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Re: Eure besten Buddleja
Verfasst: 5. Aug 2025, 19:55
von Garten Prinz
Haben nicht viel nötig um zu keimen.
Ich habe Buddleja's einige Jahre her in Belgien (Umgebung Antwerpen) als 'Begleitgrün' von Bahnlinien gesehen.
Re: Eure besten Buddleja
Verfasst: 5. Aug 2025, 21:37
von mavi
Ich habe seit rund 20 Jahren Buddlejas in Sandboden und noch nie einen Sämling entdeckt. Bis letztes Jahr. Sie keimen hier jetzt in Ritzen und Bürgersteigfugen, auch an Nachbarhäusern und Einfahrten und haben dieses Jahr bereits geblüht. In meinem Vorgarten steht ein Buddleja d. 'Lochinch' in blauviolett. Ob es Sämlinge davon sind, weiß ich nicht. Die Neuen haben jedenfalls keine silberfarbenen Blätter und auch andere Blütenfarben. Es gibt allerdings rund 30 m weiter einen anderen großen Schmetterlingsstrauch an der Straße, auch in violett. Und in den Gärten hinter den Häusern stehen auch noch etliche. Warum sie sich gerade jetzt vermehren, blieb mir bisher verborgen.
Re: Eure besten Buddleja
Verfasst: 6. Aug 2025, 15:35
von Konstantina
Ich habe noch eine Beispiel: diese kleine Biotop wurde vor 5 Jahren fertig gestellt. Dort sollten eigentlich nur einheimische Pflanzen wachsen.
Min. 100 m² ist schon mit Buddleja bedeckt. Der nächste Siedlung ist 1 km weit entfernt. Die verblühte Rispen abzuschneiden reicht nicht aus. Wenn die Blüten auf der Spitze noch blühen, sind unteren Samen bereits reif und fliegen davon.
Im Stuttgart habe ich auch eine Fläche gesehen, die nur von Buddleja bedeckt wahr. Und es war keine Sandfläche und kein Bahndamm.
Re: Eure besten Buddleja
Verfasst: 6. Aug 2025, 16:50
von hobab
In Berlin versamen die sich auch reichlich seit Jahren. Ich vermute die Klimaverschiebung begünstigt die: auch der Kirschlorbeer versamt sich hier erst, seitdem die Temperaturen so gestiegen sind. In Süddeutschland mit den wärmeren Temperaturen scheint das ja schon länger der Fall zu sein - hier gab es bis vor ca. Sechs Jahren praktisch keine Sämlinge.
Re: Eure besten Buddleja
Verfasst: 6. Aug 2025, 18:29
von Krokosmian
Konstantina hat geschrieben: ↑6. Aug 2025, 15:35
...Stuttgart...
...dort sieht man das öfter. Falls es hier irgendwo echten Sandboden gäbe, dann wüsste ich es gerade gar nicht. Aber selbstverständlich sind manche Flächen skelettreich und so auch durchlässig. Wobei mir Sämlinge in größerer Zahl zum ersten Mal noch im letzten Jahrtausend auf dem Langen Feld aufgefallen sind. Der Boden dort ist bester Lösslehm, die Herkunft der Saat war indes ganz grob klar.
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Gerade denke ich für mich rein hypothetisch übers verblühte Rispen ausschneiden nach. Bei einem Zwerg oder niedrigen Halbling wäre es für mich wahrscheinlich genauso machbar, wie beim letzten verbliebenen und mittlerweile wieder kniehhohen Gedenk-Buchs ab und an nach Raupen zu suchen. Aber dann ein Normal- oder Großwüchsiger- vermutlich würde ich spätestens im dritten Standjahr beim fünften Durchgang kapitulieren und den berühmten Götz sprechen lassen;). Und vorher hätte ich aus purer Faulheit schon ungefähr 700.000 Samen ausfallen lassen...
