Re: Zimmer-Hibiskusblüten
Verfasst: 23. Nov 2015, 23:11
Langsam müssten sie aber mal wieder neue machen... 

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Soll ich das trotz der hohen Raumtemperaturen? Aktuell zeigt das am Fensterbrett liegende Thermometer 22°C (an der Scheibe ist es immer etwas kühler als im Raum gemessen). Die Fensterbänke sind nicht aus Naturstein sondern einer Art 'Helopal' - also nicht so kalt wie Marmor, aber auch nicht so warm wie Holz.Danke für die Fotos!Zunächst zur Baumarktpflanze: Die wird auf jeden Fall gestaucht sein und ist damit ein Problemfall. Über das Problem gestauchter Hibisken haben wir hier schon viel geschrieben im Anfang des Threads. Ob solch eine Pflanze generell überlebt hängt vom Grad der Stauchung und von Glück ab. Ich habe ehemals gestauchte Pflanzen, die nach vier Jahren oder mehr noch immer herumkrepeln. Die befinden sich im Winter meistens auf der Heizung in einer Tüte, sonst würden sie den Winter nicht überstehen....es dauert einfach lange bis sich die Stauchung auswächst.Die anderen beiden sehen normal aus, es sind beides Pflanzen der "Classic-Serie" und damit relativ robust, die weißen Formen sind empfindlicher gegen kühle Bedingungen.Was musst Du tun:1. Die Pflanzen nicht in Übertöpfen halten, das kühlt den Wurzelballen zu sehr im Winter. Nimm Untersetzer.2. Sollten Deine Fensterbretter aus Marmor o.ä. sein, lege ein Holzbrett oder ein Stück Styropor unter die Töpfe oder Filz.Wichtig ist generell, dass die Wurzeln es warm haben, vor allem bei kleinen Pflanzen (meine über 40jährigen Riesen halten natürlich andere Temperaturen aus.)
Südseite hab ich nur die Bibliothek mit 2 verglasten Wänden (südost und südwest), dort hat es aber im Winter bei Sonne die höchsten Temperaturen im Haus und es gibt keine Fensterbänke. Die Bodentemperatur liegt dort bei Sonne sicher über 30°C (der Katze ist das zu warm zum liegenbleiben). Bei bedecktem Himmel ist es dort aber auch am kühlsten - wäre das eine Verbesserung?Die Pflanzen sollten im Winter so hell wie möglich stehen, also Südseite wenn Du hast.
Kannst Du mir da einen bestimmten Dünger empfehlen - ich weiß nicht, was ich im Gartencenter am besten nehmen soll.Gieße sie äußerst mäßig (im Winter). Ich gieße erst wenn die Erde deutlich trocken ist, bzw die Blätter zeigen, das Wasserbedarf besteht. Topfe im Frühsommer in eine andere Mischung (darüber reden wir dann....)(Hibisken leiden, wenn die Füße zu feucht und kühl sind.)Düngen: gewöhnlicher Blühdünger (was steht auf Deinem?) enthält zuviel Phosphor, das mögen die Pflanzen nicht. Nimm' einen Dünger mit normal Stickstoff, wenig P und reichlich Kalium.Dünge im Winter ausgesprochen mäßig - also eine Winzigkeit bei jedem Gießen, aber wirklich nur eine Winzigkeit und dann auch nur wenn die Pflanzen wirklich hell und warm stehen. Überdüngung ist zu vermeiden.Gelegentlich kann man einen Spurennährstoffdünger geben, im Sommer.
Mangels 'Heizkörper' kann ich das nicht 1:1 umsetzen - ich könnte den Topf verpacken und in der Bibliothek zum Stamm einer Palme auf ca. 60 cm Höhe in deren Topf stellen. Scheint die Sonne, gibt es dort Tropenklima pur, aber wir haben oft wochenlang trübes Hochnebel-Wetter.RosaRot hat geschrieben:Den Baumarktkrepel stopf in eine durchsichtige Tüte und stell ihn auf die Heizung, die Tüte nicht ganz schließen damit Luft herankommt, sich aber dennoch ein feucht-warmes Tropenklima entwickeln kann.
Dann bekomme ich jetzt mal keine Panik und versuche, die Pflege zu optimieren - wegen dem Schnitt melde ich mich dann im Frühsommer - aktuell müssen die Minis erst mal ordentlich wachsen.LGRosaRot hat geschrieben:Schnitt: die Classic-Pflanzen regelmäßig schneiden, nicht jetzt, kannst du bei den Kleinen im Frühsommer machen - darüber können wir später noch mal reden. Die werden sich gut entwickeln und Du wirst Freude daran haben. Die Geschichte mit der Baumarktpflanze bleibt spannend...Was ich noch vergaß: Wenn Blätter sich verfärben und danach abgeworfen werden ist das noch kein Problem, wichtig ist nur, das irgendwann neue Blätter gebildet werden, das kann man forcieren, siehe oben. (Ich habe eine große Pflanze (rotblühend), die ich mal in einem Winter zu kühl stehen hatte und dann noch vergaß zu gießen, stand in der Werkstatt... die Pflanze, ein Kübel, hat ein Jahr lang beleidigte Leberwurst gespielt und erst danach sich wieder begrünt....sie lebt noch immer.)
