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Halbfertiger Kompost (Gelesen 5640 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
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Esaka
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Halbfertiger Kompost

Esaka »

Hallo forum,
ich habe denke ich als greenhorn bei meinen letzten Pflanzungen einen fehler gemacht. Ich habe auf anreaten jeweils ca 2-3 liter halbfertigen Kompost unvermengt in die pflanzgrube gekippt. Es handelt sich um 7 ilex, 1 magnolie, 1 scheinzypresse dieses frühjahr. Dann noch 1 zierapfel, 1 eibe, 1 gartenbonsai ilex jetzt im herbst.

Was würdet ihr machen? Aufgraben und den kompost entfernen?

Danke!
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Quendula
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Re: Halbfertiger Kompost

Quendula » Antwort #1 am:

Wie groß war denn die Pflanzgrube? Wenn der Kompost nur mit untergemischt wurde und Hauptteil andere Erde ist, denke ich, ist es kein großes Drama. Je weiter oben der unfertige Kompost umso besser.
Meine Meinung.
Sehen denn die Gehölze irgendwie leidend aus? Die frisch Gepflanzten kannst Du ja nochmal rausnehmen und den Kompost mit anderem Substrat mischen oder ganz rausnehmen. Die im Frühjahr Gepflanzten würde ich nicht weiter stören, wenn sie fit ausschauen.
Erwarte nichts, doch rechne mit allem!
Esaka
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Re: Halbfertiger Kompost

Esaka » Antwort #2 am:

Es war immer so eine kleine Schaufel unvermengt pro pflanzgrube. Maximal 10% des volumens.
Die tiefe war unterschiedlich ja nach grube. Habe die gruben immer groß gegraben. Der halbfertige kompost ist dann ja mach tiefen 15-50cm unter der erde.

Die scheinzypresse im Frühjahr hat schon unter der hitze gelitten. Ist aber auch ein sonniger, trockener standort.
Die ilex haben anfangs ein paar blätter verloren. In den letzten wochen sind die blätter merkbar dunkler geworden, sind aber nicht ausgetrocknet. Kein ahnung ob das normal ist? Trockenheit denke ich wurde halbwegs gut vertragen.
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hobab
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Re: Halbfertiger Kompost

hobab » Antwort #3 am:

Ich denke das Hauptproblem
beim Rohkompost ist der relativ hohe Anteil an Huminsäure. Die Säure sollte - ohne jetzt alles zu überprüfen- höchstens dem Apfel schaden. Da seh ich (mit meinem Halbwissen) auch keine großen Schwierigkeiten.
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jardin
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Re: Halbfertiger Kompost

jardin » Antwort #4 am:

Esaka hat geschrieben: 18. Okt 2024, 22:07 Es war immer so eine kleine Schaufel unvermengt pro pflanzgrube. Maximal 10% des volumens.
Bei so einer kleinen Menge brauchst du dir wirklich keine Sorgen machen.
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Quendula
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Re: Halbfertiger Kompost

Quendula » Antwort #5 am:

10%, auch wenn das als Klumpen dazwischen liegt, halte ich nicht für problematisch. Die Gehölze haben ihre Wurzeln ja auch noch in anderen Bereichen und der halbfertige Kompost wird demnächst auch fertig verrottet sein :) . Vielleicht kommen noch andere Meinungen.
Viel Erfolg für Deine Anpflanzungen.
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Esaka
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Re: Halbfertiger Kompost

Esaka » Antwort #6 am:

Okay, dann bin ich beruhigt. Vielen lieben Dank für eure Antworten!
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Natternkopf
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Re: Halbfertiger Kompost

Natternkopf » Antwort #7 am:

Salü Esaka

Bitte schreibe doch im Frühjahr 2025 wie sie, die gesetzten Gehölze, in die Saison starten.
Quendula und jardin haben es treffend auf den Punkt gebracht. :D

Grüsse aus der Schweiz
Natternkopf
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tomma
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Re: Halbfertiger Kompost

tomma » Antwort #8 am:

Als wir seinerzeit nur einen winzigkleinen Reihenhausgarten hatten und mein Mann sich weigerte, ein Kompostsilo im Garten aufzustellen, hatte ich im hinteren Teil des Gartens eine Grube ausgehoben und dort unsere kompostierbaren Küchenabfälle, Strauchschnitt und auch immer den zerkleinerten Weihnachtsbaum eingefüllt. War die Grube einigermaßen voll, kam eine dünne Schicht Erde drüber. Das Ganze ergab sehr schnell lockere, humusreiche Komposterde.
Daran erinnerte ich mich, als ich mich in unserem neuen Garten notgedrungen an die Arbeit begab, unsere Gemüsebeete umzugraben. Der Boden dort bestand aus verdichtetem, humusarmem Ton-Unterboden, der beim Aushub unseres großen Teiches angefallen war, gelb-grün in der Farbe und schmierig wie Seife.
Vielleicht ist meine Methode geeignet für Leute mit ähnlichen Problemen:
Um den Boden zu verbessern, grabe ich im Frühjahr flache Gräben in Reihen und fülle frisches Material oder halbfertigen Kompost hinein, den ich über den Herbst / Winter gesammelt habe, etwa einen halben Spaten dick. Darüber kommt dann jeweils wieder der Aushub sowie etwas scharfer Sand, soweit vorhanden. Ich achte bei der Arbeit darauf, dass der Boden locker liegt und verzichte für 1 - 2 Wochen auf Feinrechen oder Ähnliches. Vor der Aussaat oder Bepflanzung ziehe ich den Boden glatt und streue dünn reifen Kompost über die Beete. Es hat nicht lange gedauert bis der Boden ganz passabel wurde. Das Gemüse wächst gut.
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