2021, 16:51
Hallo

Lohnt sich die Napolitana und Col de Dame Blanche in Zone 7b? Im Boden? Ich lebe in den Niederlanden.

und brogiotto nero und brogiotto blanco?

danke!


Ich kann auch nur abraten.
Napolitana kenne ich auch nicht.
Die anderen wenn überhaupt nur im Topf und im Gewächshaus sinnvoll.
Und selbst dann wird es in vielen Jahren nur wenig oder nix geben.
Ich kann auch nur den Tipp geben gute Breba Sorten und oder super frühe Sorten zu wählen. Da gibt es auch sehr gute.
Mein Tipp ist RdB und Desert King.
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Arni99
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Arni99 » Antwort #16885 am:

@ringelnatz
Überwässert habe ich letztes Jahr auch ALLE meine Stecklinge als blutiger Anfänger.
Stecklinge, die nach vielen Wochen kein Lebenszeichen gezeigt haben bzw. stagnieren...da ist die Energie dann raus ohne Wurzeln...von diesen hab ich noch keinen durchgebracht auch nicht nach umtopfen etc.
Ich befeuchte das Substrat bevor ich den Steckling setze und prüfe im Zweifel mit dem Feuchtigkeitsmesser, dessen Zeiger in der Mitte stehen sollte ("feucht").
Dann gieße ich erstmal 4-6 Wochen nicht. Eine Haube zwecks gespannter Luft mit kleinen Luftlöchern hilft gegen zuviel Verdunstung.
Falls er starken Austrieb zeigt, der auf Wurzeln schließen lässt, gieße ich, nach Check mit dem Feuchtigkeitsmesser, leicht von unten über den Untersetzer, aber nicht soviel, dass nach 1h noch Wasser stehen bleibt. Sollte innerhalb 5min aufgesogen sein.
Profis heben einfach den Topf und merken am Gewicht, dass etwas Wasser nicht schaden könnte.
Ertrunken sind schon viele Feigen, vertrocknet wenige :) .
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #16886 am:

HerrMG hat geschrieben: 7. Apr 2021, 20:38
Mein HC Steckling aus Wien hat eine einzige, schon recht große Breba. Bin gespannt ob da dann noch Herbstfeigen folgen :D

Das klingt gut. Die HC hat bei mir immer relativ früh einzelne Feigen zu tragen begonnen, also ist das in diesem Jahr schon gut möglich.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #16887 am:

Morgen Früh bis zu -5° im Raum Wien. Das könnte Schäden nach sich ziehen. Die meisten Feigen sind eingepackt, aber mehr als passiv schützen kann ich die meisten nicht.
Der kleinen Campaniere habe ich vorgestern notgedrungen ein dünnes Vlies zweilagig und noch einen Gartensack drüber gestülpt, das sollte auch vor dem giftigen Wind schützen.
Dateianhänge
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philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #16888 am:

incir hat geschrieben: 7. Apr 2021, 19:31
Es ist ziemlich herausfordernd, aber eine Schande, nur auf Breba und frühe Sorten zu setzen, aber natürlich besser als nichts. Ich habe 26 Bäume im Boden und dies wird mein erstes richtiges Jahr sein, also bin ich gespannt, welche gut abschneiden werden. Ich hatte bereits die größten Zweifel an Napolitana und CDDB. Ich denke, ich werde sie wieder in den Behälter legen und durch Noire Caromb und Sultane / Green Ichia ersetzen. Ich habe auch Zweifel an meinem Panaache und Brogiotto Nero / Blanco und Gota Blanca, aber wir werden sehen. Ich muss noch viel lernen.

Eine große Vielfalt für mein Klima mag der Campaniere sein, aber ich konnte ihn noch nicht finden. Ich möchte auch meine Auswahl reduzieren und nicht vergrößern.

Eine Schande ist das nicht, aber sicher irgendwie schade ;)
Auch mit den frühen Sorten lassen sich sehr qualitative und schmackhafte Feigen ernten. Bei kurzen Sommern ist einfach nur die Auswahl die man hat geringer, die Periode in der man Feigen hat kürzer. Im Freiland bieten sich auch hier in Wien zB, wo es im Sommer wärmer ist, frühe oder vielleicht noch mittelfrühe Sorten an, mittel- oder langfristig gesehen. In einzelnen Sommern kann man auch mit späteren und wärmebedürftigeren Sorten Erfolg haben, aber in anderen dann wieder sehr wenig ernten.

Campanière bekommst du bei FdM. Ich hab die Sorte (noch klein), aber sie dürfte jedenfalls was die Reifezeit angeht recht geeignet für mitteleuropäisches Klima sein. Wahrscheinlich max. 1 Woche später dran als RdB, aber meine Erfahrungen reichen noch nicht.
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HerrMG
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

HerrMG » Antwort #16889 am:

philippus hat geschrieben: 8. Apr 2021, 09:54
Morgen Früh bis zu -5° im Raum Wien. Das könnte Schäden nach sich ziehen. Die meisten Feigen sind eingepackt, aber mehr als passiv schützen kann ich die meisten nicht.
Der kleinen Campaniere habe ich vorgestern notgedrungen ein dünnes Vlies zweilagig und noch einen Gartensack drüber gestülpt, das sollte auch vor dem giftigen Wind schützen.


Stell doch ein Grablicht unter einem Tonübertopf unter den Sack... das macht sicher 2 Grad aus.
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