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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 20. Okt 2024, 13:23
von thuja thujon
Die hat so wenig Zuwachs, weil sie zu wenig geschnitten wurde. Ich würde im Winter nochmal auf 3 Augen im einjährigen Holz zurückschneiden. Also dass nicht mehr als 3 Triebe nächstes Jahr wachsen.

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 20. Okt 2024, 13:30
von monili
Echt?
Ich dachte, ich hätte eh viel geschnitten.
Okay, die Teile die zurückgefroren waren.
Wird vermutlich nicht zählen.

Du meinst vermutlich das nächstes Jahr nicht mehr als 3 neue Triebe wachsen?
Also auf den jetzigen 3 Trieben jeweils 3 neue Triebe?

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 20. Okt 2024, 13:39
von thuja thujon
Insgesamt 3 Triebe. Das Holz ist so schwach, da muss fast komplett resettet werden.

Die hier ist 3 Jahre alt. Schnitt auf ein Auge beim pflanzen, 3 im zweiten Jahr, im dritten 9 Augen.
Mindestens 90% des Zuwachsen muss jährlich weg, wenn sie wachsen sollen.
Rodni 20241019.jpeg

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 20. Okt 2024, 14:48
von monili
Bislang habe ich die Augen bzw. Triebe, die sich am senkrecht wachsenden Stamm (wenn man den überhaupt schon so nennen kann) befinden ausgebrochen, damit der Weinstock seine Kraft in die Triebe, die oben auf der Pergola liegen steckt.

Meinst Du war das ein Fehler? Und ich sollte ihn wieder soweit zurückschneiden dass er wieder ganz unten ist und nur dort 3 Triebe lassen?
Würd' ich allerdings ungern machen, wo er doch zumindest schon auf dem Pergola-Dach angekommen ist...

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 20. Okt 2024, 20:59
von Starking007
Mach es!
Ist der Stock gesund und sitzt gut, macht er jährlich meterlange Triebe, da ist das dünne kurvige Kümmerzeug, durch das in Zukunft der ganze Saft müßte, nur im Weg.
Mein Ziel wäre von ganz unten nach ganz oben der Trieb (einer!) eines einzigen Jahres, nicht unter fingerdick. Erwachsenenfinger.

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 20. Okt 2024, 21:24
von thuja thujon
Auch eine Möglichkeit. Geht beides.
Ich kann nicht klar erkennen, wo das alte Holz aufhört und das neue anfängt. Aber Rückschnitt wird gut tun, nichts anderes.

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 20. Okt 2024, 22:59
von monili
Starking007 hat geschrieben: 20. Okt 2024, 20:59 Mach es!
Ist der Stock gesund und sitzt gut, macht er jährlich meterlange Triebe, da ist das dünne kurvige Kümmerzeug, durch das in Zukunft der ganze Saft müßte, nur im Weg.
Mein Ziel wäre von ganz unten nach ganz oben der Trieb (einer!) eines einzigen Jahres, nicht unter fingerdick. Erwachsenenfinger.
ok, wenn ich den Weinstock ganz runter schneide, bis über die Veredelungsstelle, dann aber nur auf ein Auge?!?
Es soll ja ein einziger meterlanger Trieb werden der bis zum Dach reicht... was wollte ich dann mit 3 Augen bzw. 3 Trieben vom Boden aufs Dach?!?

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 21. Okt 2024, 06:42
von Starking007
Diese Seite der Pergola bräuchte noch eine Querlatte/Draht unter der Dreiecksverstrebung.

".....Ich würde im Winter nochmal auf 3 Augen im einjährigen Holz...."
Das einjährige Holz ist das, was bei dir noch hellbraun ist.
Ein Auge das kräftig treibt ist das Ziel, auf drei würde ich nicht schneiden, es sei denn man möchte eine Frostreserve.
Am Anfang sollte es ausschließlich darum gehen das Wurzelwerk zu kräftigen,
starke Basistriebe zu erzeugen, sonst krebst dein Wein das ganze Leben nur schwach rum.

