Nox hat geschrieben: ↑4. Sep 2025, 09:58Aha, die CO2-Einsparung ist irgendetwas zwischen 20 to und 1 to/ha/Jahr. ?sempervirens hat geschrieben: ↑4. Sep 2025, 08:53Intake Moore würden aber etwas weniger einbringen...
- Verkauf von CO₂-Zertifikaten: Ein wiedervernässter Hektar Moor vermeidet im Vergleich zu einem trockengelegten, landwirtschaftlich genutzten Moor die Emission von ca. 20-30 Tonnen CO₂-Äquivalenten pro Jahr.
Ein bereits intaktes Moor bindet etwa 1 Tonne CO2 pro Hektar.
Also geht die Rechnung im günstigsten Falle so, dass der CO2-Ausstoss von 2 Personen in Deutschland durch 1 ha Moor kompensiert würde.
Bevölkerungsdichte Deutschland: 240 Einwohner pro km2, das sind 2,4 Einwohnern pro ha - Rechnung geht nicht auf, würde ich mal sagen.
Es ist keine Spanne von 1 bis 20 Tonnen – es sind zwei verschiedene Fälle.
- Fall A) Wiedervernässung eines trockengelegten Moors: Hier entsteht die Klimaschutzleistung von 20-30 Tonnen/ha. Dieser Wert kommt zustande, weil man eine große, laufende Emissionsquelle stoppt. Es ist die Differenz zwischen "vorher" (z.B. +25 Tonnen Emission) und "nachher" (z.B. -1 Tonne Bindung = Wären dann 26 Tonnen eingespart).
- Fall B) Schutz eines bereits intakten Moors: Hier entsteht nur eine kleine Klimaleistung von ca. 1 Tonne/ha. Das ist die Menge, die das Moor zusätzlich pro Jahr aktiv bindet. Diese Bindung akkummuliert sich aber über ganze die Zeit während bpsw andere CO2 Senken wie Wälder ab einem gewissen Stadium effektiv kein CO2 mehr binden können.
Wird ein Moor trockengelegt, wird dieser massive CO₂-Speicher durch die Zersetzung freigesetzt. Das ist der Grund, wieso durch Acker- und Weideflächen auf trockengelegten Mooren so viele CO₂-Emissionen anfallen. Bei beweideten Flächen fällt die Emission etwas geringer aus als bei Äckern, weil der Boden auf Weiden durch eine geschlossene Grasnarbe geschützt und nicht wie ein Acker jedes Jahr tief umgepflügt und belüftet wird.
Dadurch dringt Sauerstoff (O₂) aus der Luft in den zuvor nassen Moorboden. Dieser Sauerstoff ermöglicht es Milliarden von Mikroorganismen (Bakterien und Pilzen) im Boden, den im Torf gespeicherten Kohlenstoff (C) zu "veratmen", um Energie zu gewinnen – ganz ähnlich, wie unser Körper Zucker veratmet. Als Abfall entsteht das altbekannte CO2.
Die Moore sind auch nur ein Teil der Lösung nicht DIE Lösung um ganz Deutschland CO2 neutral zu machen. Zumal viele Technologien immer CO2 neutraler werden nur ein gewisser Teil wird m in manchen Produktionen aber nicht vermeidbar sein wie bspw bei einem Zementwerk.
Trockengelegte Moorböden machen nur ca. 3-6 % der Fläche Deutschlands aus, sind aber für fast 40 % der gesamten Treibhausgasemissionen der deutschen Landwirtschaft verantwortlich. Es ist eine kleine Fläche mit einem riesigen, überproportionalen CO2 Abdruck. Ich finde das NICHT marginal, sondern das wäre ein starker Hebel.Ausserdem sind wir nicht bei 20 to/ha, denn diese kämen nur zustande, wenn Deutschland auf Ackerbau verzichten würde.
Und dann ? Mal wieder das Problem auslagern und alle Nahrungsmittel importieren ?
94% der landwirtschaftlichen Fläche wären also UNBETROFFEN (vermutlich sogar deutlich weniger) also ist Nahrungsmittelversorgung nicht GEFÄHRDET
Hinzu kommt das die trockengelegten Moorböden in der Regel deutlich unproduktiver sind, sodass ihr Anteil an der Versorgung auch proportional geringer ausfällt.
Mein Fazit einfacher starker Hebel mit volkswirtschaftlichem und ökologischem Nutzen. Was die Rechnerei angeht das ist keine liederliche Rechnerei, das würde man aus Sicht eines BWLers als Vermiedene Kosten (Avoided Costs) und als Volkswirt Internalisierung negativer Externalitäten bezeichnen.
Wenn ich mir das so durchlese, ist euer Fazit also, dass man Natur nur erhalten kann, wenn man auf Wohlstand oder Lebensmittel verzichtet?
Dabei gefährdet dieser konkrete Vorschlag [der Moorschutz] weder den Wohlstand noch die Nahrungsmittelsicherheit.
Wenn wir solche Lösungen hier nicht umsetzen, wandert das Geld für CCS und Ähnliches eben ins Ausland, und das ist langfristig ein Wohlstandsverlust. Weil die deutsche Bevölkerung in diesem Bereich so skeptisch ist, sind wir nicht so weit wie andere Nationen und wenn diese das CO2 besser abscheiden können wie wir und weiterhin eine CO2 intensive Industrie haben wird das die logische Konsequenz sein.