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Orchideen im Zimmer (Gelesen 543525 mal)

Kübelpflanzen und Zimmerpflanzen - Pflege, Überwinterung und Bestimmung

Moderator: Phalaina

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cat1
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Re: Orchideen im Zimmer

cat1 » Antwort #3060 am:

Phalaina hat geschrieben: 4. Apr 2025, 22:32 OMG wow - jetzt steigst Du aber fast schon professionnell in die Orchideenkultur ein! :o ;D
Deine Mini-Orchis schauen gut aus. :D Jetzt dauert es zwar noch ein paar kurzweilige Jahre bis zur ersten Blüte, aber dafür sind auch etwas Besonderes - nämlich quasi Deine Babies, die Du großgezogen hast. ;)
;D Sie waren eigentlich für den BoGa gedacht, denn sie haben nur eine C. purpurata und sie ist eher mau. Sollte ich merken, dass es nicht gut geht, werde ich sie umgehend dorthin bringen. Sie gehören eigentlich im Brutkasten und nicht so laienhaft auf Moos und Rinde im Glas kultiviert. Ich habe destilliertes Wasser für sie besorgt, weil das von der Leitung - mit fast 500µS - nicht das Wahre für sie ist. Es geht ihnen allerdings gut, die Wurzeln wachsen weiter. Nur mit der Düngung bin ich verunsichert – wie, wann und womit? Vermutlich extrem verdünnt und selten? Ich will diese Miniwurzeln nicht verbrennen.

Eine weitere Minipflanze verunsichert mich auch - ein Dendrobium Hibiki - eine Kreuzung zwischen D. bracteosum und laevifolium. Soll pflegeleicht, lange blühend, kleinformatig sein; klingt alles toll, leider duftlos ??? ich lasse sie wachsen, ein Topf mehr oder weniger zu den Hunderten hier macht eh keinen Unterschied mehr ;)
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Phalaina
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Re: Orchideen im Zimmer

Phalaina » Antwort #3061 am:

Dendrobium Hibiki hatte ich noch nicht in Pflege. Die Kultur wird zwar als einfach dargestellt, aber da die Orchidee für die Blockkultur empfohlen wird, würde ich bei ihr den dendrobientypischen Bedarf nach luftigem Substrat vermuten - also in Topfkultur den Wurzelbereich der Pflanze bitte immer besonders gut kontrollieren und nur kleine Töpfe verwenden. Auf jeden Fall hat die Hybride eine äußerst kräftige Farbgebung! :)
cat1 hat geschrieben: 5. Apr 2025, 13:23 Total schön, deine Pleionen, gerüscht und flauschig innen :D Wichmann hat gerade schöne Sorten günstig lieferbar, da bin ich sehr versucht welche zu bestellen. Die Blüten ähneln Catteya-Blüten, sorry, ich habe momentan eh nur Cattleyas im Kopf...
Hm, ich glaube, es ist ernst - Du hast Dir einen üblen Orchideen-Virus eingefangen ... ;D Von meiner Pleione formosana werde ich zum Jahresende ein paar Bulben abgeben, bitte denk daran, falls Du Pleionen bestellst. ;)
cat1 hat geschrieben: 5. Apr 2025, 13:23So eine kann ich doch nicht weggeben
Auf keinen Fall - tolle Pflanze! :D
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Phalaina
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Re: Orchideen im Zimmer

Phalaina » Antwort #3062 am:

Noch ein paar Worte zu Orchideen-Babies aus der Flasche: sie werden in den ersten Monaten ja quasi "halbsteril" weiterkultiviert. Ich habe sie für solche Zwecke, so wie Du auch, im Glas (oder im Mini-Zimmergewächshaus) gehalten. Als Substrat hat sich Perlite bewährt, bei Verwendung feiner Rinde oder Xaxim sollte dieses Material ordentlich keimarm gemacht werden (im Backofen). Als Mooszugabe gab es entweder Sphagnum (lebend oder getrocknet) oder ein gröberes Moospolster von einem Stein im Garten, das einen Tag im kohlensäurehaltiges Mineralwasser eingelegt wurde, um blinde Passagiere zu entfernen.

