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Re:Kali-Düngung

Verfasst: 30. Aug 2011, 20:57
von Eva
@rosarot: ich glaube, es wäre gescheiter, wenn Du Irisfool dazu nochmal bei den Stauden/Iristhreads fragst. Aber auch da glaube ich, dass ein großer Unterschied ist zwischen Sandboden (d.h. "dauernd füttern, wenn man es üppig will" und "nicht zu viel auf einmal düngen, läuft sofort ins Grundwasser") und eher humos-tonigem Boden (d.h. "bloß nicht zu viel und nicht zu spät düngen, das Zeug bleibt lange vor Ort, und der Boden kann auch viel alleine").

Re:Kali-Düngung

Verfasst: 30. Aug 2011, 21:04
von cornishsnow
Eva, das ist schon in Ordnung, inzwischen geht es hier im Allgemeinen um das "Für und Wieder" von Kalidüngung, weshalb ich das Thema in den entsprechenden Bereich verschieben werde. ;) Zumal Düngefragen eh in den "Kompost" gehören. :) LG., Oliver

Re:Kali-Düngung

Verfasst: 30. Aug 2011, 21:16
von Staudo
Fazit: Wer Blaukorn nimmt, macht alles richtig. 8)

Re:Kali-Düngung

Verfasst: 30. Aug 2011, 21:27
von Günther
It depends.Oft sind Teilbestandteile überflüssig, viele Böden z.B. enthalten bereits zu viel Phosphat...Ideal wäre Düngung mit Einzelsubstanzen, auf Bedarf und Boden eingestellt - in der Praxis schwierig. Vergleich Schrotschuß - Kugelschuß, eine Schrotkugel wird schon treffen, der Rest ist überschüssig.Universaldünger sind meist so eingestellt, daß kein Bestandteil zu viel, im Sinne von bereits schädlich, sein kann - korrekte Anwendung vorausgesetzt.Ich hab eine breite Palette von Düngemitteln zuhause, von Blaukorn über Kaliumphosphat zu Harnstoff (nur Beispiele!), und setze die wenigsten ein. 8)Eine Frage: Soll man A nehmen für B ? ist daher unvollständig gestellt.

Re:Kali-Düngung

Verfasst: 30. Aug 2011, 21:28
von Crambe
Fazit: Wer Blaukorn nimmt, macht alles richtig. 8)
;D ;)

Re:Kali-Düngung

Verfasst: 30. Aug 2011, 22:07
von pearl
könnte es sein dass es heissen soll: im 2. Halbjahr keinen Stickstoff düngt?
nein, ich meinte es genau so. Wenn man im 2. Halbjahr Stickstoff düngt, dann ist den Pflanzen auch nicht mehr zu helfen. Also Blaukorn in der 1. Hälfte des Jahres und sonst gar nichts. ;D

Re:Kali-Düngung

Verfasst: 30. Aug 2011, 22:19
von pearl
Kalium Natrium Pumpe. Eine enzymatische Angelegenheit. Membrangebundene Enzyme.
Gutes Stichwort, danke, ich hing gedanklich noch in der Bodenlösung fest.
;D Es sei dir gegönnt!

Re:Kali-Düngung

Verfasst: 2. Sep 2011, 11:50
von invivo
War eine etwas dämlich Formulierung. :-\Natürlich senkst du den N-Gehalt im Boden nicht durch Zufuhr von Kali. Es geht darum das N:K-Verhältnis zu Gunsten des Kalis zu verschieben.Und das geht eben entweder indem ich keinen Stickstoff mehr zuführe quasi automatisch oder indem zusätzlich Kali in den Boden pumpe um das N:K-Verhältnis entsprechend zu verändern.Die Pflanze reift ja im Prinzip nicht durch das Kali an sich aus sondern durch die geringere Stickstoffzufuhr. Kali wird in der Pflanze als solches ja nicht verbaut wie Stickstoff, es dient lediglich dazu den Zellinnendruck (Turgor) zu regulieren etc. und wird immer da zu finden sein wo es um osmotische Druckverhältnisse geht (ebenso bescheuert formuliert.... :-\).
Ich bin da etwas eingerostet, aber die Ionen der beiden stehen doch dank gegensätzlicher Ladungen nicht in Konkurrenz zueinander. Wieso verringert dann ein Mehr an Kali die Stickstoffaufnahme?
Ich habe mir noch mal den Stickstoffkreislauf angesehen und da habe ich mich wieder an das gute alte Ammonium (NH4+) erinnert, welches bei der Zersetzung organischer Substanz durch Bakterien anfällt und in direkter Konkurrenz zu Kalium (K+) steht. Auch wenn diese Form des Stickstoffs seltener von Pflanzen aufgenommen wird, könnte ich mir so den Sinn eines Überangebotes von Kali erklären. Gibt es Einwände?

