Seite 8 von 21

Re:Kaminholzasche im Garten

Verfasst: 11. Feb 2013, 16:38
von Isatis blau
:-*

Re:Kaminholzasche im Garten

Verfasst: 11. Feb 2013, 16:38
von Jayfox
Danke. :-* zurück!
Ich dachte eigentlich mehr an eine logische Begründung und nicht an häufig völlig absurde Grenzwerte aus irgend welchen Verordnungen...
Was wäre denn für dich eine logische Begründung?Z.B. die von Zwiebeltom nochmals erwähnte?

Re:Kaminholzasche im Garten

Verfasst: 11. Feb 2013, 16:55
von Günther
Über Diplomarbeiten (und Dissertationen...) reden wir lieber nicht.Mit ausreichend empfindlichen Methoden findet man das ganze Periodensystem faktisch überall.Kupfer und Zink beispielsweise sind essentielle Spurenelemente, durch - erlaubte und sogar "biologische" - Kupferspritzungen beispielsweise kommt mehr Kupfer in den Boden als durch Holzaschedüngung, vor allem, wenn es nicht kupferimprägniertes Nutzholz, sondern normales Brennholz ist.Wird ein Grundstück womöglich mehrmals jährlich zentimeterdick mit Holzasche bedeckt, dann hätt ich auch gewisse Bedenken. Voraussichtlich würde dort aber sowieso nix mehr wachsen....Der Nachteil der Holzasche gegenüber dem Kompostieren von Holz udgl. ist der praktisch völlige Verlust des gebundenen Stickstoffs.

Re:Kaminholzasche im Garten

Verfasst: 11. Feb 2013, 18:57
von Amur
Von daher erschließt sich mir immer noch nicht weshalb Asche wegen Schwermetallen Pfui sein soll, Kompost dagegen nicht.
...Kompost dürfte weitestgehend aus dem eigenen Garten stammen, so dass Schwermetalle aus dem Boden in einem Kreislauf über Pflanzen bzw. Pflanzenteile sowie den Komposthaufen wieder dorthin zurück gelangen, ohne dass sich .....
Gut der "importierte" Holzanteil beim verfeuern ist weitgehend von ausserhalb, richtig. Aber im Kompost sind zumindest bei uns auch jede Menge Pflanzenabfälle von ausserhalb, die Gewichtsmäßig wohl deutlich mehr als die Asche wiegen die wir produzieren.Von daher sehe ich auch auf sehr lange Sicht nicht wirklich eine Gefahr für den Boden, weder durch die Asche noch durch den Kompost.

Re:Kaminholzasche im Garten

Verfasst: 11. Feb 2013, 19:05
von Jayfox
Gut der "importierte" Holzanteil beim verfeuern ist weitgehend von ausserhalb, richtig. Aber im Kompost sind zumindest bei uns auch jede Menge Pflanzenabfälle von ausserhalb, die Gewichtsmäßig wohl deutlich mehr als die Asche wiegen die wir produzieren.Von daher sehe ich auch auf sehr lange Sicht nicht wirklich eine Gefahr für den Boden, weder durch die Asche noch durch den Kompost.
Na, überschlage mal, wieviel Kilogramm Holz so im Verlauf eines Winters durch den Schornstein gejagt wird und wieviel Asche da übrigbleibt im Verhältnis zu dem bisschen Obst und Gemüse, das von zugekaufter Ware auf den Kompost kommt.Wobei du bei so einem Vergleich noch berücksichtigen musst, dass man bei Obst und Gemüse die Menge auf Trockengewicht beziehen musst.Ich denke, da kommt ein Vielfaches an Asche im Vergleich zum "externen Bioabfall" zusammen.

Re:Kaminholzasche im Garten

Verfasst: 11. Feb 2013, 19:18
von Christina
Bristlecone, danke für den Link zur Diplomarbeit, ich war jetzt eine Weile beschaftigt. ;DIch werde jetzt weiterhin ohne Asche gärtnern, geht auch gut hier, der Boden ist sehr fruchtbar.

Re:Kaminholzasche im Garten

Verfasst: 11. Feb 2013, 19:43
von Amur
In der Arbeit steht nämlich auch, dass Asche vom eigenen Kamin aus Holz aus dem eigenen Garten ein sinnvoller und erlaubter Dünger ist.
Gibst du mal an, auf welcher Seite das explizit steht?...
Auf Seite 91 werden zumindest mal Mengen angegeben bei denen mit großer Wahrscheinlichkeit keine Überschreitung irgendwelcher Grenzwerte der für Gärten anzuwendenden Bodenschutzverordnung erfolgt.

