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Re:Preisel- und Blaubeeren

Verfasst: 22. Nov 2006, 12:58
von Pinguin
danke Euch! :D, bin wirklich froh, dass die Theorie mit den Fichten so nicht stimmt,dann dürfte einer Pflanzung ja nun nichts mehr im Wege stehen,was meint Ihr, nach der Beobachtung in der Natur müßte ein halbschattiger Standort den Waldheidelbeeren doch zusagen, oder? :Dund weiß jemand, wieviel Licht Preiselbeeren und Cranberries zum Gedeihen benötigen, wirkich volle Sonne? ???

Re:Preisel- und Blaubeeren

Verfasst: 23. Nov 2006, 23:50
von guter-heinrich †
Vaccinium myrtillus und Nadelgehölze können vollständig getrennt vorkommen. Allerdings wachsen Heidelbeeren und mehrere Koniferen auf sauren Böden. Daher kommt es, dass V. myrtillus beispielsweise in Fichten- oder Kiefernwäldern bzw. - Forsten vorkommt. Die Art wächst aber auch in bodensauren nadelholzfreien Laubwäldern (vor allem Birken-Eichenwäldern, Betulo-Quercetum), auch in (entwässerten) Hochmooren auf Torf, auch wenn weit und breit kein Nadelgewächs zu sehen ist. Bei mir gedeiht V. myrtillus prächtig in absonniger Lage, aber auch auf vollsonnigem Sandboden. Ebenso zu empfehlen (z.B. als Unterpflanzung von Kiefern) ist die Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea), die ebenfalls keine Bindung an Nadelgehölze hat.

Re:Preisel- und Blaubeeren

Verfasst: 23. Nov 2006, 23:58
von guter-heinrich †
Nachtrag zur Frage von Pinguin:Preiselbeeren gedeihen als Pflanzen relativ lichter Wälder (ebenso wie die heimischen Blaubeeren) bevorzugt im Halbschatten (etwa 50% der Freilandbesonnung). Aber sie kommen bei ausreichender Wasserversorgung auch an vollsonnigen Standorten gut zurecht.Die Cranberry (Vaccinium macrocarpon) ist dagegen eine Pflanze (fast) baumfreiner Hochmoore und verlangt daher volle Sonne.

Re:Preisel- und Blaubeeren

Verfasst: 24. Nov 2006, 00:04
von Günther
So sagt das schlaue Internet:"Eine bekannte Pflanze, die immer mit Ektomykorrhizapilzen in Symbiose vorkommt, ist die Heidelbeere. Sie wächst meist auf nährstoffarmen und sauren Böden und ist zwingend auf ihre Mykorrhiza angewiesen. Auch Orchideen können ohne Mykorrhiza nicht existieren."

Re:Preisel- und Blaubeeren

Verfasst: 24. Nov 2006, 11:07
von Susanne
Sagt das schlaue Internet auch, wovon die Existenz der Ektomykorrhizapilze abhängt? Dem Zitat nach könnte man spekulieren, daß diese ihr natürliches Vorkommen in sauren, humosen Böden haben, ohne Abhängigkeit von besonderen Wirtspflanzen oder speziellen Symbiosepartnern. Daß die Heidelbeere auf Mykorrhizapilze angewiesen ist, heißt ja nicht zwingend, daß der Mykorrhizapilz die Heidelbeere braucht...

Re:Preisel- und Blaubeeren

Verfasst: 24. Nov 2006, 11:24
von Pinguin
vielen Dank, guter-heinrich, :D das sind Informationen, mit denen ich sehr gut leben kann! :D freu mich schon darauf, wenn's ans Pflanzen geht!Susanne & Günther, ich hoffe einfach mal, dass die nötigen Bodenpilze bei mir vorhanden sind, wir haben hier in der Gegend von Natur aus sauren Boden und große Bestände an Kiefern, Fichten und Eichen sowie jede Menge Pilze in den waldnahen Gartenbereichen, werd dann beizeiten mal berichten, ob's mit der Kultur klappt. :D

Re:Preisel- und Blaubeeren

Verfasst: 24. Nov 2006, 12:41
von frangge
Mal doof gefragt. Kann es nicht sein, dass die Pflanzerde in der Baumschule schon mit dem Mykorrhiza-Pilz "geimpft" wird und somit vorhanden ist?

