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Was tun bei fremden Honigbienen? (Gelesen 14741 mal)
Moderator: partisanengärtner
- thuja thujon
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Du sagst es, es geht eigentlich um den Schutz der Lebensräume.
Und der Threadhochholer mit seiner extremistischen Ansicht, dass die Honigbienen in seinem Garten getötet werden müssten, ist wohl ein Opfer der Vermarktung.
Unter anderem deswegen vertrete ich nicht die Ansicht, dass einseitige Darstellungen dem ganzen Komplex zugute kommen. Es bringt ihn langfristig in Mißkredit.
Damit wäre die Diskussion wieder am Anfang. Danke fürs kühlen Kopf bewahren, ich bin dann wieder raus.
Und der Threadhochholer mit seiner extremistischen Ansicht, dass die Honigbienen in seinem Garten getötet werden müssten, ist wohl ein Opfer der Vermarktung.
Unter anderem deswegen vertrete ich nicht die Ansicht, dass einseitige Darstellungen dem ganzen Komplex zugute kommen. Es bringt ihn langfristig in Mißkredit.
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- sempervirens
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Ich stimme dir zu, dass eine einseitige Berichterstattung extremistische Ansichten – wie die des "Threadhochholers", der Honigbienen im eigenen Garten töten möchte – verstärken kann. Doch oft sind solche Ansichten schon latent vorhanden und suchen nur nach einer Bestätigung oder einem Schuldigen.
Die Debatte, ob Honigbienen in Konkurrenz zu Wildbienen stehen, ist ein gutes Beispiel dafür. Sobald jemand behauptet, die Konkurrenz sei eindeutig, hat man sofort einen Schuldigen gefunden, den man anprangern kann. Das ist, wie so oft in der Geschichte der Menschheit: Es ist einfacher, die Schuld unterkomplex jemandem zuzuschieben, anstatt die Vielschichtigkeit des Problems zu begreifen und anzuerkennen, dass es selten eine einfache Antwort gibt.
Daher erachte ich es als wichtiger, dass man sich jeden Tag der eigenen Vorurteile und Biases bewusst macht, um nicht in solche Extreme abzudriften. Medienkompetenz, logisches und kritisches Denken sind Fähigkeiten, die in unserer Bildung leider zu wenig Beachtung finden, aber entscheidend wären, um solchen vereinfachten Darstellungen kritisch zu begegnen und die wahren Zusammenhänge im Naturschutz zu erkennen.
Um auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen: Auch wenn die Honigbienenpopulation in Deutschland seit 2002 einen Höchststand erreicht hat, war die Anzahl der Bienenvölker um 1900 historisch gesehen sogar noch deutlich höher. Trotzdem war damals die Menge und Vielfalt der Wildbienen noch wesentlich größer. Dies unterstreicht, dass – obwohl Honigbienen in bestimmten Situationen eine Konkurrenz darstellen können – der Lebensraumverlust durch vielfältige Ursachen (wie intensive Landwirtschaft, Pestizideinsatz und Flächenversiegelung) nach wie vor als die Hauptursache für den Rückgang der Wildbienen zu nennen ist. Es ist ein komplexes Zusammenspiel von Faktoren, bei dem der Verlust an Lebensraum und Nahrungsgrundlagen die gravierendste Rolle spielt.
Ich möchte hier noch eine selbstkritische anekdotische Beobachtung aus meinem eigenen Garten hinzufügen: Dort beobachte ich, besonders durch die bereitgestellten Nisthabitate, deutlich mehr Wildbienen als Honigbienen. Aber auch hier sollten wir kritisch bleiben, denn oft unterstützen wir damit vor allem häufigere Wildbienenarten, die ebenfalls in Konkurrenz treten können zu bedrohten Arten. Ich kann es immer wieder beobachten, dass einige Wildbienen ihre Nahrungspflanzen regelrecht verteidigen und dabei sowohl andere Wildbienen als auch Honigbienen vertreiben – ein Verhalten, das man etwa bei der Natternkopf-Mauerbiene oder den Wollbienen beobachten kann. Ich habe bspw die Wald-Pelzbiene im Garten, die immer wieder von der Garten-Wollbiene attackiert wird.