Gedüngt wurde in der ersten Zeit fast nie, da die Pflänzchen von den Nährböden aus der Flasche bei guter Anzucht noch einige "Vorräte" mitbringen. Bei Kultur auf Substrat mit Rinde könnte es aber einen Stickstoff-Engpass geben, da bestimmte Bakterien das Holz besiedeln können, die bei dessen Abbau Stickstoff zehren. Dadurch würden die Pflänzchen eventuell im Wachstum stagnieren. Falls dies beobachtet wird, die Kleinen aber gesund sind, kann vorsichtig gedüngt werden (guter Orchideendünger in 1/4 der angegebenen Konzentration). Ich habe Aqua dest. nicht in Reinform zum Wässern verwendet, sondern immer etwas Leitungswasser beigemischt (der Wasserhahn wurde dabei mindestens eine Minute vor der Entnahme aufgedreht). Es musste aber ohnehin nicht viel gewässert werden, denn das Glas möglichst wurde wenig geöffnet - äußerste Sauberkeit war wichtig! Ich habe damals nach dem Ausflaschen und auch gelegentlich später etwas Chinosol-Lösung zur Desinfektion verwendet. Die Pflänzchen haben dies gut vertragen - die Wurzeln bekamen davon eine gelbe Farbe (nicht pathologisch!). Das Mittel gibt es, glaube ich, aber nicht mehr in der alten Rezeptur. Wenn die Kleinen nach einigen Monaten zugelegt hatten, wurde das Glas erst für täglich einige Minuten und dann zunehmend länger geöffnet, um sie an das Leben außerhalb zu gewöhnen. Schließlich wurden sie in kleine Einzeltöpfe gesetzt und fast wie erwachsene Exemplare, aber in relativ engem Stand weiterkultiviert. ;)
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Re: Orchideen im Zimmer

cat1 » Antwort #3063 am:

Phalaina hat geschrieben: 7. Apr 2025, 18:33 Dendrobium Hibiki ...Auf jeden Fall hat die Hybride eine äußerst kräftige Farbgebung! :)
...
Hm, ich glaube, es ist ernst - Du hast Dir einen üblen Orchideen-Virus eingefangen ... ;D Von meiner Pleione formosana werde ich zum Jahresende ein paar Bulben abgeben, bitte denk daran, falls Du Pleionen bestellst. ;)
Ja, es scheint ernst zu sein ;D Das Mini-Dendrobium Hibiki hat sehr grelle Farben und keinen Duft, nicht unbedingt mein Geschmack. Wird als Blühwunder sehr gelobt. Mal die Blüte abwarten, dann weiß ich mehr. Das kann lange dauern, da die Pflanzen noch sehr klein ist. Ich werde sie luftiger pflanzen.
.
Ich war in Florida, natürlich Orchideen schauen. Habe einen passionierten Orchideen-Liebhaber besucht, der 4000ft2 Glashaus hat. Das sind ca 370m2 mit über 300 Pflanzen, vorwiegend Vanda und Cattleya, wunderschöne, riesige Pflanzen. Da sieht man, wie toll sie wachsen und blühen können, wenn sie das ganze Jahr über das passende Klima haben. Habe viele gute Tipps über die Pflege bekommen: Substrat, Wasser, Umtopfen, Dünger. Aufgefallen ist, dass Amerikaner viel öfter und mehr düngen. NPK 30-30-30 und das wöchentlich. Mir wäre das zu viel Stickstoff :-\ Der Bekannte meint jedoch, dass große, starke Pflanzen auch viel mehr Blüten produzieren können. Ich bin anscheinend zu sparsam mit dem Dünger, außer in der Wachstumsphase.

Danach waren wir bei Krull-Smith weitere Orchideen schauen. Gerade ist The Apopka International Orchid Spring Festival. Die neuen Trends gefallen mir nicht unbedingt – zu große, zu bunte Blüten, auf immer kompakteren Pflanzen - sieht nicht mehr sehr natürlich aus. Die Züchtungsziele für mehr verzweigte Rhizome, mit kurzen Abständen zwischen den Bulben und wenig Neigung aus dem Topf zu klettern, finde ich hingegen gut. Es werden auch immer mehr kleine Sämlinge von zwei total unterschiedlichen, bunten Hybriden verkauft, ohne zu wissen, wie sie blühen werden. Als Überraschung und Unikate vermarktet, für Experimentierfreudige.