Re:Kali-Düngung

Verfasst: 2. Sep 2011, 12:08
von Wiesentheo
vor einiger Zeit war Mal eine heiße Debatte zu Kunstdüngern und so. Da laß man viel----Ich nehme nie das und was weiß ich. Aber nun lese ich dieses Thema und bin doch erstaunt, wie viele doch Min-Dünger nehmen und was für Ansichten dazu sind.Frank

Re:Kali-Düngung

Verfasst: 2. Sep 2011, 19:22
von pearl
invivo, die Gegenionen des Kaliums sind in den Pflanzenzellen Cl - und Malat-. Kalium ist in Plasma in sehr hohen Konzentrationen vorhanden und der Ausgleich des Turgordruckes erfolgt durch Kaliumkanäle über Transportproteine der Zellmembran. Über diesen Mechanismus wird das Wachstum reguliert. Jedes abgestorbene Pflanzenmaterial hat einen hohen Kalium Gehalt und wieder: die Komplexe aus Humus und basenreichen Erden in Verbindung mit den Mikroorganismen im lebendigen Boden liefern alle nötigen Stoffe.Die Pflanze und der Boden sind keine Reagenzgläser. Der Bedarf der Pflanzenzelle am Makroelement Kalium ist 250.000 mal größer als der für Molybdän. Phosphor 60.000 mal und Schwefel 30.000 mal, das ist deutlich weniger.

Re:Kali-Düngung

Verfasst: 4. Sep 2011, 13:13
von invivo
Nachdem ich mir die erwähnte Dissertation angesehen habe sehe ich ein, dass die Sache zu komplex ist um einfach beantwortet zu werden und es auch keine allgemeingültige Aussage dazu gibt. Da steht z.B. "Die in der Literatur teilweise vertretene Meinung, dass die Wirkung hoher Stickstoffgaben mit einer erhöhten Kaliumdüngung abgemildert werden könne, konnte nicht pauschal bestätigt werden."oder"Es konnte somit keine eindeutige Wirkung von Kalium auf die Frosthärte gefunden werden."Nimmt man sich die summarische Tabelle 7.1 vor sieht man allerdings, dass sich laut Literatur Stickstoff tendenziell negativ und Kalium tendenziell eher positiv auf die Frosthärte auswirkt. (Ist jetzt nicht sooo neu, ich weiß ;D).Wie und wo genau Kalium abmildernd auf die Auswirkungen einer Stickstoffzufuhr wirken könnten habe ich aber nicht gelesen. ::)

Re:Kali-Düngung

Verfasst: 4. Sep 2011, 13:46
von Staudo
laut Literatur Stickstoff tendenziell negativ und Kalium tendenziell eher positiv auf die Frosthärte auswirkt
Wird oft genug abgeschrieben, dass Spinat viel Eisen enthält, kommt man zu dem Ergebnis, dass laut Literatur Spinat viel Eisen enthält.

Re:Kali-Düngung

Verfasst: 4. Sep 2011, 14:53
von invivo
Ich kann mich auch nur auf Untersuchungsergebnisse berufen und noch vorsichtiger konnte ich das Resultat dieser kleinen "Metastudie" nicht ausdrücken. Inwieweit die Einzelstudien fehlerhaft sind müssen andere beurteilen.

Re:Kali-Düngung

Verfasst: 4. Sep 2011, 23:11
von ManuimGarten
Wenn es keine eindeutigen Ergebnisse gibt, drängt sich die Frage auf: kann Kaliumgabe im Herbst schaden?Ich meine das in dem Sinne: Wer in frostiger Gegend wohnt, möchte vielleicht auf Nr. Sicher gehen und gibt daher Kali, sofern es nicht schaden kann. Ich habe das Privileg, in einer Weinbaugegend zu wohnen, da kamen die Rosen die letzten Jahre ohne Kali durch, also kann ich es mir weiterhin sparen. ;D

Re:Kali-Düngung

Verfasst: 5. Sep 2011, 07:30
von Staudo
Das ist nicht im Sinne von K+S! :(