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Irgendwann gibts mal wieder, wohl und übel, sowas wie den Kälteeinbruch im Spätwinter 2012. Der hat damals einige Sommerflieder, auch "wilde", das Leben gekostet.
Re: Eure besten Buddleja
Verfasst: 6. Aug 2025, 20:52
von Cryptomeria
Im letzten Winter haben bei mir auch viele " Wilde " ihr Leben gelassen. Gar nicht kalt, aber Jan./ Febr. sehr mild und dann 3x Spätfröste. Viele Schäden, einige total, einzelne Zweige teils überlebt. Aber früher im nördlichen Mittelhessen bei -20°C und weit darunter keine lange Lebensdauer.
VG Wolfgang
Re: Eure besten Buddleja
Verfasst: 7. Aug 2025, 08:38
von Nox
Bei mir sind es eher Birken, Weiden und Brombeeren, die sich überall ausbreiten, wo man es nicht möchte.
Ob das jetzt soviel besser ist ?
Re: Eure besten Buddleja
Verfasst: 7. Aug 2025, 10:26
von Hyla
Ja, die sind's bei mir auch, zusätzlich noch Ulmen.

Re: Eure besten Buddleja
Verfasst: 7. Aug 2025, 11:06
von sempervirens
Nox hat geschrieben: ↑7. Aug 2025, 08:38
Bei mir sind es eher Birken, Weiden und Brombeeren, die sich überall ausbreiten, wo man es nicht möchte.
Ob das jetzt soviel besser ist ?
Würde ich als unterschiedliche Probleme erachten. Das hohe Aufkommen der Brombeeren ist bedingt durch den hohen Stickstoffeintrag in den Böden.
. Birken und Weiden hingegen sind typische heimische Pionierpflanzen, die auf offenen Flächen die natürliche Sukzession, also die allmähliche Verbuschung und Wiederbewaldung, einleiten.
Ökologisch betrachtet haben Birke und Weide einen hohen Wert: In ihren jungen Stadien sind sie essenzielle Futterpflanzen für die Raupen diverser Schmetterlingsarten. Hinzu kommt, dass sie meist nicht sehr alt werden und ihr Totholz schnell von einer Vielzahl an Insekten und anderen Organismen als Lebensraum angenommen und besiedelt wird.
Der Sommerflieder ist in Deutschland ebenfalls eine Pionierpflanze, die zur Verbuschung beiträgt. Das Kernproblem ist jedoch seine Wirkung als invasiver Neophyt:
Wie man an Beobachtungen an Bahngleisen sieht, wächst er hervorragend auf kargen und heißen Schotterflächen. Dasselbe schafft er leider auch auf selten gewordenen Naturstandorten wie mageren, trockenen und heißen Lebensräumen (Magerstandorten).
Dort dringt er oft aggressiver vor als heimische Pionierpflanzen wie Weide oder Birke und verdrängt konkurrenzschwache, spezialisierte heimische Stauden. Da er sich auf diesen schützenswerten Flächen etabliert, erhöht er den Pflegeaufwand, diese Flächen offenzuhalten, erheblich.
Stellt man eine ökologische Kosten-Nutzen-Rechnung auf, ergibt sich folgendes Bild: Der Sommerflieder bietet zwar reichlich Nektar zu einem günstigen Zeitpunkt, ist ansonsten aber für die heimische Tierwelt (z. B. als Raupenfutter) nahezu uninteressant. Aus diesem Grund ist er aus ökologischer Sicht deutlich kritischer zu bewerten als eine heimische Weide oder Birke.
Die Verbuschung ist aber auch abhängig von der Landschaftspflege, bspw. bei Beweidung kommt es drauf an die meisten Tiere verbeißen wohl Birke und Weide, manche finden aber den den Flieder weniger interessant, es kann also unter Umständen auch das Offenhalten erschweren.
Es ergibt also durchaus Sinn Sterile Sorten zu verwenden oder die Blüten rechtzeitig zu entfernen was ja auch eine entsprechende Nachblüte fördert.