Das zeigt, dass auch innerhalb der Wildbienenpopulation Konkurrenz stattfindet und die Dynamik komplexer ist, als man oft annimmt.
Für mich ist es daher auch kein Problem, wenn Spechte oder Parasiten Wildbienen in Nisthilfen dezimieren; das gehört einfach zum natürlichen Kreislauf dazu. Man sollte Nisthilfen ohnehin nicht zu dicht platzieren, zumal ich mir bewusst bin, dass sie eher der Umweltbildung dienen als dem aktiven Naturschutz.
Die Debatte, ob Honigbienen in Konkurrenz zu Wildbienen stehen, ist ein gutes Beispiel dafür. Sobald jemand behauptet, die Konkurrenz sei eindeutig, hat man sofort einen Schuldigen gefunden, den man anprangern kann. Das ist, wie so oft in der Geschichte der Menschheit: Es ist einfacher, die Schuld unterkomplex jemandem zuzuschieben, anstatt die Vielschichtigkeit des Problems zu begreifen und anzuerkennen, dass es selten eine einfache Antwort gibt.
Daher erachte ich es als wichtiger, dass man sich jeden Tag der eigenen Vorurteile und Biases bewusst macht, um nicht in solche Extreme abzudriften. Medienkompetenz, logisches und kritisches Denken sind Fähigkeiten, die in unserer Bildung leider zu wenig Beachtung finden, aber entscheidend wären, um solchen vereinfachten Darstellungen kritisch zu begegnen und die wahren Zusammenhänge im Naturschutz zu erkennen.
Um auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen: Auch wenn die Honigbienenpopulation in Deutschland seit 2002 einen Höchststand erreicht hat, war die Anzahl der Bienenvölker um 1900 historisch gesehen sogar noch deutlich höher. Trotzdem war damals die Menge und Vielfalt der Wildbienen noch wesentlich größer. Dies unterstreicht, dass – obwohl Honigbienen in bestimmten Situationen eine Konkurrenz darstellen können – der Lebensraumverlust durch vielfältige Ursachen (wie intensive Landwirtschaft, Pestizideinsatz und Flächenversiegelung) nach wie vor als die Hauptursache für den Rückgang der Wildbienen zu nennen ist. Es ist ein komplexes Zusammenspiel von Faktoren, bei dem der Verlust an Lebensraum und Nahrungsgrundlagen die gravierendste Rolle spielt.
Ich möchte hier noch eine selbstkritische anekdotische Beobachtung aus meinem eigenen Garten hinzufügen: Dort beobachte ich, besonders durch die bereitgestellten Nisthabitate, deutlich mehr Wildbienen als Honigbienen. Aber auch hier sollten wir kritisch bleiben, denn oft unterstützen wir damit vor allem häufigere Wildbienenarten, die ebenfalls in Konkurrenz treten können zu bedrohten Arten. Ich kann es immer wieder beobachten, dass einige Wildbienen ihre Nahrungspflanzen regelrecht verteidigen und dabei sowohl andere Wildbienen als auch Honigbienen vertreiben – ein Verhalten, das man etwa bei der Natternkopf-Mauerbiene oder den Wollbienen beobachten kann. Ich habe bspw die Wald-Pelzbiene im Garten, die immer wieder von der Garten-Wollbiene attackiert wird.
Das zeigt, dass auch innerhalb der Wildbienenpopulation Konkurrenz stattfindet und die Dynamik komplexer ist, als man oft annimmt.
Für mich ist es daher auch kein Problem, wenn Spechte oder Parasiten Wildbienen in Nisthilfen dezimieren; das gehört einfach zum natürlichen Kreislauf dazu. Man sollte Nisthilfen ohnehin nicht zu dicht platzieren, zumal ich mir bewusst bin, dass sie eher der Umweltbildung dienen als dem aktiven Naturschutz.
