Re:Schneckenbekämpfung ab wann?
Verfasst: 23. Jan 2008, 14:54
@ Pinguin:Zum einen dürfen Privatgärtner (Gott sei Dank) nicht mehr mit diversen Giften hantieren, die Zahl der Mittel (und gerade der gefährlichen und/oder langlebigen) hat sich inzwischen drastisch reduziert. Okay, wenn man im Baumarkt mal in das Regal mit Pflanzenschutzmitteln guckt, kriegt man einen Schreck bei der Vielzahl der Mittel, aber wenn man mal die Gelegenheit hätte zu gucken was da überhaupt drin ist wird man schnell feststellen, dass es sich nur noch um wenige Wirkstoffe handelt nur eben von zig Firmen.Zum Anderen setze ich hier einfach voraus, dass die Leute hier durchaus in der Lage sind Gebrauchsanweisungen zu lesen..... und ich erwarte von erwachsenen Menschen, dass sie gerade bei Pflanzenschutzmitteln diese Gebrauchsanweisung auch beachten. Für diejenigen, die das nicht tun, sind die Kleingartenmittel in Portionspackungen abgepackt, denn auch die Hersteller und Gesetzgeber haben diese Problematik erkannt. Wenn nun immernoch jemand meint er müsse die doppelte oder gar dreifache Dosis nehmen, dann kostet das um einen sehr viel geld und zum anderen Pflanzen, da die auf massive Überdosen mit Schäden oder sogar dem Tod reagieren. Abgesehen von den Zahlreichen Fertigformulierungen, bei denen eine Überdosierung nicht mehr möglich ist.Zum nächsten:
Bei den im Ferramol enthaltenen Mengen an Wirkstoff ist es sehr unwahrscheinlich, dass es jemals zu einer Überdosierung kommt, zumal Eisenphosphat zunächt einmal festgelegt werden dürfte und eh erst nach einiger Zeit verfügbar wird......das hängt aber auch massiv vom pH-Wert und dem Phosphatgehalt des Bodens ab.Bei anderen PSM die eine Zulassung im Kleingarten haben ist mit einer Anreicherung im Boden nicht zu rechnen....zum einen weil die Mittel für Kleingärtner eine recht niedrige Wirkstoffkonzentration haben (eben nach dem Motto viel hilft viel.....viel Mittel in die Spritze, aber wenig Wirkstoff. Wer würde auf die Idee kommen wenn er eh schon 5-10g Mittel pro Liter Wasser nehmen muss noch mehr zu nehmen?)Das ein Einsatz von PSM unbedenklich ist habe ich niemals behauptet.....wäre auch blanker Wahnsinn das zu tun! PSM sind sicher nie harmlos, jedoch ist das Risiko bei den heutigen Mitteln (sachgerechte Anwendung vorausgesetzt!!!!) kalkulierbar. Mittel mit hoher Persistenz sind für den Kleingarten gar nicht mehr und auch im Profibereich nur noch begrenzt verfügbar. Wenn wir von zugelassenen Mitteln reden, ist mit Rückständen kaum zu rechnen, da die Halbwertszeiten in belebtem Boden gering sind. Bei persistenten Mitteln (einige Herbizide in Mais und Kartoffeln als Beispiel) werden die heutigen Mittel so fest an die Bodenteilchen gebunden, dass die Gefahr einer Auswaschung ins Grundwasser gering ist. Auch ein Grund, warum keine Bodenherbizide mehr im Kleingarten greifbar sind......Kleingärtner waren offenbar mit W-Auflagen und Co. überfordert oder waren schlicht uninteressiert.ich habe auch gelesen, dass Ferramol organisch abbaubar ist und sogar eine gewisse Düngewirkung besitzt, aber kommt es da auf Dauer dann nicht zu einer Überdüngung, wenn man immer wieder dieselben Pflanzen mit Ferramol schützt?und bei all den anderen Giften - kommt es da nicht zu Ablagerungen im Boden? gelangt da nicht irgendwann doch mal was ins Grundwasser?negative Folgen von PSM zeigen sich ja oft erst nach längerer Anwendung, weshalb viele Mittel dann ja auch wieder vom Markt genommen wurden, also, wie unbedenklich sind PSM wirklich (für Haustiere, für Wildtiere, für den Menschen?)?wissen wir da im einzelnen wirklich immer genug, um sagen zu können "der Einsatz ist unbedenklich"?