Re:Kaminholzasche im Garten

Verfasst: 12. Feb 2013, 07:42
von Jayfox
Genau, das sind die auch in der Zusammenfassung genannten Mengen von ca. 40 g/m² x Jahr für Holzhackschnitzelgrobaschen und 20 g/m² x Jahr für Pelletaschen. Der Ascheanteil von Holz beträgt etwa 0,5 - 1 % (bei reinem Holz, wenn Rinde dabei ist, geringfügig mehr), wovon der größte Teil auch tatsächlich als Asche im Ofen übrigbleibt, ein kleiner Teil entweicht durch den Kamin. Sagen wir also 1 %.Nimmt man zur weiteren Abschätzung mal an, dass je nach Ofen- oder Kaminnutzung in einem Jahr 1 - 10 m³ Holz (Scheitholz, 33 cm, Schüttdichte ca. 0,35) verheizt werden (bei einem Einfamilienhaus, dass nur mit Holz beheizt wird, wird das wohl nicht reichen, oder?), dessen spez. Dichte bei 0,35 liegt, so wären das 350 - 3500 kg Holz. Dann kommt man auf eine jährliche Aschemenge in der Größenordnung von 3,5 - 35 Kilogramm Asche. Heutige Grundstücksgrößen dürften 1000 m² in der Regel nicht überschreiten, eher deutlich weniger. Rechnet man noch die Fläche von Haus, Wegen und Garage ab, so dürften 500 m² Gartenfläche eher bereits über dem Durchschnitt liegen.Nehmen wir vereinfacht an, auf diesen 500 m² Rasen, Stauden- und Gemüsebeeten würde die Asche gleichmäßig verteilt, dann kämen wir auf 7 - 70 g Asche/m².Ich denke, diese überschlägige Rechnung ist eher noch zu vorsichtig, die tatsächlichen Mengen können in nicht wenigen Fällen (neue Häuser mit Ofen/Kamin auf eher kleinen Grundstücken, eher punktuelles und nicht gleichmäßig verteiltes Ausbringen der Asche) auch deutlich höher sein. Zu hoch, um sie auf Dauer auf dem eigenen Grundstück zu entsorgen.

Re:Kaminholzasche im Garten

Verfasst: 12. Feb 2013, 07:57
von Mediterraneus
Genau, das sind die auch in der Zusammenfassung genannten Mengen von ca. 40 g/m² x Jahr für Holzhackschnitzelgrobaschen und 20 g/m² x Jahr für Pelletaschen.
Weißt du, wieviel 40 g Asche ist? 40 g sind schon sehr viel. Asche wiegt ja fast nix.Und es redet ja keiner davon, den Garten mit Asche zuzuschütten. Allzuviel ist ungesund, das ist klar. Das gilt bei allem. Zuviel Wasser ist auch tödlich, man ersäuft ;)Wenn man lange genug rumrechnet, kommt man immer zu Ergebnissen. Es gibt solche Studien und solche. Z.b auch solche, wo ein Porsche Cayenne sinnvoller für die Umwelt ist, als ein Kleinwagen, weil er ja im Verhältnis zu seinem Gewicht viel weniger Schadstoffe ausstößt. ;)Und sowas wird dann auch noch geglaubt (sorry Beispiel O.t.)

Re:Kaminholzasche im Garten

Verfasst: 12. Feb 2013, 08:23
von Isatis blau
Wobei es bei diesen Werten nur darum geht, ob irgendwelche Schadstoffhöchstmengen eingehalten werden. Welche Menge Asche pro qm in Bezug auf die Nährstoffmenge sinnvoll sind und welche zuviel sind, ist in der Arbeit nicht angegeben.Dafür steht drin, dass in Schweden andere Gesetze gelten und man da dann die Asche im Wald verwenden kann.Dass zu viel Asche nicht gut ist, ist klar, welche Aschemenge von der Nährstoffmenge her sinnvoll ist, wissen wir immer noch nicht. Zwei Tonnen Blaukorn sollte man auch nicht im 100qm Reihenhausgarten entsorgen.Diese Arbeit taugt jedenfalls nicht dazu, vor Holzasche generell zu warnen.

Re:Kaminholzasche im Garten

Verfasst: 12. Feb 2013, 08:23
von Mediterraneus
Gut der "importierte" Holzanteil beim verfeuern ist weitgehend von ausserhalb, richtig. Aber im Kompost sind zumindest bei uns auch jede Menge Pflanzenabfälle von ausserhalb, die Gewichtsmäßig wohl deutlich mehr als die Asche wiegen die wir produzieren.
Na, überschlage mal, wieviel Kilogramm Holz so im Verlauf eines Winters durch den Schornstein gejagt wird und wieviel Asche da übrigbleibt im Verhältnis zu dem bisschen Obst und Gemüse, das von zugekaufter Ware auf den Kompost kommt.Wobei du bei so einem Vergleich noch berücksichtigen musst, dass man bei Obst und Gemüse die Menge auf Trockengewicht beziehen musst.Ich denke, da kommt ein Vielfaches an Asche im Vergleich zum "externen Bioabfall" zusammen.
Das ist richtig. Asche ist sehr konzentriertes Holz. Das muss man wissen.Dünger ist aber auch ein Nährstoffkonzentrat, welches man sparsam und dosiert verwenden sollte. Auch Kompost ist konzentriert.Auch gekaufter Rindenmulch, Blumenerde und Kompost bringt zusätzliche Schadstoffe in den Garten.

