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Re:Orchideen im Zimmer

Verfasst: 1. Feb 2010, 21:51
von Phalaina
dann ist es also durchaus möglich sich sein Substrat selbst zusammen zu stellen? Bisher hatte ich keine Idee davon, weil es Zimmerpflanzen sind. Eichenrinde habe ich jede Menge. Andererseits, wieso umtopfen? Meine Phalaenopsissis schlängeln sich mit ihren Wurzeln um die Terracottatöpfe. Mehr draußen als drinnen. Ich sehe schon man kann das ganze optimieren. :-\
Im Prinzip können Orchideen schon einige Jahre ohne Umtopfen verbleiben. Nach einiger Zeit allerdings verrottet so ein organisches Substrat jedoch, und zusammen mit den zum Teil abgestorbenen Wurzeln bildet sich - vor allem bei schlechter werdender Belüftung - rasch ein idealer Nährboden für Pilze, darunter auch solche, die für die Orchidee nicht förderlich sind. Mit einer Phythophthora-Infektion zum Beispiel ist nicht zu spaßen. :P Eichenrinde ist wegen der darin enthaltenen Gerbsäuren nicht geeignet. Nimm lieber Pinienrinde. ;)

Re:Orchideen im Zimmer

Verfasst: 1. Feb 2010, 21:54
von pearl
klar, aus meinem Pinienhain in Ramatuelle. ;) ;D

Re:Orchideen im Zimmer

Verfasst: 1. Feb 2010, 21:59
von Phalaina
Man soll Orchideen aber auch umpflanzen wenn das Rindensubstrat sich zersetzt, da die Wurzeln sonst leicht faulen. Ich habe aber auch große Pflanzen, die einen größeren Topf benötigen, habe allerdings jetzt gehört, ein größerer Topf solle nur verwendet werden, wenn kein Substrat mehr zwischen die Wurzeln passt. Mir leuchtet das allerdings nicht ein, denn in der Natur leben diese Pflanzen als Epiphyten doch nicht mit eingezwängten Wurzeln.
Die Topfgröße bestimmt entscheidend, wie lange die Feuchtigkeit im Substrat verbleibt, insbesondere wenn die Pflanze bei hoher Luftfeuchtigkeit selbst relativ wenig Wasser zieht. Bei bestimmten Gattungen mit feinen Wurzeln, zum Beispiel bei etlichen Dendrobien, aber auch manchen Miltonia/Odontoglossum-Arten etc., führt eine länger andauernde Feuchtigkeit/Nässe schnell zu Wurzelschäden. Im kleinen Topf hingegen oder aufgebunden (also epiphytisch) kultiviert, trocknen die Wurzeln rascher ab. ;)

Re:Orchideen im Zimmer

Verfasst: 1. Feb 2010, 22:02
von Phalaina
klar, aus meinem Pinienhain in Ramatuelle. ;) ;D
Ach, du Glückliche, du hast sowas? ;DIch muss mir das Zeugs immer im Gartencenter als Dekorrinde kaufen.P.S.: Ich hatte noch keine Problem damit. ;)

Re:Orchideen im Zimmer

Verfasst: 1. Feb 2010, 22:03
von Gartenlady
Die Topfgröße bestimmt entscheidend, wie lange die Feuchtigkeit im Substrat verbleibt, insbesondere wenn die Pflanze bei hoher Luftfeuchtigkeit selbst relativ wenig Wasser zieht.
Das leuchtet ein, es bleibt aber schwierig alle Wurzeln in einem kleinen Topf unterzubringen ohne sie zu brechen. Ich habe jetzt allerdings auch erfahren, dass es nicht schlimm ist, wenn sie abknicken, da der eigentlich wichtige Teil der Wurzel der dünne zähe Faden im Inneren der fleischigen Wurzel ist.

Re:Orchideen im Zimmer

Verfasst: 1. Feb 2010, 22:05
von Lisa15
klar, aus meinem Pinienhain in Ramatuelle. ;) ;D
Kannst Du von mir haben, wenn Du magst. Ich hatte mir vor 2 Jahren größere Mengen Pinienrinde in 2 Größen, Kork-Grus und Spagnum schicken lassen. Dazu gebe ich auch immer kleine Stückchen Holzkohle. Kein Kalk. Umgetopft wird nach Gefühl (wenn die Pinienrinde weiße Flecken bekommt) oder spätestens nach 3-4 Jahren.Ich mische das Substrat immer selbst - so luftig wie nur irgend möglich, immer Spagnum dabei. Hält die Luftfeuchtigkeit im Substrat länger, ohne dass dieses vernässt. Daher tauche ich die Nopsen im Winter erst alle 4-5 Wochen und im Sommer alle 10 Tage. Substrat-Austausch ist also erst notwendig, wenn die Rinde Kalkablagerungen hat. Ich sammele Regenwasser und tauche sie nur darin, aber das Regenwasser hat wegen der Luftverschmutzung in Europa nicht dieselbe Qualität wie im Urwald und enthält Salze, die sich auf der Substrat-Rinde ablagern. Nopsen brauchen aber ein saueres Substrat, von daher sollte die Rinde bzw. das Substrat regelmäßig ausgetauscht werden. Ein größerer Topf ist erst notwendig, wenn die Pflanze zu groß geworden ist und nicht mehr stabil im Topf sitzt. Ich lasse grundsätzlich auch beim Umtopfen die Hälfte der Luftwurzeln draußen (Photosynthese). Die Nährstoffe holen sich die Nopsen auch aus der Luftfeuchtigkeit außerhalb des Topfes. Im Winter besprühe ich die Wurzeln regelmäßig 1x Woche. (auch mit Regenwasser). Sie stehen im Schlafzimmer bei 18-20 Grad am Südfenster. Im November-Dezember drossele ich die Temperatur nachts auf 16 Grad (tags 18-20 Grad) - regt die Pflanzen an, Blütentriebe zu schieben. Leider ist das Sonnenangebot jetzt im Januar noch zu gering, und die Guten üben sich momentan in "Knospenweitwurf". Sobald aber die Sonne mehrere Tage hintereinander scheint, schwellen die Blütenknospen an. Schick mir Email, ich schicke Dir Substrat ;)