Es sei jedem ungenommen Gehäuseschnecken als niedlich zu empfinden, aber man möge bitte nicht behaupten, dass sie Kulturpflanzen keinen Schaden zufügen, denn das ist, wie du ja auch selbst sagst, Unfug.Hmm, dass Schnecken irgendwelche Tierleichen beseitigen ist mir völlig neu, abgestorbene Pflanzenteile durchaus......im Übrigen sollte es sich auch niemand zum Ziel machen irgendwelche Tiere auszurotten......nur das dezimieren an bestimmten Stellen sollte jeder nach seiner Überzeugung und/oder Einstellung durchführen dürfen (es sei denn es geht um geschützte Arten wie Maulwürfe und Co., aber das ist nochmal ein ganz anderes Thema!)......Gehäuseschnecken empfinden viele Leute eben als hübsch und niedlich, da regt sich dann bei vielen doch das schlechte Gewissen, so grausam gegen ein Tier vorzugehen, das man aus Kinderbüchern und -filmen kennt, und das auch in der Werbung oft als Sympathieträger eingesetzt wird, also sind die "ekligen" Nackschnecken die Bösen - und die Gehäuseschnecken die Guten,überaus nützlich sind übrigens alle Schnecken, da sie als eine Art Gesundheitspolizei dafür sorgen, dass abgestorbene Pflanzen und tote Tiere schnell entsorgt werden, es wäre gar nicht auszudenken, wenn es plötzlich keine Schnecken mehr gäbe! zum Glück vermehren sie sich so gut, dass nicht damit zu rechnen ist, dass sie durch Schneckenkorn oder andere Maßnahmen ausgerottet werden
Okay, das ist deine Meinung und Einstellung, die ich dir auch sicher nicht ausreden will......nur ist meine (leider) etwas anders.....Ob nun das Ertrinken in Bier weniger qualvoll ist als das Nervensystem der Tiere auszuschalten oder sie auszutrocknen wage ich ernsthaft zu bezweifeln, gleiches gilt für das abkochen, zerstückeln oder verfüttern (wir reden immerhin von einder Quetschung, anschließend rutschen sie einen langen, dunklen Hals runter um schlussendlich in Salzsäure zersetzt zu werden)a) die Schnecken (und ggf. andere Tiere - unbeabsichtigt) sterben einen qualvollen Tod, für mich ist das Tierquälerei
Ich habe auch nie behauptet, dass sie das sind......wie oben gesagt, wäre es Wahnsinn sowas zu tun! Jede Anwendung sollte gut überlegt sein und vor allem auch vernünftig durchgeführt werden und genau das erwarte ich (von mir als Profi genauso wie von Laien auch!) auch von den Leuten hier! Ebenso schwachsinnig ist es alles und jeden sofort vergiften zu wollen.....ich sprach nie vom bedingungslosen Chemieeinsatz, ich rede von ab zun zu notwendigen Korrekturmaßnahmen.....und da inzwischen viele Schädlinge eingeschleppt sind und die passenden Nützlinge fehlen sind sie manchmal (und an einigen Stellen öfter) notwendig.Ob nun ein Schneckenzaun wirklich sooo umweltfreundlich ist steht auch noch in den Sternen......zumindest dann, wenn wir mal die Gesamtheit betrachten. Herstellung von Kunststoff verbraucht Öl und Energie und verursacht CO2-Emmissionen, und verrotten tut das Zeug auch nie nachdem es seine Schuldigkeit getan hat.... da du sowas nicht wirklich ausgeführt hast und ich den Teil selbst etwas an den Haaren herbei gezogen finde, möchte ich darauf eigentlich nicht weiter eingehen.....Kunststoffe verwenden wir schließlich alle.....Wie gesagt, ich will niemandem die Chemie aufzwingen.....wäre auch nicht sinnvoll und liegt nicht in meinem Interesse! Ich bin Gärtner und Praktiker und gehen entsprechend oft mit PSM um, daher ist meine Meinung eine andere als die von einigen hier. Ich bin weder Chemiefanatiker (auch wenn das jetzt viele nicht glauben mögen), noch Chemiegegner.....ich denke, dass ich einen recht brauchbaren Kompromiss gefunden habe. Allerdings mache ich (auch hier im Forum) auch keinen Hehl daraus, dass ich von einigen angeblichen Wundermittelchen nicht viel halte....zum großen Teil aus persönlicher Erfahrung. Es gibt einfach Schädlinge und vor allem Krankheiten bei denen die Chemie sehr viel effektiver ist als irgendwelche Pflanzenextrakte und wenn andere Leute andere Erfahrungen gemacht haben, höre ich ihnen gerne zu und lasse mich vielleicht auch überzeugen wenn mir die Argumentation plausibel erscheint. Und genau das erwarte ich auch von anderen, eben dass sie mir zuhören und andere Meinungen akzeptieren (ich denke du weißt, dass ich nicht speziell dich meine). Gegen Argumente habe ich absolut nichts einzuwenden, aber kommen selten, oft kriegt man vorgefertigte Meinungen die dann gefälligst akzeptiert werden muss.....zumindest kommt es oft so rüber.....So Stundenspäter soll es erstmal reichen und vielleicht kommt man jetzt auch wieder auf das Thema zurück, sofern es dazu noch was zu sagen gibt......dazu überlege ich eigentlich eh einen extra Thread aufzumachen um diese Diskussion zu führen. (Damit wollte ich jetzt aber bestimmt niemanden mundtot machen, Antworten sind willkommen und ausdrücklich erwünscht!....wie auch immer man das macht....)LG Danielb) ich bin nicht davon überzeugt, dass die Mittel immer so harmlos sind, wie von den Herstellern gerne behauptet wird