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Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

Verfasst: 30. Apr 2010, 13:10
von mame
fars, wenn man eine kompetente Beratung zum Einkauf braucht, kann ich nur empfehlen, einen Termin zu vereinbaren. Zumindest in den Gärtnereien hierzulande ist das problemlos möglich. Die Extra-Beratung kostet natürlich auch extra, dafür hat man dann einen Pflanzenverkäufer ganz für sich alleine, solange wie es eben dauert.Zum Versand ist mir noch eingefallen, dass ich letztes Jahr einen Lavendel bei Rühlemann bestellen wollte und dazu noch eine Frage hatte. Die ist mir dann so schnell und kompetent beantwortet worden, dass ich mir dann nicht mehr sicher war, ob die Sorte für mein Vorhaben die richtige ist. Das hat dann weitere Fragen aufgeworfen und irgendwie wollte/konnte ich mich dann nicht mehr damit befassen und habe dann gar nichts bestellt. :-[ Das muss ich unbedingt noch nachholen. Ich kann mir aber seitdem sehr gut vorstellen, dass zuviel Beratung auch nicht immer verkaufsfördernd ist. ;D

Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

Verfasst: 30. Apr 2010, 13:10
von sarastro
hinfahren ist immer das Beste.
Auch dafür gibt es Gegenbeispiele:1. Wenn dem Beratungspersonal (immer vorausgesetzt, man erwischt tatsächlich eine Fachfrau oder einen Fachmann) weitere Kunden im Nacken sitzen, erlahmt die Bereitschaft, zu beraten und zu fachsimmpeln merklich nach kurzer Zeit.2. Der Druck, nicht nur etwas , sondern ganz viel zu kaufen, nimmt erheblich zu.
Ersteres hängt vom Geduld der Kunden ab. Heutzutage sind längere Beratungsgespräche eher selten, da niemand mehr Zeit zu haben scheint.Und Zweiteres beruht auf eine natürliche "Selbstbeherrschung". Ich kenne Kunden, die kommen unverfroren alle 14 Tage, bis zu 10 x im Jahr und kaufen jedes Mal zwei Pflanzen, wenn überhaupt. Und inspizieren bei jedem Besuch Mal mindestens 20 Minuten bis zu einer Dreiviertelstunde und fragen obendrein. Wenn ich Kunde wäre, hätte ich längst ein ungutes Gefühl oder schlechtes Gewissen, weil ich anders erzogen wurde. Aber es stimmt schon, wenn man in eine Gärtnerei fährt, gibt man wesentlich mehr Geld aus, das merke ich an den Kunden. Es soll sich schließlich auch lohnen. Und dann ist ja noch der durchaus positive "Verführungseffekt" durch die Anlagen und das Schwärmen des Verkaufspersonals. ;D ;)Manchmal glaube ich, manche Zeitgenossen sehen es als "unter der Gürtellinie" an, wenn man gewillt ist, etwas an den mann/frau zu bringen. Auf der anderen Seite gehört es anscheinend zum guten Ton, mit Geld zu spekulieren und riesen Gewinne einzufahren. ::)Andere Kunden wiederum trauen sich gar nicht zu fragen, so, als würden wir beißen. Kurz und gut, es ist ein Auf und Ab.Ein Bekannter von mir sagte einmal: "Der Herrgott hat schon so einen Tiergarten beinand'!" ;DZuviel gute Beratung kann u.U. kontraproduktiv sein, ist aber ehrlich. Und wieviele ehrliche Gärtner gibt es denn noch? Wenn ich sagen würde, ein Federgras wächst auch bei Rhododendron in feucht/frischem Milieu und Halbschatten, so mag dies wohl stimmen. Es gedeiht dort genau ein halbes Jahr. Und wenn es länger gedeiht, dann passt es zumindest charakterlich ganz und gar nicht. Man muss sich als Verkäufer eben was einfallen lassen und Alternativen im Hinterstübchen (Oberstübchen..) haben.Und wenn ich meiner Kundschaft den Lavendel zu Rosen ausrede, werde ich immer ungläubig angestarrt, weil 40 Jahre lang der gleiche Blödsinn abgeschrieben und beratend verkauft wurde. Ich mache aber durchaus dasselbe Geschäft mit anderen Stauden, die besser hinpassen! Und wenn die Kunden partout Lavendel wollen, dann sollen sie halt. :'( :PBei Lavendel zu Rosen hat man in den 60er und 70er Jahren einen Verkaufsschlager gesucht, der mit den Lebensbereichen absolut nicht konform geht. Und da sollten wir langsam drüber stehen. Es sei denn, die Rosen stehen in mineralischen Böden.

Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

Verfasst: 30. Apr 2010, 14:55
von fars
fars, wenn man eine kompetente Beratung zum Einkauf braucht, kann ich nur empfehlen, einen Termin zu vereinbaren.
Das ist doch graue Theorie.Mag sein, dass es einige Spezialgärtnereien oder Nischenbetriebe gibt, die auf telefonischen Anruf hin um 15.00 Uhr eine(n) kompetenten Berater(in) abstellen, ohne zu wissen, ob diese Lücke im Verkaufspersonal sich auszahlt. Üblicherweise bekommt man auf eine derartige Bitte die Antwort, dass man davon ausgehen könne fachgerecht beraten zu werden, was sich dann nicht selten als Etikettenschwindel herausstellt.Nun ist der Beratungsanspruch des Forums-Freundeskreises gewiss ein höherer und oft auch speziellerer als selbst bei engagierten Hobbygärtnern. Was wir doch wollen, sind die Informationen "dahinter", aus der Kulisse. Infos zur Echtheit, zu Kreuzungspartnern, zur Robustheit, zu Dönekens über das Gewächs, zu persönlichen Erfahrungen, zu "Tipps und Tricks". Soviel kann der Staudengärtner gar nicht verkaufen, um diesen Zeitverlust wieder wettzumachen: Fachpersonal 2 Stunden aus dem Verkehr gezogen.

Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

Verfasst: 30. Apr 2010, 21:08
von pearl
nun, auf meine e-mail mit der Ankündigung unseres Besuchs in "Die Staudengärtnerei" hatte ich eine Rückmeldung bekommen, dass Fine Molz auf jeden Fall da sei und Till Hofmann dann auch eintreffen werde. Das fand ich sehr korrekt! Beim Pflanzenverkauf im Hermannshof steht Till Hofmann und Cassian Schmidt für Beratung zur Verfügung. Das ist Luxus. Aber so sollte das Geschäft laufen, wenn man handwerklich hergestellte Dinge kauft.

Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

Verfasst: 1. Mai 2010, 11:43
von keinusername
Guten Morgen,Beratung:Das war ja genau, warum ich mit einer Riesenvorfreude zu GZ gefahren bin. Endlich mal kompetente Beratung in einer Staudengärtnerei. Dass es dann ja nix war, hat natürlich umsomehr enttäuscht.Ich war hier nahe bei meinem Wohnort in mehreren Gärtnereien, iund in denen war die Beratung eher bescheiden, abgesehen, dass viele Gärnterein die sorten nicht auszeichnen.In diesem Zusammenhang muss ich die Gärtnerei Gaissmeyer loben.Ich habe dort mithilfe der Fragefunktion im Eshop meine Fragen zu einigen Pflanzen gestellt, und bekam die - kompetente und ehrliche - Antwort spätestens nach einer Woche. Ist ja klar, dass ich - insbesondere nach dem Reinfall bei GZ - dann eine große Bestellung dort abgegeben habe. Schließelich wollen die Flächen, die ich mühsam von Topinambur und Goldfelberich befreit habe, beflanzt werden. ;DSchönen Feiertag nochkeinusername

Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

Verfasst: 2. Mai 2010, 09:23
von sarastro
Und ich kenne einige Kunden, welche aus verschiedenen Gründen dort nie mehr kaufen. Aber jeder hat so seine Erfahrungen.Ich glaube außerdem, dass sich jeder Betrieb seine "Fän"-Gemeinde selbst heranziehen muss, ob dies nun Ökoschiene via Kraut und R., teure Exklusivschiene oder Seltenheiten im Staudenreich basiert. Bei uns kaufen eigentlich wenig Gaißmayer- oder Gräfinkunden. Diese sind irgendwie anders gestrickt. Auch spürt man beispielsweise den Fanclub einer bekannten Biokräuterei aus Niederösterreich, deren Kunden ausschließlich deretwegen kommen und auf Ausstellungen nicht links und rechts zu anderen Gärtnern schauen, geschweigedenn dort kaufen.

Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

Verfasst: 2. Mai 2010, 10:29
von zwerggarten
das kennst du jetzt aber nur von gartenmärkten, oder schlägt sich das auch im bestell- und versandbereich nieder?

Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

Verfasst: 2. Mai 2010, 11:30
von sarastro
Teilweise auch dort. ;D Und an den Besuchern der Gärtnerei. Ein Fän-Külübi ist zwar nett, aber man darf sich nicht ausschließlich drauf stützen.

Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

Verfasst: 2. Mai 2010, 13:31
von Violatricolor
Die Extra-Beratung kostet natürlich auch extra,
Also, das verstehe ich nun wieder nicht. Warum denn extra? Meiner Meinung nach gehört kompetente Beratung dazu. Ein Verkauf soll ja kein Betrug sein.Die Idee mit der Terminvereinbarung finde ich nicht schlecht. Die Produzenten sind ja keine Sklaven, die auf jedes Kommando herbeispringen müssen. Hat man wenig oder gar kein Personal, dann ist die Terminabsprache auf jeden Fall das angepasste Verhalten. Wenigstens sehe ich das so.

Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

Verfasst: 2. Mai 2010, 15:18
von sarastro
Also Terminvereinbarung läuft bei uns nur dann, wenn jemand eine intensive Beratung über eine größeres Beet/Anpflanzung wünscht. Aber es kommt immer wieder vor, dass Kunden mit Plan/Foto etc. ausgerüstet, daherkommen und dann muss man eben beraten und verkaufen. Da zu sagen, bitte kommen Sie dann und dann, geht nicht, schließlich ist dies unser ureigenstes Geschäft. Heutzutage kommen Kunden mit einer ganzen Liste an Pflanzenwünschen, die du dann schnell, promt, sauber etiketiert zusammenrichten musst. Hier mit dem Argument aufzuwarten, Selbstabholung seien 3 Tage vorher abzugeben und die Leute wieder wegzuschicken, würden wir längst keine Kunden mehr haben. Sicher,eine gewisse Disziplin ist nicht schlecht, aber wenn jemand von weit herkommt, bringt man es nicht übers Herz, ihn wegzuschicken, ich jedenfalls nicht!Schlimmstenfalls muss die Kundschaft eben etwas warten. Und sich umschauen. Geduld üben.Eine mir sehr bekannte Gärtnerei in England bringt es fertig, den Auftrag weder zu bestätigen, noch prompt auszuführen. Die Rechnung ist ein handgeschriebener Fresszettel ohne Stempel und Datum. Die Sendung kommt meist ein halbes bis dreiviertel Jahr später, wenn man schon gar nicht mehr rechnet damit. Anrufen ist zwecklos. Die Pflanzen aber sind von überwältigend guter Qualität. Und wenn man in die Gärtnerei kommt, wird man mit "Don't touch anything!" begrüßt, egal, woher man kommt! ::) ;)

Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

Verfasst: 2. Mai 2010, 16:41
von Violatricolor
Ja, wenn sie so daherkommen, dann sind sie eben schon da. Besser wär's natürlich, vorher anzurufen.Aber jeder Kunde will ja nicht gleich einen Park anlegen...? ;)

Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

Verfasst: 2. Mai 2010, 20:36
von June
Anlässlich der Gartentage in Freising habe ich 4 verschiedenen Ausstellern meine Wünsche gemailt, geantwortet haben 3.Der Rosenbetrieb hätte laut Sortiment alle 3 Wunschrosen, eine davon haben aber auch 2 andere "Rosisten".Doppelt, oder gar dreifach bestellen will ich aber auch nicht.

Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

Verfasst: 2. Mai 2010, 21:18
von zwerggarten
und? 8)

Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

Verfasst: 2. Mai 2010, 23:47
von pearl
... wird man mit "Don't touch anything!" begrüßt, egal, woher man kommt! ::) ;)
die werden wissen warum! ;D Rausgerissene Stecker, von den Bändchengeweben losgelöste Wurzeln und welkene Pflanzen, in falschen Quartieren wieder deponierte Pflanzen, aus den Töpfen gerissene Pflanzen um zu prüfen, ob sie zu sehr durchwurzelt sind ...

Re:Erfahrungen mit Pflanzenversand

Verfasst: 3. Mai 2010, 07:29
von sarastro
Du hast Recht, dies ist ein Problem. Aber kein Grund, seine Kunden so zu behandeln oder keine Selbstbedienung zu veranstalten. Ich renne jeden Tag 50 x im Kreis herum und sehe, wann eine Pflanze verkehrt steht. Auch wenn dies einmal passiert, ist dies immer noch das kleinere Übel. Wir würden den Kundenstrom niemals packen, hätten wir nicht Selbstbedienung mit anschließender Beratung.