Zuletzt geändert von sempervirens am 9. Jul 2025, 10:34, insgesamt 2-mal geändert.
- Mufflon
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Heutzutage ist es kaum möglich komplexe Zusammenhänge der breiten Masse zu vermitteln.
Ich hatte hier schon mehrfach die gleichen Gäste im Garten und jedes Mal erkläre ich den Zusammenhang von nachtblühenden Pflanzen und Fledermäusen erneut und ernte jedes Mal den gleichen ungläubigen Blick.
Und dann kommt "aber das erzählen alle" zum Tragen.
Ist wie Stille Post mit einem Satz in einer Fremdsprache.
Ich hatte hier schon mehrfach die gleichen Gäste im Garten und jedes Mal erkläre ich den Zusammenhang von nachtblühenden Pflanzen und Fledermäusen erneut und ernte jedes Mal den gleichen ungläubigen Blick.
Und dann kommt "aber das erzählen alle" zum Tragen.
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„Der Mensch hat viele Fähigkeiten, aber das größte Talent entwickelt er bei der Vernichtung der Natur.“ 🍃
Rumi
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Für den Schutz der Lebensräume ist es mMn notwendig, in der Berichterstattung zwischen Honig- und Wildbienen deutlich zu unterscheiden.
Wird das nicht gemacht, sondern nur lautstark das Bienensterben beklagt, kann das dem Umweltschutz auch schaden.
Stichwort "Bee-Washing".
Unternehmen polieren ihre Ökobilanz auf, indem sie von Imkern Bienenvölker ausleihen und auf dem Firmengelände aufstellen lassen. So können Großkonzerne und börsennotierte Unternehmen auch ihre verpflichtenden Nachhaltigkeitsberichte schönen.
Diese Webeaktionen bringen der Umwelt garnix. Viel sinnvoller wäre es z.B. auf Firmengrünflächen oder -dächern heimische Wildpflanzen anzusiedeln.
Sowas wie Beewashing funktioniert so gut, weil nur wenigen Menschen bewußt ist, dass es gravierende Unterschiede zwischen Honig- und Wildbienen gibt und da wären kritische Medien wichtig.
Wird das nicht gemacht, sondern nur lautstark das Bienensterben beklagt, kann das dem Umweltschutz auch schaden.
Stichwort "Bee-Washing".
Unternehmen polieren ihre Ökobilanz auf, indem sie von Imkern Bienenvölker ausleihen und auf dem Firmengelände aufstellen lassen. So können Großkonzerne und börsennotierte Unternehmen auch ihre verpflichtenden Nachhaltigkeitsberichte schönen.
Diese Webeaktionen bringen der Umwelt garnix. Viel sinnvoller wäre es z.B. auf Firmengrünflächen oder -dächern heimische Wildpflanzen anzusiedeln.
Sowas wie Beewashing funktioniert so gut, weil nur wenigen Menschen bewußt ist, dass es gravierende Unterschiede zwischen Honig- und Wildbienen gibt und da wären kritische Medien wichtig.
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Genau deswegen betont Chica immer wieder hier im Forum die Unterscheidung Wildbiene - Honigbiene.
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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- sempervirens
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
@Mufflon Die Beobachtung, dass komplexe Themen nicht leicht zu vermitteln sind,würde ich teilen. Ich erlebe das immer wieder, selbst bei relativ einfachen Zusammenhängen. Die Unkenntnis über die Schönheit und Vielfalt Deutschlands, führt oft zu einer Ignoranz der unmittelbaren Umwelt, die zu einer weiteren Landschaftsverarmung führt. Man muss aufzeigen, wie viele Verbindungen in der Natur existieren, die oft übersehen werden. Es ist wichtig, dass das Zusammenhänge wie Bewusstsein für nachtblühende Pflanzen und ihre Bedeutung für Fledermäuse und Nachtfalter geschärft wird. Auch die Vorteile von Beweidung und Mahd muss man immer wieder erklären, um Akzeptanz zu schaffen.
