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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 16. Sep 2024, 12:00
von das Döderlein
Sehr gut, so werde ich das machen.
Also früh reifend und resistent gegen echten Mehltau. Meine Erfahrungen werde ich dann teilen, vielleicht ist das für andere auch interessant.
Ich würde im Frühjahr pflanzen, weil das in einem anderen Faden empfohlen wurde.
Welcher Abstand? Die ganzen 2,50 m, also in jedes große Feld erst einmal eine Rebe?
Gibt es noch jemanden aus der Gegend hier mit Erfahrungen? Ich erinnere mich dunkel an einen Faden mit sehr ähnlicher Gartensituation in Brandenburg.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 16. Sep 2024, 12:54
von cydorian
Den Abstand nach Wuchskraft. New York Muscat etwa wächst sehr kräftig, da sind eher 4m statt 2,5m angesagt. Muskat Blau hatte ich zuerst deshalb nicht genannt, weil die Bilder so aussahen, dass da viel Fläche be- und überwachsen werden sollte, diese Sorte aber bestenfalls mittelstark wächst. Die geht dann auch, wenn sie 2,5m hat.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 16. Sep 2024, 16:18
von das Döderlein
Vielen Dank! Sind Weintrauben so viel weniger wüchsig? Wir waren diesen Sommer in Südtirol und da sahen die Abstände eher nach 80 cm oder so aus.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 16. Sep 2024, 16:22
von thuja thujon
Weintrauben sind je nach Wüchsigkeit der Unterlage deutlich weniger wüchsig. Dornfelder hat zwar eher starken Wuchs, aber lange nicht so wie die Wuchsmonster mit amerikanischen Wildgenen drin. Ein Pflanzabstand von 1,3m bei Weintrauben ist passend. Die haben auch viel kürzere Blattabstände und nicht so große Segel wie manche `Amerikaner´.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 16. Sep 2024, 19:19
von TomMeier
Muss man eigentlich eine Weinrebe wie Muscat Bleu vollsonnig pflanzen oder genügt ihr auch die Sonne von 7-13 Uhr? Also macht es einen spürbaren Unterschied?
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 17. Sep 2024, 00:29
von thuja thujon
Sie wird länger brauchen zum ausreifen und die durch den Standort bedingte Pilzanfälligkeit wird man mit 3-4 Extra-Behandlungen in den Griff bekommen. Neben den am vollsonnigen Standort üblichen 2-3 Fungizidbehandlungen werden auch Insektizidbehandlunegn gegen KEF dazukommen.
Also ja, kann man machen, das ist wie mit angezogener Handbremse Auto fahren. Geht, kostet halt.
Widerspricht nur allen politischen Zielen nach Pflanzenschutzreduktion. Macht halt überhaupt keinen Sinn.
Aber technisch ists machbar.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 17. Sep 2024, 09:48
von cydorian
das Döderlein hat geschrieben: ↑16. Sep 2024, 16:18
Vielen Dank! Sind Weintrauben so viel weniger wüchsig?
Schnitt, Unterlage, Sorten.
TomMeier hat geschrieben: ↑16. Sep 2024, 19:19
Muss man eigentlich eine Weinrebe wie Muscat Bleu vollsonnig pflanzen oder genügt ihr auch die Sonne von 7-13 Uhr?
Schatten ist nicht gleich Schatten. Trauben an Ranken, die in einen Dachüberstand und in Vollschatten hineinwachsen werden ganz gut, weil ein anderer Teil der Rebe in der Sonne ist. Halbschatten von einem lichten Gehölz ist auch was anderes wie Vollschatten hinter einer Mauer.
Für die Praxis will ichs mal so sagen: Wenn der Schatten auch Vorteile mit sich bringt wie zum Beispiel Regenschutz, weil je nach Tageszeit von einem Überstand beschattet wird und es eine nicht oidiumanfällige Sorte ist, dann ist das okay.