Die Woche war sehr anstrengend, ein wahrer Orchideen-Marathon, auch sehr lehrreich, mal eine völlig andere Welt gesehen. Zuhause musste ich alles gießen, die Orchideen waren ausgetrocknet. Da alle neue Bulben haben, habe ich sie auch gedüngt. Offensichtlich haben alle das Umtopfen gut überstanden und wachsen jetzt. Eine umgetopfte Cattleya bekommt gleich 5 neue Bulben :o Die wurzellose Alma Kee ist auch über den Berg, bekommt 2 neue Bulben und frische Wurzeln, da habe ich sie sofort getopft. Ich überlege alle ab morgen raus zu stellen, zumindest tagsüber. Wir haben über 20 Grad, die werden sich sicher über frische Luft und mehr Licht freuen. Leider fehlt Regen.

Macht es Sinn eine Reverseosmose-Anlage zu besorgen? Es gibt kleine, günstige Geräte, sowas zB https://www.osmofresh.de/osmoseanlagen/ ... bky=&etcc_, mit 12Lt Tank dazu, oder ist das zu billig? Selbstverständlich hie und da mit Leitungswasser gießen, wegen Ca und Mg? Die Phals kommen mit der Leitungswasser gut klar, ich weiß jedoch nicht wie Kalk-empfindlich Cattleyas sind?

Danke für deine tollen Tipps mit den Babies, sie werden beherzigt! Auf Hygiene achte ich berufsbedingt immer, benutze gerne H2O2 für die Pflanzen und Alkohol für die Werkzeuge und Flächen. Chinosol habe ich leider nicht mehr. Amerikaner schwören auf Physan 20 (Benzalkoniumchlorid ). Eine Flasche habe ich hier.

Danke ebenfalls für das nette Angebot, sehr lieb :) ! Pleionen würden wahrscheinlich nicht im Garten gedeihen, dennoch in einer schönen Tonschale würden sie bestimmt eine gute Figur machen. Eigentlich wollte ich Bletilla, weitere Cypripedium und eventuell Epipactis für den Garten bestellen, da überlege ich noch, wenn nur die Schnecken nicht alles wegfressen würden :(
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Re: Orchideen im Zimmer

Phalaina » Antwort #3064 am:

Danke für Deinen ausführlichen Bericht - und holla, Du kommst aber ganz schön in der (Orchideen-)Welt herum! ;) Ich denke, wenn die Pflanzen daran gewöhnt sind, können sie durchaus eine Menge Dünger vertragen. Das machen die Niederländer und auch etliche Leute hier ähnlich wie die Amerikaner. Allerdings eben meist bei hochdomestizierten Hybriden und ein paar ausgewählten Naturarten, die für diese Art der Kulturführung prädestiniert sind, besonders wenn sie ganzjährig mit (sub-)tropischen Lichtbedingungen immer im lichttechnischen Optimum wachsen können. Aber verhungern sollte auch keine Orchidee. Gerade bei den wurzelempfindlichen Arten bewirkt oft eine regelmäßige Blattdüngung kleine Wunder (ich habe dazu früher einen speziellen flüssigen Tillandsiendünger genutzt). BTW in welcher Konzentration werden denn die wöchentlichen Gaben an NPK 30-30-30 verabreicht, und wird das Substrat regelmäßig durchgespült?

Die Orchis jetzt ins Freie zu bringen, ist sinnvoll. Meine Pleionen stehen auf dem Balkon schon länger - seit sie aus dem Kühlschrank kamen - haben aber erst am Sonntag ihren ersten ordentlichen Frühlingsregen abbekommen. Danach konnte ich ihre neuen Wurzeln nachgerade wachsen sehen. ;D Die beiden Formen, die ich kultiviere, sind jedoch nicht wirklich winterhart, zumal es hier auch keinen mikroklimatisch günstigen Standort für ihre ganzjährige Freilandkultur gibt. Schnecken sind hier ebenfalls ein Kreuz - am ehesten wachsen hier Calanthe, Bletilla und Spiranthes, früher auch Cypripedium, aber das endete vor einigen Jahren. Seitdem brauche ich es mit denen nicht mehr versuchen. An Pleione fressen die Schleimer auch herum, wenn sie daran kommen können ... Insbesondere im Herbst, wenn sich die neuen Bulben bildeten, wurden diese sogleich herbe perforiert. Gäbe es solch kleinen Teelichter, hätte ich mit einigen "Hohlbulben" fast Miniatur-Halloween-Kürbisköpfe emulieren können. :( Sowas ist immer ärgerlich, besonders weil das Fäulnisrisiko im Winter dadurch erheblich steigt.
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Re: Orchideen im Zimmer

