Re:Islamischer Garten - Orientalischer Garten
Verfasst: 5. Jun 2008, 18:12
Bei Zitrus auchBei Weihrauch in den Gärten wär ich skeptisch....
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Bei Zitrus auchBei Weihrauch in den Gärten wär ich skeptisch....
..mit hohem Sonnenschutzfaktor !Und die Alten Ägypterinnen, vor allem in jungem Zustand, hatten gerne Salbkegel auf dem Kopf, Butter mit diversen Wohlgerüchen, die in der Sonne langsam geschmolzen sind, und sich über den Körper der Trägerin verteilt haben.
Hallo und guten Abend!Zwei Beispiele zu Gärten, wie ihn sich Orientalen vorstellen:Lt. Auskunft meines Vaters war der Garten meiner Großeltern im Iran ca. 1000m2 groß, zur Straße hin durch das Haus, an den übrigen drei Seiten durch Mauern begrenzt. Gegenüber des Hauses, jenseits der Mauer floß ein Bach, zu dem einige Stufen hinunter führten, dort wurde früher das Geschirr, die Wäsche etc. gewaschen. Im Garten selbst lag zentral ein ca. 5x8m messendes, eher seichtes Wasserbecken, Kanäle o.ä. gab es nicht. An Pflanzen gab es etliche Obstbäume (keine frostempfindlichen Gewächse wie Datteln oder Granatäpfel, weil es in der Gegend im Winter schon einmal -15°C haben kann, Marillen, Maulbeeren und Pfirsiche haben die Temperaturen aber scheinbar überstanden?!), Weinstöcke, Rosen und einjährige Blumen. 2. Beispiel: Ein Campingplatz in Algerien, ca. 150x200m groß, von einer Mauer umgeben, an Pflanzen fanden sich hier fast auschließlich große Dattelpalmen und Bananen(?), als wir dort waren (März) waren abgesehen von ein oder zwei Rosen an der Hauswand des Besitzers kein Zierpflanzen /Blumen erkennbar. Wasserbecken gab es keines, ein System von Rinnen führte zu jeder Pflanze und abends wurde aus der Wasserleitung bewässert.Auch wenn ich eher den Eindruck eines Nutzgartens hatte, erschien mir (damals ohne jegliches gärtnerisches Interesse) die Anlage liebevoll gepflegt.Meine eigenen Vorstellung und Ideen für einen orientalisch inspirierten habe ich in dem von Habakuk erwähnten Beitrag " Orientalische Gärten in Theorie und Praxis" beschrieben. Kurz zusammen gefasst:-) formale, symmetrische Anordnung-) zentrales, großes, rechteckiges Wasserbecken-) überdachter Sitzplatz/Pergola an der Grundstücksgrenze gegenüber des Hauses-) Kanal von der Mitte des Hauses und des Sitzplatzes zum Wasserbecken in der Längsachse des Grundstücks-) am Gründstücksrand zur Pergola verlaufender Weg, zur Gründstücksmitte durch Rankgitter o.ä. räumlich abgetrennt-) Obstbäume (Pfirsich, Marille, Mandel, Quitte) evtl. als Spalier an o.g. Rankgitter, Rosen, Flieder, eine Albizzia, eine Glyzinie, Tulpen, Levkojen, Duftwicken, Hibiscus-) als Topfpflanzen: Oleander, Zitronen, JasminVerschiedene Dinge habe ich mir überlegt, aber wieder verworfen:-) ein achteckiger Pavillon mit Kuppeldach-) kleines achteckige Wasserbecken-) vier Kanäle vom Wasserbecken ausgehend, im Sinne der klassischen Vierteilung-) die großflächige Verwendung von Türkis-) Pavillon mit Stoffdach/Tarp-) großflächiger Einsatz von bemalten Fliesen oder bunten MosaikenLiebe GrüßeSonjaDoppeltes Zitat entfernt. LG NinaBeides ! Im Grunde die Ingredienzien für eine Suppe (Garten), die andere auslöffeln müssen/dürfen, ohne dass sie später den Koch einen Kopf kleiner machen.Willst Du einen orientalischen Garten, wie Du Dir vorstellst, daß ihn sich die Orientalen vorstellen, oder einen Garten, wie ihn sich die Orientalen vorstellen?![]()
pearl hat geschrieben: ↑28. Mai 2008, 02:37
gut so, mein Eindruck ist grundsätzlich und überhaupt, dass in unserem von den Kirchen geprägten Kulturkreis die Zivilisationen des Orients, besonders der Islam, immer als weniger entwickelt und sowieso mehr primitiv dargestellt wird, alle höhere Entwicklung hätte mit dem Christentum angefangen.
Das führt zu sehr merkwürdigen Verzerrungen in der Wahrnehmung. Sieht man auch hier. Ich dagegen meine:
Alle Gartenkultur kommt aus dem Orient und die Römer haben sie weitergeführt. Der Islam ist in der Neuzeit bedeutend beteiligt gewesen. Der Verzicht auf figürliche Darstellungen, die Ausformung von floralen Ornamenten und die Symbole, die verwendet werden. Vieles ist, wie Dantes Göttliche Komödie, auf islamische spirituelle Legenden und Mythen zurückzuführen.
Die Märchen aus TausendundeinerNacht, Sindbad der Seefahrer und die Filme dazu - wir kennen die Kultur, wenigstens als Kinder.
Im Rockoko lebten orientalische Gartenmoden wieder auf. In Schwetzingen haben wir eine nachgebildete Moschee, mit Innenhof, Durchgängen, leider ohne Wasser, wie auch in der original erhaltenen Alhambra nicht das Geld für die ehemalige Pracht da ist, um sie zu erhalten. Leider. Das Geld muss für die teure Instandhaltung von christlichen Kultstätten reichen.
Ich wünsche sehr, dass die kulturelle Identität und das Selbstbewusstsein von Menschen mit Zugehörigkeit zum Islam wachsen kann, und nicht unterhöhlt wird. Dazu könnten Gärten möglicherweise als Begegnungsstätte helfen. Es würde vielleicht die Welt ein kleines bisschen besser machen.
pearl hat geschrieben: ↑28. Aug 2016, 12:54
Inside Aleppo: the tale of the flower-seller. Das Video zeigt wie es ist. Die Gartenkultur und eine ganze Zivilisation werden in Syrien weggebombt.