Re:Kaminholzasche im Garten

Verfasst: 12. Feb 2013, 08:37
von Jayfox
Deshalb gibt es z.B. für Kompost auch Höchstwerte für den Gehalt an Schwermetallen.
Diese Arbeit taugt jedenfalls nicht dazu, vor Holzasche generell zu warnen.
Es ist wohl auch gar nicht das Ziel dieser Arbeit, vor etwas zu warnen.
Isatis blau hat geschrieben:Wobei es bei diesen Werten nur darum geht, ob irgendwelche Schadstoffhöchstmengen eingehalten werden. Welche Menge Asche pro qm in Bezug auf die Nährstoffmenge sinnvoll sind und welche zuviel sind, ist in der Arbeit nicht angegeben....Dass zu viel Asche nicht gut ist, ist klar, welche Aschemenge von der Nährstoffmenge her sinnvoll ist, wissen wir immer noch nicht. Zwei Tonnen Blaukorn sollte man auch nicht im 100qm Reihenhausgarten entsorgen.
Richtig, über den Nährstoffgehalt der Asche ist mit diesen Angaben von 40 bzw. 20 g/m² nichts gesagt.Na, dann rechnen wir doch nochmal:Wir hatten weiter oben Angaben zum Kaliumgehalt der Asche. Wir müssen nicht ums Detail streiten, nehmen wir als Größenordnung 10 %.Somit wäre Asche in der Hinsicht etwa mit üblichen ausgebrachten Gartendüngern zu vergleichen - wenn man da auf die NPK-Angaben schaut, so ist ist ein Anteil von 10 % K eher noch an der unteren Grenze.Man könnte also mit besagten 20 - 40 g/m² vermutlich ausreichend Kalium zuführen. Allerdings brächte man zugleich eine erhebliche Menge an Calcium mit ein, dazu kommt die stark alkalische Reaktion der Asche, die entweder vom Boden abgepuffert werden muss oder den Boden-pH-Wert je nach ausgebrachter Menge mehr oder weniger ins Basische verschiebt. Im basischen Bodenbereich wird Eisen schlecht pflanzenverfügbar, was Chlorosen begünstigt.Der Hauptpflanzennährstoff Phosphor wird mit Asche nur in untergeordneter Menge ausgebracht. Das mag bei vielen Böden nicht weiter schlimm sein, da sie sowieso genug Phosphor enthalten.Stickstoff wird mit Asche überhaupt nicht zugeführt.Fazit: Eine bodengemäße und dem Pflanzenbedarf angepasste Düngung sieht jedenfalls anders aus. Wer nicht ein Missverhältnis der Hauptnährstoffe NPK, eine Verschiebung des Boden-pH-Werts ins Alkalische und eventuell Eisenmangel hinnehmen möchte, sollte vielleicht regelmäßig eine Bodenanalyse machen lassen, wenn er mit Holzasche düngt.P.S. Man könnte auf die Idee kommen, die Holzasche zusammen mit einem stark stickstoffhaltigen Dünger wie Hornspänen auszubringen oder mit einem synthetischen N-Dünger wie Harnstoff oder Ammoniumsulfat. Allerdings würde die alkalische Reaktion der Holzasche dazu führen, dass ein Teil des Stickstoffs als gasförmiges Ammoniak entweicht. Mit anderen Worten: Man düngt dann auch ein wenig die Luft.

Re:Kaminholzasche im Garten

Verfasst: 12. Feb 2013, 08:54
von Mediterraneus
Bei uns gibts ein Sprichwort:"Dem gschenkta Gaul guggt ma nid neis Maul"

Re:Kaminholzasche im Garten

Verfasst: 12. Feb 2013, 08:58
von Jayfox
Bei uns gibts ein Sprichwort:"Dem gschenkta Gaul guggt ma nid neis Maul"
Ja. Das sind dann die Pferde, die man später vor der Apotheke kotzen sieht. ;D

Re:Kaminholzasche im Garten

Verfasst: 12. Feb 2013, 09:11
von Mediterraneus
Es hat ja niemand behauptet, dass Holzasche der perfekte Dünger ist.Aber sie ist ein "Naturprodukt", sie fällt an und ist kostenlos.Soll ich sie in die Tonne kippen, wo sie unter Schadstoffausstoß abtransportiert wird? Stattdessen kaufe ich mehr Dünger, der unter dubiosen Herstellungsmethoden stammt, die ebenso die Umwelt belasten?Ich werfe auch Eierschalen unter meine Helleboren und habe keinerlei Bedenken, dass ich völlig unberechenbar meinen Boden verkalke.Ich sehe das entspannt, von der Natur für die Natur. ;)