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Bayernfeige (Gelesen 37847 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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mime7
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Re:Bayernfeige

mime7 » Antwort #60 am:

Ein kleiner Hinweis noch: von der Haltbarkeit her hat RdB die Nase vorn, kann ggf. auch getrocknet werden.Der Einwand mit den Blütenfeigen stimmt schon (diese gibt es weder bei Pastiliere, noch bei RdB), dafür sind aber die Herbstfeigen bei diesen beiden Sorten etwas früher. Die Herbstfeigen halte ich deswegen für wichtiger, weil sie eine quantiativ grössere und meistens qualitativ bessere Ernte sind. Gleichzeitig können die Blütenfeigen natürlich Spätfrösten zum Opfer fallen.Ist also eine schwere Entscheidung. Für RdB spricht auch, dass sie sogar in Schweden gut abgeschnitten hat (zumindest was die Resistenz im Winter angeht).Hier noch ein "Kalender" mit den Reifezeiten mehrerer Sorten (frz)http://www.exoten-forum.de/vb/showthrea ... 2590Grüsse
Hallo, ja, den Kalender hatte ich auch zugrunde gelegt bei der Sortenwahl. Und auch das Exotenforum. Da gibts nen ewig langen Thread zur Sortenwahl.Grundsätzlich ist es schwierig für Feigen hierzulande: Herbstfeigen sind besser als die Blütenfeigen, und auch meist mehr.Die Blütenfeigen werden im kalten Winter oder von Spätfösten dahingerafftDie Herbstfeigen werden in kühlen, regnerischen Sommern nicht reif.Aber gerade deswegen wollte ich eine Sortenkombination, die sowohl Sommer- als auch Herbstfeigen liefert. Am besten beides möglichst früh. Denn dann gibt es nur dann ein totales Feigenausfalljahr, wenn Spätfröste auf kühlen Sommer treffen.Im Exotenforum wird deshalb die Madeleine des Deux Saisons als Kompromissfeige empfohlen:- Sehr Frosthart- fast so gut schmeckend wie die RdB, ebenfalls eher auf der süssen Seite- die frühesten Blüten- und die frühesten Herbstfeigen- mittelgrosser BaumDas Hauptargument gegen die RdB war bei mir dann aber die Grösse.Gruss, M.
philippus
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Re:Bayernfeige

philippus » Antwort #61 am:

Ja, der Thread im Exotenforum ist ja wirklich nicht enden wollend... ;) also Madeleine ist eine hervorragende Feige (ich habe sie auch), Qualität auf der Höhe von RdB (oder fast, eher Geschmacksfrage), ob die Härte ganz an jene der RdB heranreicht, kann ich nicht definitiv sagen. Die Herbstfeigen sind zwar unter den 2 mal tragenden Sorten die frühesten, aber nach meiner Erfahrung und auch laut Kalender etwas später dran als RdB und Pastiliere.Für jene die grössere Feigen wollen (mir persönlich ist das egal) ist sie vielleicht die beste Wahl, dass der Baum auch nicht so ausladend ist wie RdB, ist sicher auch ein Vorteil. Madeleine ist zweifelsohne eine sehr gute Kompromissfeige. Ähnlich sehe ich das bei Dalmatie und Negronne :)Grüsse
mime7
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Re:Bayernfeige

mime7 » Antwort #62 am:

Die Herbstfeigen sind zwar unter den 2 mal tragenden Sorten die frühesten, aber nach meiner Erfahrung und auch laut Kalender etwas später dran als RdB und Pastiliere.
Das stimmt, deshalb habe ich sie mit der Pastiliere kombiniert. Das ergibt dann die frühesten aller Blütenfeigen durch die Madeleine.Danach die frühesten aller Herbstfeigen durch die Pastiliere.bei einigermassen Wetter werden auch noch die Herbstfeigen der Madeleine reif.Das ergibt durch nur 2 Sorten eine relativ lange Erntezeit, geringe Totalausfallwahrscheinlichkeit und zudem sind die Feigen vom Geschmack her auch noch unterschiedlich, man will ja nicht immer nur dasselbe.Und es braucht erst noch weniger Platz als nur ein Baum RdB.Zur Winterhärte der madeleine habe ich auch noch keine praktischen Erfahrungen, da die letzten Winter sehr mild waren, laut Exotenfrum soll sie sehr hart sein.Gruss, M.
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Dietmar
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Re:Bayernfeige

Dietmar » Antwort #63 am:

Ich hatte vor einiger Zeit mal an mercato v. gemailt und meinen Standort/Klima beschrieben und um eine Empfehlung gebeten. Heute bekam ich folgende Antwort (unter Weglassung des Geschäftlichen):Wir haben viele Feigensorten, die sich eignen würden: zum Beispiel Longue d'Aout, Grise Olivette, Negronne, Dauphine.Was haltet Ihr davon?
philippus
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Re:Bayernfeige

philippus » Antwort #64 am:

Wir haben viele Feigensorten, die sich eignen würden: zum Beispiel Longue d'Aout, Grise Olivette, Negronne, Dauphine.Was haltet Ihr davon?
Hallo,dazu Folgendes. MV wird natürlich zuerst jene Sorten anbieten, die er gerade auf Lager hat oder von denen er viele hat. Vor einigen Jahren hatte ich dort mehr oder weniger dieselbe Frage gestellt, man hat mir darauf hin wärmstens Dalmatie, Isi d'oro und Madeleine empfohlen.Longue d'aout habe ich selbst und ich muss sagen dass sie im Vorjahr unterm Strich die bei mir beste Topffeige war. Sie war den anderen in der Entwicklung stets einen Tick voraus und lieferte auch ziemlich frühe Herbstfeigen von ansehnlicher Grösse (ca. 60-80 g) und saftiger Textur. Sie gehört sicherlich auch zu den Verdächtigen, wenn man in Mitteleuropa auspflanzen möchte. Allerdings leiden Qualität der Feigen und Frosttoleranz in feuchten, schweren Böden.Negronne ist seit 2 Jahren bei mir ausgepflanzt und eine meiner Lieblingsfeigen. Die Fruchtqualität ist hoch, die Reifung ist in Mitteleuropa möglich, aber ich hatte hier im vorigen Jahr etwa 15-20% nicht ausgereifte Herbstfeigen. Ist also durchaus zu empfehlen. Die Frosthärte reicht wohl fast an Pastiliere, RdB oder Madeleine ran und man darf nichts gegen kleinen Feigen haben.Dauphine wird bei Baud (Lieferant von MV und absoluter Spezialist) als für unser Klima nicht zu 100% geeignet beschrieben. Dauphine hat einen grossen Vorteil, nämlich dass die Blütenfeigen einen hohen Anteil der Jahresernte ausmachen, aber diese können leicht durch Spätfröste vernichtet werden.http://www.fig-baud.com/cataloguefiguie ... ine.htmlZu Grise Olivette kann ich nichts sagen.Grüsse
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Giaco85
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Re:Bayernfeige

Giaco85 » Antwort #65 am:

Hallo Dietmar,hier keine direkte Antwort auf Deine Frage von gestern.Ich habe seit 15 Jahren 2 sehr ähnliche Feigen mit sehr hoher Frosthärte aus Bornholm. Die Bornholmer erzählen als Legende, dass die Feige in den Zeiten der Hanse auf ihre Insel gekommen sei. In den 15 Jahren gab es nur im Winter 1995/96 ein leichtes Zurückfrieren der Spitzen. In den Jahren 2003 und 2006 reiften Blüten- und Herstfeigen aus. Mein Stadort ist 54 N und 13 Ost; mit im Vergleich zu Deinem Standort etwas milderen Wintern.Geschmacklich sehr gut, im schlechten Sommern etwas weniger süß.Bei Interesse könntest Du davon Stecklinge haben.Viele Grüße
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Dietmar
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Re:Bayernfeige

Dietmar » Antwort #66 am:

Vielen Dank für das Angebot, aber ich weiß noch nicht genau, was ich machen möchte. Leider ist der Winter in Dresden erheblich härter und länger als in Bornholm. Dafür ist auch der Sommer länger und wärmer.Ich habe 2 mögliche Standorte im Garten:1. Freistehend und damit im Winter etwas winddisponiert. Boden: Unter dünner Mutterbodenschicht liegt Lehm. Mittlere Größe möglich.2. Im noch Kiesbett am Haus (Südwestseite) - ab ca. 10:00 - Sonnenuntergang SonneMomentan liegt unter dem Kies (ca. 15 bis 20 cm hoch) noch ca. 20 cm Beton (Ortbeton und Winkelbetonsteine zur Einfassung des Kiesbettes). Darunter liegt Lehm. Die Breite des Kiesbettes ist Netto ca. 45 cm.Vorteil: Schutz vor Wind, fast ganztägig SonneNachteile: großer Aufwand zum Durchbohren bzw. Durchbrechen der BetonschichtDie Hauswand speichert leider kaum Wärme, da sehr gute Wärmeisolation des Hauses (Styropor). Als Baum- bzw. Strauchgröße kommen ca. 3 - 4 m Breite und bis zu ca. 1 m, max. 1,5 m Tiefe infrage.Ich habe an anderer Stelle dieser Wand bereits Tafeltrauben angebaut. Dort habe ich an jeder Pflanzstelle mehrere Löcher mit Durchmesser 26 mm durch den Beton gebohrt (größere Bohrer gibt es für meinen Bohrhammer nicht). Dann habe ich ein größeres Kunststoffrohr über den Bohrungen anbetoniert und dieses und die Bohrungen mit Erde gefüllt. Den Rest habe ich wieder mit Kies aufgefüllt. Bei Wein und Tafeltrauben geht das, weil sich deren Wurzeln den Weg durch die Bohrungen suchen. Wein bzw. Tafeltrauben wurzeln sehr tief (bis zu 7 ... 10 m) und deren Wurzeln suchen sich ihren Weg auch durch Schotter und Bauschutt.Meine Frage ist, ob diese Technologie auch bei einer Feige funktionieren würde. Wie tief wurzelt eigentlich eine Feige?
philippus
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Re:Bayernfeige

philippus » Antwort #67 am:

Meine Frage ist, ob diese Technologie auch bei einer Feige funktionieren würde. Wie tief wurzelt eigentlich eine Feige?
Hallo,Feigen suchen gehen immer den leichtesten Weg und breiten sich dorthin aus, wo Platz ist. Sie wachsen ja im Süden sogar an Hausmauern. Wenn du also ein ausreichend grosses Loch bohrst und darunter wieder Platz ist und die Feige genau da pflanzt, dann wird sie sich auch dort einwurzeln. Ich würde aber die Wurzeln schon dorthin leiten oder den Ballen dort hinein geben, denn die kritische Phase ist immer jene des Auspflanzens. Nach einiger Zeit gibt es kein Problem mehr.Grüsse
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Dietmar
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Re:Bayernfeige

Dietmar » Antwort #68 am:

Hallo,die Frage ist, was ist ein ausreichend großes Loch?Ich kann, wie gesagt, nur (noch) Löcher bis 26 mm Durchmesser bohren und da hat mein Bohrhammer pro Loch schon 15 bis 20 Minuten zu tun.Dann müssen die Wurzel durch dieses ca. 20 cm lange Loch bzw. mehreren Löchern im Beton hindurchwachsen.Darunter ist Lehm und dort können sich die Wurzeln ausbreiten, wenn diese denn soweit kommen.Ich möchte noch einmal kurz meine oben genannte Technologie bei den Reben erläutern.Ich habe 3 bis 4 Löcher mit Durchmesser 26 mm dicht nebeneinander gebohrt und darüber ein Stück Kunststoffrohr (Fallrohr von der Dachrinne) gesetzt und ringsherum mit etwas Beton befestigt.Gründe:1. Die Wurzeln sollen nicht zur Seite wachsen. Hätte ich ein Stück des Kiesbettes mit Erde gefüllt, wäre dies passiert. Nun können die Wurzeln der Reben nur nach unten wachsen. Dadurch sind die Reben winterfester als bei flachen Wurzeln und holen sich das benötigte Wasser aus dem Grundwasser (ca. 2 m tief). Ab einem Pflanzalter von ca. 2 Jahren müßten die Wurzeln tief genug reichen. Dann kann ich auf die Bewässerung bzw. das Gießen verzichten.2. Man braucht nur sehr wenig Mutterboden zum Verfüllen der Bohrungen und des Kunststoffrohres. Guter Mutterboden ist bei uns sehr knapp und praktisch kaum erhältlich. Man kann steinigen Dreck kaufen oder synthetischen Mutterboden aus 2/3 Industriekompost und 1/3 Lehm. Nach 2 bis 3 Jahren hat sich der Kompostanteil zersetzt und es ist nur noch Lehm übrig. Auf Baustellen gibt kaum einer Mutterboden ab.Die Länge des Kunststoffrohres ist so, dass dieses knapp unter dem Kiesbettniveau aufhört. Auf der Erde habe ich eine dünne Kiesschicht aufgebracht, so dass es aussieht, als wachsen die Reben im Kies. Auf der gesamten Fläche unter den Reben habe ich oben eine Schicht mit ausgelesenen schwarzen Kieseln aufgebracht. Vielleicht bringt das bei Sonne 1 oder 2 Grad zusätzliche Wärme.Ich habe auch einige Löcher mit 80 mm Durchmesser gebohrt (Diamantbohrer ähnlich einer Lochkreissäge, nur auch für größere Bohrtiefen geeignet), aber der Verschleiß des Bohrers war extrem, da der Ortbeton infolge des niedrigeren Zementgehaltes teilweise Sand auskrümelt, der dann den Diamantbelag abschmirgelt. Richtig fester Beton läßt sich mit Diamantbohrern besser bohren.Nun wieder meine Frage: Geht diese Technologie auch bei Feigen?Deshalb auch meine Frage nach der Wurzeltiefe der Feigen. Die oben beschriebene Technologie funktioniert nur dann, wenn die Feigen wie die Reben tief wurzeln.
mime7
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Re:Bayernfeige

