Danke Dragon! :)Ja, Begeisterungsfähigkeit ist eine wichtige Voraussetzung. Wenn man die nicht mehr hat sollte man aufhören. um Glück sind wir davon weit entfernt :)Lost Beauties ist schon von der Entstehungsgeschichte her eine "Gegenbewegung" und daher sehr basisorientiert (oder auf Neudeutsch "Bottom Up"

). Ich seh immer noch die "Rosenwelt" aus der Perspektive des völlig hingerissenen Anfängers von vor 10, 12 Jahren und will die auch unbedingt behalten.Natürlich nicht in Bezug auf das Wissen über Rosen. Was das betrifft müßte man mindestens 500 Jahre alt werden um über jede Sorte auch nur ein kleines bißchen zu wissen und je mehr man erfährt desto klarer wird daß man niemals alles lernen kann.Aber in Bezug auf die Leidenschaft und den unbedingten Wunsch daß jede Schönheit in deren Beschreibung man sich verliebt auch für jeden anderen der diese Leidenschaft teilt erreichbar sein sollte.Ich erinnere mich sehr gut daran wie es ist, durch Recherchen (in Büchern, Internet kannte ich damals noch nicht) festzustellen daß es diese oder jene mit tiefer Sehnssucht gesuchte Sorte doch noch irgendwo gibt (obwohl Anfragen bei den damals gekannten Rosenschulen die gegenteilige Auskunft erbrachten).Diese jubilierende Freude: "Hurrrraaaaa! Sie lebt doch noch! Es gibt eine Chance sie in diesem Leben noch zu sehen, zu riechen, zu berühren, sie zu bewundern und immer wieder in allen Details zu betrachten!!!!"Briefe an illustre Rosenschuler, Autoren oder sonstige Koryphäen die doch noch im Besitz der ersehnten Rose waren brachten dann meist die Ernüchterung. Z.B. bekam ich einmal eine völlig veraltete Auflistung mit Autogramm und ein kurzes Briefchen des nhalts "Ja, in meinem Privatgarten habe ich noch diese oder jene Rarität aber es ist zu arbeitsaufwendig davon Reiser zu verschicken".Das war noch eine der freundlicheren Erfahrungen denn von den allermeisten Angeschriebenen gab es überhaupt keine Antwort.Um möglichst schnell möglichst viel über historische Rosen zu erfahren und alles mir mögliche dazu beizutragen daß möglichst viele vor dem Aussterben gerettet werden können wurde ich dann Mitglied in einem großen Verein.Die erste Erfahrung war der Versuch mithilfe der regionalen Vertreter des Vereins etwas zur Erhaltung des großen Jensen-Sortiments zu unternehmen. Die Firma war damals grade pleite gegangen und als Sammler hatte ich große Angst daß die dort vermehrten Sorten nun verloren gehen könnten.Die Reaktion der regionalen Vertreter war ungefähr diese" Alte Rosen taugen sowieso nichts und mit so einem Riesensortiment konnte die Firma sowieso nur untergehen" - Aha.Okay, mit diesen regionalen Vertretern ist in Bezug auf historische Rosen also nichts anzufangen, aber es gibt doch im Verein einen Extra-Arbeitskreis dafür. Das sind die Leute die das Wissen haben und von denen ich was lernen kann!Leider stellte sich heraus, daß besagter Arbeitskreis aus sehr verdienten, aber auch sehr alten Leuten bestand. Ein direkter Kontakt wäre für sie zu anstrengend gewesen. Also mußte man Anfragen per Brief an die Tochter schicken und bekam dann wesentlich später nicht sehr wesentliche Antworten.Ein Anruf bei einem anderen Vereins-Spezialisten in Sachen historische Rosen erbrachte dann ein paar Basis-Informationen über Jacques Cartier und Louise Odier. Seltenere Namen waren ihm nicht bekannt und auch er bezweifelte daß es davon noch welche gäbe.Auch gut, wenn es in diesem Verein niemanden (mehr) gibt der sich für dieses Thema engagieren kann dann muß man das eben selber in die Hand nehmen und einen zusätzlichen AK gründen.Durch einen im Vereins-Magazin abgedruckten Artikel (dessen Abdruck die damals neue Regional- Leiterin erreicht hatte) meldeten sich dann auch viele Mitstreiter. Durch erste Postings im damaligen deutschsprachigen Gardenweb fanden sich weitere (auch wenn nicht allen das Anliegen wirklich ernst war).Es folgten 1 1/2 bis 2 Jahre diplomatischer Versuche, die letztendlich zwecklos waren. Die Schlußfolgerung aus der Niederlage (die Gründung des geplanten AKs wurde nicht gestattet) war dann die Gründung von Lost Beauties e.V.Was man als Einsteiger kaum glauben kann oder will: Auch in der "Rosenwelt" spielt Geld eine sehr große Rolle. Auch in dieser Szene gibt es ein Geflecht aus gegenseitigen Gefälligkeiten, Verpflichtungen und Abhängigkeiten.Lost Beauties ist daher sowas wie die "APO" der "Rosenwelt". Ohne großen Einfluß, aber absolut frei und unabhängig vom sonstigen Filz.Darum wird die Perspektive der meisten Mitglieder immer die des begeisterten Einsteigers bleiben und nie die der Funktionärsebene.Wenn, was ich bei einigen illustren Persönlichkeiten befürchte, irgendwann die ursprüngliche Begeisterung einer Art Überdruß weichen sollte ist es Zeit den Stab an jüngere, noch "feurige" Menschen weiterzureichen.Ich bin sehr dankbar dafür daß die Hoffnung besteht z.B. hier in diesem Forum welche zu finden
