Re:Phloxgarten
Verfasst: 11. Aug 2013, 23:35
Inken :Marianne ist endlich einmal ein gestreifter Phlox, der mich völlig begeistert! Und Schaumkrone! Viele neue Phloxe könnten sich ein Scheibe davon abschneiden!
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Sehr wohl auch bei Phlox!Am Rande bemerkt: Phlox ist und war in Staudenbetrieben ein nicht unerheblicher Marktfaktor, in manchen wesentlich mehr als Funkien! Wenn ich an Hagemann oder Foerster zurückdenke, auch an manche heutigen Betriebe, die ohne Phlox wenig Bedeutung hätten. Stimmt zwar, eine Funkie hacke ich mit dem Beil auseinander und verlange 10 Euro dafür und bekomme dies auch noch. Phlox ist im Gegensatz zu seinem Preis wesentlich anspruchsvoller in der Kultur, da umfangreiche Mutterpflanzenhaltung notwendig ist. Dies ist auch der Grund, weil der Weg einer Invitro-Kultur viel bequemer, wenngleich teurer ist und sich erst rentiert, wenn ich pro Sorte Tausende benötige. Und dies machen die Holländer für uns, in dem sie zunächst die Pflanzen invitro-vermehren, dann auf dem Acker aufpflanzen und dann als Freilandware verhökern. So mit vielen Stauden, auch mit Hostas.Und dann tritt bei Phlox noch das leidige Nematodenproblem auf. In Russland sah ich ausschließlich gesunden Phlox! Die machen dies allerdings mit einem Trick 17, ich vermute dies jedenfalls.Distel ,so generell kann man das nicht sagen: Die Masse der im Labor gezogenen Pflanzen gleicht schon der jeweilien Sorte. Da aber in hohen Stückzahlen produziert wird, ist auch die Zahl untypischer Pflanzen relativ hoch. Die Auslese dieser Exemplare muss eigentlich in allen Produktionsstufen erfolgen, was aber wenig den praktischen Bedingungen entspricht (Fachpersonal).Andererseits bietet auch die herkömmlich vegetative Vermehrung keine 100 %-ige Garantie für Sortenreinheit. Stichwort: Sports. Allerdings treten diese seltener auf.
Bin vollkommen deiner Meinung! Dies sollten die Herren und Damen Staudengärtner dann gefälligst auch so rüberbringen! Wir machen genau mit jenen Punkten Werbung, weil bei uns wirklich noch 90 % des Sortimentes vor Ort selbst vermehrt ist. Leider ist es aber der Brauch, dass eine nicht unerhebliche Anzahl von Betrieben damit Schindluder treibt und Handelsware als bodenständige Kost vertreibt. Aber dies ist ein anderes Thema!Inken, woher um Himmels willen hast du noch diese alten Foerstersorten? Ich erblasse vor Neid! ('Gärtners Neid')Bei der Meristemvermehrung ist es eine Frage der Perfektionierung, wie identisch die Sprösslinge mit der Mutterpflanze sind. Bei einigen Arten ist die Entwicklung da sehr weit fortgeschritten, bei anderen steckt sie noch in den Kinderschuhen. Entsprechend unterschiedlich sind die Ergebnisse.In einer Gärtnerei sah ich Geranium Crystal Lake als G. wallichianum angeboten. Hier hatte sich der Gärtner offensichtlich nicht die Mühe gemacht, zu überprüfen, ob seine Etiketten mit den meristemvermehrten Pflanzen übereinstimmten. Fazit: von 0-100% Übereinstimmung ist alles möglich.Ich kenne Anbieter, die säckeweise meristemvermehrte Hosta in NL für einen Appel und ein Ei kaufen, topfen, und für viel Geld anbieten. Das könnte meine Putzfrau auch (wenn ich eine hätte).Die Frage für den Pflanzenliebhaber ist: muss ich jede Pflanze, die mir gefällt, im eigenen Garten ziehen? Leberblümchen kultiviert man ja auch nicht in der Sahara oder Agaven am Nordpol.Die Leistung regionaler Staudengärtner besteht ja gerade darin, vor Ort bewährte Pflanzen zu vermehren, bzw. das Wissen um die spezifischen Kulturbedingungen weiterzugeben.Muss man wirklich jede krankheitsanfällige Pflanze massenvermehren? Der Wert eines solchen Threads besteht doch gerade darin, spezifische Kenntnisse weiterzugeben und dem Gartenliebhaber bei der Auswahl geeigneter schöner Pflanzen hilfreich zu sein. Ich bin ein Fan individueller Gärten anstelle allgegenwärtiger Massenware!
Nein, 'Karminvorläufer' (1972) - eine wunderbare, leuchtkräftige und frühe Sorte - existiert. Z.B. auf der Freundschaftsinsel in Potsdam. Dort war dieser Phlox heuer einer der Ersten. Nein, der Erste!Früher in der alten Firma vermehrten wir auch 'Spätrot' und 'Karminvorläufer', aber diese scheinen wohl verschollen.
;DKarl Foerster unterschied 3 Blütezeitgruppen. Demnach stehen wir nun am Anfang der Späten Zeitgruppe - Vollflor beginnend Mitte bis Ende August.KF: "Man fragte mich nach meinen eigenen Züchtungszielen. Ich möchte weiter Sorten züchten, die meine Erwartungen übertreffen - wie bisher. Besonders aber reizen mich späte Septemberphloxe, da sich ja auch unser Sommergefühl immer weiter in den September erstreckt. Mit 6 späten Sorten - 'Bornimer Nachsommer', 'Kirmesländler', 'Amarantriese', 'Septemberschnee', 'Spätrot' und 'Wunderhold' - gelang uns die bisher größte Blütezeitverlängerung." (Zitat aus: Gaganov: Staudenphlox. - Berlin: Dt. Landwirtschaftsverl., 1961)-> Bis auf 'Septemberschnee' sind alle der genannten Phloxe erhalten geblieben.Die vom Züchter beschriebene magische Wirkung in der Dämmerung kann ich leider nicht ganz nachvollziehen.