Stell dir vor das wär ne Wasserleitung, unten hast du dünne Rohre mit lauter Kurven,
und darauf willst ein ganzes Leitungsnetz setzen???

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 21. Okt 2024, 09:04
von thuja thujon
Die neuen Leitungsbahnen werden bei den Reben ja außen angelegt, also da ist kein dünnes Rohr, das macht sich so breit wie es das kann. Und da ist das Problem, eine dauerhaft geschwächte Rebe wird nie kräftig und kann so mit zB Fruchtbelastung nicht umgehen.

Unten an der Basis gibt es keine Augen mehr im alten Holz, nur schlafende Augen. Da ists also egal, wie tief genau oder wo man schneidet, es werden eh viele Stammaustriebe kommen und damit macht man alle weg bis auf den kräftigsten.

Also entweder weg auf kurz über der Veredlung schneiden und nur einen Trieb belassen oder oben am einjährigen Holz 3 Augen belassen. Beides geht. Ganz zurück auf los ist am einfachsten. Zudem sollte im nächsten Jahr das Laub gesund gehalten werden, dass auch ausreichend Aufbaustoffe eingelagert werden.

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 21. Okt 2024, 10:49
von cydorian
Kurz oberhalb der Veredelung schneiden nicht. Da heute fast generell wegen sehr frühem Austrieb doch noch Frost kommt, kann man damit das Edelreis umbringen. Das steht dann voll im Saft, friert auch ein Stück ins Holz zurück und gar nichts ist mehr da weil du so eifrig geschnitten hast. Dann stehste wieder auf Null. Ist mir schon zweimal passiert.

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 21. Okt 2024, 10:52
von monili
ok, wenn ich jetzt im frühjahr auf ein auge deutlich runterschneide kurz über die veredelungsstelle schneide (danke cydorian, habs erst jetzt gelesen), was mache ich dann im folgenden jahr um den weinstock ordentlich zum wachsen zu bringen?
wenn ich ihn dann auf 3 augen schneide ist er erst wieder fast ganz unten am boden...

mich erinnert das ganze ein bißchen an meine friseurgeschichte in jungen jahren, ich wollte mir lange haare wachsen lassen. jeder friseur hat gemeint, dafür müssen die spitzen runter dann kann ich mir die haare lang wachsen lassen und - schnapp - war ein ordentliches stück weg.
was soll ich sagen, das ging ein paar jahre so. schnapp, das stück war immer weg und die haare wurden nie länger. bis ich dann irgendwann in den friseur-streik getreten bin. und bis heute endlich lange haare bekommen habe.

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 21. Okt 2024, 11:01
von thuja thujon
Wenn du einen kräftigen Trieb hochgezogen hast die unteren zB 15 Augen blenden und oben 3 entwickeln lassen.

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 21. Okt 2024, 11:16
von monili
Danke!
Mit blenden meinst Du wegknipsen?
Das ist eigentlich das was ich gemacht habe.
Mit dem Unterschied dass der Trieb nicht kräftig geworden ist...

Habe im Vorjahr 2 Triebe entwickeln lassen und heuer alles weggeknipst was am "Stamm" entlang wächst und nur ganz oben wachsen lassen. Ob ich heuer dort gekürzt habe weiß ich nimmer. So weit ich mich erinnere sind von selbst nur diese paar Triebe ganz oben gewachsen.

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 22. Okt 2024, 00:14
von thuja thujon
Wichtig ist, dass die weggeknipsten Augen nicht austreiben können.
Die sichere Bank, Starking hats geschrieben, zurück auf los, einen Trieb hochziehen, Kulidicke, nicht Bleistift.

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Verfasst: 22. Okt 2024, 20:45
von Starking007
Fingerdick, meiner! ;-)

Schneiden, bis eben diese Dicke kommt, kann im ersten Jahr sein oder im dritten.
Futter und Wasser können da auch helfen, ist aber eher nicht nötig.

Die Kunst ist es für die nächsten 10-20 Jahre zu handeln und nicht für das nächste Eine.

Hier müsen die letzten Venus weg, bei der feuchten Luft schimmeln die Beeren in der Traube,
die Stiele sind auch nicht mehr lebendig.