@Hawu Du sprichst einen sehr wichtigen Punkt an: Die differenzierte Betrachtungsweise, insbesondere wegen des "Bee-Washings". Das ist essenziell, um echten Naturschutz von Greenwashing abzugrenzen.
Allerdings verstehe ich an dieser Stelle auch Thujas Kritik, warum der Fokus oft auf wenigen "populären" Wildtierarten wie Wildbienen liegt. Das habe ich ja in meinem vorherigen Beitrag versucht zu erklären – es ist eine Vereinfachung, die zwar die breite Masse anspricht, aber nicht immer fair ist.
Als konkretes Beispiel fällt mir der Aloe-Thrips ein, den ich seinerzeit entdeckt hatte. Der Kontakt mit dem Spezialisten von Thrips ID zeigte mir, wie wichtig spezialisierte Forschung ist. Es wirkte, als hätte er gern eine Forschungsstelle zu den Tieren gehabt, ist aber – vermutlich mangels Finanzierung – Lehrer geworden. Das zeigt, wie essenzielle Grundlagenforschung und das Wissen über weniger beachtete Arten oft zu kurz kommen. Womöglich weil der Fokus zu sehr auf andere Arten wie Schmetterlinge und Bienen gesetzt wird ? Dazu habe ich zu wenig Kenntnis von Finanzierung von Forschung etc. , vielleicht wisst ihr mehr dazu ?
@Hawu Du sprichst einen sehr wichtigen Punkt an: Die differenzierte Betrachtungsweise, insbesondere wegen des "Bee-Washings". Das ist essenziell, um echten Naturschutz von Greenwashing abzugrenzen.
Allerdings verstehe ich an dieser Stelle auch Thujas Kritik, warum der Fokus oft auf wenigen "populären" Wildtierarten wie Wildbienen liegt. Das habe ich ja in meinem vorherigen Beitrag versucht zu erklären – es ist eine Vereinfachung, die zwar die breite Masse anspricht, aber nicht immer fair ist.
Als konkretes Beispiel fällt mir der Aloe-Thrips ein, den ich seinerzeit entdeckt hatte. Der Kontakt mit dem Spezialisten von Thrips ID zeigte mir, wie wichtig spezialisierte Forschung ist. Es wirkte, als hätte er gern eine Forschungsstelle zu den Tieren gehabt, ist aber – vermutlich mangels Finanzierung – Lehrer geworden. Das zeigt, wie essenzielle Grundlagenforschung und das Wissen über weniger beachtete Arten oft zu kurz kommen. Womöglich weil der Fokus zu sehr auf andere Arten wie Schmetterlinge und Bienen gesetzt wird ? Dazu habe ich zu wenig Kenntnis von Finanzierung von Forschung etc. , vielleicht wisst ihr mehr dazu ?
Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Auch Forschung an populären Arten wie Schmetterlingen wird nicht gut gefördert. Deswegen setzt man stark auf citizen science. Siehe Tagfaltermonitoring. Es ist halt schwierig, Forschung für Arten zu betreiben, die oft nur wenige Wochen im Jahr aktiv sind. Außerdem nimmt die Artenkenntnis stark ab, auch bei Biologen, es wird halt viel weiße Biologie betrieben, leider auch in der Schule.
- sempervirens
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Fairerpunkt solosunny, also ist das Problem eine generelle Unterfinanzierung. Aber würde man mehr Geld in Hand nehmen, werden sich leider viele fragen: Was nützt das ? Erforscht lieber Kernfusion !
Daher könnte es Sinn ergeben mit populären Arten wie Wildbienen und Schmetterlingen zu werben, um überhaupt noch etwas in diese Richtung bewegen zu können ?
Daher könnte es Sinn ergeben mit populären Arten wie Wildbienen und Schmetterlingen zu werben, um überhaupt noch etwas in diese Richtung bewegen zu können ?