Re:Orchideen im Zimmer

Verfasst: 1. Feb 2010, 22:10
von Gartenlady
Daher tauche ich die Nopsen im Winter erst alle 4-5 Wochen und im Sommer alle 10 Tage.
Bei mir ist das eher umgekehrt, im Sommer ist die Luftfeuchtigkeit im Haus erheblich höher. Im Winter herrscht in der Heizungsluft das reine Wüstenklima.Dekorrinde gibt es doch in jedem GC, es lohnt sich bei den Portopreisen doch niemals das zu verschicken.

Re:Orchideen im Zimmer

Verfasst: 1. Feb 2010, 22:16
von Lisa15
... Im kleinen Topf hingegen oder aufgebunden (also epiphytisch) kultiviert, trocknen die Wurzeln rascher ab. ;)
Das ist meiner Ansicht nach das Allerwichtigste: Die Wurzeln brauchen periodisch Feuchtigkeit, müssen aber innerhalb von einigen Stunden danach abtrocknen können. In ihrem natürlichen Lebensraum (Urwald) stehen sie nur selten für längere Zeit "unter Wasser" (Monsunregen), trocknen aber bereits durch Winde und Luftzirkulation gut ab. Daher muss bei diesen Epiphyten immer auf grobes Substrat geachtet werden, das die Luftfeuchtigkeit zwar moderat anhält, aber nicht triefend nass wird. Größere Luftlöcher im Substrat schaden also nicht. Die besten Erfahrungen habe ich gemacht, wenn die Hälfte der Wurzeln außerhalb des Substrats an der Luft "hängen". An ihrem Naturstandort krallt sich die Pflanze an der Baumrinde fest, alle Wurzeln stehen also permanent "in der Luft", haben also nur an der Unterseite Rindenkontakt. ;)

Re:Orchideen im Zimmer

Verfasst: 1. Feb 2010, 22:23
von Lisa15
Daher tauche ich die Nopsen im Winter erst alle 4-5 Wochen und im Sommer alle 10 Tage.
Bei mir ist das eher umgekehrt, im Sommer ist die Luftfeuchtigkeit im Haus erheblich höher. Im Winter herrscht in der Heizungsluft das reine Wüstenklima.Dekorrinde gibt es doch in jedem GC, es lohnt sich bei den Portopreisen doch niemals das zu verschicken.
Auch bei mir ist im Sommer die Luftfeuchtigkeit höher, das ist ja normal. ;) In den Wintermonaten ist aber das Lichtangebot wesentlich geringer, von daher legen die Pflanzen in der Regel eine Vegetationspause ein, bzw. wachsen langsamer als in den Sommermonaten. Zwar schieben sie Blütentriebe, wenn man sie für 3-4 Wochen nachts kühler hält, aber die Knospen gehen nur auf, wenn sie mindestens 3-4 Stunden Wintersonne pro Tag kriegen - oder Zusatzbeleuchtung (mind. 10.000 Lux, falls ich mich nicht irre, oder sogar mehr für die Blüteninduktion). Das schafft die Wintersonne nicht - zumindest nicht am Ost- oder Nordfenster. Die Pflanzen, die man jetzt kauft, sind alle vorgetrieben und werden künstlich beleuchtet. Im nächsten Winter blühen sie nicht mehr zur gleichen Zeit. ;) Wegen der Heizungsluft sprühe ich die Luftwurzeln außerhalb des Topfes einmal die Woche ein - schrieb ich. Und zwar so stark, bis die Luftwurzeln außerhalb des Topfes grün werden. Auch die Substratoberfläche sprühe ich ein, aber ich tauche sie nicht. Getaucht werden sie im Winter nur alle 4-5 Wochen. Unser Winterhalbjahr entspricht im Urwald, bzw. den Klimazonen, wo die herkommen, einer Trockenperiode. Die sollte man auch hier einhalten. ;)