Gestern hatte ich auch ein Schattenerlebnis. Habe auf der Obstwiese auch ein paar Reben. Übrigens relativ empfindliche Sorten und trotzdem viel gesünder wie die im Hausgarten - windoffen macht viel aus. Eine wächst im Schatten von. Bäumen, Sirius oder Orion glaub ich, eine Weinrebe, keine Tafeltraube. Um die kümmere ich mich nicht mehr, war eh Überzählig, hab ich dahingestopft statt wegzuwerfen. Aber sie wächst und will raus aus dem Schatten, klimmt sich an alten Zwetschgen hoch. Dieses Jahr hatte sie sogar kräftig Ertrag. Die Blätter unten im Vollschatten waren wegen Pilz schon weg, oben sah es besser aus. Hab geerntet mit der Leiter. Gute Öchslewerte, guter Saft.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 18. Sep 2024, 23:13
von das Döderlein
Ich habe jetzt mal bei Schmidts gesucht. Dort gibt es sehr praktische Filtermöglichkeiten, sodass ich nur frostharte, pilzresistente, früh reifende und mittelstark wachsende Sorten angeschaut habe. In der engeren Auswahl sind Jupiter, Timur, Elegant Sverhranny, Arkadia Rozowa und Saturn. Nach Garant habe ich auch geschaut, aber die ist als starkwüchsig angegeben. Wie viel macht das denn aus?
Wenn ich jeder Rebe 2,50 m geben will, kann ich davon vier Sorten auf die 10 m auswählen. Oder kann man den Abstand reduzieren? Lieber gedulden und im Frühjahr setzen? Eigentlich würde ich gerne sofort loslegen, jetzt bin ich einmal angefixt, sehr gefährliche Website.

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 19. Sep 2024, 11:29
von cydorian
Bei Osteuropa-Sorten muss man immer mindestens eine Resistenznote abziehen. Elegant Sverhranny kriegt bei mir fast immer Oidium, Jupiter nicht. Garant ist eine brave und unspektakuläre Sorte, der Wuchs ist zu beherrschen.
Die 2,5m sind ja nur eine Dimension. Die Höhe spielt auch eine Rolle. 2,5m breit in 3m Höhe sind anders als 2,5m in 1m Höhe...
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 19. Sep 2024, 19:43
von das Döderlein
Dann Garant statt Elegant, vielen Dank! Höhe habe ich ja und dann im Prinzip auch noch viel waagerechte Fläche. Die naive Idee dahinter war: Sind die Trauben gut, ernten wir. Wenn nicht, ernten die Hühner.
Jetzt muss ich aber immer noch eine Sorte loswerden.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 21. Sep 2024, 12:25
von TomMeier
Hallo,
Ich möchte gerne nachher meine bestellte Weinrebe Muskat Bleu im Garten einpflanzen. Ich habe bislang aber noch nicht ganz verstanden, wie tief man einpflanzt.
Ich habe mal bei der Weinrebe 3 Markierungslinien eingefügt. Bis zu welcher Linie sollte man die Rebe tief einpflanzen?

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 21. Sep 2024, 21:21
von thuja thujon
Blau.
Und unbedingt den Wurzelballen komplett aufdröseln, vom Topfumriss sollte nichts mehr erkennbar sein, sondern die Wurzeln im Pflanzloch frei entfaltbar nach unten zeigen.
Im Spätwinter dann auf 2 austriebsfähige Augen zurückschneiden.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 21. Sep 2024, 21:29
von cydorian
Rate eher zu rot. Die Veredelungsstelle soll natürlich über dem Boden sein, aber nicht weit. Veredlungsstelle soll gerade noch herausschauen.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 21. Sep 2024, 22:40
von thuja thujon
Ok. Ich komme eben aus einer warmen Gegend. Da häufelt kaum einer noch im Herbst an.
Und flache Wurzeln nehmen hier auch mal das Wasser von Sommergewittern mit.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 24. Sep 2024, 20:18
von kolumbus
Nicht Sortenecht?: "Traube Lakemont hat große Kerne"
Vor ca. 2 Jahren kaufte ich in einem bekannten Gartencenter die "Kernlose" Traube Lakemont, da eine Bekannte sie als sehr robust und "Kernlos" beschrieb.
Jetzt hatte ich die ersten 5 Trauben dran und zu meinem Erstaunen enthielten sie "große" Kerne! (Siehe Bild) Ich habe u.a. Venus und Vanessa und hier sind nur kleine Fädchen zu sehen bzw. zu bemerken.
Als ich im Gartencenter dies reklamieren wollte, meinte die Verkäuferin, dies wäre kein Reklamationsgrund und es könne immer wieder vorkommen, das bei kernlosen Trauben größere Kerne vorkommen!?. Die kurze Diskussion über Sortenechtheit von Edelreißern und ggf. vertauschte Pflanzenschilder brachten leider keine weiteren Erkenntnisse für mich.
Meine Frage:
- Haben eure Lakemont Trauben auch so große Kerne? bzw. kann es immer wieder solche Genmutationen bei Stecklingsvermehrung geben?, also neu und wo anders kaufen?.
Besten Dank & Gruss
Kolumbus