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Regenwurm-Imperialismus (Gelesen 3545 mal)

Natur und Umwelt erleben und schützen
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Pimpinella
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Regenwurm-Imperialismus

Pimpinella »

Man lernt ja nie aus. Da bringe ich meinen Kindern seit Jahren bei, freundlich zu Regenwürmern zu sein (sie bauen ihnen kleine Häuschen), und lerne jetzt, dass Regenwürmer in Nordamerika überhaupt nicht heimisch sind, sondern fiese postkolumbianische Neozooen, die die schönen Wälder samt ihren Trilliums, Uvularias, Dogwoods und anderen Kostbarkeiten ruinieren. Jetzt weiß ich auch, wie ich in Zukunft meine Gesprächspartner langweilen kann.Aber im Ernst, ich finde es hochinteressant. http://www.waldwissen.net/themen/waldschutz/invasive_neue_arten/lwf_regenwurm_usa_2004_DEhttp://www.nrri.umn.edu/worms/forest/index.html (mit interessanten Bildern)
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pearl
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Re:Regenwurm-Imperialismus

pearl » Antwort #1 am:

was ihr alles auskramt! Irre!Das würde überigens erklären, warum unsere Trilliums in unseren Gärten nichts her machen. Ich meine gegenüber den großen Beständen, die zu dem Charakter dieser Pflanzen gehört. Allerdings habe ich meine Trilliums auch nicht in der Eiszeit gekauft ...
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
Feder
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Liebe Grüsse Maria

Re:Regenwurm-Imperialismus

Feder » Antwort #2 am:

Warum sollte ausgerechnet der Regenwurm in sensibeln, spezialisierten Ökosystemen, die ohne Regenwürmer funktionieren, dort nicht Schaden anrichten? ::)Deshalb ist er bei uns selbstverständlich immer noch ein sehr nützliches Tier.Der Aufregung scheint mir ein ziemlich statisches Naturverständis zugrunde zu liegen. Ökosysteme verändern sich, Natur ist Wandel, auch wenn es langsam geht.Auch ist da nichts gut oder böse, schwarz oder weiss. Nur wir denken, es muss alles so bleiben, wie es jetzt gerade ist.
Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
Pimpinella
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Re:Regenwurm-Imperialismus

Pimpinella » Antwort #3 am:

Also, ich finde es schon gerechtfertigt, sich Gedanken darüber zu machen (auch wenn man gegen regenwürmer vermutlich nix ausrichten kann, die treiben sich dort ja auch seit nunmehr vierhundert Jahren rum). Ich fände es auch nicht schön, wenn irgendein eingeschlepptes Tier hier den Leberblümchenbeständen die Lebensgrundlage entziehen würde. Ob man sich aufregen soll? Jedenfalls ist es sehr interessant, und die Biolehrer, denen ich es heute erzählt habe, waren ganz fasziniert.Edit: und zum Trost für die Amerikaner ist ja wenigstens der Giersch dort keine wirkliches Unkraut.
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pearl
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Re:Regenwurm-Imperialismus

pearl » Antwort #4 am:

von Aufregung habe ich gar nichts gemerkt. Wie? Wo? Was? Wer?
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Zazoo
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Re:Regenwurm-Imperialismus

Zazoo » Antwort #5 am:

Ich kann Feder's Haltung schon ein Stück weit nachvollziehen. Das Problem für mich an dieser Stelle ist nur, dass der Mensch, durch die Globalisierung viele Probleme erst möglich macht. Als greife man so nicht bereits genug in die Natur ein. Natürlich unterliegt die Natur stetigem Wandel, nur die Zeitspannen sind durch den Menschen teilweise einfach zu kurz geworden. Naja, wenn erst mal nur noch Schaben und Ratten sind...
Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein
Pimpinella
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Re:Regenwurm-Imperialismus

Pimpinella » Antwort #6 am:

Das Problem für mich an dieser Stelle ist nur, dass der Mensch, durch die Globalisierung viele Probleme erst möglich macht.
Die ersten Regenwürmer sind aber vermutlich schon 1607 oder so eingewandert. Da ist es schwer, von Globalisierung zu sprechen.
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pearl
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Re:Regenwurm-Imperialismus

pearl » Antwort #7 am:

vielleicht fing die Globalisierung ja schon mit den Wikingern an. Oder mit den Asiaten, die über die Beringstraße ...
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Arachne
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Re:Regenwurm-Imperialismus

Arachne » Antwort #8 am:

Jeder, der hinter seinem Ofen hervorkriecht, bringt die Weltordnung durcheinander. Wusste ich´s doch!
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Schränke und Fächer flimmern und flammern.
Alles hat mir unbezahlt Schmetterling mit Duft bemalt. (F. Rückert)
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pearl
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Re:Regenwurm-Imperialismus

pearl » Antwort #9 am:

mein Vorsatz für dieses Jahr ist deshalb meine Trilliums mit der Mulchdecke zu versorgen, für die sie geboren sind. Für meine Leberblümchen kratze ich Eichenlaubhumus zusammen, da kann ich das für die Amis auch tun. Urbär nannte Vati diesen Waldboden, in dem ganz speziell die Pfifferlinge und die Steinpilze gut wuchsen.
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Pimpinella
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Re:Regenwurm-Imperialismus

Pimpinella » Antwort #10 am:

Ja, die Konsequenz werde ich auch ziehen und mir im Park ein paar Säcke Laub holen im Herbst.
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pearl
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Re:Regenwurm-Imperialismus

pearl » Antwort #11 am:

gut so!
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oile
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Re:Regenwurm-Imperialismus

oile » Antwort #12 am:

Ich dachte immer, Hepatica wollten Buchenlaub ??? .
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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pearl
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Re:Regenwurm-Imperialismus

pearl » Antwort #13 am:

so sind sie die Gärtner, der eine schwört auf Eichenlaub, der andere findet ausgesprochen nur Buchenlaub richtig. Der dritte meint man müsse irgendwelche Brühen links herum genau soundsoviel Mal rühren und von einem hab ich sogar gelesen, der schwört auf die handvoll Erde aus dem Grab einer Jungfrau .
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Staudo
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Re:Regenwurm-Imperialismus

Staudo » Antwort #14 am:

Wunderschönes Buch, sehr empfehlenswert. Das sollte man unbedingt kaufen, lesen und weiterverschenken. ;)
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