Ich würde auf jeden Fall die Übertöpfe weglassen, damit die bei Euch sehr angenehme Raumwärme (bei mir nur 18° oder weniger) direkt auf die Töpfe einwirken kann. Dann kannst Du beobachten. Wenn die Pflanzen sich wohlfühlen benötigst Du vielleicht keine Dämmung von unten. Zur Helligkeit: Kontraste zwischen warm und wieder kühl erleben die Pflanzen ja draußen auch- der Platz in eurer Bibliothek wäre vermutlich super wenn die Pflanzen größer sind. Kannst die Kleinen also erst mal dort lassen, wo sie sind.Dünger: da gibt es viele Empfehlungen. Im letzten Jahr habe ich diese alle verworfen und die Pflanzen ganzjährig mit aufgelöstem Blaukorn gedüngt...Soll ich das trotz der hohen Raumtemperaturen? Aktuell zeigt das am Fensterbrett liegende Thermometer 22°C (an der Scheibe ist es immer etwas kühler als im Raum gemessen). Die Fensterbänke sind nicht aus Naturstein sondern einer Art 'Helopal' - also nicht so kalt wie Marmor, aber auch nicht so warm wie Holz.
Zusätzlich zu den Ausführungen von RosaRot: schnapp dir eine Lupe und untersuche möglichst genau die Unterseite aller Blätter des gefüllt blühenden Roten.(Mir sieht es so aus, als hätte der Spinnmilben.)... sind beides Pflanzen der "Classic-Serie" und damit relativ robust ...
Versuche ich gleich. Danke!Ich würde auf jeden Fall die Übertöpfe weglassen, damit die bei Euch sehr angenehme Raumwärme (bei mir nur 18° oder weniger) direkt auf die Töpfe einwirken kann. Dann kannst Du beobachten. Wenn die Pflanzen sich wohlfühlen benötigst Du vielleicht keine Dämmung von unten.
Fein - dort habe ich nämlich aktuell mehr von den Blüten, weil sie wegen der Standhöhe gut sichtbar sindZur Helligkeit: Kontraste zwischen warm und wieder kühl erleben die Pflanzen ja draußen auch- der Platz in eurer Bibliothek wäre vermutlich super wenn die Pflanzen größer sind. Kannst die Kleinen also erst mal dort lassen, wo sie sind.
Das ist dann schon mal kein Problem - davon hab ich genug auf Vorrat.Dünger: da gibt es viele Empfehlungen. Im letzten Jahr habe ich diese alle verworfen und die Pflanzen ganzjährig mit aufgelöstem Blaukorn gedüngt...![]()
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und zwar mit diesemLink. Das hat allen äußerst gut gefallen. Muss man aber jetzt wirklich sehr, sehr dünne Brühe machen. (Ich habe immer ein Eimerchen mit Deckel angesetzt herumstehen, daraus kommt ein wenig in die Kanne).
Gerade umgestellt - Tüte muß ich noch eine ausreichend große organisieren.RosaRot hat geschrieben:Dem Baumarktkrepel gefällt der Palmenplatz vermutlich. Ich hab' auch ein paar Töpfe an solchen Stellen. Vielleicht geht es dort sogar ohne Tüte. Musst du ausprobieren.
Nochmals vielen Dank - jetzt bin ich wieder zuversichtlicher. :DLGRosaRot hat geschrieben:Ja, Panik ist überhaupt nicht angebracht, die Pflanzen werden wachsen und gedeihen...:)Kurz zusammengefasst: Winter: warme Füße, mäßig Trinken, noch mäßiger Futter, in Abhängigkeit von der vorhandene Lichtmenge. Auch im Frühjahr nicht gleich zu viel düngen.Sommer: frische Luft im Garten, schön gießen, reichlich füttern, Flügel stutzen...Die Classic-Sorten blühen auch sehr gern im Winter, man hat also etwas davon, wenn sie einen guten Sommer hatten.
Grad gesehen - noch schnell darauf die Antwort:Der Baumarkthibiskus wurde schon einmal umgetopft, das alte Substrat hab ich aber nicht entfernt, sondern nur mit neuem rundherum ergänzt. Das mit dem Substrat schau ich mir noch genauer an - Umtopfen sollte ich ohnehin erst im Frühling, wenn ich das recht verstanden hab. Ich hab hier grad ein recht gutes für Zimmerpflanzen im Test - soll locker und luftig bleiben und die Struktur behalten. Mal sehen, ob es bei den anderen Pflanzen etwas taugt, bis die Hibisken dran sind, weiß ich das zumindest.1000 Dank nochmal + LGNoch eine Ergänzung zur Erde und eine Frage:Hast du den Baumarkthibiskus schon mal umgetopft?Eigentlich müssen gestauchte Pflanzen sofort nach Kauf vollständig von ihrer Erde befreit werden (auswaschen) und neu getopft werden. Die für Hibisken zu verwendende Erde sollte sehr durchlässig sein, damit die Wurzeln genug Luft haben.Die Erde soll also auch nicht verdichten. Das erreicht man mit Zusätzen von Perlite, Pinienrindenschnitzeln, Lavagranulat usw. es gibt da ausgeklügelte Rezepte. Lorraine hält ihre Pflanzen in Lechuza (hat sich bei mir nicht bewährt.)Ich verwende gern ganz profanes Aldi-Kokossubstrat als Grundsubstanz, dazu kommt gute Kübelpflanzenerde, etwas Kompost usw. und die erwähnten Stoffe zur Lockerung. Für große Kübel muss das Substrat schon eine längere Standzeit haben können.Herkömmliche Blumenerden vernässen zu schnell und enthalten zu viel Torf.Gepflanzt werden sollte nicht in Tontöpfe sonder in solche aus Plastik, wegen der Verdunstungskälte oder eben in Holzkübel...