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Wurzeln: Zufallsfunde, Alltagsbeobachtungen (Gelesen 10150 mal)

Die Lehre von den Pflanzen - Übersetzungen aus dem Fachchinesischen, Diskussionen um Definitionen, Alltagsphänomene wissenschaftlich erklärt
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Starking007
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Re: Wurzeln: Zufallsfunde, Alltagsbeobachtungen

Starking007 » Antwort #15 am:

Man könnte viel mehr von den Wurzeln lernen,
so haben Christrosen, Leberblümchen, Adonisröschen u.a. sehr ähnlichebraune feine, fast pelzige Wurzeln,
die beim Umsetzen nicht abgeschnitten werden wollen. Aus der Optik schließe ich auf einen hohen Luftbedarf dieser Wurzeln.

Beim Rosmarin sieht man es sehr schön.
Steht der im Topf und ist der Ballen ausgetrocknet, so ist im selben Moment Schluß.
Unter exakt gleichen Bedingungen (kann im selben Topf sein!) lebt eine Hosta noch lange, weil wasserspeichernde Wurzeln (und Blätter).
Ich hab zufällig eine Hosta und Adonis vernalis unmittelbar nebeneinander.
Jede ereicht mit einer anderen Strategie das selbe Ziel.

Ein Extrembeispiel ist Saxifraga oppositifolia. Überirdisch 2cm hoch, unterirdisch 100cm tief.

Jetzt bin ich ganz von den Gehölzen abgekommen....
Gruß Arthur
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Gartenplaner
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Re: Wurzeln: Zufallsfunde, Alltagsbeobachtungen

Gartenplaner » Antwort #16 am:

AndreasR hat geschrieben: 17. Dez 2024, 19:27 Wie passiert sowas? Sind die auf dem Feld gerodet und in Töpfe gestopft worden, wobei man alle Wurzeln, die nicht hineinpassen, abgeschnitten hat?
Wahrscheinlich, ja.
Als ich noch eifrig Eibenhecken pflanzte, hab ich immer Billigware genommen, weil Taxus eh ziemlich unverwüstlich ist und ich auch oft im Herbst pflanzte, da hatte ich in den letzten Jahren dann auf einmal solche “Containerpflanzen”, wo beim Austopfen sandige Auffüllerde herausrieselte dann ein oft brutal auf dem Feld ausgestochener Wurzelballen mit einem Klumpen Lehm direkt um den Wurzelhals hinterher gerutscht kam - definitiv nicht länger im Container kultiviert sondern nur um hochwertigere Containerpflanzen zu simulieren da reingestopft.
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sempervirens
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Re: Wurzeln: Zufallsfunde, Alltagsbeobachtungen

sempervirens » Antwort #17 am:

Ja jede Pflanze verträgt so ausgibiegen wurzelschnitt leider nicht musste ich beim Leberblümchen auch lernen

Bei helleborus kann man zum Glück gut ausspülen
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sempervirens
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Re: Wurzeln: Zufallsfunde, Alltagsbeobachtungen

sempervirens » Antwort #18 am:

Ein cytisus nigricans ist einfach aus dem Topf gefallen und hatte garkeine Wurzeln ???
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Meint ihr der wächst noch an ? Gesetzt habe ich sie trotzdem, bringt ja alles nichts und Versuch macht bekanntlich klug

Die anderen waren ok aber wackelten auch schon merklich im Topf und hatten nicht so gut ausgeprägte Wurzeln

Die genista wiederum waren sehr gut bewurzelt ich denke das das hängt damit zusammen das die Art deutlich besser mit Wechselfeuchte bin Bedingungen klar kommt
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Re: Wurzeln: Zufallsfunde, Alltagsbeobachtungen

Gartenplaner » Antwort #19 am:

Das ist ja ärgerlich 😠
Ein Versuch ists wert.
Aber dem Händler das Foto mailen würde ich auf jeden Fall, vielleicht gibt’s ne bessere Ersatzpflanze oder Geld zurück.
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sempervirens
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Re: Wurzeln: Zufallsfunde, Alltagsbeobachtungen

sempervirens » Antwort #20 am:

Ja ist wirklich sehr schade. Aber kann passieren vllt stand die Pflanze zu nass oder jemand hat beim verpacken an den Stamm gepackt dann kann das schnell passieren, das die Wurzeln faulen/abreißen

Mail ist draußen und habe mich darauf geeinigt das man nächstes Frühjahr schaut wie es sich entwickelt.

