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Re:Handwerk und Kunst

Verfasst: 23. Jun 2005, 11:32
von thomas
Ein witziges Objekt, das ebenfalls in Tinguelys Geburtstadt (Freiburg i.Ue) steht.click!P.S.: Hatte einaml mehr Recht, der K.V.

Re:Handwerk und Kunst

Verfasst: 23. Jun 2005, 12:07
von Günther

Re:Handwerk und Kunst

Verfasst: 23. Jun 2005, 12:16
von Hortulanus
Nun ja, Tinguely ist was für nervöse Menschen oder für Menschen, die in der Nervosität ihre Ruhe finden.Hingegen wäre so eine Grabstele im Garten weitaus aus- und eindrucksvoller. Mit angemessener Inschrift ("Hier ruht..der gute Geschmack, die aufmüpfige Gärtnersfrau, der einmal zuviel bellende Dackel, die nichthörenwollende Katze, meine erste Wühlmaus, die winterharte Gaura...") trägt deutlich mehr zur kontemplativen Ruhe bei.

Re:Handwerk und Kunst

Verfasst: 23. Jun 2005, 12:23
von Silvia
Oder, wie George Bernhard Shaw angeblich gewünscht haben soll, aber nicht bekam: "Lieber wäre ich in Philadelphia."Und ebenso Hemmingway: "Entschuldigen Sie, wenn ich nicht aufstehe." ;)LG Silvia

Re:Handwerk und Kunst

Verfasst: 23. Jun 2005, 12:23
von thomas
Ach, ich weiß nicht ... so ab und an ein leise quietschender Anstoß durch eine Skulptur, die die biedermeierliche Beschaulichkeit stört, das hätte doch was. 8) Ok, man sollte sie unbedingt auch abschalten können.Und eine Grabstele kann ich mir auch gut animiert vorstellen, besonders nachts ...Unheimliche GrüßeThomas

Re:Handwerk und Kunst

Verfasst: 23. Jun 2005, 12:31
von Tolmiea
Das wären doch die richtigen Grabmale, insbesondere unter Berücksichtigung des Symbolgehaltes bezüglich Gartenwerkzeugen alias Mordinstrumenten.In Nikis Tarotgarten sind logischerweise auch viele Tinguely´s, ich hätte besonders gern den vom Turm, -natürlich mit dem Turm :)

Re:Handwerk und Kunst

Verfasst: 23. Jun 2005, 12:42
von Hortulanus
Danke, Tolmie,das ist Kunst, die vom "Können" kommt. Oder könntest du so ohne weiteres derartiges aus hartem Stein hauen? Na, siehste!Mein Kunstverständnis kommt hingegen vom "Müssen". Und ich müsste die rechte, gehörnte Figur haben. Die könnte meine elend langen Gartenschläuche tragen.Sind alle sehr eindrucksvoll aber auch ein wenig unheimlich. So nachts im Garten, wenn man über einen Maulwurfshügel stolpert und dann, rein zufällig, in eines dieser Hörner fällt... Anschließend ist wirklich eine Grabstele angebracht.

Re:Handwerk und Kunst

Verfasst: 23. Jun 2005, 12:44
von Nina
Hier noch schnell der ultimative Link für Liebhaber von Kinetischen ObjektenHortulanus, Du bist ja richtig ängstlich. Und was machst Du eigentlich immer nachts im Garten? ???

Re:Handwerk und Kunst

Verfasst: 23. Jun 2005, 12:51
von riesenweib
danke für den link Nina! sowas gefällt mir...

Re:Handwerk und Kunst

Verfasst: 23. Jun 2005, 12:56
von Penny Lane
Sind alle sehr eindrucksvoll aber auch ein wenig unheimlich. So nachts im Garten, wenn man über einen Maulwurfshügel stolpert und dann, rein zufällig, in eines dieser Hörner fällt... Anschließend ist wirklich eine Grabstele angebracht.
Denke bitte an den Gärtner, der in der Nacht mit seinem langen Nachthemd unterwegs war (wahrschein Dickmaulrüsselkäfer sammeln o.ä.) und dann in einer Anwandlung von Ordnungssinn den abgefaulten Holzstecken wieder an seine Rittersporn einsetzte. Aber er erwischte auch sein Nachthemd mit dem Stecken und konnte anschließend nicht mehr fort - zu Tode erschrocken. er wird festgehalten (von wem auch immer!!) fiel er in sein blühendes Rittersporngrab.Oh weh :oGruß Penny

Re:Handwerk und Kunst

Verfasst: 23. Jun 2005, 12:58
von Tolmiea
Mein Kunstverständnis kommt hingegen vom "Müssen". Und ich müsste die rechte, gehörnte Figur haben. Die könnte meine elend langen Gartenschläuche tragen.
Das mit dem Gartenschlauch hat mich jetzt dann beruhigt. Ehrlich gesagt, für fast geschenkt würd ich diese Dinger zwar schon gern nehmen, aber als Kunst betrachte ich das nicht, kriegert ich auch locker zam ;D

Re:Handwerk und Kunst

Verfasst: 23. Jun 2005, 13:00
von Günther
Der Mörder war wieder der Gärtnerund der plant schon den nächsten Coup.Der Mörder ist immer der Gärtnerund der schlägt erbarmungslos zuaus:http://www.geocities.com/ha_hammer/dermoerderist.htm

Re:Handwerk und Kunst

Verfasst: 23. Jun 2005, 13:47
von Wolfgang
... Mein Kunstverständnis kommt ... vom "Müssen".
Psychologisch sehr interessant. Kunst, die von Müssen kommt, ist Müsskunst. Das ist das starckdeutsche Wort für Missgunst, es liegt also der Antrieb zur Leistungssteigerung aus niedrigen Beweggründen vor.(Hier für die Unkundigen eine Starckdeutsch-Probe ungefähr zum Thema, nämlich über Landschaftsmaler. Starckdeutsch muss ziemlich laut gelesen werden.)Kunst entlarvt.

Re:Handwerk und Kunst

Verfasst: 23. Jun 2005, 13:58
von Hortulanus
Je nun, das "Können" ist handwerklich erlernbar. Zumindest weitgehend. Zweifel, ob Picasso malen "konnte", sind durchaus zulässig. Der "Röhrende Hirsch" ist womöglich durchaus gekonnt gemalt, ja, vielleicht sogar perfekt. Auch der Herrgottsschnitzer aus Oberammergau kann sein Handwerk. Michelangelo war ebenfalls ein Könner. Das hatte er mit Arno Breker gemein. Oder war's andersrum? Somit bewundern wir in den Werken von M. doch wohl etwas anderes als nur den glatten Popo oder die perfekte Brust einer wohlgestalteten Dame.Wie auch immer: Kunst ist allein, was "raus muss". Kunst ist das, was der Künstler, brutal formuliert, auskotzen muss, weil er sonst daran ersticken würde. Insoweit sind auch die Zeichnungen eines Schizophrenen veritable Kunst.

Re:Handwerk und Kunst

Verfasst: 23. Jun 2005, 14:03
von thomas
"Das kann ich auch" (oder gar besser) ist kein Argument gegen Kunst."Was will der Künstler damit sagen?" ist keine zulässige Frage. Denn hätte er was sagen wollen, häätte er es auch gesagt.Lieben GrußThomas