Phalaina » Antwort #3065 am:

Die Wirksamkeit von Physan kann ich ebenfalls bestätigen, auch wenn ich mit Chinosol insgesamt die besseren Erfahrungen gemacht und Physan mehr zur Desinfektion von Töpfen, Pikierstäbchen und Mini-Zimmertreibhäusern eingesetzt habe. Auf jeden Fall reduzierte es den Infektionsdruck bei den empfindlichen Minis. :)

Die angebotene Umkehrosmoseanlage entspricht technisch dem, was auch Aquarianer gern für die Wasseraufbereitung verwenden - und die brauchen regelmäßig meist eine ganze Menge Wasser. ;)
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Re: Orchideen im Zimmer

Zwiebeltom » Antwort #3066 am:

Bei mir blühen zwei Mini-Schuhe gleichzeitig.

Die gepunktete Schönheit ist Paphiopedilum wenshanense (bin nicht auf dem Laufenden ob das mittlerweile eine eigene Art ist oder die Hybride aus concolor x bellatulum. Nummer zwei ist P. Wössner Mini Gold (primulinum x helenae).
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Re: Orchideen im Zimmer

RosaRot » Antwort #3067 am:

Die sind beide sehr hübsch! :D
Viele Grüße von
RosaRot
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Re: Orchideen im Zimmer

cat1 » Antwort #3068 am:

Die gepunktete ist toll!
.
Phalaina hat geschrieben: 15. Apr 2025, 21:27 BTW in welcher Konzentration werden denn die wöchentlichen Gaben an NPK 30-30-30 verabreicht, und wird das Substrat regelmäßig durchgespült?
1120 ppm (700er Skala). Das wären 1,6 mS/cm EC! Und dies 3 Mal in Folge :o Beim vierten Mal wird durchgespült.

Ich dünge die erwachsenen Pflanzen mit Langzeitdünger und beobachte die Pflanzen. Sobald jemand Mangelerscheinungen zeigt, wird mit Flüssigdünger nachgeholfen. Eine Orchidee ist eben kein Oleander, obwohl es in der Orchideenwelt durchaus Starkzehrer gibt.

Mir passieren auch dumme Fehler. Hier zum Beispiel eine Phalaenopsis. Habe mich gewundert, warum das Zeug auf einmal wie bekloppt wächst. Vor ca 1 Monat umgepflanzt und nun sowas? Bin darauf gekommen, dass ich sie doppelt gedüngt habe...Umtopfen tue ich dennoch nicht mehr, sie bekommt einfach bis Herbst nichts mehr, wird markiert
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Hier auch – Cattleya, ebenfalls vor Kurzem umgetopft. Bekommt 5 neue Bulben! Eindeutig überfüttert und zu viel Licht, da war ich wohl mit dem Flüssigdünger zu freigiebig :-X
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Die Filteranlage ist bestellt, hauptsächlich für die Babies. Ich habe wieder 4 Neuzugänge, die ich noch pampern muss, nach Ostern werde ich topfen (damit es mir ja nicht langweilig wird ;) ), danach müssen sie ihr Ding machen. Ich erwarte durchaus etwas zurück!
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Re: Orchideen im Zimmer

Phalaina » Antwort #3069 am:

cat1 hat geschrieben: 16. Apr 2025, 10:441120 ppm (700er Skala). Das wären 1,6 mS/cm EC! Und dies 3 Mal in Folge :o Beim vierten Mal wird durchgespült.
Diese Mast ist schon wirklich heftig! :o Ich hatte gerade kurz die Assoziation mit dem Stopfen von Gänsen, aber so richtig stimmt das Bild nicht, denn den Pflanzen geht es ja im Gegensatz zu den armen Vögeln offensichtlich gut. Dennoch vermute ich, dass die Kultur an den Grenzen des vitalen Optimums läuft, welche die Physiologie dieser Orchideen hergibt. Es bleibt für mich aber die Frage, was passiert, wenn ein solches Exemplar in die eigene Kulturführung übernommen und erst einmal einer "Entziehungskur" unterzogen wird? ??? BTW - wie halten sie es jenseits des Teichs mit der Kontrolle von Schadorganismen?