Re:Preisel- und Blaubeeren

Verfasst: 24. Nov 2006, 12:49
von Günther
Google mal unter "heidelbeere mykorrhiza", da gibts viel Literatur.Beispiel:"Pflanzenarten folgender Familien stehen fast immer mit einem Pilzpartner in Symbiose: Heidekraut-, Wintergrüngewächse und Orchideen. Die symbiotischen Pilze sind zumeist Ständerpilze aus der Ordnung Tulasnellales, sowie deren anamorphe Formen Rhizoctonia und Orcheomyces."

Re:Preisel- und Blaubeeren

Verfasst: 24. Nov 2006, 12:53
von Günther
Mal doof gefragt. Kann es nicht sein, dass die Pflanzerde in der Baumschule schon mit dem Mykorrhiza-Pilz "geimpft" wird und somit vorhanden ist?
Ich vermute, wenn, dann höchstens zufällig.Wenn Du dem Wald Heidelbeeren entnimmst, dann hast Du bei größeren Plaggen eine bessere Chance, genug Pilz mitzukriegen.Heidelbeeren sind keine kleinen Sträuchlein mit einem sehr begrenzten Wurzelstock, die sind oft sehr ausgebreitete Klone, die sich möglicherweise über Quadratkilometer erstrecken können - nach Literaturangaben.

Re:Preisel- und Blaubeeren

Verfasst: 24. Nov 2006, 17:36
von Susanne
Wenn Du dem Wald Heidelbeeren entnimmst
Wie bitte? :o

Re:Preisel- und Blaubeeren

Verfasst: 24. Nov 2006, 17:41
von Günther
Schon einmal gesehen, was alles z.B. beim Forstwegebau ruiniert wird?Da gibts genug zum Wegnehmen.Und wenn die Gutmenschen zerplatzen, da sind sie am falschen Ort.

Re:Preisel- und Blaubeeren

Verfasst: 24. Nov 2006, 17:55
von Susanne
Das hat nichts mit "Gutmenschen" zu tun. Es ist einfach nicht richtig. Bei Arbeiten im Wald entstehen Flurschäden, das ist leider unvermeidbar, es gibt aber niemandem das Recht, sich aus der Natur zu bedienen. Ich bitte dich deshalb, solche Vorschläge nicht in einem öffentlichen Forum zu machen.

Re:Preisel- und Blaubeeren

Verfasst: 24. Nov 2006, 18:41
von guter-heinrich †
Viele Ericaceae und andere Pflanzen vor allem auch nährstoffarmer Standorte brauchen Mykorrhizen, aber deshalb keine Farn- oder Blütenpflanze als Partner. Orchideen haben winzige Samen ohne Nährgewebe und sind zwingend auf nährende Pilze angewiesen. Allerdings gibt es durchaus Beziehungen zwischen bestimmten Mykorrhiza-Pilzen und beispielsweise Bäumen, wie jeder Pilzsammler weiß.

Re:Preisel- und Blaubeeren

Verfasst: 24. Nov 2006, 21:30
von tapir
wenn die Waldheidelbeeren unbedingt Mykorrhiza-Pilze brauchen könnte man doch einfach welche für sie kaufen? ( beispielsweise hier )Oder stell' ich mir das mal wieder viel zu einfach vor? ;D Liebe Grüße, Barbara

Re:Preisel- und Blaubeeren

Verfasst: 30. Nov 2006, 18:16
von emma2412
Gibt es eine Möglichkeit, normalen Gartenboden für Preiselbeeren und/oder Cranberrys entsprechend sauer zu machen?