Aber besonders doof,weil es die Pflanze ist, die ich am meisten erwartet hatte, aber da ich von jeder immer 3 bestelle hab ich wenigstens noch 2, die in Ordnung waren.

Was Wurzel schnitt und deformationen betrifft finde ich die Infos auf Waldwissen.net sehr gut:

https://www.waldwissen.net/de/waldwirts ... fe-wurzeln

Das Bild meiner Pflanze ohne Wurzeln erinnert mich an das Bild mit dem Namen „Blumentopf-Effekt“:
https://www.waldwissen.net/de/waldwirts ... elschaeden

Hier gibt es auch einige eindrucksvolle Bilder Beispiele:
https://www.waldwissen.net/de/waldwirts ... pfpflanzen

Sie schreiben zudem das zu wenig oder übermäßiger wurzelschnitt zu deformationen führt. Was auch logisch erscheint da an den Schnitt stellen dann einiges an Seiten Wurzeln und co ausgebildet wird.

Ich denke persönlich aber übermäßiger wurzelschnitt ist besser als zu wenig, einfach weil den drehwurzeln später nicht mehr Herr wird. Meinem Gefühl nach gleicht sich der wurzelschnitt mit der Zeit von selbst aus, bspw bei Pfahl Wurzeln die sich an der Schnitt Stelle stark verwurzelt setzt mit der Zeit wieder eine Haupt wurzel durch. Vermutlich aber auch stark abhängig von der verwendeten Art

Und am Ende des Tages müssen Bäume auch mit frässchäden von Mäusen und ähnlichem klarkommen.
Größer als das Risiko für deformationen erachte ich das Risiko das die Pflanze schlichtweg stirbt durch den übermäßigen Schnitt durch ungleiches Spross Wurzelverhälntis und bei verletzen von großen Wurzeln die Eintrittspforte für Krankheiten und Co.

Und am Ende sind Forstpflanzen in der Regel Großbäume die nicht einzeln unterstützt werden können wie im Garten.
Im Forst ist durch die Größe der Pflanzen die Stabilität Pflanzen sehr wichtig und das man sie nach der Pflanzung nicht mehr groß pflegen muss, also beim setzen nicht zu stark schwächt
Bei diesen reifweiden sind die drehwurzeln von allein abgebrochen habe dann noch mal scharf kantig abgetrennt
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Re: Wurzeln: Zufallsfunde, Alltagsbeobachtungen

Felcofan » Antwort #21 am:

hab neulich bei einer Dachbegrünung ausgelegt, die Elaeagnus ebingei hatten abenteuerliche Mischballen: Drehwüchsige Wurzeln in Torf/ Torfersatz mit harter, schluffiger "Ballierung drum herum
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Re: Wurzeln: Zufallsfunde, Alltagsbeobachtungen

sempervirens » Antwort #22 am:

Torf kann ganz schön backen, jetzt im April wo die Witterung schon trockener ist schnedie ich nur die Spitzen und kämme den Wurzeln ballen etwas aus.. das hilft etwas
Fand ich interessant.