Naja, Deine Pflanzen zeigen, soweit für mich erkennbar, noch keine physiologischen Wurzelschäden, daher werden Dir die kleinen Kulturfehler schon verzeihen. Komplett monatelang auf Entzug setzen würde ich die Orchis nicht, da sie mit der jetzt steigenden Licht- und Wärmemenge in unseren Breiten auch mehr "Umsatz" haben und dann möglicherweise bei einem oder mehreren Einzelnährstoffen in den Mangel gehen. Eine den Bedarf ausgleichende Reduktion sollte passen. ;)
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Re: Orchideen im Zimmer

Phalaina » Antwort #3070 am:

Zwiebeltom hat geschrieben: 15. Apr 2025, 23:06Bei mir blühen zwei Mini-Schuhe gleichzeitig.
Sehr hübsch, Deine beiden Mini-Paphis! :D

Die Schuhe der Sektion Brachypetalum (Paph. concolor, Paph. niveum & Co.) sind ja allesamt allerliebst, aber leider nicht ganz trivial in der Pflege. ::)
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Re: Orchideen im Zimmer

Nox » Antwort #3071 am:

Ich hätte da mal eine Anfängerfrage:
Vor 3 Tagen habe ich mein Cymbidium umgetopft, es beginnt gerade wieder zu wachsen, ich kann 3 neue Bulbillen erkennen und frische Wurzelspitzen. Nur hatte es im Sommer mit dem vielen Regen draussen wohl gelitten, ich wusste auch nicht, dass Cymbidium viel Dünger liebt. Nun sind die Blätter alle gelblich. Werden die wieder grün oder kann man das vergessen ?

In der Mitte befinden sich eingetrocknete Bulben - die habe ich jetzt erstmal gelassen. Wann kann man denn Cymbidium teilen und sie mal von den abgestorbenen befreien ?
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Re: Orchideen im Zimmer

Phalaina » Antwort #3072 am:

Bei Orchideen mit (Pseudo-)Bulben werden die Blätter auf den rückwärtigen Speicherorganen üblicherweise nach einiger Zeit abgeworfen. Die Zeitdauer bis zum Blattwurf richtet sich nach der Lebensweise der Pflanze - bei manchen Orchideen jährlich, bei anderen erst nach mehreren Jahren. Bei Kulturfehlern können sie aber auch vorzeitig abgeworfen werden. Das ist ärgerlich, aber wenn die Pflanze nicht krank ist und der Neutrieb sich gesund und kräftig entwickeln kann, wächst sich das bald wieder aus.

Die Rückbulben werden danach von der Pflanze noch als Reserve genutzt, bis sie ebenfalls vergehen. Spätestens dann sollten sie entfernt werden. Üblicherweise werden sie jedoch regelmäßig beim Umpflanzen abgenommen - wenn der Neutrieb erscheint und neue Wurzeln gebildet werden. Dabei werden auch die anhaftenden alten Wurzeln und das alte Substrat mit entsorgt, damit es wieder Platz und frisches Substrat für die neuen Wurzeln im Topf gibt. Faustregel: bei einer umgepflanzten Bulben-Orchidee sollten im Allgemeinen mindestens zwei bis drei Neutriebe im Topf Platz finden, bevor der Topfrand wieder erreicht bzw. überwachsen wird. ;)
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Re: Orchideen im Zimmer

Gartenplaner » Antwort #3073 am:

Kleine Beobachtung am Rande - ein Blütentrieb einer meiner Psychopsis kam GG in die Jalousie :-X
Folge: der Blütentrieb war geknickt.
Ich hab ihn gerade gebogen und dran gelassen.
Schien auch nicht viel auszumachen, es bildete sich oben eine neue Blütenknospe.
Jetzt, nach einigen Wochen:

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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber

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Re: Orchideen im Zimmer

cat1 » Antwort #3074 am:

Ich würde sie an der abgeknickte Stelle abschneiden. Du kannst natürlich verbinden und lassen, aber eine Bruchstelle ist nun mal eine Bruchstelle, und da sie dir bereits zeigt, dass sie darunter wieder austreiben will ???
Mit Psychos habe ich allerdings keine Erfahrungen. Hatte dennoch oft abgeknickte Triebe bei Phals, die oben weiter blühten und unten austrieben. Irgendwann reichts, dann schneidet man die Schadstelle ab.
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