Sternrenette hat geschrieben: ↑17. Aug 2016, 14:22... (Gut, bei Zwiebeln ist es evtl. nicht zugelassen, stimmt :-[)
von kartoffeln lese ich bei bocaccio auch nichts, nur "rosen und andere zierpflanzen sowie an tomaten, spargel, gurken und zucchini". sind deine kartoffeln wieder nur hochadelige zierpflanzen? ;D
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
Das mit dem überdachten Anbau wissen hier wohl alle - aber wenn die Gegebenheiten es nicht hergeben, dann müssen eben andere Lösungen mit größerem Risiko für Braunfäule her. Meine Tomaten haben einen wirklich kleinen Dachüberstand - in Sommern mit viel Wind und Nässe reicht das eben nicht. Im letzten Sommer hatte ich Tomatenpflanzen bis Ende Oktober...
Das mit dem Spritzen kann - jedenfalls für mich - nur ne Notlösung sein. Kartoffeln habe ich noch nie gespritzt, das klappte immer noch so.
Die verlinkte Datenbank habe ich gelesen und für ungeeignet befunden. Bei vielen Mitteln ist nicht angegeben, gegen welchen Pilz oder Insekt diese helfen, keine Angabe zu Wartezeiten, Dosierungen und die Anzahl der Spritzungen pro Jahr (Resistenzmanagement). Die Datenbank ist wahrscheinlich nicht falsch, aber so unvollständig, dass unbrauchbar.
Beim Umgang mit Giften und Pflanzenschutzmittel sind Gifte, sollte man die paar Stunden für den Sachkundenachweis investieren. Allerdings gibt es nur wenige Lehrgänge pro Jahr, z.B. in Sachsen vor einigen Jahren nur ein einziger Lehrgang pro Jahr. Diese Zeit ist aber gut investiert.
Nach diesen Lehrgängen kann man z.B. bei Umwelt- und Landwirtschaftsministerien anfragen.
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00sind deine kartoffeln wieder nur hochadelige zierpflanzen?
In der Landwirtschaft werden Kartoffeln alle etwa 10 Tage gespritzt und nicht, weil die Bauern Spritzfetischisten sind, sondern weil es erforderlich ist. Bei Kartoffeln ist aber im Gegensatz zu den Tomaten die Pilzfestigkeit der Sorten recht unterschiedlich. Leider ist es so, dass die wohlschmeckenden Kartoffeln in der Regel wenig pilzfest sind.
Ergänzung: Von manchen Anbietern werden Fungizite mit dem Inhaltsstoff Teldor (mit verschiedenen Bezeichnungen) als Mittel gegen Braun- und Krautfäule empfohlen. Teldor hilft aber nicht !!! gegen Braun- und Krautfäule und Pero, dafür aber gegen Grauschimmel an Erdbeeren und Botrytis an Wein- und Tafeltrauben.
Über die Suchfunktion, indem du die Erkrankung eingibst, werden doch die passenden Mittel ausgespuckt - also müsste das reichen - die Details findest du auf jeder Packungsbeilage, die du auch online irgendwo abrufen kannst. Das ist bei so einer Liste doch noch nicht erforderlich. Niemand wendet ein Mittel an, ohne vorher zu lesen - so sollte es sein. WEnn nicht, wird er auch die Beschreibung in dieser Tabelle wohl auch eher nicht lesen. Wenn die Mittel nicht helfen - was ja wohl bei Saprol gemüsepilzfrei ziemlich sicher ist - dann ist das einfach Mist.
Als ungeeignet würde ich die Liste jedenfalls nach einer kurzen Durchsicht nicht einstufen - scheint mir etwas schnell geschossen - das Bundesamt für Verbraucherschutz ist ja nun auch kein Kasperletheater.
Bei meinen Kartoffeln kann ich nie sagen, ob Braunfäule oder normale Welke nach der Reife. Ich meine beides. Ich hatte auch ganz helles vertrocknetes Laub und Stängel dabei...
Ich habe bisher so wenig ausprobiert - dass ich zur Wirksamkeit der Mittel nicht viel beitragen kann.
Dietmar hat geschrieben: ↑17. Aug 2016, 14:43 Ergänzung: Von manchen Anbietern werden Fungizite mit dem Inhaltsstoff Teldor (mit verschiedenen Bezeichnungen) als Mittel gegen Braun- und Krautfäule empfohlen. Teldor hilft aber nicht !!! gegen Braun- und Krautfäule und Pero, dafür aber gegen Grauschimmel an Erdbeeren und Botrytis an Wein- und Tafeltrauben.
Da hülfe ein Blick in besagte Datenbank: Suche nach Teldor, dann Zulassungsnummer aufrufen, und man sieht, gegen welche Erreger an welchen Kulturen es zugelassen ist.
Ich werde heute mal eine Inventur in meinem kleinen Giftvorrat machen. Viel ist es ja sowieso nicht. Das Meiste davon sind sinnlose Teichklärmittel, die mir liebenswerte, wohlmeinende Menschen geschenkt haben, und die seither hier rumstehen.
G hat geschrieben: ↑17. Aug 2016, 13:54 Ich glaube, die Anwendung im eigenen Garten am eigenen Gemüse ist jedem selbst überlassen. Nix Gesetz. Da ist der Zettel eher eine Empfehlung - und beeinhaltet Haftungsausschluss bei falscher Anwendung...
Ich hab erstaunlicherweise keine Braunfäule an den Tomaten, obwohl es wirklich nur selten mal regenfreie Tage gab. Dafür sind sie insgesamt dieses Jahr elend. Erst hab ich vergessen zu säen, dann hatte ich zwei Pflanzen vom Gärtner, die sind gut gewachsen, wurden dann niedergewuchert (die eine von Stangenbohnen, die nicht an ihrer Stange bleiben wollten, die anderen von Verbena hastata), ein paar Tomaten sind dran. Die anderen Pflänzchen waren entweder sehr klein oder sehr verlaust und danach von Schnecken zerfressen, Pflanzen sind klein geblieben, Früchte wenig angesetzt. Also keine ordentliche Tomatenernte dieses Jahr, aber immerhin keine Braunfäule bisher.
Nö - das mag bei der Menge stimmen, bei der Nähe zu Gewässern die zu beachten ist - aber ob du auf ne Tomate oder ne Rose sprühst, dürfte egal sein.
Und Urmele - Alkohol ist auch ungesund zu viel essen auch, wenn sich jemand wissentlich um seine Gesundheit bringt... naja, Schmerztabletten, darf es eine mehr sein - dafür kommst du auch nit ins Gefängnis, auch wenn auf der Packungsbeilage steht, dass du maximal 3 pro Tag nehmen darfst - und du nimmst mal 5 - dann haftet der Hersteller nicht mehr - aber der Rest ist deine Sache. So sehe ich das auch bei den Spritzmitteln...
Das ist eine eher akademische Diskussion: ohne Schadensfall gibts keine Probleme, da der Nachweis fehlt. Vermutlich wird ein Fehlverhalten einkalkuliert, daher ist nicht alles für Privatanwender erhältlich.