mime7 » Antwort #69 am:

Hallo,die Frage ist, was ist ein ausreichend großes Loch?Deshalb auch meine Frage nach der Wurzeltiefe der Feigen. Die oben beschriebene Technologie funktioniert nur dann, wenn die Feigen wie die Reben tief wurzeln.
Hallo Dietmar,Obs geht oder nicht kann ich nicht sagen. Es stimmt schon, dass die Feigen dort wo sie herkommen, Fels- und Hauswände besiedeln. Aber die Teile der Wurzeln, die in den Felswänden verschwinden und noch zu sehen sind, sind häufig gut armstark.Die jungen Wurzeln werden in Deinem Fall vermutlich diesen Ausgang nach unten schon finden. Dann werden sie schnell dicker, und in dem Stahlbeton können sie sich nicht ausdehnen. D.h. die Wurzel hat da immer ne Engstelle. Evtl handelt man sich da Probleme eine, wenn die Pflanze schon etliche Jahre steht.Bei einem Lochdurchmesser von 26 mm bin ich ziemlich skeptisch. Evtl könntest Du Loch an Loch bohren und das innere rausschlagen? Muss ja nicht schön sein. Geht aber nur, wenn im Beton kein Stahl ist. Feigenwurzeln werden nach meiner Erfahrung deutlich schneller dick als Weinwurzeln.Soll Dich aber nicht davon abhalten, das auszuprobieren.Gruss, M.
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Dietmar
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Re:Bayernfeige

Dietmar » Antwort #70 am:

Es ist kein Stahl im Beton - nur: Ortbeton + Betonwinkel zur Einfassung des Kisbettes + Ortbeton.Deine Idee ist theoretisch nicht schlecht und die obersten 5 cm kaum problematisch, aber die gesamte Betondicke ist ca. 20 cm. Ich kann mir im Moment auch noch nicht vorstellen, die 20 cm tiefen Löcher eng aneinander und parallel zu bohren. Bei nur 5 cm Beton wäre das kein Problem, aber bei 20 cm Bohrtiefe verlaufen die Bohrungen. Zur Wurzeldicke: Haben nur stark wüchsige Sorten solch dicke Wurzeln oder auch die kleineren?
mime7
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Re:Bayernfeige

mime7 » Antwort #71 am:

Es ist kein Stahl im Beton - nur: Ortbeton + Betonwinkel zur Einfassung des Kisbettes + Ortbeton.Deine Idee ist theoretisch nicht schlecht und die obersten 5 cm kaum problematisch, aber die gesamte Betondicke ist ca. 20 cm. Ich kann mir im Moment auch noch nicht vorstellen, die 20 cm tiefen Löcher eng aneinander und parallel zu bohren. Bei nur 5 cm Beton wäre das kein Problem, aber bei 20 cm Bohrtiefe verlaufen die Bohrungen.
Das stimmt, die verlaufen. Ich hab mal so nen eingebauten Fenstersturz (25cm) aufgebohrt, damit dann ein grösseres Fenster eingebaut werden konnte. Auf der einen Seite Schön Loch neben Loch, auf der anderen Seite sind die dann ziemlich auseinandergelaufen. Beim Bohrhammer war nicht nur ein Bohrer dabei, sondern auch ein Meisel, 5 cm breit. Den an die Stege zwischen den Löchern angesetzt, und gehämmert dann noch mit dem Vorschlaghammer mit roher Gewalt dagegen, irgendwann gibt der Beton schon nach. Ist aber wirklich ne Schweinearbeit.
Dietmar hat geschrieben:Zur Wurzeldicke: Haben nur stark wüchsige Sorten solch dicke Wurzeln oder auch die kleineren?
ich nehme an, dass die kleineren Bäume auch die dünneren Wurzeln haben. Aber 26mm erscheint mir schon sehr eng. Wenn dann würd ich das nur mit den am schwächsten wachsenden probieren, also z.B. Pastiliere.
philippus
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Re:Bayernfeige

philippus » Antwort #72 am:

Ich würde es auch mit kleineren Sorten versuchen (Pastiliere oder Dalmatie), wobei ich nicht ganz sicher bin, dass die 26 cm ein Problem sind, vor allem wenn du die Feige auf 1 Stamm ziehst. Der untere Teil des Stammes könnte sich also durchaus noch in diesem Loch befinden und die Wurzeln bereits wieder darunter in der freien Erde.Man stelle sich obendrein vor, mit was für einem engen Raum Feigen auskommen müssen, wenn sich deren Wurzeln in Mauerritzen (an Hausmauern) vergraben.Ich würde zwar versuchen das Loch etwas grösser zu machen, aber darunter hätten die Wurzeln ja dann wieder ausreichend Platz (wenn ich richtig verstanden habe). Grüsse
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Dietmar
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Re:Bayernfeige

Dietmar » Antwort #73 am:

Wahrscheinlich läuft es auf eine kleinere winterfeste Feige hinaus. Ich habe mal in einem anderen Beitrag in garten-pur nachgeschaut, welche Klimazone ich habe. Es ist die Zone 7a.Welche der beiden Feigen ist eigentlich winterfester, Pastilliere oder Dalmatie?Welche Erfahrungen gibt es mit Feigen in der Klimazone 7a?
Querkopf
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Re:Bayernfeige

Querkopf » Antwort #74 am:

Hallo, Dietmar,
... Zur Wurzeldicke: Haben nur stark wüchsige Sorten solch dicke Wurzeln oder auch die kleineren?
vorige Woche habe ich eine 'Brown Turkey' ausgegraben; die Sorte wird auf der Baud-Website als mittelstark wachsend beschrieben. Die Wurzel-Ansätze am Stamm waren männerdaumendick. Gestanden hatte das Bäumchen an dem Ort, von dem ich es jetzt weggesetzt habe, nur höchstens dreieinhalb Jahre.Die 'Brown Turkey' hatte einen ähnlichen Platz, wie du ihn für deine Feige planst: direkt an der Hauswand, schmale, nicht sonderlich tiefe Magerbetonpflanzrinne, drunter anstehender Boden (schwerer Lehm). Der Beton unter den Füßen (keine Ahnung, wie dick er ist) scheint für Pflanzen kein großes Problem, weil a) mit Gefälle, so dass sich kein Wasser staut, b) in lässiger Heimwerkermanier ;) gemacht, so dass es viele Ritzen gibt, durch die Pflanzenwurzeln sich nach unten schieben; Clematis, notorische Tiefwurzler, schaffen das mit links, eine Pflanze sitzt da schon über 20 Jahre. Gleiches hatte auch die Feige an mehreren Stellen schon getan, saß dort fest verkrallt; diese Wurzeln musste ich kappen. Ansonsten waren die Wurzeln in die Breite gewachsen, lang, hart und holzig, aber jeweils mit einem dichten Büschel Feinwurzeln am Ende. Und dieses feine Zeugs marschierte durchweg nach unten, ganz offenkundig auf Ritzen-Suche - die Wurzeln, so mein Eindruck, wollten mit aller Macht runter, in die Tiefe.Ob das generell stimmt, weiß ich aber nicht: In meinen klugen Büchern (Warda, Bärtels, Hillier) habe ich leider keinerlei Angaben über das Wurzelsystem von Feigen gefunden. Nur: Wenn ich überlege, an welchen "unmöglichen" Orten ich Feigen schon wild bzw. verwildert gesehen habe - im Gebirge, dürr, felsig -, spricht m. E. einiges für Tiefwurzelei. Ich vertraue jedenfalls drauf, dass die 'Goutte d'or', die den Platz der 'Brown Turkey' einnehmen soll (oder vielleicht doch eine 'Pastilière'? - ganz entschieden ist's noch nicht), kein Problem kriegt. Schöne GrüßeQuerkopf
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
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