Re:Orchideen im Zimmer

Verfasst: 1. Feb 2010, 22:28
von Lisa15
...Dekorrinde gibt es doch in jedem GC, es lohnt sich bei den Portopreisen doch niemals das zu verschicken.
Die Dekorrinde aus dem GC ist mir zu grob und unsauber. Außerdem enthält sie zuviel Kalk. Nach ein paar Mal tauchen bilden sich weiße Kalkkristalle an der Rinde. Daher kaufe ich Pinienrinde nur im Spezialversand. Ist keinen Cent teurer als die im GC, aber kalkfrei. Von mir kriegt sie ein Gemisch aus grober und feiner Pinienrinde, zusätzlich Spagnum, Kork und Holzkohle. Das alles mische ich speziell für Nopsen zusammen.

Re:Orchideen im Zimmer

Verfasst: 1. Feb 2010, 22:39
von cornishsnow
Das sieht mir aber sehr nach einer Hybride mit Phap. spicerianum aus, die Fahne zeigt die typische weiße Farbe mit dem grünen Grund und die Punkte bilden fast dem markanten Mittelstrich. Es könnte eine Form von Paph. 'Leeanum' sein, eine Kreuzung aus Paph. insigne und Paph. spicerianum oder evtl. eine Weiterkreuzung mit dieser schönen inzwischen leider sehr seltenen Primärhybride. :D
Na Oliver, jetzt bestärkst Du meine Zweifel an meiner Bestimmung wieder. ;) Ich fand gerade den Mittelstrich zu wenig ausgeprägt (anders als bei meinem alten Paph. Leeanum), und auch die Haltung der Petalen entspricht eher einem Paph. insigne. Aber die Färbung der Fahne machte mich allerdings auch stutzig. Vielleicht ist es nicht die Primärhybirde, sondern eine Rückkreuzung von Paph. Leeanum mit Paph. insigne? ::)
Ja, könnte hinkommen. :) ...evtl. ist auch eine gepunktete Varinte von Paph villosum beteiligt!?

Re:Orchideen im Zimmer

Verfasst: 1. Feb 2010, 23:20
von pearl
Lisa, das Orchideen Substrat erinnert sehr an Pinienrinde.Aber du empfielst Umtopfen wenn der Topf nicht mehr hält. Das ist bei meiner Art die Orchideen zu kultivieren weniger das Problem. Ich habe die Orchideen in ihren durchsichtigen Töpfen dann in große Longtoms, also Aurikeltöpfe aus Terracotta, gestellt und die dann auf die Untersetzer, die meine Mutter schon verwendet hat. Terracotta innen weiß glasiert. Was meinen Phalaenopsen fehlt, das ist ganz klar Licht. Auf jeden Fall ist es das, was ich dann mal demnächst versuche, wenn der Himmel will. ;) :-\

Re:Orchideen im Zimmer

Verfasst: 1. Feb 2010, 23:26
von zwerggarten
... Was meinen Phalaenopsen fehlt, das ist ganz klar Licht. Auf jeden Fall ist es das, was ich dann mal demnächst versuche, wenn der Himmel will. ;) :-\
immerhin hast du einen wintergarten - wir hocken hier in einer winterdunklen altbauwohnung und ich zähle jahr für jahr die abfallenden phalaenopsisknospen... :P

Re:Orchideen im Zimmer

Verfasst: 1. Feb 2010, 23:28
von pearl
der Wintergarten ist a....kalt. Dunkel ist er auch, es liegt Schnee auf dem Glasdach. Wir sitzen sowieso auf der Winterseite des Tals. Wenn Sonne, dann sowieso nur bis 14 Uhr. Das ist alles nix. :(

Re:Orchideen im Zimmer

Verfasst: 2. Feb 2010, 00:13
von Klio
Unser Winterhalbjahr entspricht im Urwald, bzw. den Klimazonen, wo die herkommen, einer Trockenperiode. Die sollte man auch hier einhalten. ;)
Sorry, Lisa, aber das klingt für mich sehr nach Verallgemeinerung. :-\ Schließlich stammen bei weitem nicht alle Orchideen aus der gleichen Klimazone. Und grad Phalaeopsis als DIE unkaputtbaren Festerbrett-Klassiker sind züchterisch doch stark "bearbeitet" worden.
Lisa15 hat geschrieben:Die Pflanzen, die man jetzt kauft, sind alle vorgetrieben und werden künstlich beleuchtet. Im nächsten Winter blühen sie nicht mehr zur gleichen Zeit. ;)
Zumindest meine Phalaeopsis blühen hauptsächlich im Winter und frühjahr - im Sommer ist es ihnen bei mir einfach zu warm. Der hiesige Bot. Garten präsentiert im Februar auch immer die Orchideen in der "Hauptblüte" (laut Aussendung) - seit heute zB. Daß es um diese Jahreszeit im GC die größte Auswahl nach Orchideen gibt, mag ja andere Gründe haben, aber beim Bot. Garten kann ich mir das nicht vorstellen... ???