- RosaRot
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Ich weiß nur, von einem Schwiegersohn, der in einem Bundesinstitut arbeitet, dass dort momentan Mittel massiv gekürzt wird.sempervirens hat geschrieben: ↑9. Jul 2025, 12:56 Dazu habe ich zu wenig Kenntnis von Finanzierung von Forschung etc. , vielleicht wisst ihr mehr dazu ?
Ohne Mittun von vielen wird es gerade in so einem spezialisierten Forschungsbereich wie Wildbienen etc. auch in Zukunft nicht gehen. Das Interesse daran scheint aber groß zu sein.
Hier gibt es noch mehr zum Wildbienenmonitoring.
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Zu dem Gedanken warum explizit Wildbienen? Ich habe es schon sehr oft geschrieben: Wildbienen gelten sozusagen als "Zeigertiere" (der biologische Fachbegriff ist ein anderer), deshalb ist ihre Erforschung für Habitate extrem wichtig. Ihre Biologie und Abhängigkeiten sind so komplex und so störanfällig, dass man davon ausgehen kann, dass in Landschaften in denen bestimmte Wildbienenarten vorkommen auch eine Vielzahl an anderen Insekten leben können.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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- sempervirens
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
@RosaRot danke für die Info ! Es ist also alles nicht so einfach.. Die Hobby Entomologen sind also mehr Chance als Risiko
Ja die Indikator Funktion hatte ich hier auch angeprochen:
Ja die Indikator Funktion hatte ich hier auch angeprochen:
sempervirens hat geschrieben: ↑9. Jul 2025, 09:44 Obwohl Bienen in ihren jeweiligen Ökosystemen nicht immer eine Schlüsselart darstellen, sind sie aufgrund ihrer spezifischen Ansprüche an Lebensraum und Nahrungspflanzen oft gute Indikatoren für den Zustand der Natur.
Auch wenn es auf den ersten Blick diskriminierend wirken mag, sich auf eine bestimmte Tiergruppe wie die Bienen zu konzentrieren, führt der Schutz ihrer Lebensräume und die Förderung der Pflanzenvielfalt fast unweigerlich zu positiven Effekten für das gesamte Ökosystem.
Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Warum sollten Hobbyentomologen ein Risiko sein? Bei den Schmetterlingen basieren alle Daten komplett auf Aufstellungen von Laien. Bei der Fauna der Tagfalter von BB und B hat das LfU alle Daten der Entomologen des NABU und anderer Laien wie mir genommen, alles in ein dickes Heftchen gepackt und den Druck bezahlt
. Unten ist dann das LfU-Logo drauf, der eigentliche Inhalt aber kommt komplett von Laien, die Rote Liste auch. Es gibt nicht einen Cent dafür, ich will auch keinen haben. Für mich hat jedes Tier aus sich heraus eine Daseinsberechtigung völlig unabhängig davon ob es dem Menschen nutzt oder nicht. Was bildet der sich eigentlich ein über den Wert einzelner Tiere richten zu können
?

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Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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- zwerggarten
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
honigbienen sind auch tiere. wenn auch von manchen unerwünschte. und fremde honigbienen schon gleich mal!




pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
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Nordbayern, Winterhärtezone 7a
Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Ich wundere mich ja auch schon geraumer Zeit, wie man sich tagelang (und in welcher Intensität) über "fremde" (!) Honigbienen ereifern kann
...


Liebe Grüße von der Apfelbäuerin
Das Schöne zieht einen Teil seines Zaubers aus der Vergangenheit.
Hermann Hesse
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Honigbienen in der heutigen Form sind ein Produkt des Menschen, ohne ihn würde es die gar nicht geben. Ohne den Menschen würde Apis mellifera mellifera noch in wunderbarer Eintracht mit allen anderen Wildbienen leben. Ich denke schon, dass es lohnt angesichts so vieler bedrohter Wildbienenarten darüber nachzudenken.
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