Vermutlich durch Menschliche Einflussnahme ( Anzucht und Pflanzstelle) verusachte Drehwurzeln:
Drehwurzeln
Drehwurzeln
Drehwurzeln
Drehwurzeln
Aber auch in der Natur ist es sehr spannend:
Schwebende Wurzel
Schwebende Wurzel
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Re: Wurzeln: Zufallsfunde, Alltagsbeobachtungen

sempervirens » Antwort #23 am:

An einer Straße diesen Baum gesehen , dessen Wurzel den Stamm umarmt

Nach stürmen habe ich solche Bäume oft an diesen Stellen abbrechen sehen
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Re: Wurzeln: Zufallsfunde, Alltagsbeobachtungen

sempervirens » Antwort #24 am:

Heute nochmal wurzelnackte Ware bekommen.
Winter-Linde , mit rechtwinkliger Wurzel, Klassikerder vermutlich beim umpflanzen entstanden ist
Winter-Linde , mit rechtwinkliger Wurzel, Klassikerder vermutlich beim umpflanzen entstanden ist
Würdet ihr sowas überhaupt noch Pflanzen, ich meine das ist halt eine Winterlinde die recht groß werden kann, nicht das eines Tages deshalb umfällt ?


Das hier ist noch ok da werde ich einfach die kleinere wurzel kappen
Sommer-Linde kleine Wurzel "umarmt" große
Sommer-Linde kleine Wurzel "umarmt" große
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Berg-Ulme mit leichtem Drehwurzeln, Sommerlinden i.O.
Berg-Ulme mit leichtem Drehwurzeln, Sommerlinden i.O.
Zuletzt geändert von sempervirens am 25. Apr 2025, 08:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wurzeln: Zufallsfunde, Alltagsbeobachtungen

thuja thujon » Antwort #25 am:

Gute Frage. Einen groß werden Baum mit Knick in der Wurzel würde ich wohl eher nicht groß ziehen wollen.

Ich habe die Tage eine Feige ausgegraben. Steckling vor 2 Jahren. Daneben wurde wohl ein bambusstab in der Erde vergessen, der hat einen Regenwurmgang vorgegaukelt. Auffällig das sauber gerade Wachstum in der Röhre, erst nachdem es wieder was zu holen gab, gibts wieder Feinwurzeln, die die Nährstoffe aufschließen. Die 10cm Wurzel in dem Gang kann in einem einzigen Tag gewachsen sein.
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Re: Wurzeln: Zufallsfunde, Alltagsbeobachtungen

sempervirens » Antwort #26 am:

Ja habe ihn nicht gesetzt, vllt schneide ich die Wurzel komplett ab und schaue mal ob er anwächst ...
Ansonsten würde ich den ohnehin wegwerfen. Als experiment Material taugt er allemal. Würdet ihr so eine Pflanze beansntanden ? Also mit so einem Knickfuß ? wäre es ein Strauch wäre es ja egal, aber einer Winterlinde die pontenziell 30 m hoch werden kann fände ich es garnicht mal so unwichtig das diese halbwegs sicher steht.

Und witzige Interessante Beobachtung, so wird zumindest mal Wurzelwachstum nach unten forciert, ich denke der Faktor Luft im Boden ist garnicht mal unwichtig im Boden :D
Zuletzt geändert von sempervirens am 25. Apr 2025, 08:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wurzeln: Zufallsfunde, Alltagsbeobachtungen

DerTigga » Antwort #27 am:

Würde mir da auch Gedanken um langjährige Standsicherheit bzw. eine ungute Hebelwirkung bei Sturm machen.. Rissbildung bzw. ein nicht wirklich verheilen können = Eindringmöglichkeit für Pilze&Co in jenem 90 Grad Knick halte ich für sehr wahrscheinlich.
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Re: Wurzeln: Zufallsfunde, Alltagsbeobachtungen

sempervirens » Antwort #28 am:

Was wäre wenn ich den Baum mit dem Stamm Paralell zum Boden pflanze, dann wäre die Wurzel aufrecht im Boden wie es sein sollte :D
Linde ist ja auschlagsfreudig und dann einen der neue Triebe nach oben wachse lasse ?
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Re: Wurzeln: Zufallsfunde, Alltagsbeobachtungen

DerTigga » Antwort #29 am:

Dann wäre vor allem der Verkäufer glücklich, das du nicht umtauschen kommst ? ;-)
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